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Offener Brief zum Planungsverfahren des Kölner Ebertplatzes, 8. März 2021
Wettbewerb erforderlich!
Von Bund Deutscher Architekten, BDA Köln
Sehr geehrte Damen und Herren der Politik und der Verwaltung der Stadt Köln, wenn man die Beschlussvorlagen und Änderungsanträge im Stadtentwicklungsausschuss, STEA, im Verkehrsausschuss und in der Bezirksvertretung Innenstadt der Stadt Köln zum Thema Planungsverfahren Ebertplatz studiert, fällt stets auf, dass der Schwerpunkt der Diskussionen um das Verfahren kreist. Nach unserer Auffassung ist die Neugestaltung des Ebertplatzes in erster Linie aber weder eine Frage nach dem für die Realisierung erforderlichen Zeitraum, noch die Frage nach Finanzen, sie ist auch keine Frage von politischen Profilierungsplänkeleien, sondern der zentrale Aspekt aller Bemühungen um diesen Ort ist die Frage nach dem Inhalt:
Die letzten Jahre der sogenannten Zwischennutzung haben bereits gezeigt, welches Potential an diesem Ort schlummert und wie plötzlich ein „Problemort“ zu einem wegweisenden, positiven Vorzeigebeispiel weit über die Stadtgrenzen von Köln hinaus werden konnte.
Vor diesem Hintergrund richten wir, der Bund Deutscher Architekten BDA Köln, erneut einen eindringlichen Appell an die Politik und die Stadt Köln, für diesen wichtigen Ort jetzt ein adäquates Verfahren, das eine Konkurrenz um die beste Idee zum Gegenstand hat, auf den Weg zu bringen. Dieses könnte wie folgt aussehen:
ein VgV-Verfahren mit vorgeschaltetem 2-phasigen Wettbewerb und integrierter Öffentlichkeitsbeteiligung,
welches von einem professionellen Management Team begleitet wird
Und, bitte nicht wieder diese endlosen Unkenrufe „geht nicht - das dauert alles viel zu lange…..“ Wir wissen doch alle, spätestens seit Corona, dies ist das schlechteste Argument gegen einen ambitionierten Vorschlag. Denn die Verfahrensdauer bemisst sich nicht nach seiner inhaltlichen Qualität, sondern anhand der Vergaberegeln, die unabhängig von der Art des Verfahrens eingehalten werden müssen. Dies wiederum bedeutet, dass das aktuell von der Politik anvisierte und aus unserer Sicht unzureichende VgV-Verfahren mit direkter Beauftragung eines Büros ohne vorgeschalteten inhaltlichen Wettbewerb, keinen wirklichen Zeitgewinn erzeugt, sondern im Gegenteil, langfristig gesehen aufgrund seiner Eindimensionalität als Bumerang zurückkommen könnte.
gez.
Reinhard Angelis
Vorsitzender BDA Köln
Verteiler:
Ebertplatz: "Erholungsanlage für Kölner Bürger":
Fotos aus der Ausstellung "Stadtplanung – für wen?" der Gruppe Arbeiterfotografie Köln, 1978
Siehe auch:
Fotogalerie
Aus Projekten der Kölner Arbeiterfotografie der 70er/80er Jahre
Stadtplanung – für wen?
Von Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann
NRhZ 488 vom 10.12.2014
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=21077
Online-Flyer Nr. 763 vom 10.03.2021
Offener Brief zum Planungsverfahren des Kölner Ebertplatzes, 8. März 2021
Wettbewerb erforderlich!
