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Aktueller Online-Flyer vom 28. März 2024  

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Krieg und Frieden
Aus der Rede des russischen Präsidenten vor der Föderationsversammlung, Moskau, 01.03.2018
Bedrohungen neutralisieren
Von Wladimir Putin / LUFTPOST

Der Präsident Russlands hat vor der Föderationsversammlung, die am 1. März 2018 in der als Manege bekannten Ausstellungshalle in Moskau stattfand, eine Rede gehalten. LUFTPOST hat den sicherheitspolitischen Teil der in englischer Sprache veröffentlichten offiziellen Printversion übersetzt und merkt an: "Dass die Vorhaltungen, die Putin dem Westen macht, berechtigt sind, ist in vielen älteren LUFTPOST-Ausgaben nachzulesen; die wichtigsten haben wir an passender Stelle in unserer Übersetzung verlinkt. Erwartungsgemäß haben die westlichen und besonders die bundesdeutschen Mainstream-Medien wieder völlig "übersehen", dass der russische Präsident nicht nur über neue Waffen zur Neutralisierung des US-Raketenabwehrschildes informiert, sondern auch erneut Verhandlungen angeboten hat, mit denen die wachsende Kriegsgefahr gebannt werden könnte. Zweifelt nach Putins Rede noch irgend jemand daran, dass bei einem atomaren Erstschlag der USA sofort ein atomarer Gegenschlag auf die Befehlszentralen des US-Raketenabwehrschildes auf der Air Base Ramstein und in den Rhine Ordnance Barracks im Westen der Stadt Kaiserslautern erfolgen würde, bei dem nicht nur die gesamte Westpfalz unterginge?"


Wladimir Putin am 01.03.2018 vor der Föderationsversammlung (Foto: Kreml)

Liebe Kollegen, bei der Operation in Syrien konnten die verbesserten Fähigkeiten der russischen Streitkräfte unter Beweis gestellt werden. In den letzten Jahren ist viel getan worden, um die Armee und die Marine zu verstärken. Die Waffen unserer Streitkräfte sind jetzt um Generationen moderner. Wir konnten über 300 Einheiten mit neuer Ausrüstung ausstatten. Die strategischen Raketentruppen haben 80 neue ballistische Interkontinentalraketen erhalten, und drei atomar angetriebene U-Boote das Typs Borei wurden mit insgesamt 102 seegestützten ballistischen Raketen ausgerüstet. Zwölf Raketenregimenter verfügen jetzt über die neue ballistische Interkontinentalrakete (RS-24) Jars. Die Anzahl der Langstrecken-Waffensysteme mit hoher Präzision wurde verzwölffacht, die Anzahl der ferngesteuerten Marschflugkörper sogar mehr als verdreißigfacht. Damit konnten die Armee, die Raketentruppen und die Marine in gleichem Ausmaß deutlich verstärkt werden.


Wladimir Putin am 01.03.2018 vor der Föderationsversammlung (Screenshot aus Video von RT Deutsch)

In Russland und in der ganzen Welt sind die Namen unserer neuesten Flugzeuge, Unterseeboote, Flugabwehrwaffen und unserer land-, see-und luftgestützten ferngelenkten Marschflugkörper bekannt. All diese Waffensysteme sind innovativ und technisch auf dem allerneusten Stand. Der Radarschild entlang unserer Grenzen, der uns vor einem Raketenangriff warnen soll, wies nach Auflösung der Sowjetunion große Löcher auf. Es ist sehr wichtig, zu wissen, dass alle Löcher wieder geschlossen sind.

Bei der Entwicklung unbemannter Flugzeuge (Drohnen) haben wir einen großen Sprung nach vorne gemacht; wir haben ein Nationales (Luft-)Verteidigungszentrum und eine Befehlszentrale für Seeoperationen in großer Entfernung eingerichtet. Die Anzahl der Berufssoldaten wurde um das 2,4-fache erhöht, und die Einsetzbarkeit der Ausrüstung sämtlicher Streitkräfte wuchs von 70 auf 95-100 Prozent. Das jahrelange Warten auf dauerhafte Unterkünfte ist überwunden, und die Wartezeit wurde um 83 Prozent verkürzt.

Jetzt möchte ich zu dem äußerst wichtigen Problem der Verteidigung unseres Landes kommen.

Ich werde über die neuesten strategischen Waffensysteme Russlands reden, die wir als Reaktion auf den einseitigen Rücktritt der USA vom ABM-Vertrag (über die Abwehr ballistischer Raketen) und die bereits vorgenommene Aufstellung neuer Raketenabwehrsysteme sowohl in den USA als auch außerhalb ihrer nationalen Grenzen entwickeln mussten.

Ich würde gern mit einem kurzen Abstecher in die jüngere Vergangenheit beginnen.

Im Jahr 2000 haben die USA ihren Rückzug aus dem ABM-Vertrag angekündigt. Russland war kategorisch dagegen. Für uns war der zwischen der Sowjetunion und den USA ausgehandelte, 1972 unterzeichnete ABM-Vertrag der Eckstein des internationalen Sicherheitssystems. Dieser Vertrag gab beiden Vertragsparteien das Recht, je ein Abwehrsystem gegen ballistische Atomraketen auf ihrem Territorium zu errichten. Russland stellte sein Abwehrsystem rund um Moskau auf, und die USA schützten ihre ICBM-Basis (mit verbunkerten Interkontinentalraketen) bei Grand Forks.

