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Aktueller Online-Flyer vom 19. April 2024  

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Literatur
Gabriel, wo wollt Ihr hin?
Wir sind das Volk!
Von Gisela Segieth

Auferstanden aus Ruinen
sind wir lange schon nicht mehr,
trotz der vielen fleißgen Bienen,
schau ich's an, wird’s Herz mir schwer.

Denn das, was ich hier erblicke,
das bereitet keine Freud,
weshalb ich es nicht abnicke,
denn mir geht es um die Leut'.

Ja, die vielen, die Euch wählten,
die Euch haben noch vertraut,
da auf Euer Wort sie zählten.
Haben sie auf Sand gebaut?

Was soll aus den Menschen werden?
Was wird wohl aus unserm Land,
wenn Ihr folgt den schwarzen Herden?
Wohin habt Ihr Euch verrannt?

Hier geht’s doch nicht nur um Posten,
es geht doch nicht nur um Macht.
Nein, es wird den Ruf Euch kosten.
Na, dann Freunde: „Gute Nacht!“

Ich werde dazu nicht stehen,
denn ich hab' ein Recht darauf,
hier in diesem Land zu sehen,
dass es wieder geht bergauf.

Ja, bergauf für alle Leute,
ob sie arm sind oder reich,
ich schließ 'mich nicht an der Meute,
denn mir selbst ist niemand gleich.

Und wer hier in unserem Land
noch hat Ehre tief im Herz,
steckt den Kopf nicht in den Sand
und wühlt später tief im Schmerz.
Nein, der wird sehr gern aufstehen
und sich schaffen auch Gehör,
denn er wird nach vorne sehen,
auch wenn ich nur ungern stör'.

Denn wenn hier das „WIR“ entscheidet,
sind wir alle jetzt gefragt,
und da niemand gerne leidet
kommt nun unser aller Tag.
Lasst uns aufstehen, Ihr Leute,
rufen wie es damals war,
und zwar gleich, sofort, noch heute
nicht etwa erst nächstes Jahr:
„Wir sind das Volk!“

Ps.
Ohne diesen Ruf Ihr Leute
gäb's die alten Grenzen noch,
deshalb tanzt nicht mit der Meute,
nein, erspart uns dieses Joch!

Lasset jetzt den Ruf erschallen
sonst ist es für uns zu spät,
wird es auch nicht sehr gefallen
künftig zählt was heut' gesät.
(PK)

@ Gisela Segieth
 


Online-Flyer Nr. 429  vom 23.10.2013



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