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Eine lockere Folge von Leserbriefen und Kommentaren
Hajos Einwürfe
Von Hajo Kahlke
Was ist das für eine Geheimarmee in der Bundeswehr, die unter Berufung auf das Qualitätsmedium FOCUS zum Thema gemacht wird? Ist nicht Überrüstung der NATO das Hauptproblem für Abrüstung und Frieden? Wäre nicht Abrüstung der Bundeswehr eine Investition in die Zukunft? Gehört es zu den Aufgaben einer linken Zeitung noch mehr Immigration zu propagieren und mit den Standard-Worten der Revanchisten von "Flucht und Vertreibung(en)" zu schreiben? Das sind Fragen, die in "Hajos Einwürfen" zum Thema gemacht sind. Die Neue Rheinische Zeitung versteht sich im Verbund mit der Vierteljahresschrift DAS KROKODIL als ein Forum, das zum Nachdenken anregen, eingefahrene, verkrustete Denkstrukturen aufbrechen bzw. der bewusst lancierten Desorientierung des Denkapparats – besonders der Linken – entgegenwirken will. Hajos kurze Texte sollen dazu ihren Beitrag leisten. Die Neue Rheinische Zeitung bringt deshalb in loser Folge von ihm verfasste Leserbriefe und Kommentare, die bei den Angeschriebenen nur selten das Licht der Öffentlichkeit erblicken.
Unter Berufung auf das "Qualitätsmedium" FOCUS
Carlens' sich u.a. auf das "Qualitätsmedium" FOCUS berufender Kolportage-Artikel über eine angebliche Geheimarmee in der Bundeswehr (und in den Behörden selbstverständlich auch noch) lenkt vom Entscheidenden ab, nämlich davon, was die ganz reguläre Armee Bundeswehr etwa vor der Küste Syriens oder jetzt kurz vor Leningrad alles so treibt. Statt sich DESHALB wirklich zu sorgen und dagegen aufzustehen, soll man sich vielmehr mit der Nichtigkeit beschäftigen, ob Oberleutnant Franco Albrecht nun vielleicht doch mit dem Gedanken gespielt haben könnte, ausgerechnet mittels einer uralten, aber dann mit den Fingerabdrücken eines syrischen "Flüchtlings" versehenen, Wehrmachts-Pistole ein Attentat auf Politiker zu begehen.
Ausschnitt aus jW-Seite 3 vom 21.11.2018 - Bildunterschrift: "Hinweistafel im Schießstand auf dem Kasernengelände des KSK in Calw (Juli 2017)"
Zur Qualität von Carlens' Artikel passt die Qualität seiner Fotoauswahl. Das Foto soll nämlich, so die Erläuterung, das Kasernengelände des KSK in Calw zeigen, genauer dessen Schießstand bzw. eine dortige Hinweistafel. Von einer Tafel aber ist auf dem Bild nichts zu sehen, und wer nur einmal in Hermann Hesses Geburtsstadt war und dort gegen die Killer-Spezialkräfte protestiert hat, ja wer nur ein bisschen den Nordschwarzwald kennt, weiß, dass dieses Foto nie und nimmer Calw zeigt.
Leserbrief zum Artikel "Schwarze Bundeswehr" von Sebastian Carlens in "junge Welt" vom 21.11.2018, Seite 3
Überrüstung der NATO: Hauptproblem für Abrüstung und Frieden
Maas verulkt seine chinesischen Gastgeber, wie dann auch die Artikel-Überschrift ihre Leser. Denn wie kann jemand um Abrüstung werben, der einer Regierung angehört, welche gemäß den einschlägigen NATO-Empfehlungen nun milliardenschwer noch zusätzlich aufrüsten will, um die eh schon bestehende drückende Überrüstung der NATO-Staaten noch weiter zu steigern? Über zwei Drittel der weltweiten Rüstungsausgaben entfallen auf die NATO-Staaten! Die Überrüstung der NATO - sie ist das Hauptproblem für Abrüstung und Frieden.
Leserbrief zur Überschrift "Gelingt Heiko Maas in China der große Wurf? Außenminister wirbt in Peking um Abrüstungsinitiative" in der Rhein-Neckar-Zeitung vom 14.11.2018 auf Seite 19
Abrüstung der Bundeswehr wäre Investition in die Zukunft
Hässliche Dinge, die das Volk aber akzeptieren soll, nicht bei ihrem Namen nennen, sondern sie stattdessen mit einem wohlklingenden Begriff versehen. Etwa mit dem äußerst positiv besetzten, künftige Prosperität verheißenden Begriff der "Investition". Und so macht nun die Rhein-Neckar-Zeitung in ihrem Nachsatz zur Überschrift die - gegenwärtig sehr forcierte - weitere AUFRÜSTUNG der Bundeswehr sprachlich zu "INVESTITIONEN in die Bundeswehr"! Dabei ist es gerade umgekehrt: eine massive Abrüstung der Bundeswehr, ein Abrücken von den oftmals mit kriegerischen Interventionen verbundenen Auslandseinsätzen, wäre eine wirklich sinnvolle Investition in die Zukunft.
