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Medien
Eine lockere Folge von Leserbriefen und Kommentaren
Hajos Einwürfe
Von Hajo Kahlke

Ist "Reinkarnation" ein Fakt, wenn der Mainstream dies behauptet? Wie ist es möglich, dass eine "marxistische" Zeitung sich in absurdem, antideutschem Kram ergeht und keinen Fingerbreit vom Mainstream abweicht? Gehört es zum Charakter einer "marxistischen" Zeitung, ein seltsam zynisches Verständnis von "Neonazis", "Neonazigegnern" und "Antifaschisten" zu pflegen? Ist die Corona-Hysterie auch ohne Fakten mainstream-immanent? Das sind Fragen, die in "Hajos Einwürfen" zum Thema gemacht sind. Die Neue Rheinische Zeitung versteht sich im Verbund mit der Vierteljahresschrift DAS KROKODIL als ein Forum, das zum Nachdenken anregen, eingefahrene, verkrustete Denkstrukturen aufbrechen bzw. der bewusst lancierten Desorientierung des Denkapparats – besonders der Linken – entgegenwirken will. Hajos kurze Texte sollen dazu ihren Beitrag leisten. Die Neue Rheinische Zeitung bringt deshalb in loser Folge von ihm verfasste Leserbriefe und Kommentare, die bei den Angeschriebenen nur selten das Licht der Öffentlichkeit erblicken.


Eigenartiges Verständnis von Fakten

in dem Artikel zum 85. Geburtstag des tibetischen Dalai Lama wird "Reinkarnation", die ja allenfalls Glaubenssache sein kann, doch tatsächlich als eines von fünf "Fakten" zu diesem Religionsführer bezeichnet. Das ist schon ein eigenartiges Verständnis von Fakten. Passt aber zur glorifizierenden Einstufung des Religionsführers als "unermüdlicher Friedensstifter" in der Seite-Eins-Ankündigung des Artikels. Wann dieser Friedensstifter denn je einen konkreten Frieden in der Welt gestiftet oder zumindest wesentlich gefördert hätte, wird leider nicht gesagt. Und dass er jemals einen der Weltordnungs- bzw. Regime-Change-Kriege seines ihn liebenden Gratulanten George W. Bush klar verurteilt hätte, wäre zumindest mir nicht bekannt.

Leserbrief zum Artikel "Der den Frieden predigt" in der Rhein-Neckar-Zeitung vom 6.7.2020, Seite 25


Absurder, antideutscher Kram

HANAU! DAS WAR DEUTSCHE LEITKULTUR! Diese Aussage auf dem Front-Transpi eines von einer Gruppe "Migrantifa Berlin" veranstalteten Aufmarschs vom 18.7.2020 übernimmt die junge Welt dann als eigene, indem sie nämlich das Foto einer "Adorapress/M.Golejewski" präsentiert, welches völlig von diesem Transpi bzw. dem Spruch dominiert ist.


Kopf von Seite 2 der junge-Welt-Ausgabe vom 20.07.2020

Den mutmaßlichen Amoklauf eines Irren, eines erwiesenermaßen Schizophrenen, qualifiziert die jW (in ihrem Foto-Begleitext) nicht nur als "rechten Terror" (was noch angehen mag - wobei sie dann natürlich auch z.B. den Messer-Mord am Weizsäcker-Sohn bei gleichen Maßstäben dementsprechend als "linken Terror" hätte qualifizieren müssen), sondern setzt diesen Amoklauf auch noch mit der - ihr nicht in den antideutschen Kram passenden - Bejahung einer deutschen Leitkultur gleich. Das ist an Absurdität kaum zu überbieten, und bei den gleichen absurden Maßstäben hätte die junge Welt beispielsweise nach dem Berliner Weihnachtsmarkt-Massaker dann propagieren können und müssen: BERLIN! DAS WAR WILLKOMMENSKULTUR!

