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Aktueller Online-Flyer vom 01. November 2024  

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Globales
Biofaschismus und medizinischer Fundamentalismus in Corona-Zeiten
Ich glaube an die Kraft der Rebellion – gegen den gewaltigen Umbruch des imperialistischen Wirtschaftssystems
Rudolph Bauer – interviewt von Milena Rampoldi

Prof. Dr. Rudolph Bauer scheut sich nicht, die Situation im Jahr 2021 mit der im Hitler-Faschismus zu vergleichen und sie mit klaren Worten zu charakterisieren. "Der Medizinfundamentalismus und die auf ihn sich stützende Re-Faschisierung von Politik und Gesellschaft sind keine unmittelbare Folge des Corona-Virus... Sondern wir befinden uns – unabhängig von der Pandemie – in einer epochalen Wirtschafts- und Finanzkrise von globalem Ausmaß. Diese Weltwirtschaftskrise des 21. Jahrhunderts findet im Windschatten der Corona-Pandemie statt. Während alle wie gebannt auf das Virus starren, vollzieht sich ein gewaltiger Umbruch des imperialistischen Wirtschaftssystems." In diesem Sinne - im Sinne des so genannten "Great Reset" - läuft eine "pandemische Großintrige". "Die eigentlichen Intriganten... sind die großen Konzerne. Die Regierungen zusammen mit den Medien sind die Intrigenvollstrecker... Nicht zuletzt die Werktätigen bekommen die Folgen der pandemischen Intrige zu spüren. Viele werden arbeitslos, viele verarmen, stürzen ins Elend, Kinder und Jugendliche werden traumatisiert. Von den Intrigenopfern in den armen Ländern des Südens ganz zu schweigen. Wir müssen Masken tragen – die Maske ist das Symbol jener versteckten Intrige, hinter der sich die 'Reset'-Player der Konzerne und Banken verstecken, um nicht zur Rechenschaft gezogen zu werden." Das sind einige Gedankengänge aus dem von Milena Rampoldi mit Rudolph Bauer geführten Interview, das die NRhZ nachfolgend wiedergibt.

Dr. Milena Rampoldi: Warum ist ein Werk wie die „Nazi Doctors“ von Lifton heute so aktuell?

Prof. Dr. Rudolph Bauer: Robert Jay Lifton ist Psychiater und wissenschaftlicher Autor. Er war Professor an der City University in New York. In einer 1986 in den USA veröffentlichten Studie berichtete er über die bevölkerungs- und biopolitische Rolle von Medizinern und KZ-Ärzten. Sie waren beteiligt beim Vollzug von Menschenversuchen und bei den Euthanasie-Maßnahmen im NS-Faschismus. In seiner Studie stützt Lifton sich auf Dokumente aus jener Zeit und auf Interviews mit Zeitzeugen. Lifton’s Erkenntnisse sind gerade heute wieder höchst aktuell. Die Regierenden berufen sich bei ihren Entscheidungen auf die geringen Kapazitäten der Intensivmedizin und auf den Rat einer engen Auswahl von Virologen. Stramm auf Regierungskurs, liefern diese die Rechtfertigung für die undemokratische Politik des panisch inszenierten Lockdown-Ausnahmezustands. Kritiker und Skeptiker haben nichts zu sagen. Sie werden ausgegrenzt, als Coronaleugner verleumdet und als „Covidioten“ pathologisiert und psychiatrisiert.

Das erinnert an die Nazi-Hetze gegen Juden, Kommunisten, Sinti und Roma, Homosexuelle und Zeugen Jehovas.


Der heute wie auch damals vorherrschende Medizinfundamentalismus ist menschenverachtend. Er verspricht ewiges Leben und lässt außer Acht, dass der Mensch sterblich ist, dass Menschen schon immer mit Viren zu tun hatten, dass es darum geht, ein natürliches Immunsystem aufzubauen und zu erhalten – durch gesunde Nahrung, hinreichend Vitamine, körperliche Anstrengungen, keine Schädigung der Gesundheit am Arbeitsplatz, durch eine nicht mit Giften und Strahlungen belastete Umwelt, durch beglückende soziale Kontakte. All diese Bedingungen für ein gesundes Leben spielen im Rahmen der jetzt herrschenden Bevölkerungs-, Arbeits- und Gesundheitspolitik keine Rolle. Im Gegenteil: Wie wir wissen, kann sich das erzwungene Tragen von Masken schädlich auf die Gesundheit auswirken. Sich in der freien Natur aufzuhalten, wird reglementiert. Soziale Kontakte werden untersagt. Nicht Gesundheit ist das Ziel, sondern das Ausfindig-Machen von Viren durch vorgeschriebene Tests und das flächendeckende „Durchimpfen“ der Bevölkerung.

Erinnert das nicht an faschistische Regime, an ihre inhumanen Methoden im Umgang mit politischen, sozialen und ethnischen Minderheiten – etwa in Deutschland unter Hitler, in Mussolinis Italien, in Franco-Spanien und Portugal, im Griechenland der Junta oder in Pinochets Chile?

