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Aktueller Online-Flyer vom 01. November 2024  

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Medien
Veranstaltung mit Prof. Dr. Michael Friedrich Vogt über Medien-Manipulation
Je mehr Dämme ihr der Wahrheit entgegenwerft...
Von Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann

„Je mehr Dämme ihr der Wahrheit entgegenwerft, eine um so tüchtigere Wahrheit erhaltet ihr! Immer zugedämmt!“ Das schrieb Karl Marx am 12. Mai 1842 in der Rheinischen Zeitung. Und mit diesem Zitat beendete Michael Vogt seinen Vortrag mit dem Titel "Alle Macht geht vom Volke aus ...ach wirklich?", der am 24. August 2015, vom Geschäftsführer des Kölner Beleuchtungshauses Remagen, Heinrich Remagen, im Haus des Fußballclubs 1. FC Köln im so genannten Geißbockheim im Rahmen der Vortragsreihe "Stunde der Wahrheit" veranstaltet wurde. Anspruch des Vortrags war es, anhand einer breiten Palette von Fällen zu zeigen, auf welch perfide Weise die Herrschaftsmedien die öffentliche Meinung manipulieren.



Alle Macht geht dem Volke aus

„Reiben wir uns nicht immer öfter die Augen, was in unserem Wohlfahrtsstaat, unserer demokratischen und gerechten Gesellschaft, in einer stets zitierten Epoche anhaltenden Friedens täglich abgeht? Wer hat all das geschaffen, was uns mehr und mehr entrechtet und beängstigt: 'Parteiendemokratie', Geheimverträge, EU, Nato, NSA-BND, EZB-IWF, TTIP, Chemie-Medizin-Kartell – und was steht dahinter? … 'Alle Macht geht dem Volke aus.' In der Tat stellt sich die Frage, wer eigentlich in den modernen Parteienstaaten, die sich den Staat zur Beute gemacht haben, eigentlich die Regie führt und die Fäden in der Hand hält. Das Volk jedenfalls ist es nicht, denn in allen wesentlichen Fragen entscheiden die Parlamente mit den 'gewählten Volksvertretern' umgekehrt proportional zum erklärten Willen des Volkes und der Mehrheit des Souveräns.“

Mit diesen Worten wurde die Veranstaltung beworben, deren Anspruch es war, anhand einer breiten Palette von Fällen zu zeigen, auf welch perfide Weise die Herrschaftsmedien die öffentliche Meinung manipulieren. Insbesondere thematisiert er die Rolle der von den Herrschaftsmedien beförderten Feindbilder, so z.B. das Feindbild Assad, der „auf der nach oben offenen Hitler-Skala ganz oben angelangt“ sei. Auf zwei Beispiele wird detaillierter eingegangen: NSU und 9/11.

Operation NSU – eine Langzeitplanung

Das Thema NSU bildet im Vortrag von Michael Vogt den Einstieg in die Kette von zahlreichen Beispielen, mittels derer er die zweifelhafte Rolle der Medien zu verdeutlichen sucht. In Sachen NSU beschränkt sich Michael Vogt auf den eigenartigen Umstand, dass Bilder und Daten der 2011 im Rahmen einer groß angelegten Medienkampagne ins öffentliche Bewusstsein gebrachten Personen Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos bereits 2001 und 2004 in Krimi-Fernsehsendungen von ARD und ZDF in deren Persönlichkeit verletzender Weise eingeflossen sind.


ARD-Tatort von 2001 zeigt BKA-Akte mit Fahndungsfoto von Uwe Mundlos


ZDF-Krimiserie "Küstenwache" von 2004 zeigt BKA-Akte mit Fahndungsfoto von Uwe Böhnhardt

Für Michael Vogt ist das kein Zufall, sondern Teil eines von langer Hand geplanten Szenarios. Ob seine Annahme tatsächlich zutrifft, muss allerdings offen bleiben. Denn bereits 1998 soll das Landeskriminalamt Thüringen nach den drei Personen Böhnhardt, Mundlos und Zschäpe mit den drei von 2011 bekannten Fotos gefahndet haben. Bestätigt wird das durch einen mit den drei Fahndungsbildern illustrierten Zeitungsausschnitt aus der Ostthüringer Zeitung vom 21. Februar 1998. Als Quelle für eine Fahndungsmitteilung des LKA Thüringen mit den drei von 2011 bekannten Fotos wird von der Thüringischen LINKEN APABIZ angegeben. Wenn das keine Fälschungen sind, könnten die Bilder und Daten ab 1998 zugänglich gewesen sein – also auch 2001 und 2004 für die Sendungen von ARD und ZDF. Das in einem Hinterhofhaus in Berlin-Kreuzberg residierende APABIZ ist eine dubiose Organisation, die häufig als Quelle in Sachen NSU auftaucht. Insbesondere soll APABIZ dem SPIEGEL die so genannte NSU-Bekenner-DVD verkauft haben – das zweifelhafte Haupt-Beweis-Vehikel für das NSU-Konstrukt.

