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Aktueller Online-Flyer vom 25. April 2024  

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Literatur
World Wildlife Fund for Nature und Wilfried Huismann haben sich geeinigt
Streit um "Schwarzbuch WWF“ beigelegt
Von Peter Kleinert

Der Streit um das "Schwarzbuch WWF", über den wir vor zwei Wochen berichteten,(1) ist beigelegt. Autor Wilfried Huismann, das Gütersloher Verlagshaus und der World Wildlife Fund for Nature Deutschland (WWF) einigten sich heute, am 25. Juli, auf einen Vergleich. Danach sollen verschiedene Passagen des Buches in einer neuen dritten Auflage modifiziert formuliert werden. Bei den zu ändernden Textstellen handelt es sich laut Verlagsmitteilung "nur um Detailformulierungen, die in Abstimmung aller Beteiligten nun unmissverständlich dargestellt werden".
 
Um den Streit um das am 23. April erschienene Buch, der am 15. Juni mit mehr als zehn Unterlassungsbegehren des WWF beim Landgericht Köln gelandet war, endlich abzuschließen, waren Autor und Verlag trotz Fehlens einer rechtlichen Verpflichtung zu mehr Anpassungen und Klarstellungen bereit, als dies das Landgericht Köln zuvor angeregt hatte. Diese Veränderungen tangieren den Hauptvorwurf des Buches nicht, nämlich "dass der WWF als Umwelt-Organisation eine viel zu große Nähe zu Industriekonzernen aufweist, die maßgeblich für gravierende Umweltzerstörungen mitverantwortlich sind". So Birgit Gosse von der Abteilung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit im Gütersloher Verlagshaus.
 
Es gab laut Birgit Gosse "ein Angebot des WWF Deutschland, vor erstmaliger Drucklegung des Buchs dem Verlag seine Sichtweise zu dem zu diesem Zeitpunkt bereits gesendeten WWF-kritischen Film "Der Pakt mit dem Panda“ des Autors Wilfried Huismann darzulegen". Das "Schwarzbuch WWF“ basiert in Teilen auf diesem Film. Dieses "Angebot" hatte der Verlag jedoch abgelehnt. Es entspreche nicht seinem Selbstverständnis, sorgfältig recherchierte Bücher seiner Autoren vorab mit Vertretern der kritisch Beschriebenen zu besprechen.
 
Der Verlagsleiter des Gütersloher Verlagshauses, Klaus Altepost, zeigte sich zufrieden über den guten Ausgang der Gespräche zwischen dem WWF Deutschland und dem Autor Wilfried Huismann, die sich, wie vom Gericht in dessen Verhandlung am 15. Juni erhofft, auf eine gemeinsame Textfassung einigen konnten. Er sagt: „Die Idee der zuständigen Richterin und ihrer Kammer, sich außergerichtlich auf einen Vergleich zu einigen, war der richtige Weg, zeitnah eine Fassung des Buches zu finden, die für beide Seiten vertretbar ist.“
 
Das Verfahren vor dem Landgericht Köln ist damit ohne Urteil erledigt, andere Gerichtsverfahren sind nicht mehr zu erwarten. Die dritte Auflage des Buches wird nach den Textveränderungen voraussichtlich noch im Herbst dieses Jahres erscheinen. Die bisherigen Auflagen dürfen laut Verlag vom Handel ohne zeitliche Beschränkung weiter verkauft werden. (PK)
 
(1) http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=18010


Online-Flyer Nr. 364  vom 25.07.2012

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