US-Bodentruppen nach Polen – mit Unterstützung unserer Medien und der SPD
Obama hat wie immer Recht
Von Ulrich Gellermann
"Obama hat Recht" sagte der SPD-Finanzexperte Joachim Poß nachdem er jüngst von seiner Ukraine-Reise zurückgekehrt war. Denn Obama hatte, unmittelbar nach dem Genfer-Abkommen zur Ukraine-Krise, das auf eine friedliche Lösung orientierte, weiter gezündelt: "Ich glaube nicht, dass wir zu diesem Zeitpunkt über irgendetwas sicher sein können“. Und unser Joachim aus Gelsenkirchen gab ihm aus gebückter Haltung schnellstens Recht und wollte auch Sanktionen nicht ausschließen "sollte die Lage weiter so unübersichtlich bleiben." Weil Joachim keine Übersicht hat, hat Obama Recht und Sanktionen gegen Russland sind fällig. So funktioniert deutsche Politik.
Obama hat immer Recht, wie man den kränkelnden deutschen Medien entnehmen kann, die sich von ihrer Rückgrat-Operation bisher nicht erholt haben. Der SPIEGEL teilt seinen Fans online mit: vom Das Genfer Abkommen kommentieren sie so: STERN: "Separatisten trotzen geplanter Entwaffnung", ARD: "Russland stimmte der Entwaffnung separatistischer Kräfte im Osten des Landes zu", ZDF: "Unter anderem hat Russland einer Entwaffnung der Separatisten im Osten der Ukraine zugestimmt." TAGESSPIEGEL: "Russland hat der Entwaffnung der Separatisten in der Ostukraine beim Krisentreffen in Genf zugestimmt", und BILD: "Die pro-russischen Separatisten im Osten der Ukraine müssen ihre Waffen niederlegen und die besetzten Gebäude verlassen." Das haben die Redakteure, offenkundig mit der Obama-Brille ausgestattet, in das Abkommen hineingelesen. Aber das Wort Ost-Ukraine kommt im Genfer Abkommen gar nicht vor. Stattdessen steht dort:
Dass nicht alle deutschen JournalistInnen SPIEGEL-, Springer- oder STERN-mäßig denken und schreiben, können Sie dem folgenden Text des Kollegen Wolfgang Theophil entnehmen, den ich nun wie unsere Autorin Evelyn Hecht-Galinski als NRhZ-Herausgeber und Redakteur ebenfalls unterzeichne:
Wir unabhängigen Journalisten verurteilen aufs Schärfste eine voreingenommene und einseitige Berichterstattung der meisten großen Medien einschließlich der sogenannten öffentlich rechtlichen Sendeanstalten über die Lage in der Ukraine und das Verhalten Russlands.
Wir mahnen an, dass anstelle sachlicher journalistischer Arbeit bewusst Stimmung produziert wird. In den meisten Berichten tritt an die Stelle von Information die Methode des Verdachts, der Mutmassung und der rhetorischen Fragestellung. So entsteht ein Informationsklima, das der US- und EU-Sanktionspolitik anstatt dem Dialog in der Politik dient.
Diese journalistische Fehlleistung ist verantwortungslos, denn sie führt zu menschenrechtsfeindlichen Entscheidungen in der Politik und trägt zu einer Vergiftung und Eskalation des politischen Klimas bei. Auf diese Weise schüren eine unfähige Politik und ein unsauberer Journalismus den Ukraine-Konflikt, anstatt durch sachliche Recherche konstruktive Lösungen zu unterstützen.
Ein schwerwiegender Beweis absolut unsachlicher Informationspolitik besteht darin, dass der Medien-Mainstream eine wesentliche Ursache dieses Konfliktes verschweigt. Denn im sogenanten EU-Assozierungsabkommen heißt es, man wolle die Ukraine als Bestandteil der NATO militärisch gegen Russland aufstellen. Diese offensive und aggressive Politik stellte sogar Herr Steinmeier nach zwei Wochen seiner Ukraine-Offensive teilweise selbstkritisch fest. Geändert hat sich aber an der Sanktionspolitik sehr wenig. Denn die veröffentlichte Meinung der meisten Medien stützt nach wie vor mit unqualifizierter, unprofessioneller und einseitiger Berichterstattung genau diese Konfrontations-Politik.
Wir kritisieren diesen falsch verstandenen Journalismus in der gleichen Weise wie die deutsche Fernsehjournalistin Gabriele Krone-Schmalz in einem Interview des NDR. https://www.youtube.com/watch?v=22VfEe1RkH8#t=202
Wir protestieren gegen diesen Regierungs-Journalismus, der die Interessen von US-Administration und EU-Politik unterstützt und sich der Stimmungsmache bedient. Das hat nichts mit freiem Journalismus zu tun – das ist freiwillige Gleichschaltung der Medien im Sinne der Herrschenden.
Wolfgang Theophil, Herausgeber von www.TV-ORANGE.de
Evelyn Hecht-Galinski, Publizistin
Peter Kleinert, Herausgeber und Redakteur der www.nrhz.de
Online-Flyer Nr. 455 vom 23.04.2014