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Aktueller Online-Flyer vom 31. Oktober 2024  

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Krieg und Frieden
Der Stellvertreterkrieg gegen Russland könnte sofort gestoppt und damit ein Dritter Weltkrieg verhindert werden
Die Zeit ist wieder aus den Fugen
Von Rudolf Hänsel

Die Zeit ist wieder „aus den Fugen“ (Shakespeare) wie vor dem Ersten und Zweiten Weltkrieg. Doch es scheint so, als ob wir Bürger wiederum nicht wissen, was in dieser brandgefährlichen Situation zu tun ist. Vor allem die Intellektuellen unter uns haben eine viel größere Verantwortung, als man gemeinhin wahrhaben möchte, denn es wäre ihre Pflicht, für die anderen Menschen zu denken und mit der Freiheit des Denkens die Freiheit überhaupt zu proklamieren. Kleinmut und Unentschlossenheit gut informierter Erwachsener sowie die Uneinigkeit bezüglich geltender Werte in der Kultur wirken sich vor allem auf die heimatlose Jugend extrem negativ aus. Sie findet dadurch bei Eltern, Lehrern und Ausbildnern keine Orientierung und keinen emotionalen Halt.

In einem SPIEGEL-Artikel vom 08.07.2023 heißt es: „Bei uns haben sich die Kinder von der Zukunft verabschiedet“ (1)

Der Artikel beschreibt das veränderte Land Frankreich nach dem tödlichen Polizeischuss auf Nahel M. Es geht um Wut und Zerstörung der jungen Generation, für die das Wort „Égalité“ wie Hohn klingt und die sich fragt, was zur Hölle hier eigentlich passiert.

Doch diese verzweifelte Stimmung lässt sich auch auf die Jugend anderer Länder übertragen. Anstatt dass wir Erwachsenen dafür sorgen, dass dieser verheerende Krieg in der Ukraine gestoppt und kein neuer Weltkrieg ausgelöst wird, halten wir als Eltern und Erzieher an einem strengen bis autoritäre Erziehungsstil fest, der bei den Heranwachsenden Ängste vor den Mitmenschen auslöst und sie daran hindert, sich mit ihnen zu assoziieren. In der Schule wird keine psychologische Bildung vermittelt, die die Heranwachsenden lehrt, wie sie leben sollen und können.

Hinzu kommen Irritationen, die Bürgerinnen und Bürger sprachlos machen. Zum Beispiel wird die Freigabe psychodelischer Drogen diskutiert, die das Bewusstsein der Menschen verändern. Empfohlen wird auch die Einrichtung abgeschotteter „Körper-Erkundungsräume“ für Dreijährige und die Masturbation und Homosexualität bei kleinen Kindern (WHO) (2).

Dass sich diese abartigen Empfehlungen auf die spätere Einstellung des Erwachsenen zum anderen Geschlecht auswirken, ist keine Frage: Starke Verunsicherung, Perversionen aller Art, Neurosen oder gänzliche Zurückgezogenheit vom anderen Geschlecht einschließlich Einzelgängertum können die Folge sein.

Aber nicht nur die Jugend ist von der offensichtlichen Hilflosigkeit der Erwachsenen-Welt betroffen, auch viele ältere Zeitgenossen selbst können die salbungsvollen und beschwichtigenden Kommentare in den regierungsnahen Medien nicht mehr hören und sehen.

Es kann doch nicht allen Ernstes behauptet werden, dass dieser Stellvertreter-Krieg der US-NATO gegen Russland in der Ukraine, der Hektakomben von Menschenleben fordert, nicht sofort beendet und damit ein Dritter - höchstwahrscheinlich atomarer - Weltkrieg verhindert werden kann. Vielleicht gibt es noch die eine oder andere Großmutter, die glaubt, dass das anstehende Problem eines Tages vom amerikanischen, russischen oder chinesischen Präsidenten – oder von jemanden „ganz oben“ – gelöst und das eigene Land dabei verschont wird.

