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Literatur
Rudolph Bauer: Von Covid-19 zu Putin-22 – Neue politische Lyrik
Ein großer Bogen
Von Anneliese Fiktentscher und Andreas Neumann
Rudolph Bauer schlägt in seinem neuen Gedichtband einen großen Bogen. Das macht schon der Titel seines Werkes deutlich: "Von Covid-19 zu Putin-22". Doch was hat beides miteinander zu tun? Nichts, sagen fast alle und erstaunlicherweise auch der überwältigende Teil derer, die sich als "links" definieren. Es ist Rudolph Bauers großes Verdienst, sich diesem verhängnisvollen Sog zu entziehen. Für ihn sind die spätestens mit dem Event 201 im Oktober 2019 gestartete Pandemie-Inszenierung und der nicht erst am 24. Februar 2022 von der US-beherrschten NATO provozierte (Stellvertreter-)Krieg gegen Russland zwei Seiten einer Medaille. Beides sind Formen des Krieges, mit denen eine mafiöse Clique, die von ihren Handlangern als "Elite" hingestellt wird, ihre Macht festigen und ausbauen will. "das virus nützt den herrschaftlichen unterdrückungszwecken... nach Covid-19 ist ein neuer feind in das visier geraten der viele eint in bombenangst und atomarem schrecken", heißt es im Corona-Poem.
Was ist von der Bundesrepublik in dieser Situation zu erwarten? Spielt Deutschland womöglich - als Lehre aus seiner zweifelhaften Vergangenheit - eine ermutigende Rolle? Eine Rolle, die die Welt in Richtung Frieden und Gerechtigkeit orientiert? Darauf hat Rudolph Bauer eine ernüchternde Antwort. Was ihm bei Deutschland einfällt, ist von Ermutigung Lichtjahre entfernt:
der tod ist ein meister
aus Hecklerland
aus hechelland
aus heuchelland
aus transatlantisch
NATO- und vasallenland
aus satansland
verharmlosland
verlogenland
leicht wie ein herbstblatt
schwer wie blei
Dem Lyriker fällt beim Stichwort Deutschland noch mehr, viel mehr ein, z.B.: "das panzerland / das rüstungsland / aufrüstungsland / das hundert-milliarden-land". Aber auch das ist noch nicht alles, was sein Gedicht mit dem Titel "Deutsche Antihymne" zu bieten hat.
Auch wenn es um Russland und dessen Präsidenten Putin geht, fällt dem Poeten einiges ein, mit dem er sich dem transatlantischen Mainstream widersetzt. Er sieht sich "An der Seite der Russisischen Föderation" - so der Titel eines Gedichts - und mobilisiert in anderer Weise als die Propagandisten im "hundert-milliarden-land". Er ruft die Kriegsgegner auf:
kämpft pazifisten
an der seite der Russischen Föderation
verflucht die NATO-aggression
die provoziert
und waffen liefert
mit sanktionen sich
ins abseits stellt
uns drangsaliert
In seinem Poem "Hiermit erkläre ich Herrn Putin" geißelt er die Russophobie und abschließend ist zu lesen: "hiermit erkläre ich herrn Putin zum herzlich willkommenen gastfreund". Der Autor verweigert sich der Russland- und Putin-Hetze. Auch die Äußerung von Klaus Schwab, Putin sei bei seinem Programm der "young global leader" dabei gewesen, bringt ihn nicht auf dumme Gedanken - etwa auf den, Putin könnte das Spiel von Schwabs Hintermännern treiben und denen die Gelegenheit geben, die Menschheit in einen neuen Weltkrieg zu stürzen. Zu verurteilen ist eindeutig die NATO-Aggression, das provozierende Vorantreiben der NATO bis an die Grenzen Russlands.