Leserbrief zum Bild unter dem Motto "Antirassismus: Nicht vergessen" in "junge Welt" vom 20.07.2020, Seite 2


Keinen Fingerbreit vom Mainstream abweichen

Besonders bei den Themen Trump (ganz schlimm) wie auch Corona-Maßnahmen (sehr notwendig) möchte die junge Welt keinen Fingerbreit vom Mainstream abweichen. Und das führt zu bemerkenswerten Aussagen der "marxistischen Tageszeitung".

Für ihren Kolumnisten Mumia Abu Jamal etwa ist die von Trump ohne Maskenzwang-Anordnung geplante Wiederöffnung der Schulen - entgegen allen Erkenntnissen über die bei Kindern und Jugendlichen extrem geringe Erkrankungs- bzw. Übertragungs-Möglichkeit - "so, als würde Trump die Eltern zwingen, ihre Kinder sehenden Auges in ein brennendes Haus zu schicken"!

Und jW-Autor jürgen Heiser sekundiert in seinem vor Jamals Kolumne platzierten Artikel, dass mit rund 140.100 "an" (sic!) Covid-19 gestorbenen Personen "die USA das weltweit am schlimmsten von der Pandemie betroffene Land" seien. Wobei letzteres allerdings schlichtweg die Unwahrheit ist: Sowohl bei der Zahl der (wie auch immer fraglich gemessenen) Infizierungen pro eine Million Einwohner als auch bei der Zahl der (angeblichen) Corona-Toten pro eine Million Einwohner kommen die USA gegenwärtig (22.7.2020) erst an zehnter Stelle weltweit.

Übrigens wären "Um jeden Preis" und "Das große Experiment" hervorragende Überschriften zur Charakterisierung des gnadenlos weiterbetriebenen Zirkus Corona - der ja das eigentliche Problem ist, und eben nicht der ewig unsichere Kantonist Trump, auf den sich aber die junge Welt so gern stürzt.

Leserbrief zu den Artikeln "Das große Experiment" von Mumia Abu-Jamal und "Um jeden Preis - US-Präsident Trump will Rückkehr zur 'Normalität' trotz Coronapandemie. Infektionsgeschehen völlig außer Kontrolle" von Jürgen Heiser, in "junge Welt" vom 20.07.2020, Seite 6


Seltsam zynisches Verständnis von "Neonazis" und "Neonazigegnern"

Was ist ein "Neonazi"? Laut junge Welt und ihrem ausgewählten Gesprächspartner "Tristan Schmidt" ist das ein Rechter, den ein Trupp von zwanzig oder noch mehr Gewalttätern überfällt (jW-Gesprächspartner "Tristan Schmidt" spricht beschönigend von "Auseinandersetzung"!) und dabei dermaßen zusammenschlägt, dass er erst nach Wochen aus dem Koma wieder erwacht. Und was sind demgegenüber "Neonazigegner"? Das sind laut junge Welt gute Menschen, bei denen bloß seitens der zuständigen Behörden eine gewisse Vermutung besteht, dass sie nicht nur politisch mit den Gewalttätern des Überfalls verbunden sind, sondern möglicherweise an der Gewalttat selbst beteiligt gewesen sein könnten! Wahrlich, die "marxistische Tageszeitung" pflegt eine seltsame, zynische Rede von "Neonazis" und "Neonazigegnern". In ihrer Fragwürdigkeit aber passt diese Rede dann durchaus zur abenteuerlichen Tatsachen-Behauptung von Gesprächspartner "Tristan Schmidt", wonach das rechtsgewirkte Zentrum Automobil, dem der nur um Haaresbreite mit dem Leben davon gekommene "Neonazi" angehört, "...enge Kontakte ins NSU-Umfeld hat(!)"- also wohlgemerkt in ein "Umfeld" einer seit 2011 auch physisch nicht mehr existenten Terrorgruppe!