Zusammen mit dem Strategic Arms Reduction Treaty / START (dem Vertrag zur Verringerung strategischer Waffen) schuf der ABM-Vertrag nicht nur eine Atmosphäre des Vertrauens, er hinderte beide Parteien auch daran, bedenkenlos Atomwaffen einzusetzen und so die Menschheit zu gefährden; wegen der beschränkten Anzahl von Raketenabwehrsystemen musste der potenzielle Angreifer immer mit einem Vergeltungsschlag rechnen.

Wir taten unser Bestes, um die US-Amerikaner von ihrem angekündigten Rücktritt vom ABM-Vertrag abzubringen, bemühten uns aber vergeblich. Die USA traten 2002 tatsächlich aus dem Vertrag zurück. Auch danach versuchten wir immer wieder, in einen konstruktiven Dialog mit den US-Amerikanern zu kommen. Wir schlugen vor, auf dem Gebiet der Raketenabwehr weiterhin zusammenzuarbeiten, um gegenseitiges Misstrauen abzubauen und eine Atmosphäre des Vertrauens aufrechtzuerhalten. Einmal dachte ich, dass ein Kompromiss möglich wäre, es sollte aber nicht sein. All unsere Vorschläge, wirklich alle, wurden zurückgewiesen. Erst dann kündigten wir an, dass auch wir unsere strategischen Atomwaffen modernisieren müssten, um unsere Sicherheit zu gewährleisten. Die USA wollten uns mit der Zusicherung beruhigen, sie hätten nicht vor, ein globales Raketenabwehrsystem gegen Russland zu errichten, und ließen uns zusätzlich wissen, wir könnten tun, was wir wollten, weil sie davon ausgingen, dass sich unsere Maßnahmen nicht gegen die USA richten würden.

Die Gründe für dieses Verhalten sind offensichtlich. Mit dem Zusammenbruch der Union der sozialistischen Sowjetrepubliken / UdSSR, die im Westen als Sowjetunion oder Sowjetrussland bekannt war, verlor Russland 23,8 Prozent seines nationalen Territoriums, 48,5 Prozent seiner Bevölkerung, 41 Prozent seines Bruttoinlandsproduktes / BIP, 39,4 Prozent, also fast die Hälfte, seines Industriepotenzials, sowie 44,6 Prozent seiner militärischen Kapazitäten, weil die sowjetischen Streitkräfte auf die ehemaligen Sowjetrepubliken aufgeteilt wurden. Die militärische Ausrüstung der russischen Armee war veraltet, und die Streitkräfte waren in einem desolaten Zustand. Im Kaukasus wütete ein Bürgerkrieg, und US-Inspektoren überwachten unsere wichtigsten Urananreicherungsanlagen.

Eine ganze Zeit lang stellte sich nicht die Frage, ob wir imstande wären, ein (neues) stra tegisches Waffensystem zu entwickeln, die Frage war, ob wir die nach dem Zusammenbruch der UdSSR geerbten Atomwaffen sicher verwahren und einsatzfähig halten könnten. Weil Russland bei der Schuldentilgung in Rückstand geraten war, kam seine Wirtschaft nicht ohne neue Darlehen vom IWF und der Weltbank aus; außerdem war sein Sozialsystem völlig zerrüttet.

Offensichtlich hatten unsere (westlichen) Partner den Eindruck, unser Land sei in absehbarer Zeit kaum in der Lage, seine Wirtschaft, seine zivile Produktion, seine Rüstungsindustrie und seine Streitkräfte wieder auf einem Niveau zu stabilisieren, das ihm die Verfolgung eigener strategischer Ziele ermöglichen würde. Weil man glaubte, auf Russland keine Rücksicht mehr nehmen zu müssen, versuchte man, einen möglichst großen militärischen Vorsprung zu erringen, um Russland in allen künftigen Verhandlungen die Bedingungen diktieren zu können.

Grundsätzlich ist diese Position und diese Logik wegen der damaligen Machtverhältnisse verständlich, und unsere Zurückhaltung haben wir selbst zu verantworten. In den langen 15 Jahren seit dem Rücktritt der USA vom ABM-Vertrag haben wir immer wieder versucht, mit der US-Seite ernsthafte Gespräche zu führen und zu neuen Vereinbarungen im Bereich der strategischen Stabilität zu kommen.

Wir konnten sogar einiges erreichen. 2010 haben Russland und die USA den Neuen START-Vertrag unterzeichnet, in dem es um Maßnahmen zur weiteren Verminderung und Begrenzung strategischer Offensivwaffen ging. Im Licht der US-Pläne zum Aufbau eines globalen Raketenabwehrschildes, die immer noch umgesetzt werden, ist der Neue START-Vertrag nichts mehr wert, weil uns eine Verringerung der Anzahl der Trägersysteme für strategische Atomwaffen nichts bringt, wenn einer der Vertragspartner, nämlich die USA, die Anzahl seiner Raketen zum Abfangen unserer Interkontinentalraketen ständig und unkontrolliert erhöht, ihre Qualität verbessert und neue Abwehrbasen auf fremdem Territorium baut. Wenn wir nichts dagegen tun, werden unsere sämtlichen strategischen Interkontinentalraketen wertlos, weil sie dann kurz nach dem Start (von US-Abwehrraketen) zerstört werden können.

