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Bewohner der Balearen verteidigen ihren größten Schatz
Öl oder Leben
Von Anneliese Fiketnscher und Andreas Neumann
Mit Aussagen wie „Unser Meer steht nicht zum Verkauf“ protestieren am 25. Oktober 2014 Bewohner und Besucher der Balearen-Insel Mallorca nicht zum ersten Mal gegen geplante Erdölbohrungen in Küstennähe. Trotz massiven Widerstands mit mehr als 100.000 Eingaben der betroffenen spanischen Inselgruppen von Balearen und Kanaren gegen die für Mensch und Tier lebensfeindliche Ölsuche wurde die nach dem Wikinger "Eirike Raude" benannte größte Bohrinsel der Welt nach Palma de Mallorca verschifft.
Die Balearen sagen nein! Gegen die Erdöl-Erkundungsbohrungen – Für ein Blaues Meer
Alle Fotos: arbeiterfotografie.com, Klaus Franke
Pro(v) Prospeccion PP - spanische, konservative Volkspartei
Unser Meer ist unverkäuflich. Formentera, Eivissa (katalanischer Name für Ibiza), Mallorca, Menorca
Unverkäuflich
Die Balearen sagen Nein zu den Erdöl-Probebohrungen!
Eivissa (katalanischer Name für Ibiza) sagt Nein!
Nein!
Mediterranes Netzwerk
Die Balearen sagen Nein! Gegen die Erdöl-Erkundungsbohrungen – Für ein Blaues Meer
Die Natur ist unverkäuflich
„Es war im Jahr 2008, als Ecuador ein starkes Signal in die Welt sandte: Die Rechte der Natur waren ein integraler Bestandteil der ecuadorianischen Verfassung geworden, und Sumak Kawsay ihr Leitprinzip. Der Quechua-Begriff Sumak Kawsay steht, in einer für uns Bewohner des Nordens vereinfachten Form, für das „gute Leben“ („buen vivir“) und etabliert damit einen Massstab, der über quantitative Masszahlen hinausgeht.“ So Nicolas Entrupist, Consulent für OceanCare (http://blog.oceancare.org/).
Die ecuadorianische Verfassung sucht weltweit ihresgleichen. Moderne Profitinteressen verstehen unter „gutem Leben“ etwas anderes: Ausbeutung der Natur und Gewinnerträge. OceanCare ist eine Vereinigung zum Schutz der Meere und Meeresbewohner mit Sitz in Wädenswil, Schweiz, als deren Präsidentin Sigrid Lüber firmier: „Während Jahrmillionen waren die Weltmeere ein lebendiges Paradies. Innert weniger Jahrzehnte brachte der Mensch das marine Ökosystem an den Rand des Zusammenbruchs. OceanCare sorgt dafür, dass die Ozeane und deren Bewohner geschützt werden.“
Blaues Meer statt Totes Meer
Die Inselbewohner stehen mit der „onshore“-Zentralregierung Spaniens im Konflikt. Ausgerechnet eine konservative Partei, die „Volkspartei“ PP riskiert unheilbare Schäden an Volk und Fisch. Der Wahlspruch des Königreichs Spanien „Plus Ultra“ wird zum Hohn: „Darüber hinaus“, über das Leben hinaus?
Seltene, empfindliche Meeressäugetiere wie der Cuvier-Schnabelwal, Fische und Schwärme werden abwandern, wenn sie nicht dem Inferno der Probebohrungen mit einem Unterwasser-Geräuschpegel vom vielfachen eines Düsenjägers unmittelbar zum Opfer fallen. „Airguns“ genannte Schallkanonen machen die Tiere orientierungslos, so dass sie unfähig zur Nahrungssuche werden. Eine im September 2013 veröffentlichte Unesco-Studie beobachtet allein einen Rückgang des Kabeljau-Vorkommens in der Größenordnung von 70 Prozent. Stirbt und weicht der Fisch, haben Fischer vor Ort kein Auskommen mehr.
Die (auch auf deutsch erscheinende) Mallorca-Zeitung zitiert Biel Barceló vom Linksparteienbündnis Més per Mallorca (Mehr für Mallorca), „dass die Einnahmen aus der geplanten Ölförderung in keiner Weise Mallorca zugute kämen, die Insel jedoch die Risiken und den Imageschaden tragen müsste. Die Protestbewegung Balears diu NO wird inzwischen von 75 EU-Abgeordneten und 33 politischen Gruppierungen unterstützt.“
Der konservativen Regierungspartei in Madrid geht es demnach um die Freiheit der Rohölkonzerne – und irgendwo ist auch der Energie-Gigant RWE an Bord. Aber der Widerstand ist breit angelegt. Nicht nur Touristen und die – auch nicht immer umweltfreundliche – Tourismusindustrie gehen auf die Barrikaden. Auf der in den vergangenen Jahrzehnten herablassend genannten „Putzfraueninsel“ Mallorca und ihren Nachbar-Archipels haben sich zahlreiche international prominente Wahl-Balearen niedergelassen. Gemeinsam mit der Bevölkerung blasen sie zum Sturm.(PK)
Mehr Informationen hier:
http://www.oceancare.org/
http://blog.oceancare.org/
Online-Flyer Nr. 487 vom 03.12.2014
Bewohner der Balearen verteidigen ihren größten Schatz
Öl oder Leben
Von Anneliese Fiketnscher und Andreas Neumann
Mit Aussagen wie „Unser Meer steht nicht zum Verkauf“ protestieren am 25. Oktober 2014 Bewohner und Besucher der Balearen-Insel Mallorca nicht zum ersten Mal gegen geplante Erdölbohrungen in Küstennähe. Trotz massiven Widerstands mit mehr als 100.000 Eingaben der betroffenen spanischen Inselgruppen von Balearen und Kanaren gegen die für Mensch und Tier lebensfeindliche Ölsuche wurde die nach dem Wikinger "Eirike Raude" benannte größte Bohrinsel der Welt nach Palma de Mallorca verschifft.
