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Kölner Friedenswerkstatt lädt zum Weitermachen ein
WIR machen Frieden
Von Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann
Vor drei Monaten und vier Tagen, am 15. August 2014 um 15 Uhr, öffnete in Köln die Friedenswerkstatt am Aachener Weiher ihre Pforten: „Es handelt sich um eine permanente Dauermahnwache, die 24 Stunden besetzt ist. Wir, eine Gruppe Kölner Aktivisten, beobachten mit Besorgnis die globalpolitischen Entwicklungen in der Ukraine, im Irak sowie im Gaza Streifen.“ Als Parteien-unabhängiges Projekt wurde mit Gästen geworkshopt, gekocht, debattiert und gesungen. Was sich über 78 Tage hin als Begegnungsstätte mit Informationstausch und kleiner Bibliothek entwickelt hatte, fiel am Morgen des 2. November 2014 den Flammen zum Opfer. Brandstiftung könne weitgehend ausgeschlossen werden, heißt es. Hundert pro weiß es keineR. Vor allen Dingen soll es jetzt weitergehen.
Friedenswerkstatt Köln zwischen Aachener Weiher und Hiroshima-Nagasaki-Park
Fotos: arbeiterfotografie.com und friedenswerkstatt-koeln.blogspot.de
Tag 6, 20.8.2014 - der erste Sonnentag
Tag 8, Assamblea
„Frieden ist keine Utopie“
„Lass Dich von niemandem so tief herabziehen, dass Du ihn dafür hassen müsstest“ (Dr. Martin Luther King)
Tag 20... wir bleiben
... seit 37 Tagen
Evolution wird mir "R" geschrieben."
Seit 47 Tagen am Aachener Weiher – Infostand
„Liebe KölnerInnen, wir möchten Sie darauf hinweisen, ...
... dass dieses Geschmiere nicht von uns ist. ... Wir bedauern sehr, dass öffentliches Eigentum beschmutzt wurde....“
„Kölns größter Zen Garten“
„Wie man sieht, halten wir den Platz sauber.“
Tag 78 – die Friedenswerkstatt – ein Opfer der Flammen
Was bleibt nach 78 Tagen Friedenswerkstatt? „Zu allererst die Erkenntnis, dass die Friedenswerkstatt kein Ort ist, sondern ein Zustand, den wir alle in uns tragen.“
„Sei nett. Wenn man nichts Nettes sagen kann, empfiehlt es sich zu schweigen.“ So lautet eine der Regeln, die „ein friedliches und konstruktives Mit-Einander möglich“ machen soll. „Hier ist kein Ort für menschenverachtende, radikale Aussagen, egal ob politisch oder religiös motiviert.“ Deshalb: „Kein Sexismus, verbal oder nonverbal.“ Und: „Bitte respektiere die Meinungen und Ansichten anderer.“
Wir fordern Frieden und das Ende der Profitmaximierung
Schon viele helfende Hände und Spenden hat es gegeben, die Kosten der Brandfolgen zu bewältigen. Vier der fünf Anwesenden verloren fast ihr gesamtes Hab und Gut, Kleidung, Musikinstrumente. „Wir können es mit unserer Ethik und Moral nicht vereinbaren, weiterhin unseren Berufen und gesellschaftlichen Verpflichtungen nachzugehen, so lange in so vielen Ländern Krieg herrscht. Wir wissen, dass unsere Regierung mit Waffen und Hilfslieferungen aktiv an den Konflikten teilnimmt. Des weiteren werden US-Kampfdrohnen über Relaisstationen in Ramstein auf Ziele im Irak und im Sudan gelenkt. Somit ist Deutschland aktiv an Angriffskriegen beteiligt. Wir fordern einen dauerhaften globalen Frieden und einen achtsamen Umgang mit unserer Umwelt und unseren Ressourcen. Das bedingt eine grundsätzliche Veränderung des auf Profitmaximierung und Wettbewerb ausgelegten Wirtschafts- und Finanzsystems.“ Diese programmatischen Aussagen entstammen einer Presseerklärung zu Aufbau und Einweihung der als Mahnwache und Anlaufstelle geplanten Friedenswerkstatt, die über 78 Sommer-, Sonnen- und Regentage betrieben wurde.
Kein Krieg mit Russland! Deeskalation und Diplomatie!