Leserbrief zum Artikel "'Das Ganze wirkt wie eine staatliche Racheaktion' - Baden-Württemberg: Razzien bei Neonazigegnern nach Angriff auf Rechte - Ein Gespräch mit Tristan Schmidt" in junge Welt vom 24.7.2020, Seite 8



Seltsames Verständnis von "Antifaschisten"

Was ist eine "Antifaschistin" respektive ein Antifaschist? Der auf einen tragischen Vorfall vom Januar diesen Jahres in Berlin Bezug nehmende Artikel der jungen Welt gibt dazu folgende Antwort: Das ist eine Person mit, so sagt eine andere Quelle, rot-schwarzer Antifa-Fahne als Zimmerinventar, die erst einen Mitbewohner mit dem Messer bedroht, sich den daraufhin alarmierten Polizisten dann zu entziehen versucht, und schließlich, als das nicht klappt, auf diese mit dem Messer - trotz Warnrufs, im jW-Artikel nicht erwähnt - losgeht. Mit der Folge eines in diesem konkreten Berliner Fall leider tödlichen Polizei-Schusses. Eines Schusses, der einmal mehr die Frage nach einer genauso effektiven, aber im Vergleich zur traditionellen Pistole weniger tödlichen polizeilichen Standardwaffe aufwirft - und einmal mehr ohne befriedigende Antwort bleibt. Doch immerhin wissen wir nun, was laut junge Welt alles ein Antifaschist ist. Gibt es doch die weit verbreitete Auffassung, Antifaschist zu sein bedeute, etwas Verdienstvolles geleistet zu haben, insbesondere Widerstand gegen Hitler-Deutschland bzw. Mussolini-Italien. Dagegen steht nun dieses andere, jW-gemäße Begriffsverständnis von Antifaschist, bei dem es sich fragt, ob "Antifa heißt Angriff" dann womöglich auch meint: Messer zücken, losstürmen, und falls es klappt zustechen? Noch mehr aber stellt sich natürlich die Frage, ob dieses jW-gemäße Begriffsverständnis imgrunde nicht eine Herabwürdigung all jener bedeutet, die in den Jahren 1922 bzw. 1933 bis 1945 tatsächlich Widerstand leisteten.

Leserbrief zum Artikel "Gedenken an Maria B" in junge Welt vom 25.07.2020, Seite 1


Corona-Hysterie muss weitergehen

Die von der Rhein-Neckar-Zeitung (RNZ) präsentierte Schlagzeile "Angst vor der zweiten Corona-Welle" hat natürlich just die Funktion, die Angst vor einer zweiten Welle zu beschwören bzw. zu verstärken. Corona-Hype und -Hysterie müssen ja weitergehen. Dabei findet sich im Anschluss an die RNZ-Schlagzeile merkwürdiger Weise dann keine Textmeldung, welche die überschriftsmäßig enthaltene Behauptung über das Vorhandensein einer solchen Angst vor der zweiten Welle dann irgendwie spezifizieren, erläutern oder veranschaulichen würde. Lediglich Sachsens Ministerpräsident wird in einer der Meldungen zitiert, wonach die gefürchtete zweite Welle "schon da" sei. Hoppla, die ständigen, eifrig zu Alarmschreien hochstilisierten Lappalienmeldungen über einen Hotspot da und eine Infizierten-Einreise dort, vor allem aber auch die seit Wochen fast ausschließlich nur noch in einstelliger(!) Zahl registrierten angeblichen 'Corona-Toten', sind also schon die zweite Welle? Dann wird es Zeit, die Herren Lauterbach, Drosten und Co. nun schleunigst vor einer möglichen dritten Welle warnen zu lassen, die dann wirklich sehr, sehr schlimm werden könnte - wobei allerdings auch eine vierte, aller Voraussicht nach dann noch schlimmere, Welle nicht auszuschließen sei.

Leserbrief zur Schlagzeile "Angst vor der zweiten Corona-Welle" auf Seite 1 der Rhein-Neckar-Zeitung vom 27.7.2020

Online-Flyer Nr. 750  vom 30.07.2020

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