Die Balearen sagen nein! Gegen die Erdöl-Erkundungsbohrungen – Für ein Blaues Meer
Alle Fotos: arbeiterfotografie.com, Klaus Franke
Pro(v) Prospeccion PP - spanische, konservative Volkspartei
Unser Meer ist unverkäuflich. Formentera, Eivissa (katalanischer Name für Ibiza), Mallorca, Menorca
Unverkäuflich
Die Balearen sagen Nein zu den Erdöl-Probebohrungen!
Eivissa (katalanischer Name für Ibiza) sagt Nein!
Nein!
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Die Balearen sagen Nein! Gegen die Erdöl-Erkundungsbohrungen – Für ein Blaues Meer
Die Natur ist unverkäuflich
„Es war im Jahr 2008, als Ecuador ein starkes Signal in die Welt sandte: Die Rechte der Natur waren ein integraler Bestandteil der ecuadorianischen Verfassung geworden, und Sumak Kawsay ihr Leitprinzip. Der Quechua-Begriff Sumak Kawsay steht, in einer für uns Bewohner des Nordens vereinfachten Form, für das „gute Leben“ („buen vivir“) und etabliert damit einen Massstab, der über quantitative Masszahlen hinausgeht.“ So Nicolas Entrupist, Consulent für OceanCare (http://blog.oceancare.org/).
Die ecuadorianische Verfassung sucht weltweit ihresgleichen. Moderne Profitinteressen verstehen unter „gutem Leben“ etwas anderes: Ausbeutung der Natur und Gewinnerträge. OceanCare ist eine Vereinigung zum Schutz der Meere und Meeresbewohner mit Sitz in Wädenswil, Schweiz, als deren Präsidentin Sigrid Lüber firmier: „Während Jahrmillionen waren die Weltmeere ein lebendiges Paradies. Innert weniger Jahrzehnte brachte der Mensch das marine Ökosystem an den Rand des Zusammenbruchs. OceanCare sorgt dafür, dass die Ozeane und deren Bewohner geschützt werden.“
Blaues Meer statt Totes Meer
Die Inselbewohner stehen mit der „onshore“-Zentralregierung Spaniens im Konflikt. Ausgerechnet eine konservative Partei, die „Volkspartei“ PP riskiert unheilbare Schäden an Volk und Fisch. Der Wahlspruch des Königreichs Spanien „Plus Ultra“ wird zum Hohn: „Darüber hinaus“, über das Leben hinaus?
Seltene, empfindliche Meeressäugetiere wie der Cuvier-Schnabelwal, Fische und Schwärme werden abwandern, wenn sie nicht dem Inferno der Probebohrungen mit einem Unterwasser-Geräuschpegel vom vielfachen eines Düsenjägers unmittelbar zum Opfer fallen. „Airguns“ genannte Schallkanonen machen die Tiere orientierungslos, so dass sie unfähig zur Nahrungssuche werden. Eine im September 2013 veröffentlichte Unesco-Studie beobachtet allein einen Rückgang des Kabeljau-Vorkommens in der Größenordnung von 70 Prozent. Stirbt und weicht der Fisch, haben Fischer vor Ort kein Auskommen mehr.
Die (auch auf deutsch erscheinende) Mallorca-Zeitung zitiert Biel Barceló vom Linksparteienbündnis Més per Mallorca (Mehr für Mallorca), „dass die Einnahmen aus der geplanten Ölförderung in keiner Weise Mallorca zugute kämen, die Insel jedoch die Risiken und den Imageschaden tragen müsste. Die Protestbewegung Balears diu NO wird inzwischen von 75 EU-Abgeordneten und 33 politischen Gruppierungen unterstützt.“
Der konservativen Regierungspartei in Madrid geht es demnach um die Freiheit der Rohölkonzerne – und irgendwo ist auch der Energie-Gigant RWE an Bord. Aber der Widerstand ist breit angelegt. Nicht nur Touristen und die – auch nicht immer umweltfreundliche – Tourismusindustrie gehen auf die Barrikaden. Auf der in den vergangenen Jahrzehnten herablassend genannten „Putzfraueninsel“ Mallorca und ihren Nachbar-Archipels haben sich zahlreiche international prominente Wahl-Balearen niedergelassen. Gemeinsam mit der Bevölkerung blasen sie zum Sturm.(PK)
Mehr Informationen hier:
http://www.oceancare.org/
http://blog.oceancare.org/
Online-Flyer Nr. 487 vom 03.12.2014