Wenn auch das Beispiel mit den Krimi-Serien von ARD und ZDF nicht gänzlich überzeugt und wesentliche Fragen offen bleiben, ist davon auszugehen, dass Michael Vogt anregt, die Operation NSU als einen Vorgang zu betrachten, der intensiver Hinterfragung zu unterziehen ist.

Es ist sehr wohl denkbar, dass es sich bei dieser Operation um ein Langzeit-Projekt handelt, das im November 2011 seinen Höhepunkt fand. Bereits 2002 soll der Begriff NSU in einem rechten Mitteilungsblatt mit der Bezeichnung "Der Weiße Wolf", bei dem sich ein V-Mann mit dem Decknamen Corelli "engagiert" habe, verwendet worden sein. In Ausgabe 18 von 2002 soll gestanden haben: "Vielen Dank an den NSU…". Zumindest will APABIZ laut TAZ vom 28.3.2012 diese Formulierung dort "gefunden" haben. Damit konnte endlich als "belegt" gelten, dass der Begriff NSU keine Erfindung von 2011 ist. V-Mann Corelli soll übrigens auch mit der Produktion der so genannten NSU-Bekenner-DVD in Zusammenhang gestanden haben. Der Vorsitzende des NSU-Untersuchungsausschusses im Bundestag, Sebastian Edathy, setzte sich dafür ein, Informationen von und über V-Mann Corelli zu erhalten. Zur Erfüllung dieser Forderung wollte er den Rechtsweg bis zum Bundesverfassungsgericht gehen. Was dann kam? Edathy musste von der politischen Bühne abtreten. Und V-Mann Corelli wurde Anfang April 2014 kurz vor einer geplanten Vernehmung in seiner Wohnung tot aufgefunden. Welch ein Zufall!

Operation 9/11 – die größte Lüge aller Zeiten

Auf das Thema 9/11, also das Kapitalverbrechen vom 11. September 2001, geht Michael Vogt in seinem Vortrag mit einem Video ein, das den Einschlag in den Südturm des New Yorker World Trade Centers zeigt und das er für eine „schlecht gemachte Trickaufnahme“ hält. Es scheint in dem Video so, als würde sich das fliegende Objekt in kurzen Phasen teilweise vor und teilweise hinter Gebäuden befinden, obwohl es aus der Perspektive der Kamera sich immer vollständig davor befinden müsste. Michael Vogt fragt auch in diesem Zusammenhang, wer hier eigentlich Regie führt und sieht in dem Video einen essentiellen Beleg für die Fragwürdigkeit der offiziellen Darstellung der Ereignisse vom 11. September 2001. Wenn das Video nicht echt sei, könne auch Vieles darauf Folgende sich nicht wie behauptet zugetragen haben.


Aufnahme aus einer Video-Sequenz über den Einschlag eines Flugzeugs in den WTC-Südturm, die MainstreamSmasherTV am 26.6.2013 bei youtube ins Netz gestellt hat: hier sieht es so aus, als würde der rechte Flügel des Flugzeugs kurzzeitig hinter dem WTC-Südturm verschwinden (siehe insbesondere die senkrechte durchgezogene dunkle Kante des Gebäudes)

Ob aber ausgerechnet das präsentierte Video geeignet ist, die offizielle 9/11-Story zum Einsturz zu bringen, erscheint eher fraglich. Die Behauptung, dass es sich bei dem Video um eine Fälschung handelt, führt zu der Annahme, dass in den Südturm kein Flugzeug hinein geflogen ist. Das würde aber bedeuten, dass auch alle anderen Fotos und Videoaufnahmen, die am 11. September 2001 vom Einschlag in den Südturm entstanden sind, Fälschungen sein müssten. Interessant ist in diesem Zusammenhang der Vergleich des von Michael Vogt präsentierten Videos mit einer Aufnahme, die das ZDF zum 5. Jahrestag am 11.9.2006 ausgestrahlt hat. Es handelt sich um die gleiche Videoeinstellung. Allerdings ist hier der Effekt, dass ein Flügel kurzzeitig hinter dem Gebäude zu verschwinden scheint, nicht zu erkennen.