Leserbrief zum Artikel "Auslandseinsätze kosteten 20 Milliarden Euro" in der Rhein-Neckar-Zeitung vom 28.11.2018 auf Seite 19
Propagierung von noch mehr Immigration
Neben dem üblichen Trick, die schlicht auf dem Streben nach Wohlstand basierende Migration sprachlich zur erzwungenen und alternativlosen "Flucht" zu veredeln, beruft sich Brauns für die von ihm propagierte "Solidarität mit den Migranten" (will heißen: für seine Propagierung von noch mehr Immigration, insbesondere aus dem Trikont) auf migrationsbejahende Äußerungen der Klassiker von vor über hundert Jahren.
Aus einer Zeit also, wo es so etwas wie brain drain noch überhaupt nicht, und einen interkontinentalen Migrationsdrang nach Europa nur minimal gab. Wobei diese Minimal-Migration typischerweise von der Kolonie in das jeweilige 'Mutterland' ging, d.h. genau genommen lediglich innerhalb ein- und desselben Staates stattfand - das nur allzu legitime kleine Gegenstück zur kolonialen Siedler-Migration.
Der wichtigste Unterschied ist aber, dass zu Klassiker-Zeiten die Migration nach und innerhalb von Europa primär arbeitsorientiert war, wie etwa auch noch in der Gastarbeiter-Zeit der 1960er und 70er Jahre, während der heutige Migrationsandrang, mit Ausnahme des brain drain, primär versorgungsorientiert ist.
Die Migranten von damals konnten und wollten in der Regel mit regulärer Lohnarbeit ihren Lebensunterhalt bestreiten, weshalb es auch Sinn machte, sie trotz ihrer objektiven Lohndrücker-Funktion in erster Linie als Klassenbrüder zu sehen.
Beim heutigen Migrationsandrang aus dem Trikont ist dies überwiegend nicht so, dessen Perspektive heißt vor allem Sozialhilfe, prekäre Arbeitsverhältnisse, Reservearmee zur weiteren Erodierung des Arbeitsmarkts. Hier fehlt es an den objektiven Voraussetzungen für eine Klassenbrüderschaft. Und zwar umso mehr, je mehr die Aufbruchsgeneigten aus dem Trikont nun in die europäischen Zielländer gewunken werden.
Leserbrief zum Artikel "Rotlicht: Migration" von Nick Brauns in "junge Welt" vom 28.11.2018, Seite 14
Mit den Standard-Worten der Revanchisten von "Flucht und Vertreibung(en)"
In ihrem Einsatz für weitere und verstärkte Immigration verfällt die gemeinsame Erklärung zu "Flucht und Migration" (immer schön beides vermischen!) der LINKEn Fraktions- und Parteispitze nicht nur auf so wunderliche Erklärungen wie der Arbeitsmigration als "wirtschaftlich bedingte Flucht" und der Flucht wiederum als "Versuch sich in eine bessere Zukunft zu retten", sondern beginnt bemerkenswerter Weise ihren Text unmittelbar mit den Standard-Worten der Revanchisten von "Flucht und Vertreibung(en)".
Mit dieser Formel wurden jahrzehntelang die von den Siegermächten beschlossene legitime, friedensfördernde Rücksiedlung der weit in den Osten vorgerückten Deutschen dann als ungerechte Willkürmaßnahme diffamiert und verfälscht. Das Wort "Vertreibung" sollte insbesondere Empathie für die Rückgesiedelten wecken, ungeachtet dessen, dass diese zuvor großteils Täter gewesen waren.
Warum also macht sich die LINKE Spitze mit solcher Revanchisten-Sprache gemein - wo heute doch sowohl echte Flucht, als auch lügnerische Flucht als auch die unverhüllte Migration so gut wie nie mit einer verpflichtend angeordneten Aussiedlung bzw. Vertreibung in Bezug stehen? Die beiden letzten solcher wirklichen Vertreibungen waren vielmehr die der Serben 1995 aus der Krajina und 1999 aus den meisten Teilen von Kosovo und Metochien. Woher kommt also die Affinität der migrationsvernarrten LINKEn zur Sprache der Revanchisten? Sucht sich da womöglich etwas lange Unterdrücktes Bahn?