Trotz unserer zahlreichen Proteste und Einwände ist die Maschinerie (zum Aufbau des US-Raketenabwehrschildes) in Gang gesetzt worden, und das Fließband läuft immer weiter. In Alaska und Kalifornien wurden neue Raketenabwehrsysteme installiert; im Rahmen der Osterweiterung der NATO wurden auch zwei neue Raketenabwehrbasen in Europa errichtet: Die in Rumänien ist bereits in Betrieb, die in Polen ist fast fertig. Ihre Anzahl wird weiter wachsen: Mobile Raketenabwehrsysteme befinden sich bereits in Südkorea und sollen auch nach Japan verlegt werden. Zum globalen US-Raketenabwehrsystem gehören auch fünf Lenkwaffen-Kreuzer und 30 Lenkwaffen-Zerstörer, die, so weit wir wissen, den Grenzen Russlands bereits sehr nahe gekommen sind. Ich übertreibe nicht im geringsten, und der Ausbau (des US-Raketenabwehrschildes) schreitet unaufhaltsam fort.

Was haben wir außer Protesten und Warnungen dagegen unternommen? Wie wird Russland auf diese Herausforderung reagieren? Ich will es Ihnen sagen.

Während aller dieser Jahre seit dem einseitigen US-Rückzug aus dem ABM-Vertrag haben wir intensiv an der Weiterentwicklung der Ausrüstung und der Waffen unserer Streitkräfte gearbeitet und einen Durchbruch bei der Entwicklung neuer strategischer Waffen erzielt.

Lassen Sie mich noch einmal daran erinnern, dass der geplante globale Raketenabwehrschild der USA vor allem gegen unsere Interkontinentalraketen und ihre ballistischen Flugbahnen gerichtet ist. Diese Waffen bilden das Rückgrat unserer atomaren Abschreckung – wie bei den anderen Staaten mit strategischen Atomwaffen.

Auch Russland verfügt wieder über moderne strategische Atomwaffen und arbeitet ständig daran, sie preiswerter und gleichzeitig noch effektiver zu machen, damit sie (wenn nötig) den Raketenabwehrschild überwinden können. Sie werden auf all unseren ballistischen Interkontinentalraketen installiert.

Außerdem arbeiten wir bereits an der Entwicklung der nächsten Raketengeneration. Unser Verteidigungsministerium und die Unternehmen der Raketen- und Raumfahrtindustrie testen schon ein neues Raketensystem mit einer noch stärkeren Interkontinentalrakete mit der Typenbezeichnung (RS-28) Sarmat.

Die Sarmat wird die noch in der UdSSR entwickelte (RS-20) Wojewoda ersetzen. Ihre immense Antriebskraft wird allgemein anerkannt. Unsere ausländischen Kollegen haben ihr sogar einen bedrohlich klingenden Namen (Satan 2) verpasst.

Die Sarmat-Rakete hat erweiterte Fähigkeiten. Sie wiegt mehr als 200 Tonnen, hat eine sehr kurze Beschleunigungsphase und ist deshalb kaum von Abwehrraketen zu treffen. Die Reichweite der neuen Rakete ist viel größer als die der Wojewoda, und sie kann auch mehr Atomsprengköpfe tragen. Die Sarmat kann mit einer breiten Auswahl unterschiedlicher Atomsprengköpfe – auch solchen mit Hyperschallgeschwindigkeit – ausgestattet werden und Abwehrsystemen ausweichen. Wegen des verstärkten Schutzes der Raketenabschussvorrichtungen und der hohen Startgeschwindigkeit der Sarmat kann sie auch unter schwierigen Bedingungen starten.

Könnten wir bitte das Video sehen.

[Das Video läuft.]

Die Reichweite der Wojewoda ist 11.000 km, die der Sarmat praktisch unbegrenzt.

Wie der Video-Clip zeigt, kann sie Ziele sowohl über den Nord-als auch über den Südpol angreifen.

Die Sarmat ist eine furchterregende Rakete, die wegen ihrer stark verbesserten Eigenschaften noch nicht einmal von den fortschrittlichsten Raketenabwehrsystemen aufgehalten werden kann.

Die Sarmat war uns aber nicht genug. Wir haben begonnen, auch ganz neue Typen strategischer Waffen zu entwickeln, die ihr Ziel nicht auf ballistischen Schussbahnen erreichen, also nicht von Raketenabwehrsystemen aufzuhalten sind.

Erlauben Sie mir, auch auf diese Waffen ausführlich einzugehen.

Die russischen Hightech-Waffen werden von unseren innovativsten und engagiertesten Wissenschaftler, Erfindern und Ingenieuren entwickelt. Die haben einen miniaturisierten Kernenergieantrieb mit besonders hoher Leistung konstruiert, der in unseren neuesten luftgestützten Marschflugkörper des Typs CH-101 eingebaut werden kann. Unser Marschflugkörper ähnelt dem Tomahawk-Marschflugkörper der USA, kann aber sehr viel länger fliegen und hat eine praktisch unbegrenzte Reichweite. Es ist ein tief fliegender Tarnkappen-Marschflugkörper, der einen Atomsprengkopf auf einer unberechenbaren Flugbahn zu einem sehr weit entfernten Ziel transportieren und dabei auch noch Raketenabwehrsysteme umfliegen kann. Er ist von existierenden oder in Entwicklung befindlichen Raketenabwehr- und Luftverteidigungssystemen nicht zu orten. Ich werde heute noch mehrere Male darauf hinweisen.