Aufnahme aus einer Video-Sequenz, die das ZDF in einer Sendung zum 5. Jahrestag am 11.9.2006 ausgestrahlt hat: hier entsteht nicht der Eindruck, als würde der rechte Flügel des Flugzeugs hinter dem WTC-Südturm verschwinden

Es ist deshalb nicht auszuschließen, dass es sich bei dem von Michael Vogt präsentierten Video zwar um eine Manipulation, aber um eine nachträgliche Manipulation des Original-Video-Materials handelt. Es wäre ein minimaler Eingriff in das Original, die dunkle Linie der Gebäudekante in einer Weise durchzuziehen, dass der Eindruck entsteht, sie würde sich vor dem Flügel des Flugzeugs befinden. Aber warum sollte jemand, der vorgibt aufklären zu wollen, derart manipulierend eingreifen? Die Antwort könnte lauten: Es geht darum, Verwirrung zu stiften und die Aufklärungsbewegung zu diskreditieren. Deshalb gilt generell: es ist Vorsicht geboten! Wichtig ist generell eine Quellenanalyse.

Es gibt andere Videos, die hinsichtlich der Bewertung der Operation 9/11 aufschlussreicher sein können. Dazu gehört insbesondere das Material, das die Brüder Naudet aufgenommen haben sollen. Darin enthalten ist die einzige Aufnahme, die vom Einschlag in den Nordturm öffentlich geworden ist.


Einschlag in den WTC-Nordturm, 11.9.2001 (animierter Darstellung von Einzelbildern aus dem von der ARD am 11.9.2003 ausgestrahlten Naudet-Video – in dem Moment, in dem zwei wolkenartige Gebilde entstehen, kurz angehalten)

Wir wissen auch in diesem Fall nicht, inwieweit dieses Video echt ist. Es wurde erst später veröffentlicht – genügend Zeit, um manipulierend einzugreifen. Es lässt sich nicht erkennen, um was für ein Objekt es sich handelt. Und erst recht nicht, ob in diesem Objekt eine Person namens Atta sitzt. Und es gibt auch keine Erklärung dafür, wie – bevor das Objekt einschlägt – die beiden übereinander zu sehenden wolkenartigen Gebilde mit einem Abstand von mind. 20 Metern entstehen können. Das deutet sehr darauf hin, dass mit diesem Video etwas nicht stimmt. Möglicherweise wird mit den zwei wolkenartigen Gebilden etwas sichtbar, was nicht sichtbar hätte werden dürfen. Oder sie sind beim künstlichen Eingriff in das Video fälschlich entstanden. Jedenfalls ist damit absolut unklar, was tatsächlich in den Nordturm hinein geflogen ist.

Auch ist zu fragen, wie die Aufnahme überhaupt hat entstehen können. Der Kameramann schwenkt die Kamera im entscheidenden Moment auf das Ziel, das er ohne Vorwissen überhaupt nicht kennen konnte.


Animierte Darstellung aus Einzelbildern des Naudet-Films – Einsturz des WTC-Gebäudes 7 am Nachmittag des 11.9.2001

Das Videomaterial, das von den Brüdern Naudet stammen soll, enthält eine weitere aufschlussreiche Sequenz. Sie zeigt, wie Stunden nach dem Einsturz von Nord- und Südturm am Nachmittag des 11. September 2001 auch Gebäude 7 des WTC – ohne dass es von irgendwelchen Flugobjekten oder herabstürzenden Trümmern getroffen worden wäre – in sich zusammen stürzt – mit ca. Fallgeschwindigkeit, wie das auch beim Nord- und Südturm der Fall war und wie es nur bei einer kontrollierten Sprengung möglich ist. Dieser Vorgang wird auch durch zahlreiche weitere, unabhängig entstandene Videoaufnahmen bestätigt.

Interview mit Michael Vogt

Nachfolgend ein kurzes Interview, das wir mit Michael Vogt geführt haben. Es nimmt Bezug auf den von ihm dargestellten Umstand, dass Fahndungsfotos von Mitgliedern des so genannten NSU-Trios, das angeblich 2011 "aufgeflogen" sein soll, bereits 2001 und 2004 in Krimi-Serien von ARD und ZDF Verwendung gefunden haben.