Im März 2014 wurden von Berlin ausgehend Montagsmahnwachen als dezentrale und lokal organisierte Bewegung angestoßen. So auch in Köln. Die Kölner Mahnwachenbewegung erläutert den Gründungsgedanken: „Anlass war die Zuspitzung der Ukraine-Krise. Deshalb fordern wir aktuell als Bürger der EU und einem Mitgliedsland der NATO: Kein Krieg mit Russland! Deeskalation und Diplomatie in der Ukraine! Wir stehen für Frieden, für alle Menschen und in allen Lebensbereichen, deswegen sind wir ausdrücklich gegen: Hass, Gewalt, Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, Homophobie, Antisemitismus und rechtsextremes Gedankengut. Von diesen Dingen distanzieren wir uns ausdrücklich.“ In rund zwanzig offenen und privaten, d.h. anmeldepflichtigen Arbeitsgruppen kommen Menschen jeden Alters – vor allem junge – zusammen, um sich über die Verunmöglichung von Krieg Gedanken um neue Lebensformen zu machen. Da geht es um bewussten Konsum und Urban Gardening, Schule ohne Militär und die Hinterfragung der „Systemarchitektur“.
In diesem Sinne sind die Mahnwachenbewegung und die Friedenswerkstatt einander verbunden. „Fakt ist, dass eine Friedenswerkstatt in Köln benötigt wird! Das Leid auf der Welt, die vielen Kriege und Missstände und die immer weiter steigende soziale Ungerechtigkeit brauchen ein Sprachrohr! Als dieses versteht sich auch die Friedenswerkstatt!“(PK)
Kontakt
Friedenswerkstatt-koeln.blogspot.de
friedenswerkstatt-koeln@gmx.de
Geben auch gerne Auskunft:
hallo@wirfuerdenfrieden.de
www.wirfuerdenfrieden.de
Spendenkonto:
Sparkasse KölnBonn
Gunnar Gast
Verwendungzweck: Friedenswerkstatt
Konto.Nr.: 1930261746
BLZ: 370 501 98
IBAN: DE52 3705 0198 1930 2617 46
SWIFT-BIC: COL SDE 33
Online-Flyer Nr. 485 vom 19.11.2014
Kölner Friedenswerkstatt lädt zum Weitermachen ein
WIR machen Frieden
Von Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann
Vor drei Monaten und vier Tagen, am 15. August 2014 um 15 Uhr, öffnete in Köln die Friedenswerkstatt am Aachener Weiher ihre Pforten: „Es handelt sich um eine permanente Dauermahnwache, die 24 Stunden besetzt ist. Wir, eine Gruppe Kölner Aktivisten, beobachten mit Besorgnis die globalpolitischen Entwicklungen in der Ukraine, im Irak sowie im Gaza Streifen.“ Als Parteien-unabhängiges Projekt wurde mit Gästen geworkshopt, gekocht, debattiert und gesungen. Was sich über 78 Tage hin als Begegnungsstätte mit Informationstausch und kleiner Bibliothek entwickelt hatte, fiel am Morgen des 2. November 2014 den Flammen zum Opfer. Brandstiftung könne weitgehend ausgeschlossen werden, heißt es. Hundert pro weiß es keineR. Vor allen Dingen soll es jetzt weitergehen.
Friedenswerkstatt Köln zwischen Aachener Weiher und Hiroshima-Nagasaki-Park
Fotos: arbeiterfotografie.com und friedenswerkstatt-koeln.blogspot.de
Tag 6, 20.8.2014 - der erste Sonnentag
Tag 8, Assamblea
„Frieden ist keine Utopie“
„Lass Dich von niemandem so tief herabziehen, dass Du ihn dafür hassen müsstest“ (Dr. Martin Luther King)
Tag 20... wir bleiben
... seit 37 Tagen
Evolution wird mir "R" geschrieben."
Seit 47 Tagen am Aachener Weiher – Infostand
„Liebe KölnerInnen, wir möchten Sie darauf hinweisen, ...