Eine friedliche Welt entsteht einzig und allein durch menschliche Entschlüsse

Die wissenschaftlichen Ergebnisse der historischen, soziologischen und psychologischen Forschungen, die im Anschluss an die vergangenen Weltkriege in die Wege geleitet wurden, dürften doch inzwischen in allen guten Stuben angekommen sein – nicht nur bei den Intellektuellen. Dadurch wissen wir, dass Kriege alleine von machtbesessenen Herrschern aller Couleur angezettelt und geführt werden, weil sie ein gutes Geschäft sind.

Eine Welt ohne Gewalt, ohne Waffen und Kriege kann einzig und allein durch den Entschluss der Menschen realisiert werden, durch ein Denken und Handeln, das sich am Ideal des Friedens und der Gerechtigkeit orientiert. Und diese Reduzierung der Gewalt muss noch heute erfolgen. Die Geschichte strebt durch ihr Eigengesetzlichkeit nicht selbst zum Frieden – quasi über unsere Köpfe hinweg.

Wenn das Volk, das sich nichts sehnlicher wünscht, als in Frieden und Freiheit zu leben, aus nachvollziehbaren Gründen nicht gefragt wird, dann müssen sich die verantwortungsvollen Bürger dieses Volkes mutig und möglichst mit einer Stimme selbst zu Wort melden. Noch immer wählen wir Jahr für Jahr Politiker, die im Namen ihrer Auftraggeber gegen souveräne Staaten Krieg führen (3). Dabei ist uns bekannt, dass in der Regel die gewalttätigsten, sittenlosesten und vor allem die größten Lügner unter ihnen gewählt werden (Tolstoi).

Also – wie wollen wir es halten? Wollen wir warten, bis das Undenkbare eintrifft und große Teile der Menschheit ausgelöscht werden? Oder wollen wir bereits heute dem aufkommenden Faschismus entschieden und mit vereinten Kräften entgegentreten?

Dass der Mensch unbewusste Gefühle hat und Verhaltensweise zeigt, die ihm selbst und der gesamten Gesellschaft Schaden zufügen können, wissen wir seit Siegmund Freud. Dieser Umstand darf jedoch nicht als Entschuldigung dienen, dass wir nicht entschieden „NEIN!“ sagen zu jeglichem Wahnsinn wie dem Krieg.

Unsere unbewussten Gefühle können jederzeit durch eine Psychotherapie bewusst gemacht werden, damit wir einen realistischen Blick auf uns selbst, auf unsere Mitmenschen und auf die gesamte Gesellschaftsordnung bekommen (4).


Fussnoten:

(1) https://www.spiegel.de/ausland/frankreich-das-land-nach-dem-toedlichen-polizeischuss-auf-nahel-m-a-baefOedfq-1203-4f2a-bd75-bd1cc56Oe6c4
(2) https://www.focus.de/politik/ausland/brasiliens-praesident-bolsona...nd-homosexualitaet-bei-kleinen-kindern_id-11944595.html
(3) https://www.manova.news/artikel/der-selbstgewahlte-untergang
(4) https://www.manova.news/artikel/das-seelenstethoskop



English version:
Time is out of joint again
The proxy war against Russia could be stopped immediately and thus a third world war prevented

By Dr. Rudolf Hänsel

Time is again "out of joint" (Shakespeare) as it was before the First and Second World Wars. Yet it seems that we citizens again do not know what to do in this incendiary situation. Above all, the intellectuals among us have a much greater responsibility than one would generally like to admit, because it would be their duty to think for the other people and to proclaim freedom in general with the freedom of thought. Pusillanimity and indecisiveness of well-informed adults as well as disagreement about valid values in the culture have an extremely negative effect especially on homeless youth. As a result, they find no orientation and no emotional support from parents, teachers and educators.

A SPIEGEL article from 08.07.2023 states: "In our country, children have said goodbye to the future" (1).

The article describes the changed country of France after the fatal police shooting of Nahel M. It is about the anger and destruction of the young generation, for whom the word "Égalité" sounds like a mockery and who ask themselves what the hell is actually happening here.

But this desperate mood can also be transferred to the youth of other countries.

Instead of us adults ensuring that this devastating war in Ukraine is stopped and that a new world war is not triggered, we as parents and educators cling to a strict to authoritarian style of upbringing that triggers fears in adolescents about their fellow human beings and prevents them from associating with them. School does not provide a psychological education that teaches adolescents how they should and can live.