Leserbrief zur "Erklärung von Partei- und Fraktionsvorsitzenden von Die Linke" in der Rubrik "Abgeschrieben" in "junge Welt" vom 01./02.12.2018, Seite 8
Online-Flyer Nr. 685 vom 05.12.2018
Eine lockere Folge von Leserbriefen und Kommentaren
Hajos Einwürfe
Von Hajo Kahlke
Was ist das für eine Geheimarmee in der Bundeswehr, die unter Berufung auf das Qualitätsmedium FOCUS zum Thema gemacht wird? Ist nicht Überrüstung der NATO das Hauptproblem für Abrüstung und Frieden? Wäre nicht Abrüstung der Bundeswehr eine Investition in die Zukunft? Gehört es zu den Aufgaben einer linken Zeitung noch mehr Immigration zu propagieren und mit den Standard-Worten der Revanchisten von "Flucht und Vertreibung(en)" zu schreiben? Das sind Fragen, die in "Hajos Einwürfen" zum Thema gemacht sind. Die Neue Rheinische Zeitung versteht sich im Verbund mit der Vierteljahresschrift DAS KROKODIL als ein Forum, das zum Nachdenken anregen, eingefahrene, verkrustete Denkstrukturen aufbrechen bzw. der bewusst lancierten Desorientierung des Denkapparats – besonders der Linken – entgegenwirken will. Hajos kurze Texte sollen dazu ihren Beitrag leisten. Die Neue Rheinische Zeitung bringt deshalb in loser Folge von ihm verfasste Leserbriefe und Kommentare, die bei den Angeschriebenen nur selten das Licht der Öffentlichkeit erblicken.
Unter Berufung auf das "Qualitätsmedium" FOCUS
Carlens' sich u.a. auf das "Qualitätsmedium" FOCUS berufender Kolportage-Artikel über eine angebliche Geheimarmee in der Bundeswehr (und in den Behörden selbstverständlich auch noch) lenkt vom Entscheidenden ab, nämlich davon, was die ganz reguläre Armee Bundeswehr etwa vor der Küste Syriens oder jetzt kurz vor Leningrad alles so treibt. Statt sich DESHALB wirklich zu sorgen und dagegen aufzustehen, soll man sich vielmehr mit der Nichtigkeit beschäftigen, ob Oberleutnant Franco Albrecht nun vielleicht doch mit dem Gedanken gespielt haben könnte, ausgerechnet mittels einer uralten, aber dann mit den Fingerabdrücken eines syrischen "Flüchtlings" versehenen, Wehrmachts-Pistole ein Attentat auf Politiker zu begehen.
Ausschnitt aus jW-Seite 3 vom 21.11.2018 - Bildunterschrift: "Hinweistafel im Schießstand auf dem Kasernengelände des KSK in Calw (Juli 2017)"
Zur Qualität von Carlens' Artikel passt die Qualität seiner Fotoauswahl. Das Foto soll nämlich, so die Erläuterung, das Kasernengelände des KSK in Calw zeigen, genauer dessen Schießstand bzw. eine dortige Hinweistafel. Von einer Tafel aber ist auf dem Bild nichts zu sehen, und wer nur einmal in Hermann Hesses Geburtsstadt war und dort gegen die Killer-Spezialkräfte protestiert hat, ja wer nur ein bisschen den Nordschwarzwald kennt, weiß, dass dieses Foto nie und nimmer Calw zeigt.
Leserbrief zum Artikel "Schwarze Bundeswehr" von Sebastian Carlens in "junge Welt" vom 21.11.2018, Seite 3
Überrüstung der NATO: Hauptproblem für Abrüstung und Frieden
Maas verulkt seine chinesischen Gastgeber, wie dann auch die Artikel-Überschrift ihre Leser. Denn wie kann jemand um Abrüstung werben, der einer Regierung angehört, welche gemäß den einschlägigen NATO-Empfehlungen nun milliardenschwer noch zusätzlich aufrüsten will, um die eh schon bestehende drückende Überrüstung der NATO-Staaten noch weiter zu steigern? Über zwei Drittel der weltweiten Rüstungsausgaben entfallen auf die NATO-Staaten! Die Überrüstung der NATO - sie ist das Hauptproblem für Abrüstung und Frieden.
Leserbrief zur Überschrift "Gelingt Heiko Maas in China der große Wurf? Außenminister wirbt in Peking um Abrüstungsinitiative" in der Rhein-Neckar-Zeitung vom 14.11.2018 auf Seite 19
Abrüstung der Bundeswehr wäre Investition in die Zukunft
Hässliche Dinge, die das Volk aber akzeptieren soll, nicht bei ihrem Namen nennen, sondern sie stattdessen mit einem wohlklingenden Begriff versehen. Etwa mit dem äußerst positiv besetzten, künftige Prosperität verheißenden Begriff der "Investition". Und so macht nun die Rhein-Neckar-Zeitung in ihrem Nachsatz zur Überschrift die - gegenwärtig sehr forcierte - weitere AUFRÜSTUNG der Bundeswehr sprachlich zu "INVESTITIONEN in die Bundeswehr"! Dabei ist es gerade umgekehrt: eine massive Abrüstung der Bundeswehr, ein Abrücken von den oftmals mit kriegerischen Interventionen verbundenen Auslandseinsätzen, wäre eine wirklich sinnvolle Investition in die Zukunft.
