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Was der 1.FC Köln, Allianz und Gerling mit Stalin zu tun haben
Das dumme Huhn
Von Heinz Peter Fischer
Die Nachricht schlug ein wie eine Bombe, nachdem bereits die Allianz von ihrem Stellenvernichtungsprogramm berichtet hatte. Reaktion der Stadt Köln auf diese Hiobsbotschaften für die Beschäftigten in der Versicherungsbranche: "Diese Konzentration auf Hauptverwaltungen ist ein Plus für den Versicherungsstandort Köln - auch wenn diese Konzentrationen mit Beschäftigungsabbau verbunden war." Genau. Die Allianz hat ja versprochen, auch in Zukunft an Köln zu denken, wenn sich neue Versicherungsfelder auftäten. Dazu fällt mir spontan eine Anekdote ein, die ich hier kurz wiedergeben möchte.
Bei einem Festessen unter freiem Himmel wurde Stalin von einem ausländischen Gast gefragt, wie er das Volk regiere. Stalin sagte nichts, sondern fing ein vorbei gehendes Huhn ein. Er riss ihm lebend, wie es war, sämtliche Federn aus und fragte seinen Gast, was das Huhn wohl tun würde, wenn er es gleich wieder los ließe. "Weglaufen, natürlich!" antwortete der Gast fest überzeugt. Also setzte Stalin das Huhn ab und siehe da, es schmiegte sich ganz eng an Stalins Stiefelschaft. Stalins Erklärung: "In der Sonne ist es ihm zu heiß und ihm Schatten zu kalt." Daraufhin nahm er ein paar Körner vom Tisch und warf sie zu Boden. Begierig begann das Huhn die Körner aufzupicken. Stalin antwortete nun auf die eingangs gestellte Frage: "So muss man das Volk regieren."
Natürlich ist es nur eine Anekdote, aber die Methode hat jahrzehntelang funktioniert, und sie funktioniert bei uns heute immer noch. Und wenn man sich anschaut, was die so genannten Arbeitgeber machen, dann wissen wir, bei wem sie gelernt haben. Man kündigt den Wegzug oder die Vernichtung von tausenden Arbeitsplätzen an, rupft also das Huhn. Daraufhin machen Gewerkschaften, MitarbeiterInnen und die Stadt Köln unzählige Anbiederungsversuche, schmiegen sich also an den Stiefelschaft. Schließlich lässt man sich seitens der Firmen dazu herab, nur 90 Prozent der Stellen zu streichen oder nur 50 Prozent zu verlagern oder großzügig abzufinden. Und die Hühner, pardon, die Gewerkschaften, die Stadt und auch die Angestellten und Arbeiter picken begierig diese hingeworfenen Körner auf.
Dabei hätte das dumme Huhn Stalin eigentlich durchaus ein Auge auspicken können.
Online-Flyer Nr. 55 vom 02.08.2006
Was der 1.FC Köln, Allianz und Gerling mit Stalin zu tun haben
Das dumme Huhn
Von Heinz Peter Fischer
Die Nachricht schlug ein wie eine Bombe, nachdem bereits die Allianz von ihrem Stellenvernichtungsprogramm berichtet hatte. Reaktion der Stadt Köln auf diese Hiobsbotschaften für die Beschäftigten in der Versicherungsbranche: "Diese Konzentration auf Hauptverwaltungen ist ein Plus für den Versicherungsstandort Köln - auch wenn diese Konzentrationen mit Beschäftigungsabbau verbunden war." Genau. Die Allianz hat ja versprochen, auch in Zukunft an Köln zu denken, wenn sich neue Versicherungsfelder auftäten. Dazu fällt mir spontan eine Anekdote ein, die ich hier kurz wiedergeben möchte.
Bei einem Festessen unter freiem Himmel wurde Stalin von einem ausländischen Gast gefragt, wie er das Volk regiere. Stalin sagte nichts, sondern fing ein vorbei gehendes Huhn ein. Er riss ihm lebend, wie es war, sämtliche Federn aus und fragte seinen Gast, was das Huhn wohl tun würde, wenn er es gleich wieder los ließe. "Weglaufen, natürlich!" antwortete der Gast fest überzeugt. Also setzte Stalin das Huhn ab und siehe da, es schmiegte sich ganz eng an Stalins Stiefelschaft. Stalins Erklärung: "In der Sonne ist es ihm zu heiß und ihm Schatten zu kalt." Daraufhin nahm er ein paar Körner vom Tisch und warf sie zu Boden. Begierig begann das Huhn die Körner aufzupicken. Stalin antwortete nun auf die eingangs gestellte Frage: "So muss man das Volk regieren."
Natürlich ist es nur eine Anekdote, aber die Methode hat jahrzehntelang funktioniert, und sie funktioniert bei uns heute immer noch. Und wenn man sich anschaut, was die so genannten Arbeitgeber machen, dann wissen wir, bei wem sie gelernt haben. Man kündigt den Wegzug oder die Vernichtung von tausenden Arbeitsplätzen an, rupft also das Huhn. Daraufhin machen Gewerkschaften, MitarbeiterInnen und die Stadt Köln unzählige Anbiederungsversuche, schmiegen sich also an den Stiefelschaft. Schließlich lässt man sich seitens der Firmen dazu herab, nur 90 Prozent der Stellen zu streichen oder nur 50 Prozent zu verlagern oder großzügig abzufinden. Und die Hühner, pardon, die Gewerkschaften, die Stadt und auch die Angestellten und Arbeiter picken begierig diese hingeworfenen Körner auf.
Dabei hätte das dumme Huhn Stalin eigentlich durchaus ein Auge auspicken können.
Online-Flyer Nr. 55 vom 02.08.2006