In addition, there are irritations that leave citizens speechless. For example, the release of psychedelic drugs that change people's consciousness is being discussed. The establishment of secluded "body exploration rooms" for three-year-olds and masturbation and homosexuality in young children are also recommended (WHO) (2).

There is no question that these deviant recommendations have an impact on the adult's later attitude towards the opposite sex: severe insecurity, perversions of all kinds, neuroses or complete withdrawal from the opposite sex, including lonerism, can be the result.

But not only young people are affected by the obvious helplessness of the adult world; many older contemporaries themselves can no longer hear or see the unctuous and appeasing comments in the pro-government media.

It cannot be seriously claimed that this proxy war of the US-NATO against Russia in Ukraine, which is claiming hectacombs of human lives, cannot be ended immediately and thus a third - most likely nuclear - world war prevented. Perhaps there are still one or two grandmothers who believe that the problem at hand will one day be solved by the American, Russian or Chinese president - or by someone "at the top" - and that their own country will be spared in the process.

A peaceful world is created solely by human decisions

The scientific results of the historical, sociological and psychological research that was initiated in the wake of the past world wars should have reached all good rooms by now - not only among intellectuals. Thus we know that wars are instigated and waged solely by power-obsessed rulers of all stripes because they are good business.

A world without violence, without weapons and wars can only be realised by the decision of the people, by thinking and acting in accordance with the ideal of peace and justice. And this reduction of violence must still take place today. History, by its very law, does not strive for peace itself - over our heads, as it were.

If the people, who want nothing more than to live in peace and freedom, are not asked for understandable reasons, then the responsible citizens of this people must speak out courageously and, if possible, with one voice themselves. Year after year we still elect politicians who wage war against sovereign states in the name of their patrons (3). Yet we know that as a rule the most violent, the most immoral and, above all, the biggest liars are elected among them (Tolstoy).

So - how do we want to hold it? Do we want to wait until the unthinkable happens and large parts of humanity are wiped out? Or do we want to oppose the rising fascism decisively and with united forces already today?

We have known since Siegmund Freud that human beings have unconscious feelings and show behaviour that can harm themselves and society as a whole. However, this fact must not be used as an excuse for not saying a firm "NO!" to any madness like war.

Our unconscious feelings can always be made conscious through psychotherapy so that we can get a realistic view of ourselves, of our fellow human beings and of the entire social order (4).



Footnotes:

(1) https://www.spiegel.de/ausland/frankreich-das-land-nach-dem-toedlichen-polizeischuss-auf-nahel-m-a-baefOedfq-1203-4f2a-bd75-bd1cc56Oe6c4
(2) https://www.focus.de/politik/ausland/brasiliens-praesident-bolsona...nd-homosexualitaet-bei-kleinen-kindern_id-11944595.html
(3) https://www.manova.news/artikel/der-selbstgewahlte-untergang
(4) https://www.manova.news/artikel/das-seelenstethoskop



Dr. Rudolf Lothar Hänsel ist Schul-Rektor, Erziehungswissenschaftler und Diplom-Psychologe. Nach seinen Universitätsstudien wurde er wissenschaftlicher Lehrer in der Erwachsenenbildung. Als Pensionär arbeitete er als Psychotherapeut in eigener Praxis. In seinen Büchern und Fachartikeln fordert er eine bewusste ethisch-moralische Werteerziehung sowie eine Erziehung zu Gemeinsinn und Frieden. Für seine Verdienste um Serbien bekam er 2021 von den Universitäten Belgrad und Novi Sad den Republik-Preis „Kapitän Misa Anastasijevic“ verliehen.

Dr. Rudolf Lothar Hänsel is a school rector, educational scientist and qualified psychologist. After his university studies, he became an academic teacher in adult education. As a retiree he worked as a psychotherapist in his own practice. In his books and professional articles, he calls for a conscious ethical-moral education in values as well as an education for public spirit and peace. For his services to Serbia, he was awarded the Republic Prize "Captain Misa Anastasijevic" by the Universities of Belgrade and Novi Sad in 2021.




Online-Flyer Nr. 815  vom 19.07.2023



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