Auch vor generellen Fragen schreckt Rudolph Bauer nicht zurück. Im Gedicht "Fragen zur Würde des Menschen" fragt er: "was ist er / der mensch?" Dabei kommt ihm einiges in den Sinn:
ein ungeheuer
der todesengel seinesgleichen
ein zyniker ein lamm
ein jammerlappen
tyrann ein ausbeuter ein militär
ein antastbarer Lauterbach
ein sack
ein Scholz und Habeck
eine pappfigur
ein virologisch plappermaul
ein pharmareferent
ein aktionär
Die Reihenfolge ist wahrscheinlich vollends zufällig. Dass ihm zwischen Lauterbach, Scholz und Habeck der Begriff "sack" und danach "pappfigur" einfällt, hat wahrscheinlich nichts, aber auch rein gar nichts zu bedeuten. Wer an Beleidigung denkt, ist gewiss auf einem Irrweg.
Was der Lyriker in seinen Texten zum Thema macht, ist in weiten Teilen nicht sonderlich erbaulich. Die Leserschaft seines neuen Gedichtbandes könnte in Depression verfallen und verzweifeln. Doch dem beugt Rudolph Bauer vor. Er lässt uns wissen: Wir sind der mafiösen Weltherrschaftsclique nicht hilflos ausgeliefert. Der Aufstand warte schon, die Rebellion rüste, sei bereit, sammle schon die Kräfte, "damit solidarität haftung / liebe und schutz zu den wahren / standarten menschlicher zukunft gehören." "Es sind Denkanstöße und Impulse, die zum Selber-Denken und Selbst-Handeln gegen die Zumutungen der Politik und des gesellschaftlichen Zivilversagens anregen." So formuliert es der Verlag. Er hätte noch ergänzen können: Es sind revolutionäre Gedanken, die aus der Feder Rudolph Bauers fließen. Und auch an überraschend revolutionären Sprachkonstruktionen fehlt es nicht.
Noch eine Bemerkung zum Schluss: Dem Verlag ist zu danken, dass er eine Sichtweise zulässt, die es im beherrschenden Medien- und Literatur-Zirkus schwer hat, auf die Bühne der Öffentlichkeit vorzudringen.
Rudolph Bauer: Von Covid-19 zu Putin-22. Neue politische Lyrik
pad-Verlag, 2022, ISBN 3-88515-341-6, 74 Seiten, 6 Euro, ab 5 Exemplare 5 Euro, Bestellung bei pad-Verlag@gmx.net
Online-Flyer Nr. 791 vom 27.05.2022
Rudolph Bauer: Von Covid-19 zu Putin-22 – Neue politische Lyrik
Ein großer Bogen
Von Anneliese Fiktentscher und Andreas Neumann
Rudolph Bauer schlägt in seinem neuen Gedichtband einen großen Bogen. Das macht schon der Titel seines Werkes deutlich: "Von Covid-19 zu Putin-22". Doch was hat beides miteinander zu tun? Nichts, sagen fast alle und erstaunlicherweise auch der überwältigende Teil derer, die sich als "links" definieren. Es ist Rudolph Bauers großes Verdienst, sich diesem verhängnisvollen Sog zu entziehen. Für ihn sind die spätestens mit dem Event 201 im Oktober 2019 gestartete Pandemie-Inszenierung und der nicht erst am 24. Februar 2022 von der US-beherrschten NATO provozierte (Stellvertreter-)Krieg gegen Russland zwei Seiten einer Medaille. Beides sind Formen des Krieges, mit denen eine mafiöse Clique, die von ihren Handlangern als "Elite" hingestellt wird, ihre Macht festigen und ausbauen will. "das virus nützt den herrschaftlichen unterdrückungszwecken... nach Covid-19 ist ein neuer feind in das visier geraten der viele eint in bombenangst und atomarem schrecken", heißt es im Corona-Poem.
Was ist von der Bundesrepublik in dieser Situation zu erwarten? Spielt Deutschland womöglich - als Lehre aus seiner zweifelhaften Vergangenheit - eine ermutigende Rolle? Eine Rolle, die die Welt in Richtung Frieden und Gerechtigkeit orientiert? Darauf hat Rudolph Bauer eine ernüchternde Antwort. Was ihm bei Deutschland einfällt, ist von Ermutigung Lichtjahre entfernt:
der tod ist ein meister
aus Hecklerland
aus hechelland
aus heuchelland
aus transatlantisch
NATO- und vasallenland
aus satansland
verharmlosland
verlogenland
leicht wie ein herbstblatt
schwer wie blei
Dem Lyriker fällt beim Stichwort Deutschland noch mehr, viel mehr ein, z.B.: "das panzerland / das rüstungsland / aufrüstungsland / das hundert-milliarden-land". Aber auch das ist noch nicht alles, was sein Gedicht mit dem Titel "Deutsche Antihymne" zu bieten hat.
