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Lokales
Erst SSK- und dann SSM-Helfer, danach erster Biomöbel-Händler in Köln
Johannes Genske ist tot
Von Rainer Kippe und Peter Kleinert
Am Montag vergangener Woche ist Johannes Genske, in Köln bekannt als "Biomöbel-Genske" nach langer schwerer Krankheit im Alter von nur 60 Jahren gestorben. Genske hatte vor seiner Zeit als stadtbekannter "Biomöbel-Händler" für die alternativen Besserverdiener fünfzehn Jahre im SSK gewirkt. Eingetreten in der heißen Phase des "Kontaktzentrums für Obdachlose Jugendliche" als junger Student der Betriebswirtschaft und Zivildienstleistender, hatte er auch die Sozialistische Selbsthilfe Mülheim (SSM) als eigenständige Firma für arbeitslose und obdachlose Menschen nach der Trennung von der Stadt mit aufgebaut.
Seine betriebswirtschaftlichen Kenntnisse brachte er in dieses Hobbyunternehmen genauso ein wie seine unermüdliche Energie, sein Mitgefühl mit den Unterdrückten und Ausgegrenzten und seine Wut auf Ausbeuter und Menschenschinder. Ende der 70er Jahre baute er die SSM-Filiale Ehrenfeld in der Liebigstraße zu einer starken und schlagkräftigen Organisation aus. Seine größte Leistung vollbrachte Johannes wohl im Kampf gegen die Menschenrechtsverletzungen in der Psychatrie, indem er half, geflüchtete Opfer aufzunehmen, unterzubringen und zu versorgen, und gleichzeitig mit nie nachlassendem Elan gegen die Straftäter in den Psychiatrien des Rheinlandes vorzugehen.
Die Schließung des Landeskrankenhauses Brauweiler und die Verurteilung
leitender Ärzte wegen Totschlages war nicht zuletzt sein Werk. Berühmt war Johannes Genske dafür, dass er - selbst wenn er erst spät nachts vom
Klüttenwagen nach Hause zurückkehrte - unter seinem persönlichen Motto: "Jeden Tag eine gute Tat" noch mindestens eine Strafanzeige wegen
Menschenrechtsverletzungen an die Staatsanwaltschaft herausschickte.
Online-Flyer Nr. 408 vom 04.06.2013
Erst SSK- und dann SSM-Helfer, danach erster Biomöbel-Händler in Köln
Johannes Genske ist tot
Von Rainer Kippe und Peter Kleinert
Am Montag vergangener Woche ist Johannes Genske, in Köln bekannt als "Biomöbel-Genske" nach langer schwerer Krankheit im Alter von nur 60 Jahren gestorben. Genske hatte vor seiner Zeit als stadtbekannter "Biomöbel-Händler" für die alternativen Besserverdiener fünfzehn Jahre im SSK gewirkt. Eingetreten in der heißen Phase des "Kontaktzentrums für Obdachlose Jugendliche" als junger Student der Betriebswirtschaft und Zivildienstleistender, hatte er auch die Sozialistische Selbsthilfe Mülheim (SSM) als eigenständige Firma für arbeitslose und obdachlose Menschen nach der Trennung von der Stadt mit aufgebaut.
Johannes Genske
Quelle: http://www.moebelkultur.de
Seine betriebswirtschaftlichen Kenntnisse brachte er in dieses Hobbyunternehmen genauso ein wie seine unermüdliche Energie, sein Mitgefühl mit den Unterdrückten und Ausgegrenzten und seine Wut auf Ausbeuter und Menschenschinder. Ende der 70er Jahre baute er die SSM-Filiale Ehrenfeld in der Liebigstraße zu einer starken und schlagkräftigen Organisation aus. Seine größte Leistung vollbrachte Johannes wohl im Kampf gegen die Menschenrechtsverletzungen in der Psychatrie, indem er half, geflüchtete Opfer aufzunehmen, unterzubringen und zu versorgen, und gleichzeitig mit nie nachlassendem Elan gegen die Straftäter in den Psychiatrien des Rheinlandes vorzugehen.
