NRhZ-Online - Neue Rheinische Zeitung - Logo
SUCHE
Suchergebnis anzeigen!
RESSORTS
SERVICE
Unabhängige Nachrichten, Berichte & Meinungen
Aktueller Online-Flyer vom 20. April 2024  

Fenster schließen

Medien
Eine lockere Folge von Leserbriefen und Kommentaren
Hajos Einwürfe
Von Hajo Kahlke

Ist es angemessen für eine marxistische Tageszeitung, ganz im Sinne von Open borders, Open doors & Open society zu agitieren? Das ist eine Frage, die in "Hajos Einwürfen" zum Thema gemacht wird. Die Neue Rheinische Zeitung versteht sich im Verbund mit der Vierteljahresschrift DAS KROKODIL als ein Forum, das zum Nachdenken anregen, eingefahrene, verkrustete Denkstrukturen aufbrechen bzw. der bewusst lancierten Desorientierung des Denkapparats – besonders der Linken – entgegenwirken will. Hajos kurze Texte sollen dazu ihren Beitrag leisten. Die Neue Rheinische Zeitung bringt deshalb in loser Folge von ihm verfasste Leserbriefe und Kommentare, die bei den Angeschriebenen nur selten das Licht der Öffentlichkeit erblicken.


Ganz im Sinne von Open borders, Open doors & Open society

Für jW-Autorin Ulla Jelpke sind jene dann in Westeuropa Geld und Versorgung suchenden Eindringlinge, die dazu neuerdings verstärkt wieder die Balkanroute frequentieren, pauschal "Schutzsuchende". Die Abwehr bzw. das Aufspüren solcher Grenzverletzer hingegen ist für die jW-Autorin schlicht "Hetzjagd". Und ein effektives Einschreiten der Polizeikräfte gegen die Grenzverletzer ist dann selbstverständlich "exzessive Gewaltanwendung". Eine Sichtweise ganz im Sinne von Open borders, Open doors & Open society. Kritisiert wird von Jelpke dabei vordergründig die EU-Agentur Frontex, aber vor allem deshalb, da diese die vorgebliche exzessive Gewaltanwendung, sprich ernsthaftes Grenzschutz-Bemühen seitens regulärer Polizeikräfte der jeweiligen Balkan-Staaten, "dulde". So als wäre die EU der oberste Souverän über die Grenzen Griechenlands, Albaniens, Montenegros, Mazedoniens, etc. - der aber seine allumfassende Grenz-Souveränität stärker und besser ausüben müsse, damit die Dinge dort ins Lot kommen. Eine Sichtweise ganz im Sinne des EU-Zentralismus und -Imperialismus. Wobei Jelpke die Geringschätzung der nationalen Souveränität der Balkan-Staaten auch noch dadurch unterstreicht, als dass sie deren reguläre Polizeikräfte doch tatsächlich zu bloss "örtlichen" herabstuft.

Leserbrief zum Artikel "Hetzjagd an der Grenze" von Ulla Jelpke, junge Welt vom 6.8.2019, Titelseite

Online-Flyer Nr. 715  vom 14.08.2019



Startseite           nach oben