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Inland
Milbradt riskiert weiter UNESCO-Weltkulturerbe-Titel für das Elbtal
Kettensägenmassaker in Dresden
Von Peter Kleinert
Zunächst „psychologische Behandlung“ für eine Demonstrantin.
Der Dresdner Brückenstreit eskaliert also - weitgehend unbemerkt von der bundesdeutschen Öffentlichkeit - weiter. Die Verteidiger des Weltkulturerbes fordern eine Tunnellösung oder - in Abstimmung mit der UNESCO - eine neue Brückenkonzeption, während Milbradt den Weltkulturerbetitel offenbar nach wie vor für verzichtbar hält. Inzwischen sind etwa 60 Prozent der Dresdner - in Übereinstimmung mit dem im Sommer im neuseeländischen Christchurch beratenden UNESCO-Gremium - für eine Elbunterführung, doch die Stadt hat auf Anweisung Milbradts mit den Brückenbauvorbereitungen begonnen. Auch ein Eilantrag, den die drei Naturschutzverbände GRÜNE LIGA, BUND und NABU am Freitag beim Verwaltungsgericht Dresden gegen die dafür angeblich notwendige Fällung der Traubeneichen einreichten, beeindruckte Milbradt und die von ihm an der Leine geführten Verantwortlichen bei Regierungspräsidium und Stadtverwaltung nicht.
Dann wird sie von der mit Traubeneiche weggetragen...
Einige hundert Demonstranten, darunter viele junge Familien, versuchten darauf am Samstag vor dem zweiten Advent mit der Initiative „Welterbe erhalten“ das Fällen der Traubeneichen zur Vorbereitung des Brückenbaus zu verhindern und bildeten gewaltfreie Sitzblockaden um die bedrohten mit dem UNESCO-Symbol bemalten Bäume. Sie wurden von der Polizei Mann für Mann und Frau für Frau abgeräumt. Anschließend begann, so ein Mitglied der GRÜNEN LIGA zur NRhZ, unter massivem Polizeischutz „ein Kettensägenmassaker“. Der online-Ausgabe der Sächsischen Zeitung in Dresden war das am Wochenende nur eine kurze dpa-Meldung wert. „Tagesthema“-Schlagzeile machte ein Bericht „Schlägerei in der Straßenbahn“.
…und das Kettensägenmassaker an dem mit dem UNESCO-Symbol bemalten hundertjährigen Baum beginnt.
Fotos: Ralf Richter
Eine der abgeräumten DemonstrantInnen mit Tränen in den Augen: „Und dabei wissen die alle aufgrund unserer Aufklärungsarbeit ganz genau, dass diese hundertjährigen Eichen der Lebensraum von geschützten Fledermäusen, Vögeln und Insekten sind.“ Die hier nun heimatlos gewordene Fledermaus "Kleine Hufeisennase" gehört mit ihren vier Zentimetern Größe und einer Flügelspannweite von 25 Zentimetern zu den kleinsten Fledermausarten Europas. Sie ist nach der Bundes-artenschutzverordnung „streng geschützt“ und fand auch Aufnahme in der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie der Europäischen Union. (PK)
Mehr unter www.welterbe-erhalten.de/
Online-Flyer Nr. 125 vom 12.12.2007
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Inland
Milbradt riskiert weiter UNESCO-Weltkulturerbe-Titel für das Elbtal
Kettensägenmassaker in Dresden
Von Peter Kleinert
Zunächst „psychologische Behandlung“ für eine Demonstrantin.
Der Dresdner Brückenstreit eskaliert also - weitgehend unbemerkt von der bundesdeutschen Öffentlichkeit - weiter. Die Verteidiger des Weltkulturerbes fordern eine Tunnellösung oder - in Abstimmung mit der UNESCO - eine neue Brückenkonzeption, während Milbradt den Weltkulturerbetitel offenbar nach wie vor für verzichtbar hält. Inzwischen sind etwa 60 Prozent der Dresdner - in Übereinstimmung mit dem im Sommer im neuseeländischen Christchurch beratenden UNESCO-Gremium - für eine Elbunterführung, doch die Stadt hat auf Anweisung Milbradts mit den Brückenbauvorbereitungen begonnen. Auch ein Eilantrag, den die drei Naturschutzverbände GRÜNE LIGA, BUND und NABU am Freitag beim Verwaltungsgericht Dresden gegen die dafür angeblich notwendige Fällung der Traubeneichen einreichten, beeindruckte Milbradt und die von ihm an der Leine geführten Verantwortlichen bei Regierungspräsidium und Stadtverwaltung nicht.
Dann wird sie von der mit Traubeneiche weggetragen...
Einige hundert Demonstranten, darunter viele junge Familien, versuchten darauf am Samstag vor dem zweiten Advent mit der Initiative „Welterbe erhalten“ das Fällen der Traubeneichen zur Vorbereitung des Brückenbaus zu verhindern und bildeten gewaltfreie Sitzblockaden um die bedrohten mit dem UNESCO-Symbol bemalten Bäume. Sie wurden von der Polizei Mann für Mann und Frau für Frau abgeräumt. Anschließend begann, so ein Mitglied der GRÜNEN LIGA zur NRhZ, unter massivem Polizeischutz „ein Kettensägenmassaker“. Der online-Ausgabe der Sächsischen Zeitung in Dresden war das am Wochenende nur eine kurze dpa-Meldung wert. „Tagesthema“-Schlagzeile machte ein Bericht „Schlägerei in der Straßenbahn“.
…und das Kettensägenmassaker an dem mit dem UNESCO-Symbol bemalten hundertjährigen Baum beginnt.
Fotos: Ralf Richter
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