Ende 2017 hat Russland diesen Marschflugkörper mit Atomantrieb auf einem zentralen Trainingsgelände letztmals erfolgreich getestet. Während des Fluges erreichte der Atommotor seine volle Leistung und den erwarteten Vortrieb.

Nach den erfolgreichen Starts und Bodentests können wir jetzt mit dem Bau eines völlig neuen Waffentyps beginnen – eines strategischen Marschflugkörpers mit Atomantrieb.

Starten Sie bitte das Video.

[Das Video läuft.]

Sie können sehen, wie der Marschflugkörper das Abwehrsystem umfliegt. Weil seine Reichweite unbegrenzt ist, kann er so lange manövrieren, wie das erforderlich ist.

Zweifellos hat bisher kein anderer Staat etwas Vergleichbares entwickelt. Eines Tages wird das sicher möglich sein, aber bis dahin werden unsere Experten etwas noch Besseres präsentieren können.

Wir wissen alle, dass das Entwerfen und Entwickeln unbemannter Waffensysteme derzeit überall auf der Welt forciert wird. In Russland haben wir sogar unbemannte tauchfähige Schwimmkörper entwickelt, die sich ferngesteuert in sehr großen Tiefen von Kontinent zu Kontinent fortbewegen können – mit einer Geschwindigkeit, die mehrfach höher als die von U-Booten, normalen Torpedos oder sehr schnellen Überwasserschiffen ist. Sie sind wirklich außergewöhnlich. Sie sind geräuschlos, sehr manövrierfähig und vom Feind kaum auszuschalten. Es gibt einfach nichts auf der Welt, was sie aufhalten könnte.

Unbemannte Unterwasserfahrzeuge können entweder konventionelle oder atomare Sprengköpfe tragen, sind also gegen unterschiedliche Ziele einsetzbar – zum Beispiel gegen Flugzeugträger-Gruppen, Küstenbefestigungen oder Hafenanlagen.

Im Dezember 2017 hat eine dieser innovativen, mit Atomkraft angetriebenen Unterwasser-Drohnen einen Testzyklus beendet, der mehrere Jahre gedauert hat. Sein Atomantrieb ist trotz seiner geringen Größe einzigartig und hat trotz seines geringen Gewichts eine sehr hohe Antriebskraft. Der Antrieb ist hundertmal kleiner als der Antrieb eines modernen Atom-U-Bootes; die Unterwasser-Drohne kann aber sehr viel schneller schussbereit gemacht werden und mehr Zerstörungskraft freisetzen.

Nach erfolgreichen Tests können wir jetzt eine völlig neue strategische Waffe bauen, die die einen großen Atomsprengkopf tragen kann.

Starten Sie bitte das Video.

[Das Video läuft.]

Wir brauchen übrigens noch Namen für diese beiden neuartigen strategischen Waffen, für den Marschflugkörper mit der unbegrenzten Reichweite und das unbemannte Unterwasserfahrzeug. Wir warten auf Vorschläge des Verteidigungsministeriums.

Staaten mit großem Forschungspotenzial und fortschrittlicher Technologie sind dabei, so genannte Hyperschallwaffen zu entwickeln. Die Schallgeschwindigkeit wird gewöhnlich in Mach angegeben – zu Ehren des österreichischen Wissenschaftlers Ernst Mach, der wegen seiner Forschung auf diesem Feld bekannt wurde. Mach 1 steht für eine Geschwindigkeit von 1.062 km/h in einer Höhe von 11 Kilometern – also die einfache Schallgeschwindigkeit. Geschwindigkeiten zwischen Mach 1 und Mach 5 werden als Überschallgeschwindigkeiten bezeichnet, über Mach 5 heißen sie Hyperschallgeschwindigkeiten. Waffen mit Hyperschallgeschwindigkeit bringen in einer bewaffneten Auseinandersetzung natürlich große Vorteile. Militärexperten glauben, dass Raketen mit Hyperschallgeschwindigkeit von den jetzt vorhandenen Abwehrsystemen nicht abgefangen werden können, also unverwundbar sind, weil die Abfangraketen nicht schnell genug sind. Deshalb ist es verständlich, dass alle Staaten mit großen Armeen Waffen mit Hyperschallgeschwindigkeit besitzen möchten.

Meine Freunde, Russland hat bereits eine derartige Waffe.

Die wichtigste Stufe in der Entwicklung moderner Waffensysteme wurde mit der Konstruktion einer luftgestützten Rakete erreicht, die von einem Flugzeug aus startet, in Hyperschallgeschwindigkeit fliegt und mit großer Präzision ihr Ziel erreicht; wie Sie bereits erfahren haben, ist sie weltweit die einzige ihrer Art. Ihre Testflüge konnten erfolgreich beendet werden, und bereits seit 1. Dezember letzten Jahres wird dieses System auf Flugplätzen des Südlichen Militärbezirks erprobt.