Die medizinfundamentalistischen Warnungen der Virologen und die entsprechenden Entscheidungen der Regierenden achten weder die Würde der Menschen, noch ihre freien Entscheidungen in Selbstverantwortung, weder ihr natürliches Eigeninteresse an Gesundheit noch ihr Bedürfnis nach spiritueller Sammlung und sozialen Kontakten. Die Menschen haben sich einem Hygiene-Diktat unterzuordnen. Kritische Meinungen – auch solche von Ärzten, Juristen und Pädagogen – werden unterdrückt.

Sie sprechen vom Paradigma der Intrigen. Warum ist dieser Paradigmenwechsel in der Diskussion über die Corona-Maßnahmen so wichtig und was zeigt er auf?


Ich vertrete folgende These: Der Medizinfundamentalismus und die auf ihn sich stützende Re-Faschisierung von Politik und Gesellschaft sind keine unmittelbare Folge des Corona-Virus, seiner angeblichen Mutanten und der dadurch ausgelösten Covid-19-Erkrankung. Sondern wir befinden uns – unabhängig von der Pandemie – in einer epochalen Wirtschafts- und Finanzkrise von globalem Ausmaß. Diese Weltwirtschaftskrise des 21. Jahrhunderts findet im Windschatten der Corona-Pandemie statt. Während alle wie gebannt auf das Virus starren, vollzieht sich ein gewaltiger Umbruch des imperialistischen Wirtschaftssystems. Die Entwicklung der Produktivkräfte erzwingt – wenn sie weiterhin nach Maßgabe der kapitalistischen Profitmaximierung erfolgt – einen politisch-ökonomischen Umschwung, der als 4. industrielle Revolution bezeichnet wird.

Und von diesem Umbruch und den damit verbundenen Folgen lenkt die Corona-Pandemie ab?

Die Digital-Branche, die Hightech-Industrie, die Pharma-Giganten, die Food- und Bestell-Gastronomie, die Konzerne der Lebensbewirtschaftung, sämtliche dieser Wirtschaftszweige fegen große Teile der bisherigen Produktions- und Arbeitsweise, der kleinen und mittleren Betriebe, des Einzelhandels und des Dienstleistungssektors sowie des Kulturschaffens unwiederbringlich hinweg. An ihre Stelle treten Player, die ein Interesse haben am „Reset“. Für sie kam die Pandemie wie gerufen. Es ist offenkundig: sie nutzen die Pandemie als Chance, ihre Agenda durchzusetzen.

Man kann also sagen, dass die am „Reset“ interessierten Wirtschaftszweige die Pandemie auf intrigante Weise für ihre Zwecke nutzen?

Ja, so kann man es formulieren. So muss man die gegenwärtige Lage erklären. Hauptsächlicher Adressat der pandemischen Großintrige war und ist zwar die Bevölkerung. Aber um die Bevölkerung in Panik zu versetzen, musste erst einmal auch die politische Klasse in Panik versetzt werden. Das geschockte Regierungspersonal, hysterische  Parlamentarier wie Karl Lauterbach und die sensationsgierigen Medienleute verbreiteten Angst und Schrecken. Die eigentlichen Intriganten aber sind die großen Konzerne. Die Regierungen zusammen mit den Medien sind die Intrigenvollstrecker. In Gestalt der Lockdown-Maßnahmen treffen sie chaotische und gleichzeitig autoritäre Entscheidungen zu Gunsten des Intrigen-Kartells – Entscheidungen, deren Opfer die Bevölkerung ist. Nicht zuletzt die Werktätigen bekommen die Folgen der pandemischen Intrige zu spüren. Viele werden arbeitslos, viele verarmen, stürzen ins Elend, Kinder und Jugendliche werden traumatisiert. Von den Intrigenopfern in den armen Ländern des Südens ganz zu schweigen. Wir müssen Masken tragen – die Maske ist das Symbol jener versteckten Intrige, hinter der sich die „Reset“-Player der Konzerne und Banken verstecken, um nicht zur Rechenschaft gezogen zu werden.

Sie sprechen interdisziplinär von der Maske in der Welt des Theaters, etymologisch und philosophisch. Was hatten Philosophen wie Adorno damals schon gesehen, was heute noch gilt?


Der Frankfurter Philosoph und Sozialwissenschaftler Adorno hat in einem 1963 veröffentlichten Aufsatz auf Merkmale einer bestimmten Denkweise Bezug genommen. Diese hat die NS-Diktatur überdauert. Sie wirkt auch heute. Diese Denkstrukturen sind im Kern apolitisch. Sie sind kein Bestandteil der faschistischen Nazi-Doktrin. Aber sie haben politische Implikationen, heute wie damals. Diese Denkstrukturen bilden den gesellschaftlichen Humus, auf dem die Re-Faschisierung gedeiht. Es handelt sich bei diesen Denkfiguren beispielsweise um die beflissene Anpassung ans je Geltende, um die zweiwertige Aufteilung in nur-Gut und nur-Böse, um das Fehlen unmittelbarer spontaner Beziehungen zu Dingen, Ideen und Menschen. Wilhelm Reich hat das in seiner Schrift über „Der Massenpsychologie des Faschismus“ analysiert. Die für faschistische Systeme anfälligen Menschen haben ein gestörtes Verhältnis zu ihren Mitmenschen, zu ihrem Gegenüber. Es handelt sich um einen zwanghaften Konventionalismus, um den Glauben an das Bestehende um jeden Preis. Diese Mentalität herrscht in großen Teilen der Bevölkerung. Diese Menschen sind aufgrund dieser Denkstrukturen nicht zu erkennen in der Lage, dass wir uns am Abgrund einer politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Katastrophe – auch einer militärischen Katastrophe – befinden, einer Katastrophe, an der Leute wie der Multimilliardär Bill Gates nicht unschuldig sind.