Leserbrief zum Artikel "Auslandseinsätze kosteten 20 Milliarden Euro" in der Rhein-Neckar-Zeitung vom 28.11.2018 auf Seite 19
Propagierung von noch mehr Immigration
Neben dem üblichen Trick, die schlicht auf dem Streben nach Wohlstand basierende Migration sprachlich zur erzwungenen und alternativlosen "Flucht" zu veredeln, beruft sich Brauns für die von ihm propagierte "Solidarität mit den Migranten" (will heißen: für seine Propagierung von noch mehr Immigration, insbesondere aus dem Trikont) auf migrationsbejahende Äußerungen der Klassiker von vor über hundert Jahren.
Aus einer Zeit also, wo es so etwas wie brain drain noch überhaupt nicht, und einen interkontinentalen Migrationsdrang nach Europa nur minimal gab. Wobei diese Minimal-Migration typischerweise von der Kolonie in das jeweilige 'Mutterland' ging, d.h. genau genommen lediglich innerhalb ein- und desselben Staates stattfand - das nur allzu legitime kleine Gegenstück zur kolonialen Siedler-Migration.
Der wichtigste Unterschied ist aber, dass zu Klassiker-Zeiten die Migration nach und innerhalb von Europa primär arbeitsorientiert war, wie etwa auch noch in der Gastarbeiter-Zeit der 1960er und 70er Jahre, während der heutige Migrationsandrang, mit Ausnahme des brain drain, primär versorgungsorientiert ist.
Die Migranten von damals konnten und wollten in der Regel mit regulärer Lohnarbeit ihren Lebensunterhalt bestreiten, weshalb es auch Sinn machte, sie trotz ihrer objektiven Lohndrücker-Funktion in erster Linie als Klassenbrüder zu sehen.
Beim heutigen Migrationsandrang aus dem Trikont ist dies überwiegend nicht so, dessen Perspektive heißt vor allem Sozialhilfe, prekäre Arbeitsverhältnisse, Reservearmee zur weiteren Erodierung des Arbeitsmarkts. Hier fehlt es an den objektiven Voraussetzungen für eine Klassenbrüderschaft. Und zwar umso mehr, je mehr die Aufbruchsgeneigten aus dem Trikont nun in die europäischen Zielländer gewunken werden.
Leserbrief zum Artikel "Rotlicht: Migration" von Nick Brauns in "junge Welt" vom 28.11.2018, Seite 14
Mit den Standard-Worten der Revanchisten von "Flucht und Vertreibung(en)"
In ihrem Einsatz für weitere und verstärkte Immigration verfällt die gemeinsame Erklärung zu "Flucht und Migration" (immer schön beides vermischen!) der LINKEn Fraktions- und Parteispitze nicht nur auf so wunderliche Erklärungen wie der Arbeitsmigration als "wirtschaftlich bedingte Flucht" und der Flucht wiederum als "Versuch sich in eine bessere Zukunft zu retten", sondern beginnt bemerkenswerter Weise ihren Text unmittelbar mit den Standard-Worten der Revanchisten von "Flucht und Vertreibung(en)".
Mit dieser Formel wurden jahrzehntelang die von den Siegermächten beschlossene legitime, friedensfördernde Rücksiedlung der weit in den Osten vorgerückten Deutschen dann als ungerechte Willkürmaßnahme diffamiert und verfälscht. Das Wort "Vertreibung" sollte insbesondere Empathie für die Rückgesiedelten wecken, ungeachtet dessen, dass diese zuvor großteils Täter gewesen waren.
Warum also macht sich die LINKE Spitze mit solcher Revanchisten-Sprache gemein - wo heute doch sowohl echte Flucht, als auch lügnerische Flucht als auch die unverhüllte Migration so gut wie nie mit einer verpflichtend angeordneten Aussiedlung bzw. Vertreibung in Bezug stehen? Die beiden letzten solcher wirklichen Vertreibungen waren vielmehr die der Serben 1995 aus der Krajina und 1999 aus den meisten Teilen von Kosovo und Metochien. Woher kommt also die Affinität der migrationsvernarrten LINKEn zur Sprache der Revanchisten? Sucht sich da womöglich etwas lange Unterdrücktes Bahn?
Leserbrief zur "Erklärung von Partei- und Fraktionsvorsitzenden von Die Linke" in der Rubrik "Abgeschrieben" in "junge Welt" vom 01./02.12.2018, Seite 8
Online-Flyer Nr. 685 vom 05.12.2018