Die Schließung des Landeskrankenhauses Brauweiler und die Verurteilung
leitender Ärzte wegen Totschlages war nicht zuletzt sein Werk. Berühmt war Johannes Genske dafür, dass er - selbst wenn er erst spät nachts vom
Klüttenwagen nach Hause zurückkehrte - unter seinem persönlichen Motto: "Jeden Tag eine gute Tat" noch mindestens eine Strafanzeige wegen
Menschenrechtsverletzungen an die Staatsanwaltschaft herausschickte.
Als er Vater von Zwillingen wurde, war die SSM-Gruppe in Ehrenfeld leider nicht in der Lage, diesem wertvollen Menschen und unersetzlichen Motor innerhalb des Vereins die nötige wirtschaftliche Sicherheit für seine Familie zu bieten, sodass er der politischen Bewegung verloren ging. Johannes Genske hat sich mit seinem Wirken in die Annalen des Kampfes für eine bessere und gerechtere Welt eingeschrieben. Am Mittwoch um 13.30h werden wir unseren Freund auf Melaten zu Grabe tragen.
Laut einem Nachruf auf der Webseite http://www.moebelkultur.de hat Johannes Genske 1986 "Biomöbel Genske", das erste ökologische Einrichtungshaus in Köln, gegründet. Er sei damit "einer der engagiertesten Wegbereiter" gewesen, "die das Thema gesundes Wohnen und Nachhaltigkeit auf die Agenda brachten". Aufgrund der steigenden Nachfrage wurde der erste Sitz des Unternehmens schnell zu klein. Seit 1990 residiert "Biomöbel Genske" in Köln-Ehrenfeld, in der Subbelrather Straße, heute auf einer 1.350 qm großen Ausstellungsfläche.
In der langen Zeit seines Wirkens wurde Genske mit vielen Preisen ausgezeichnet, darunter 2010 mit dem Zertifikat "Klimaneutrales Unternehmen", 2011 mit dem "Kölner Unternehmerpreis". Außerdem war Johannes Genske Gründer der Pro Öko Servicegesellschaft ökologischer Einrichtungshäuser mhH. Bis 2012 führte er den 1994 ins Leben gerufenen Verband - der kurz darauf an die Garant-Möbel-Gruppe andockte - lange Jahre gemeinsam mit Franz Hampel. Unermüdlich war zudem sein Engagement um die "imm cologne". Diese internationale Einrichtungsmesse war für ihn als Kölner eine Herzensangelegenheit.
In der langen Zeit seines Wirkens wurde Genske mit vielen Preisen ausgezeichnet, darunter 2010 mit dem Zertifikat "Klimaneutrales Unternehmen", 2011 mit dem "Kölner Unternehmerpreis". Außerdem war Johannes Genske Gründer der Pro Öko Servicegesellschaft ökologischer Einrichtungshäuser mhH. Bis 2012 führte er den 1994 ins Leben gerufenen Verband - der kurz darauf an die Garant-Möbel-Gruppe andockte - lange Jahre gemeinsam mit Franz Hampel. Unermüdlich war zudem sein Engagement um die "imm cologne". Diese internationale Einrichtungsmesse war für ihn als Kölner eine Herzensangelegenheit.
Bereits im Oktober letzten Jahres hatte sich Johannes Genske aufgrund seiner fortschreitenden Krankheit von seinen Kunden verabschiedet und verkündet, das Unternehmen an Willi und Walter Hubor zu übergeben. (PK)
Rainer Kippe ist einer der Mitgründer der Sozialistischen Selbsthilfe Mülheim (SSM) gewesen und ist dort heute noch aktiv.
Online-Flyer Nr. 408 vom 04.06.2013