Warum sollten Ihrer Ansicht nach weitere Studien über das Geschäftsmodell von Gates dringend durchgeführt werden?

Als philanthropisches Geschäftsmodell bezeichne ich die Vorgehensweise eines Bill Gates, der sein Vermögen in eine milliardenschwere Stiftung ausgelagert hat. Damit spart er erstens Steuern. Und zweitens werden aus den Stiftungsmitteln Projekte gefördert, die Zwecken dienen, bei denen Gates als Investor erneut Gewinne macht. Beispiel: Gates fördert Impf-Kampagnen, bei denen Impfstoffe aus Pharmaunternehmen verabreicht werden, in die Gates zuvor investiert hat. Ähnlich verfährt Gates beim Landkauf und in der industriellen Landwirtschaft mit Traktoren und chemischen Giften. Darüber zu forschen und zu informieren ist unerlässlich, um den Menschen die Augen zu öffnen für die Verbrechen im Mantel des philanthropischen Gutmenschentums.

Vorletzte Frage: Wie hat Deutschland die Gleichschaltung der Meinung zum Thema Corona so schnell geschafft?

Das Gleichschaltungs-Phänomen hat in Deutschland Geschichte. Denken wir an 1933. Der allergrößte Teil derer, die heute leben, hat diese Zeit nicht erlebt. Diese Mitbürger sind daher nicht sensibilisiert, um sich der Gleichschaltung zu widersetzen. 1933 wurde die Gesellschaft, wurden die Kirchen, das Bildungswesen und die Gewerkschaften gleichgeschaltet – bzw. ausgeschaltet! So werden auch heute die Vertreter abweichender und kritischer Meinungen ausgeschaltet und mundtot gemacht werden. Entweder werden sie massiv verächtlich gemacht oder manifest unterdrückt: durch Verbote, Zensur, Löschen auf Youtube, Staatsschutz und SA-Methoden bei Demonstrationen. Neben der historischen Disposition der deutschen Bevölkerung lassen sich aber auch zeitgemäße Methoden der geistig-mentalen Gleichschaltung der Bevölkerung aufzählen: z. B. die permanent laufende Angstmaschinerie der Kriminalfilme und Thriller im Fernsehen, die lügenhafte Feindbildproduktion auf militärischem Gebiet (ebenfalls auf allen Kanälen), die Gehirnwäsche mittels mehr oder weniger seichter Unterhaltung. Die Gleichschaltung funktioniert hier in einem Land mit fast zwei Jahrzehnten Merkel-Kanzlerschaft und unter der Ägide der Großen Koalition. Die politische Opposition ist zahnlos. Jegliche Opposition wird verteufelt als rechts, antisemitisch oder politisch inkorrekt. Zusätzlich wird die Gleichschaltung der Meinung durch die Berichterstattung und Kommentierung seitens der Print- und elektronischen Medien haltungsjournalistisch „normalisiert“.

Wie sehen Sie angesichts all dessen die kommenden Entwicklungen in 2021? Wird die Bevölkerung zum Widerstand erwachen?

Die sozio- und politisch-ökonomische Entwicklung, in der wir uns gegenwärtig befinden, verzweigt sich weltweit. Der Widerstand dagegen kann daher sehr unterschiedliche politische Anlässe, territoriale Brandherde und geopolitische Ausdehnungen haben. Ich bin nicht sicher, ob die Menschen in Europa, ob sie in Deutschland zum Widerstand bereit, mutig und fähig sind. Ich bin aber der Überzeugung: Die Umwälzung des Wirtschafts- und Finanzwesens, die von den intriganten neuen „Reset“-Playern angezettelt sowie von Politik und Medien blindergeben, subaltern und sichtbar chaotisch exekutiert wird – diese Umwälzung verlangt nach einer politischen und ökonomischen „Ordnung“ neuen Stils. Sie wird, hoffe ich, von den Opfern der Intrige mit aufgeklärtem Verstand gestaltet werden. Ich glaube an die Kraft der Rebellion, an die Energie eines neuen Bewusstseins, an eine Zukunft, in der „der Mensch dem Menschen ein Helfer ist“ (Bert Brecht).


Erstveröffentlichung am 17. April 2021 bei Promosaik

Online-Flyer Nr. 766  vom 28.04.2021



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