Wegen der einzigartigen Flugeigenschaften der Hochleistungsrakete kann sie den Punkt, an dem ihr Sprengkopf freigesetzt wird, innerhalb von Minuten erreichen. Die Rakete fliegt mit 10-facher Schallgeschwindigkeit und bleibt in allen Phasen ihres Fluges manövrierfähig; sie kann deshalb nicht nur alle bereits existierenden, sondern vermutlich auch alle künftigen Raketenabwehrsysteme umfliegen und konventionelle oder atomare Sprengköpfe über 2.000 Kilometer weit transportieren. Wir haben dieses System Kinzhal [Dolch] genannt.

Bitte das Video.

[Das Video läuft.]

Das ist aber noch nicht alles, was ich zu berichten habe.

Ein weiterer technologischer Durchbruch ist die Entwicklung eines strategischen Raketensystems, das mit einem völlig neuen Sprengkopf mit Gleitflügeln ausgestattet ist, der ebenfalls erfolgreich getestet wurde.

Ich kann nur wiederholen, was wir unseren US-amerikanischen und europäischen Partnern, die NATO-Mitglieder sind, schon mehrfach gesagt haben: Wir werden die notwendigen Vorkehrungen treffen, um die durch die Errichtung des globalen US-Raketenabwehrschildes geschaffenen Bedrohungen zu neutralisieren. Das haben wir immer wieder in Gesprächen und auch öffentlich angekündigt. Als das System bei einem Manöver der Atomstreitkräfte in Jahr 2004 erstmals getestet wurde, habe ich auf einer anschließenden Pressekonferenz Folgendes geäußert. [Es ist mir peinlich, mich selbst zu zitieren, es muss aber sein.]

Ich hab damals gesagt: "Wenn andere Staaten die Anzahl und Qualität ihrer Raketen und ihr militärisches Potenzials vergrößern, wird Russland ebenfalls sicherstellen müssen, dass es über Waffen der neuesten Generation und die entsprechende Technologie verfügt. Deshalb möchte ich Sie darüber informieren, dass die während des Manövers durchgeführten Tests so erfolgversprechend verliefen, dass die russischen Raketentruppen in naher Zukunft über interkontinentale Präzisionsraketen verfügen werden, die ihre Ziele in Hyperschallgeschwindigkeit anfliegen und ihre Flughöhe und Flugbahn auch noch während des Anfluges verändern können. Das ist eine sehr wichtige Ankündigung, weil noch kein anderer Staat auf der Welt eine solche Waffe in seinem militärischen Arsenal hat." Ende des Zitats.

Natürlich war dabei jedes Wort von Bedeutung, weil wir schon damals erkennen ließen, das solche Raketen nicht mehr abzufangen sind. Warum taten wir das? Warum haben wir (die Weltöffentlichkeit) über unsere neue Waffe informiert? Wir haben kein Geheimnis aus unseren Plänen gemacht, weil es uns in erster Linie darum ging, mit unseren (westlichen) Partnern ins Gespräch zu kommen. Lassen Sie mich wiederholen, dass diese Pressekonferenz bereits 2004 stattgefunden hat. Es ist wirklich erstaunlich, dass Russland trotz aller Probleme mit seiner Wirtschaft, seinen Finanzen und seiner Verteidigungsindustrie eine (ernstzunehmende) Atommacht geblieben ist. Damals wollte wirklich niemand mit uns über das angesprochene Kernproblem reden, und niemand wollte uns zuhören. Dann sollte man uns wenigstens jetzt zuhören.

Im Unterschied zu anderen Raketen kann dieses System bei Interkontinentalflügen sogar Spitzengeschwindigkeiten über Mach 20 erreichen.

Wie ich schon 2004 mitgeteilt habe, ist der Sprengkopf der Rakete wegen seiner Gleitfähigkeit noch im Zielanflug manövrierfähig – seitlich um mehrere Tausend Kilometer und natürlich auch vertikal. Er ist also absolut unverwundbar und von allen vorhandenen und vorstellbaren Luftverteidigungs- und Raketenabwehrsystemen nicht aufzuhalten. Die Verwendung neuer Kompositmaterialien hat einen praktisch in "Plasma Formation" erfolgenden, langen und steuerbaren Gleitanflug möglich gemacht. Der Sprengkopf steuert wie ein Meteorit mit einem Feuerschweif zuverlässig sein Ziel an, wobei seine Oberfläche eine Temperatur von1.600 bis 2.000 Grad Celsius erreicht.

Spielen Sie bitte das Video ab.

[Das Video läuft.]

Aus offensichtlichen Gründen können wir die äußere Form dieses Systems hier nicht zeigen. Ich hoffe, jeder versteht, dass wir sie noch geheim halten müssen. Ich kann Ihnen aber versichern, dass alle Komponenten existieren und gut funktionieren. Außerdem haben russische Industrieunternehmen bereits mit der Entwicklung einer weiteren neuartigen strategischen Waffe begonnen, die Avangard genannt wird.

Es ist uns sehr wohl bewusst, dass auch mehrere andere Staaten Hightech-Waffen mit neuen physikalischen Eigenschaften entwickeln. Wir haben aber allen Grund zu der Annahme, dass wir ihnen auf den wichtigsten Gebieten mindestens einen Schritt voraus sind. 

