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Aktueller Online-Flyer vom 23. April 2024  

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Globales
Aggressor Israel will nicht an den Pranger gestellt werden
Ist die Verurteilung israelischer Raketenangriffe auf Syrien antisemitisch?
Von Hartmut Barth-Engelbart

Ist die Verurteilung der illegalen, menschenrechtswidrigen Inhaftierung von jährlich Hunderten palästinensischer Kinder und deren gezielter Beschuss durch die israelische Armee antisemitisch? Bei YouTube gibt es zurzeit einige Videos, die die Festnahme von palästinensischen Kindern und das Zielschiessen israelischer Soldaten auf unbewaffnete palästinensische Kinder zeigen. (Ja, ich weiß, auch Steine sind eine Waffe, das weiß man auch als Israeli sehr gut vom Beispiel David gegen Goliath!) Nach dem Besuch des neuen US-Außenministers und der staatsraisonablen Nibelungentreue-Schwüre des neuen deutschen Außenministers Maas zur Unterstützung der Völker- und Menschenrechtsbrecher Netanjahu und Liebermann ist damit zu rechnen, dass Organisationen und Persönlichkeiten, die derartige Stellungnahmen gegen die Kriegspolitik Israels veröffentlichen, als antisemitisch diffamiert werden.

Hinter diesem Schutzschild für den Aggressor Israel kann der US-NATO-EU-Stellvertreter nun im Nahen Osten die Aktionen UN-gestört ausführen, für die die USA-NATO-EU sonst international angeprangert würden. Nicht umsonst setzen sich die Bundesregierung wie auch GRÜNE und LINKE im Bundestag für einen nicht-ständigen Sitz Israels im UN-Sicherheitsrat ein (wobei die Bundesregierung und die sie tragende Koalition doch lieber Deutschland im UN-Sicherheitsrat sitzen sähen. Aber für den Fall, dass das nicht hinhauen sollte, dann doch Israel!).

Dass die USA, die NATO und die sich aufrüstende EU Israel als klassischen Brückenkopf im Nahen Osten beim Angriff auf den Iran über Syrien vorneweg schicken, liegt auf der Hand. Die (geschenkte) Ausrüstung der israelischen Marine mit atomwaffenfähigen U-Booten durch die Bundesregierung spricht da eine klare Sprache. Die offene gemeinsame Zielansprache der Herren Trump, Pompeo, Netanjahu und Liebermann ist noch viel deutlicher und kam auch prompt zur Umsetzung. Man kann nur hoffen, dass der Iran aus dem Beispiel Libyen gelernt hat, was mit Ländern geschieht, die als Targets anvisiert sind und auf Drängen der USA auf ihr Atomprogramm verzichtet haben. In diese Hinsicht wird es auch bei Nord-Korea wieder sehr ”spannend”. Geschickt werden dabei auch die historisch gewachsenen nicht soo schlechten Beziehungen zwischen Israel und Russland einkalkuliert.

Die Abfolge der Ereignisse erscheint taktisch klug vorbereitet, und die öffentlichen Reaktionen, die Proteste gegen die israelischen Raketenangriffe auf syrische und iranische Stellungen in Syrien sind deutlich geringer als die auf die Angriffe der US-F-UK-Raketen-Luftschläge. Öffentlich werden die israelischen Raketenangriffe als Akt der Selbstverteidigung Israels legitimiert, und der Iran wird propagandistisch als „Hauptfinanzier“ des Terrorismus angeprangert. Damit soll von der Finanzierung, Ausbildung, Bewaffnung der IS-Banden durch die USA, Frankreich, Groß-Britannien, Israel und das wahabitisch-sunnitische Saudi-Arabien abgelenkt werden.


Mehr dazu:

Hartmut Barth-Engelbart, 30.04.2018
http://www.barth-engelbart.de/?p=202857

Online-Flyer Nr. 657  vom 02.05.2018



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