Auch wenn es um Russland und dessen Präsidenten Putin geht, fällt dem Poeten einiges ein, mit dem er sich dem transatlantischen Mainstream widersetzt. Er sieht sich "An der Seite der Russisischen Föderation" - so der Titel eines Gedichts - und mobilisiert in anderer Weise als die Propagandisten im "hundert-milliarden-land". Er ruft die Kriegsgegner auf:
kämpft pazifisten
an der seite der Russischen Föderation
verflucht die NATO-aggression
die provoziert
und waffen liefert
mit sanktionen sich
ins abseits stellt
uns drangsaliert
In seinem Poem "Hiermit erkläre ich Herrn Putin" geißelt er die Russophobie und abschließend ist zu lesen: "hiermit erkläre ich herrn Putin zum herzlich willkommenen gastfreund". Der Autor verweigert sich der Russland- und Putin-Hetze. Auch die Äußerung von Klaus Schwab, Putin sei bei seinem Programm der "young global leader" dabei gewesen, bringt ihn nicht auf dumme Gedanken - etwa auf den, Putin könnte das Spiel von Schwabs Hintermännern treiben und denen die Gelegenheit geben, die Menschheit in einen neuen Weltkrieg zu stürzen. Zu verurteilen ist eindeutig die NATO-Aggression, das provozierende Vorantreiben der NATO bis an die Grenzen Russlands.
Auch vor generellen Fragen schreckt Rudolph Bauer nicht zurück. Im Gedicht "Fragen zur Würde des Menschen" fragt er: "was ist er / der mensch?" Dabei kommt ihm einiges in den Sinn:
ein ungeheuer
der todesengel seinesgleichen
ein zyniker ein lamm
ein jammerlappen
tyrann ein ausbeuter ein militär
ein antastbarer Lauterbach
ein sack
ein Scholz und Habeck
eine pappfigur
ein virologisch plappermaul
ein pharmareferent
ein aktionär
Die Reihenfolge ist wahrscheinlich vollends zufällig. Dass ihm zwischen Lauterbach, Scholz und Habeck der Begriff "sack" und danach "pappfigur" einfällt, hat wahrscheinlich nichts, aber auch rein gar nichts zu bedeuten. Wer an Beleidigung denkt, ist gewiss auf einem Irrweg.
Was der Lyriker in seinen Texten zum Thema macht, ist in weiten Teilen nicht sonderlich erbaulich. Die Leserschaft seines neuen Gedichtbandes könnte in Depression verfallen und verzweifeln. Doch dem beugt Rudolph Bauer vor. Er lässt uns wissen: Wir sind der mafiösen Weltherrschaftsclique nicht hilflos ausgeliefert. Der Aufstand warte schon, die Rebellion rüste, sei bereit, sammle schon die Kräfte, "damit solidarität haftung / liebe und schutz zu den wahren / standarten menschlicher zukunft gehören." "Es sind Denkanstöße und Impulse, die zum Selber-Denken und Selbst-Handeln gegen die Zumutungen der Politik und des gesellschaftlichen Zivilversagens anregen." So formuliert es der Verlag. Er hätte noch ergänzen können: Es sind revolutionäre Gedanken, die aus der Feder Rudolph Bauers fließen. Und auch an überraschend revolutionären Sprachkonstruktionen fehlt es nicht.
Noch eine Bemerkung zum Schluss: Dem Verlag ist zu danken, dass er eine Sichtweise zulässt, die es im beherrschenden Medien- und Literatur-Zirkus schwer hat, auf die Bühne der Öffentlichkeit vorzudringen.
Rudolph Bauer: Von Covid-19 zu Putin-22. Neue politische Lyrik
pad-Verlag, 2022, ISBN 3-88515-341-6, 74 Seiten, 6 Euro, ab 5 Exemplare 5 Euro, Bestellung bei pad-Verlag@gmx.net
Online-Flyer Nr. 791 vom 27.05.2022