Wir haben auch bedeutende Fortschritte bei den Laserwaffen gemacht. Das Konzeptions- und Planungsstadium haben wir lange hinter uns, wir sind sogar schon bei frühen Produktionsstufen angelangt. Seit letztem Jahr sind Laserwaffen schon bei einigen Truppenteilen in der Erprobung.

Ich will nicht mehr ins Detail gehen, weil die Zeit dafür noch nicht gekommen ist. Experten werden aber verstehen, dass die Verteidigungsfähigkeit Russlands durch solche Waffen vervielfacht wird.

Hier folgt noch ein weiteres kurzes Video.

[Das Video läuft.]

Diejenigen, die sich für militärische Ausrüstung interessieren, sind eingeladen, einen Namen für die neuen innovativen Laserwaffen vorzuschlagen.

Natürlich werden wir auch diese Technologie weiterentwickeln. Wir sind dabei, noch mehr neuartige Waffen zu entwickeln. Für heute soll das Gesagte aber genügen.

Ich will noch einmal ausdrücklich betonen, dass die neu entwickelten strategischen Waffen die in Wirklichkeit völlig neuartige Systeme sind, nichts mehr mit den von der Sowjetunion geerbten zu tun haben. Natürlich haben wir einige Ideen unserer genialen Vorgänger übernommen. Aber alles, was ich heute beschrieben habe, ist erst in den letzten Jahren entstanden und das Produkt von Dutzenden Forschungsorganisationen, Entwicklungsbüros und (wissenschaftlichen) Instituten.

Tausende, wirklich Tausende unserer Experten, hervorragenden Wissenschaftler, Konstrukteure und Ingenieure haben in jahrelanger, leidenschaftlicher, zuverlässiger und selbstloser Arbeit diese Fortschritte erzielt. Einige sind dabei zu wirklichen Koriphäen geworden. Sie sind unsere wahren Helden und verkörpern zusammen mit unseren Soldaten die Qualitäten, die unsere Armee im Kampf auszeichnen. Heute will ich jedem einzelnen von ihnen versichern, dass sie mit Orden, Preisen und Ehrentiteln rechnen können; weil ich aber viele von Ihnen schon oft persönlich getroffen habe, weiß ich, dass sie keinen besonderen Wert darauf legen. Es geht ihnen vor allem um die Sicherheit unseres Landes und seiner Menschen. Als Präsident möchte ich ihnen auch im Namen des russischen Volkes für ihre geleistete Arbeit und deren Ergebnisse Dank sagen. Unser Land braucht sie so dringend.

Wie ich bereits gesagt habe, beruhen alle zukünftigen militärischen Produkte auf bemerkenswerten Fortschritten, die natürlich auch im zivilen Bereich genutzt werden. Ich möchte betonen, dass nur ein Staat mit einer Grundlagenforschung auf höchstem Niveau, mit erstklassig ausgebildeten Wissenschaftlern, mit intensiver Forschung, mit modernster Technologie, guter industrieller Infrastruktur und mit zuverlässigen Arbeitskräften solche einzigartigen, hoch komplizierten Waffen entwickeln kann. Und Russland hat das alles zu bieten.

Wir werden dieses Potenzial nutzen, um auch die ehrgeizigen Ziele zu erreichen, die wir uns in der Wirtschaft, im sozialen Bereich und bei der Entwicklung unserer Infrastruktur gesetzt haben. Die langfristige Entwicklung Russlands muss aber durch eine wirksame Verteidigung abgesichert werden.

Lassen Sie mich noch einmal betonen, dass schon jedes einzelne der von mir genannten Waffensysteme sehr wichtig für uns ist, aus ihrer Gesamtheit können das Verteidigungsministerium und der russische Generalstab aber ein umfassendes Verteidigungssystem bilden, in dem jeder neu entwickelten Waffe eine spezielle Rolle zukommt. Die an der Spitze stehenden strategischen Waffen befinden sich zur Zeit in ständiger Alarmbereitschaft, die ständig überprüft wird; dadurch ist die Sicherheit Russlands auch auf längere Sicht garantiert.

Natürlich werden wir auf militärischem Gebiet noch einiges tun müssen, es sollte aber allen klar sein, dass Russland eine moderne Hightech-Armee besitzt, die, gemessen an der Ausdehnung unseres Territoriums, zwar eher klein wirkt, aber von Offizieren kommandiert wird, die zu ihrem Land stehen und bereit sind, alles für dieses Land und seine Menschen zu opfern. Früher oder später werden auch andere Armeen über diese Technologie und modernste Waffen verfügen. Das beunruhigt uns aber nicht, weil wir sie bereits haben und in Zukunft noch bessere haben werden. Eigentlich zählt nur, dass andere niemals Soldaten oder Offiziere wie den russischen Piloten Major Roman Filipow haben werden.

Ich hoffe, dass alles, was heute gesagt wurde, potenzielle Angreifer zweimal über irgendwelche unfreundlichen Maßnahmen gegen Russland nachdenken lässt, weil zum Beispiel der im Aufbau befindliche US-Raketenabwehrschild oder das immer nähere Heranrücken von NATO-Infrastruktur an die russische Grenze aus militärischer Sicht völlig wertlos geworden ist und nur noch ungerechtfertigte (und völlig unnötige) Kosten für diejenigen verursacht, die diese Initiativen fördern.