Von Bund Deutscher Architekten, BDA Köln
Sehr geehrte Damen und Herren der Politik und der Verwaltung der Stadt Köln, wenn man die Beschlussvorlagen und Änderungsanträge im Stadtentwicklungsausschuss, STEA, im Verkehrsausschuss und in der Bezirksvertretung Innenstadt der Stadt Köln zum Thema Planungsverfahren Ebertplatz studiert, fällt stets auf, dass der Schwerpunkt der Diskussionen um das Verfahren kreist. Nach unserer Auffassung ist die Neugestaltung des Ebertplatzes in erster Linie aber weder eine Frage nach dem für die Realisierung erforderlichen Zeitraum, noch die Frage nach Finanzen, sie ist auch keine Frage von politischen Profilierungsplänkeleien, sondern der zentrale Aspekt aller Bemühungen um diesen Ort ist die Frage nach dem Inhalt:
- wie kann eine adäquate, in die Zukunft gerichtete Planung und anschließende Umgestaltung eines so wichtigen und historisch bedeutsamen Ortes der Stadt Köln für die Stadtgesellschaft aussehen und umgesetzt werden?
- wie können die bisherigen Bemühungen vieler aktiver Bürger*innen um den Ort und die Erfahrungen, die dabei gesammelt wurden, fruchtbare Grundlage für einen Transformationsprozess sein, der im heute und nicht im vorgestern ansetzt?
- wie kann die lange und wechselhafte Geschichte des Ortes, die jeweils exemplarisch für Ideen von Stadtgesellschaft und Stadtgestaltung steht, produktiv genutzt und qualitätsvoll weiter geschrieben werden?
Die letzten Jahre der sogenannten Zwischennutzung haben bereits gezeigt, welches Potential an diesem Ort schlummert und wie plötzlich ein „Problemort“ zu einem wegweisenden, positiven Vorzeigebeispiel weit über die Stadtgrenzen von Köln hinaus werden konnte.
Vor diesem Hintergrund richten wir, der Bund Deutscher Architekten BDA Köln, erneut einen eindringlichen Appell an die Politik und die Stadt Köln, für diesen wichtigen Ort jetzt ein adäquates Verfahren, das eine Konkurrenz um die beste Idee zum Gegenstand hat, auf den Weg zu bringen. Dieses könnte wie folgt aussehen:
ein VgV-Verfahren mit vorgeschaltetem 2-phasigen Wettbewerb und integrierter Öffentlichkeitsbeteiligung,
welches von einem professionellen Management Team begleitet wird
Und, bitte nicht wieder diese endlosen Unkenrufe „geht nicht - das dauert alles viel zu lange…..“ Wir wissen doch alle, spätestens seit Corona, dies ist das schlechteste Argument gegen einen ambitionierten Vorschlag. Denn die Verfahrensdauer bemisst sich nicht nach seiner inhaltlichen Qualität, sondern anhand der Vergaberegeln, die unabhängig von der Art des Verfahrens eingehalten werden müssen. Dies wiederum bedeutet, dass das aktuell von der Politik anvisierte und aus unserer Sicht unzureichende VgV-Verfahren mit direkter Beauftragung eines Büros ohne vorgeschalteten inhaltlichen Wettbewerb, keinen wirklichen Zeitgewinn erzeugt, sondern im Gegenteil, langfristig gesehen aufgrund seiner Eindimensionalität als Bumerang zurückkommen könnte.
gez.
Reinhard Angelis
Vorsitzender BDA Köln
Verteiler:
- Die Oberbürgermeisterin der Stadt Köln - Henriette Reker
- Baudezernent der Stadt Köln - Markus Greitemann
- An die Mitglieder des Stadtentwicklungsauschusses der Stadt Köln
- An die Mitglieder der Bezirksvertretung Innenstadt der Stadt Köln
- An die Fraktionsvorsitzenden und politischen Vertreter der Stadt Köln
- Regionaler und überregionaler Presseverteiler
- BDA Mitglieder
Ebertplatz: "Erholungsanlage für Kölner Bürger":
Fotos aus der Ausstellung "Stadtplanung – für wen?" der Gruppe Arbeiterfotografie Köln, 1978
Siehe auch:
Fotogalerie
Aus Projekten der Kölner Arbeiterfotografie der 70er/80er Jahre
Stadtplanung – für wen?
Von Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann
NRhZ 488 vom 10.12.2014
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=21077
Online-Flyer Nr. 763 vom 10.03.2021