Frage: Wie sind Sie auf diesen Zusammenhang gestoßen?

Michael Vogt: Das ist ein Fundstück im Internet. Jemand, der die ARD- und ZDF-Sendungen gut kannte, hat gesagt: da kommen mir doch Gesichter bekannt vor, die jetzt eine Rolle spielen. Ich weiß nicht, wer das entdeckt hat. Ich war es nicht. Aber jemand hat diese Dinge entdeckt und ins Netz gestellt, um zu zeigen, dass es von ganz langer Hand darum ging, Personen negativ zu konnotieren, die erst ein Jahrzehnt später eine wirklich politische Rolle in diesem Land spielen sollten.

Frage: Es geht um Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos?

Michael Vogt: Ja, zu sehen sind die richtigen Fotos, die richtigen Geburtsdaten, die richtigen Geburtsorte, in einem Fall ein gefälschter Name. Und in den drei anderen Fällen sind auch die Namen völlig echt. Mundlos wird in beiden Sendungen als genau solcher vorgestellt, Böhnhardt einmal als Köster und einmal als Böhnhardt.

Frage: Wie ist Ihre Einstellung zum gesamten Komplex NSU?

Michael Vogt: Da gehe ich davon aus, dass die Personen, die uns als handelnde Personen vorgestellt werden, mit der Thematik gar nichts zu tun haben. Der Trick ist, dass man – obwohl man die Zschäpe mit nichts Wesentlichem in Verbindung bringen kann – ab drei Personen eine kriminelle Vereinigung hat und sie entsprechend vor Gericht behandeln kann.

Frage: Lässt sich bestätigen, dass es sich – wie Andreas von Bülow gesagt hat – in Sachen NSU um eine typische False-Flag-Operation handelt?

Michael Vogt: Ja, ich sehe das genau so. Es ist einer der Fälle, wo ganz offensichtlich ein System über Leichen geht, damit etwas politisch erreicht werden kann, was einer langfristigen Planung entspricht. Was dahinter steckt, ist eine Problematik, in der BRD zu dokumentieren, dass man hier neue nationalsozialistische Kräfte hätte, die mordend durch die Republik ziehen. Damit wird eine bestimmte Angstsituation erzeugt, eine thematische Kontaminierung in einer Entwicklung, die wir jetzt erleben. Ich glaube, dass diese NSU-Geschichte – wie es Andreas von Bülow sagt – eine False-Flag-Operation ist, um die Dinge, die jetzt passieren, schon mal anzuschieben und vorzubereiten.

Frage: Wer könnte die geschickt gewählte, deutliche Bezeichnung "Nationalsozialistischer Untergrund" erfunden haben?

Michael Vogt: Ja, sie ist sehr deutlich und absolut negativ besetzt. Das soll sie ja auch sein. Ich vermute, dass die Drahtzieher diejenigen sind, die an der großen Entwicklung, der Destabilisierung der europäischen Länder, ein Interesse haben. Es ist das Programm "New American Century", das im Jahr 2000 entwickelt wurde. Das ist die Überschrift. Es geht darum: wie lässt sich ein Land, die Vereinigten Staaten, das pleite ist, das Not und Elend ohne Ende für die eigenen Menschen produziert, eine vollkommen kaputte Währung hat, über das nächste Jahrhundert hinweg retten. In dem Zusammenhang ist die Destabilisierung der europäischen Länder ein wichtiger Faktor.

Frage: Was sagt man jetzt den Menschen, die den ganzen Komplex so nehmen, wie er fälschlich dargestellt wird?

Michael Vogt: Jeder hat das Recht, Dinge so zu bewerten, wie er das möchte. Ich würde diese Menschen nicht beurteilen, schon gar nicht verurteilen. Es ist jedermanns persönliche Entscheidung. Es ist jedem überlassen, faktenresistent zu sein. Ich vermute nur, dass je mehr sich jemand verschließt – vielleicht ist es ein Schutzreflex – desto stärker und härter irgendwann das Aufwachen bei der Erkenntnis sein wird, über Jahre und Jahre und Jahre belogen worden zu sein.

Frage: Wie erklärt sich, dass False-Flag-Operationen wie die NSU-Geschichte auch von der Linken weiter transportiert werden, die doch einen aufklärerischen Ansatz haben müssten?