Ich halte es wegen der von Russland eingegangenen internationalen Verpflichtungen für meine persönliche Pflicht, auch unsere (westlichen) Partner wissen zu lassen, was ich heute und hier vorgetragen habe. Wenn es gewünscht wird, können unsere Experten aus dem Außen- und Verteidigungsministerium alles Gesagte auch noch ausführlich mit ihnen besprechen.

Für meinen Teil möchte ich auch noch ausdrücklich feststellen, dass sich alle von uns ergriffenen Maßnahmen zur Erhöhung der russischen Verteidigungsfähigkeit innerhalb der geltenden Abrüstungsverträge bewegen und nicht dagegen verstoßen. Ich möchte außerdem betonen, dass die gewachsene militärische Stärke Russlands niemand gefährdet; wir hatten und haben auch keine Pläne oder die Absicht, unser militärisches Potenzial für offensive, geschweige denn für aggressive Operationen einzusetzen.

Wir bedrohen niemand, greifen niemand an und wollen auch niemand unter Androhung von Waffengewalt etwas wegnehmen. Wir brauchen nichts, ganz im Gegenteil. Ich halte es für notwendig, zu betonen [und das ist mir sehr wichtig], dass die wachsende militärische Stärke Russlands eine solide Garantie für den Weltfrieden ist, weil sie die strategische Parität und das globale Gleichgewicht der Kräfte wieder herstellt, die bekanntlich seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges bis heute Schlüsselfaktoren der internationalen Sicherheit waren und sind und deshalb erhalten werden müssen.

Und nun zu denen, die in den letzten 15 Jahren versucht haben, ein neues Wettrüsten in Gang zu setzen, Russland zu übervorteilen, mit Beschränkungen und Sanktionen, die gegen internationale Gesetze verstoßen, unsere Entwicklung zu behindern und uns militärisch unter Druck zu setzen – ihnen möchte ich sagen: Alles, was ihr mit dieser Politik er reichen wolltet, ist euch misslungen. Ihr habt es nicht geschafft, Russland am Boden zu halten.

Es wird Zeit, diese Realität zur Kenntnis zu nehmen, und mir nicht zu unterstellen, ich hätte heute geblufft. Ihr könnt mir glauben, ich habe nicht geblufft. Diejenigen, die noch in der Vergangenheit leben und nicht imstande sind, an die Zukunft zu denken, sollten endlich aufhören, das Boot mit dem Namen "Erde", in dem wir alle sitzen, zum Kentern zu bringen.

In diesem Zusammenhang möchte ich noch auf Folgendes hinweisen: Wir sind sehr beunruhigt über gewisse Formulierungen im revidierten Nuclear Posture Review (der USA), mit denen die Schwelle zum Einsatz von Atomwaffen deutlich abgesenkt wird. Hinter verschlossenen Türen kann man viel sagen, um jemand zu beruhigen. Wir lesen lieber, was geschrieben steht. Und geschrieben steht, dass die USA künftig auch auf Angriffe mit konventionellen Waffen und sogar auf Cyberangriffe mit Atomwaffen reagieren wollen.

Ich möchte darauf hinweisen, dass die russische Militärdoktrin den Einsatz von Atomwaffen nur dann vorsieht, wenn Russland oder seine Verbündeten mit Atomwaffen oder anderen Massenvernichtungswaffen angegriffen werden, oder wenn ein militärischer Überfall mit konventionellen Waffen, der die Existenz Russlands bedroht, nicht mehr mit konventionellen Waffen abgewehrt werden kann. Das sind klare, nachvollziehbare Regelungen.

Ich sehe es als meine Aufgabe an, dazu noch folgende Hinweise zu geben: Jeder Einsatz von Atomwaffen gegen Russland oder seine Verbündeten, seien es Waffen kurzer, mittlerer oder großer Reichweite, wird als Atomangriff auf unser Land gewertet und sofort mit einem Vergeltungsangriff beantwortet, der alle damit verbundenen Folgen einschließt.

Niemand sollte unsere (für die genannten Fälle) vorgesehene Reaktion anzweifeln. Unsere Welt braucht nicht noch mehr Bedrohungen. Wir sollten uns statt dessen an den Verhandlungstisch setzen, gemeinsam ein neues, wirklich funktionierendes, internationales Sicherheitssystem erarbeiten und über eine nachhaltige Entwicklung der menschlichen Zivilisation nachdenken. Das fordern wir schon lange, und unsere dazu gemachten Vorschläge gelten immer noch. Russland ist jederzeit zu Verhandlungen darüber bereit.

In unserer Politik werden wir niemals den Anspruch erheben, "einzigartig" zu sein. Wir vertreten unsere eigenen Interessen, respektieren aber auch die Interessen anderer Staaten. Wir achten das Völkerrecht und glauben an die unantastbare zentrale Rolle der Vereinten Nationen. Auf diesen Grundsätzen und Einsichten sind unsere freundschaftlichen und gleichberechtigten Beziehungen zur überwiegenden Mehrheit aller Staaten aufgebaut.

