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Aktueller Online-Flyer vom 29. März 2024  

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Wir Erdlinge werden von einer anderen Lebensform bedroht
Die Aliens sind unter uns
Von Jürgen Elsässer

Haben Sie manchmal auch den Eindruck, dass Akte X doch mehr als ein Spielfilm ist? Könnte es nicht wirklich sein, dass Außerirdische die Macht auf der Erde übernommen haben? Würde das nicht die vielen irren Entwicklungen in Politik und Wirtschaft erklären, die derzeit ablaufen?


Will den Roboter Rösler endlich los werden - Angela Merkel
Cartoon: Kostas Koufogiorgos
 
Das Verflixte an der Schönen Neuen Welt ist, dass man die Aliens nicht sofort erkennen kann. Sie sehen aus wie wir. Doch wer Men in Black kennt, weiß, wie das kommt: Es sind Bodysnatcher, Körperfresser, die sich die Zellhülle eines Menschen angeeignet haben. Manchmal passt das Kostüm freilich nicht so recht, und dann passiert das, was man über die letzten zwei Jahrzehnte bei Joschka Fischer beobachten konnten: Über dem neuen Wirtstier zieht sich die Haut zuerst schrumpelig zusammen, so dass der Kerl zwischendrin wie seine eigene Oma aussah, und dann dehnt sie sich ballonartig wieder aus.
 
Oder Philipp Rösler. Spricht wie ein Roboter. Und zwar die Billig-Version, mit nur drei Gesichtsausdrücken. Manchmal rattert er die Sätze runter er wie ein Maschinengewehr, dann wieder streikt die Software, und er hat Aussetzer. Gruselig. Aber Rösler ist kein Einzelfall. Dieses Androiden-Modell muss in höherer Stückzahl vom Band gelaufen sein: Sowohl in CDU wie in FDP wurde eine Boygroup installiert, die wie aufgezogen wirkt. Daniel Bahr und Christian Lindner bei den Liberalen, Markus Pofalla und Eckhard von Klaeden in der Union – glaubt wirklich jemand, die rasieren sich? Da wird abends nur der Akku rausgenommen, und morgens sind sie wieder taufrisch.
 
Am leichtesten sind die Kommandeure der Außerirdischen zu identifizieren – oft haben sie riesige Eierköpfe wie in Mars Attacks. Nehmen Sie etwa Lloyd Bankfein, seit 2006 Vorstandsvorsitzender der US-amerikanischen Privatbank Goldman Sachs und in dieser Funktion vielleicht der entscheidende Mann auf unserem Planeten. Und dann vergleichen Sie ihn mit Jörg Asmussen, der – obwohl SPD-Mitglied – im deutschen Finanzministerium auch unter Wolfgang Schäuble die Strippen zog und aktuell in der Europäischen Zentralbank Bankfeins Direktiven umsetzt. Die beiden Mega-Skinheads brauchen kein Internet – sie sind über einen telepathischen Transmitter verbunden.
 
Der Eindruck drängt sich auf, dass unser Planet tatsächlich angegriffen wird. Wir Erdlinge werden von einer anderen Lebensform bedroht und aus unseren jahrtausendealten stofflichen und biologischen Grundlagen herausgerissen. Es wird behauptet, die Einteilung in zwei Geschlechter sei eine Einbildung, die körperlichen Unterschiede zwischen Mann und Frau spielten keine Rolle. Es wird suggeriert, es gäbe keine Völker und Rassen – obwohl man die verschiedenen Hautfarben und Temperamente nur bei Blindheit übersehen kann. Mutterschaft und natürliche Fortpflanzung, ja Heterosexualität an sich werden immer weiter zurückgedrängt – an ihrer Stelle werden Pornographie, Homosexualität, Laborbefruchtung und Menschenzüchtung propagiert. Genetiker und Programmierer arbeiten an transhumanen Zwitterwesen: Die einen durch Kreuzung unserer DNA mit der von Tieren, das dauert noch; die anderen durch die Vernetzung unserer Gehirne mit Computer und Internet, das ist schon weit gediehen. Unsere individuelle Gedächtnisleistung wird abgebaut und auf google übertragen, das autonome Denkvermögen der sogenannten Schwarmintelligenz untergeordnet.
 
Die „andere Lebensform“, die das menschliche Zusammenleben auf unsere Planeten bedroht, sind freilich keine Außerirdischen. Angreifer sind auch nicht die sexuellen Minderheiten, die nur scheinbar von der Entwicklung profitieren. Deren Motor ist vielmehr eine winzige globale Finanzoligarchie, die mit neuen Reproduktions- und Gentechnologien ihr tausendjähriges Reich errichten will. Gut möglich, dass diese Superreichen – wenn sie ihre Körper mit geklonten Organen und ihre Gehirne durch digitale Kopien unsterblich gemacht haben – dereinst wirklich zu einer anderen Rasse mutieren, die sich von uns Erdlingen nicht nur im übertragenen Sinne, sondern auch physiologisch und neurologisch unterscheidet. Die Schreckensvision, die H.G. Wells in seinem Roman Die Zeitmaschine ausgemalt hat, wäre dann Wirklichkeit geworden: Wir sind die Morlocks, die tief unter der Erde malochen, während sie, die Eloi, im oberirdischen Paradies lustwandeln. Aber keine Angst: Es sind schon andere tausendjährige Reiche bereits im Ansatz zusammengebrochen, oder? (PK)
 
Diesen Text hat Jürgen Elsässer als Editorial in seiner Zeitschrift COMPACT 10/2012 veröffentlicht. Link: www.compact-magazin.com.
 


Online-Flyer Nr. 375  vom 10.10.2012



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