Michael Vogt: Das ist überhaupt nicht typisch für die Linke. Die gesamte kapitalistische Einheitspartei Deutschlands, die im Bundestag vertreten ist, reitet auf der NSU-Welle, weil auf diese Weise unbequeme Themen, die für alle Parteien unbequem sind, zur Seite geschoben werden, und man ein prächtiges Feindbild hat – irgendwelche mordenden Nazis – mit dem man prächtig Politik machen kann. Verantwortungsbewusst ist das natürlich nicht, ist aber nichts spezifisches Linkes. Die Linke ist sogar, wenn ich an das Thema Russland und Ukraine und Krieg gegen Russland denke, die einzige Partei, die noch eine klare Gegenposition vertritt. Da bin ich über jedes Statement von Sahra Wagenknecht nur dankbar und froh, weil da auch mal Wahrheit und Klartext geredet wird. Während der Rest des Parteiensystems komplett kriegshetzerisch unterwegs ist.

Frage: Haben Sie sich in Sachen NSU auch mit der Rolle von Sebastian Edathy befasst?

Michael Vogt: Das Parteiensystem bei uns sorgt dafür, dass im Sinne von Hans-Herbert von Arnim eine Art von Negativauslese nach oben kommt. Politiker, die Karriere machen wollen, müssen käuflich sein oder müssen Dreck am Stecken haben. Das ist praktisch. In dem Moment, in dem ein Politiker aus irgendeinem Grund ausschert, werden nur die Schubladen geöffnet, die vorher jahrzehntelang bekannt sind. Wenn jemand ähnlich wie Wulff etwas Falsches macht, was dem System nicht passt, dann wird die Schublade geöffnet [Anm: wobei noch fraglich ist, ob die Schublade in diesen beiden Fällen tatsächlich Justiziables enthalten hat]. Wie hat Adenauer das gesagt: was haben wir dann gegen den (in der Hand)? Es kommen in den Bundestag nur ganz Wenige, die nicht erpressbar, die nicht korrumpierbar sind, die nicht machtgeil sind.

Frage: Warum musste Edathy weg?

Michael Vogt: Er hat wohl im NSU-Untersuchungsausschuss ein Thema in einer Weise angesprochen, was dazu geführt hätte, dass Hintergründe deutlich geworden wären, Ungereimtheiten zu Tage gefördert worden wären, die das offizielle Lehrbild zum Einsturz gebracht hätten. Das politisch gewollte Ergebnis – hier gibt es drei Mörder, die als Nazis durch die Gegend laufen und Ausländer umbringen – wäre erschüttert worden.

Frage: Eine Frage zum Schluss: wie steht es mit der Freiheit des Denkens in den Medien?


Michael Vogt: Als Internet-Journalist kann ich antworten: besser denn je. Wir haben heute die Möglichkeit, unsere Informationen zu transportieren. Das war früher anders. Hinsichtlich der Freiheit des Denkens in den Medien, lässt sich nur sagen: gleichgeschalteter hätte es Göbbels nie hingekriegt.


Hinweise:

Analyse zur Aussagekraft des „NSU-Bekenner-Videos“
Wiederentdeckung einer Automarke
Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann in NRhZ-Flyer Nr. 375 vom 10.10.2012
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=18303

Anmerkungen zu den NSU-Skandalen
So sehen false flag operations aus
Andreas von Bülow in NRhZ-Flyer Nr. 378 vom 31.10.2012
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=18362

Beschwerde gegen NSU-Berichterstattung endgültig abgewiesen
Presserat beseitigt Rechtsstaat
Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann in NRhZ-Flyer Nr. 403 vom 24.04.2013
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=18970

Über eine gelungene imperialistische Operation
Köder NSU begierig geschluckt
Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann in NRhZ-Flyer Nr. 441 vom 15.01.2014
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=19908

Rezensionen zum Thema Krieg
Protokoll des Grauens liefert brisantes Beweismaterial
Eine Analyse des Films 'Protokoll des Grauens' von Jonathan Towers über die Anschläge vom 11. September 2001, ausgestrahlt im ZDF am 17.8.2006
http://www.arbeiterfotografie.com/galerie/kein-krieg/hintergrund/index-rezension-0042.html

Bilder als Waffe - Zwischen Aufklärung und Desinformation
Vortrag von Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann,
gehalten am 22. Februar 2014 im Kölner Freidenker-Zentrum
http://www.arbeiterfotografie.com/verband/2014-02-22-freidenker-vortrag-bilder-als-waffe/vortrag-bilder-als-waffe.html

Online-Flyer Nr. 526  vom 02.09.2015



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