Unsere umfassende strategische Partnerschaft mit der Volksrepublik China ist beispielhaft. Zwischen Russland und Indien besteht eine besondere privilegierte Partnerschaft. Auch unsere Beziehungen zu vielen anderen Staaten entwickeln sich gerade sehr dynamisch.

Russland ist stark in internationalen Organisationen engagiert. Es gehört zur Collective Security Treaty Organization / CSTO, zur Shanghai Cooperation und zu den BRICS-Staaten. Wir arbeiten konstruktiv in den Vereinten Nationen, beim G20-Gipfel und bei der APEC mit. Wir sind natürlich auch an einer normalen und konstruktive Zusammenarbeit mit den USA und der EU interessiert. Wir hoffen, dass der gesunde Menschenverstand siegen wird, und dass sich auch unsere (westlichen) Partner für eine ehrliche und gleichberechtigte Zusammenarbeit entscheiden werden.

Selbst wenn sich unsere Ansichten zu einigen Problemen unterscheiden, bleiben wir noch Partner, weil wir zusammenarbeiten müssen, damit wir die komplexen Herausforderungen meistern, die globale Sicherheit erhalten und eine Welt erbauen können, die künftig zunehmend auf Zusammenhalt und Integration ausgerichtet ist.

Russland und seine Partner in der Eurasian Economic Union / EAEU bemühen sich, diese zu einer global konkurrenzfähigen, integrierten Organisation zu machen. Die Planungen der EAEU sehen die Schaffung eines gemeinsamen Marktes für Elektrizität, Öl, Erdölprodukte und Treibstoffe sowie die Harmonisierung von Finanzmärkten und eine engere Zusammenarbeit der Zollbehörden vor. Wir werden uns auch weiterhin für eine breitere eurasische Partnerschaft einsetzen.

Liebe Kollegen, die Welt befindet sich an einem Wendepunkt, und diejenigen, die zu einer anderen Politik bereit und fähig sind, die Konflikte beilegen und in diesem Sinne handeln und vorwärts kommen wollen, werden die Führung übernehmen. Russland und seine Menschen waren in allen entscheidenden Phasen unserer Geschichte dazu bereit. In den letzten 30 Jahren haben wir Änderungen erlebt, für die in anderen Staaten Jahrhunderte gebraucht wurden.

Wir werden im Vertrauen auf unsere Kraft unseren eigenen Kurs fortsetzen, wie wir das immer getan haben. Wir werden auch weiterhin zusammenhalten. Unsere Einigkeit ist das stabilste Fundament für künftigen Fortschritt. In den kommenden Jahren müssen wir diese Einigkeit festigen und zu einem Team zusammenwachsen, das Änderungen will und seine ganze Energie, seine Kenntnisse, seine Erfahrungen und seine Talente für das Erreichen gemeinsamer Ziele einsetzt.

Die zu bewältigenden Herausforderungen und unsere großen Ziele geben unserem Leben einen Sinn. Wir müssen kühne Pläne machen und sie auch umsetzen, Verantwortung übernehmen, die Initiative ergreifen und uns alle stärker engagieren, damit wir unseren Familien, unseren Kindern und unserem Land von Nutzen sein können; dann können wir auch die Welt verändern und Russland zu dem Land machen, von dem wir alle träumen. Nur dann wird das nächste Jahrzehnt und das ganze 21. Jahrhundert auch für Russland und uns alle zum Erfolg werden. Ich glaube, dass wir das schaffen können.

Ich danke Ihnen.


Video von RT Deutsch mit Auszügen aus der Rede Putins


Erstveröffentlichung der deutschen Übersetzung der Rede Putins am 5.3.2018 bei LUFTPOST – Friedenspolitische Mitteilungen aus der US-Militärregion Kaiserslautern/Ramstein (dort mit zusätzlichen Hinweisen)
http://www.luftpost-kl.de/luftpost-archiv/LP_16/LP02918_050318.pdf

Englischsprachige Fassung der Rede Putins auf der website des Kreml
http://en.kremlin.ru/events/president/news/56957



Siehe auch:

Zur Rede des russischen Präsidenten vor der Föderationsversammlung, Moskau, 01.03.2018
Friedfertige Nationen fühlen sich von Russland nicht bedroht
Von Luz María De Stéfano Zuloaga de Lenkait
NRhZ 650 vom 07.03.2018
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=24652

Einschätzung von Ulrich Heyden, Moskau, von Putins Rede zur Lage der Nation
Wie Putin den Westen wieder an den Verhandlungstisch bringen will
RT Deutsch, 02.03.2018
https://deutsch.rt.com/russland/65993-wie-putin-westen-wieder-an/

Interview mit Willy Wimmer:
„Westen antwortet auf ausgestreckte Hand Putins mit eiserner Faust“
Die Rede des russischen Präsidenten vor der Föderalen Versammlung wurde in den westlichen Medien auf die Präsentation neuer strategischer Atom-Waffen reduziert. Der ehemalige Staatssekretär für Verteidigung und Ex-Vizepräsident der Parlamentarischen Versammlung der OSZE, Willy Wimmer, sieht in der Rede von Wladimir Putin noch eine andere Botschaft.
https://de.sputniknews.com/politik/20180305319810170-wimmer-putin-aufruestung-westen/

Online-Flyer Nr. 650  vom 07.03.2018



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