... dass dieses Geschmiere nicht von uns ist. ... Wir bedauern sehr, dass öffentliches Eigentum beschmutzt wurde....“
„Kölns größter Zen Garten“
„Wie man sieht, halten wir den Platz sauber.“
Tag 78 – die Friedenswerkstatt – ein Opfer der Flammen
Was bleibt nach 78 Tagen Friedenswerkstatt? „Zu allererst die Erkenntnis, dass die Friedenswerkstatt kein Ort ist, sondern ein Zustand, den wir alle in uns tragen.“
„Sei nett. Wenn man nichts Nettes sagen kann, empfiehlt es sich zu schweigen.“ So lautet eine der Regeln, die „ein friedliches und konstruktives Mit-Einander möglich“ machen soll. „Hier ist kein Ort für menschenverachtende, radikale Aussagen, egal ob politisch oder religiös motiviert.“ Deshalb: „Kein Sexismus, verbal oder nonverbal.“ Und: „Bitte respektiere die Meinungen und Ansichten anderer.“
Wir fordern Frieden und das Ende der Profitmaximierung
Schon viele helfende Hände und Spenden hat es gegeben, die Kosten der Brandfolgen zu bewältigen. Vier der fünf Anwesenden verloren fast ihr gesamtes Hab und Gut, Kleidung, Musikinstrumente. „Wir können es mit unserer Ethik und Moral nicht vereinbaren, weiterhin unseren Berufen und gesellschaftlichen Verpflichtungen nachzugehen, so lange in so vielen Ländern Krieg herrscht. Wir wissen, dass unsere Regierung mit Waffen und Hilfslieferungen aktiv an den Konflikten teilnimmt. Des weiteren werden US-Kampfdrohnen über Relaisstationen in Ramstein auf Ziele im Irak und im Sudan gelenkt. Somit ist Deutschland aktiv an Angriffskriegen beteiligt. Wir fordern einen dauerhaften globalen Frieden und einen achtsamen Umgang mit unserer Umwelt und unseren Ressourcen. Das bedingt eine grundsätzliche Veränderung des auf Profitmaximierung und Wettbewerb ausgelegten Wirtschafts- und Finanzsystems.“ Diese programmatischen Aussagen entstammen einer Presseerklärung zu Aufbau und Einweihung der als Mahnwache und Anlaufstelle geplanten Friedenswerkstatt, die über 78 Sommer-, Sonnen- und Regentage betrieben wurde.
Kein Krieg mit Russland! Deeskalation und Diplomatie!
Im März 2014 wurden von Berlin ausgehend Montagsmahnwachen als dezentrale und lokal organisierte Bewegung angestoßen. So auch in Köln. Die Kölner Mahnwachenbewegung erläutert den Gründungsgedanken: „Anlass war die Zuspitzung der Ukraine-Krise. Deshalb fordern wir aktuell als Bürger der EU und einem Mitgliedsland der NATO: Kein Krieg mit Russland! Deeskalation und Diplomatie in der Ukraine! Wir stehen für Frieden, für alle Menschen und in allen Lebensbereichen, deswegen sind wir ausdrücklich gegen: Hass, Gewalt, Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, Homophobie, Antisemitismus und rechtsextremes Gedankengut. Von diesen Dingen distanzieren wir uns ausdrücklich.“ In rund zwanzig offenen und privaten, d.h. anmeldepflichtigen Arbeitsgruppen kommen Menschen jeden Alters – vor allem junge – zusammen, um sich über die Verunmöglichung von Krieg Gedanken um neue Lebensformen zu machen. Da geht es um bewussten Konsum und Urban Gardening, Schule ohne Militär und die Hinterfragung der „Systemarchitektur“.
In diesem Sinne sind die Mahnwachenbewegung und die Friedenswerkstatt einander verbunden. „Fakt ist, dass eine Friedenswerkstatt in Köln benötigt wird! Das Leid auf der Welt, die vielen Kriege und Missstände und die immer weiter steigende soziale Ungerechtigkeit brauchen ein Sprachrohr! Als dieses versteht sich auch die Friedenswerkstatt!“(PK)
Kontakt
Friedenswerkstatt-koeln.blogspot.de
friedenswerkstatt-koeln@gmx.de
Geben auch gerne Auskunft:
hallo@wirfuerdenfrieden.de
www.wirfuerdenfrieden.de
Spendenkonto:
Sparkasse KölnBonn
Gunnar Gast
Verwendungzweck: Friedenswerkstatt
Konto.Nr.: 1930261746
BLZ: 370 501 98
IBAN: DE52 3705 0198 1930 2617 46
SWIFT-BIC: COL SDE 33
Online-Flyer Nr. 485 vom 19.11.2014