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Barmer Viertel: Vorbei ist vorbei aber wir blicken vorwärts!
Der eigentliche Skandal
Von Rainer Kippe
Barmer Viertel - Denkmalhaus vorher
NICHTS hörten wir über die eigentlichen Gründe für den Abriss von 381 gut ausgestatteten Genossenschaftswohnungen des Barmer Viertels und der damit verbundenen Verschleuderung von 70 Millionen Euro städtischer Mittel, obwohl diese in den nächsten Jahren dringend fehlen werden bei der Bekämpfung der strukturellen Wohnungsnot und der gravierenden Langzeitarbeitslosigkeit.
Barmer Viertel nachher
Fotos: Initiative Barmer Viertel
NICHTS hörten wir über die wahren Leitlinien für die Neubebauung, denn es ging ja niemals um eine irgendwie geartete städtische Neuplanung, und schon gar nicht um die Beseitigung eines städtebaulichen Missstandes. Es ging auch nie um die Frage, ob man an dieser Stelle fünf oder 50 Geschosse bauen darf, sondern allein um eine Logistikzone für die Köln-Messe auf Kosten der Stadt.
Die ist nämlich auf dem Gelände des ehemaligen Barmer Blocks vorgesehen, um das Anliefern und den Abtransport für die Köln-Messe effektiver zu gestalten. Deshalb mussten Menschen für viele, viele Millionen umgesiedelt und Gelder aus dem Sozialetat abgezogen werden. Deshalb wurde ein Kaufangebot der Barmer Block-Genossenschaft in Gründung in Höhe von 14,5 Millionen von der Stadt Köln gar nicht erst angehört. Und deshalb musste der Barmer Block mit seinen intakten und preiswerten Wohnungen, teilweise wertvollen denkmalgeschützten Jugendstil-Häusern für die Köln-Messe in Schutt und Asche gelegt werden; auf Teufel komm raus und so schnell als möglich.
Das ist es, was GRÜNEN- Frontmann Jörg Frank mit "Infrastrukturmaßnahmen für die Messe" meint. Und deshalb fordert GRÜNEN- Chefin Barbara Moritz auch: "Erst mal zuhören, was die Messe will." Noch deutlicher sagte es Stadtsprecher Ulrich Höfer am 1. Juni in der WDR-Lokalzeit: "Sie wissen ja, dass der Stadtrat entschieden hat, dass hier eine Logistikzone für die Messe und ein großes Wirtschaftszentrum für Deutz entstehen werden." Realisiert wird dann nur noch ersteres.
Daher auch das beredte Schweigen aller Ratsparteien zum Skandal um die Messehallen. Opposition findet in Köln inzwischen nicht mehr im Rat statt, sondern auf der Straße. Und Kritik nicht in der Kölner Presse, sondern bei MONITOR, im WDR und in der NRhZ. Und die Rechtsaufsicht übt tatsächlich nicht mehr der Regierungspräsident aus, sondern die EU-Kommission und die Staatsanwaltschaft. Dieses offensichtliche Versagen von Politik und Medien in Köln ist der eigentliche Messeskandal.
Online-Flyer Nr. 64 vom 03.10.2006
Barmer Viertel: Vorbei ist vorbei aber wir blicken vorwärts!
Der eigentliche Skandal
Von Rainer Kippe
Barmer Viertel - Denkmalhaus vorher
NICHTS hörten wir über die eigentlichen Gründe für den Abriss von 381 gut ausgestatteten Genossenschaftswohnungen des Barmer Viertels und der damit verbundenen Verschleuderung von 70 Millionen Euro städtischer Mittel, obwohl diese in den nächsten Jahren dringend fehlen werden bei der Bekämpfung der strukturellen Wohnungsnot und der gravierenden Langzeitarbeitslosigkeit.
Barmer Viertel nachher
Fotos: Initiative Barmer Viertel
NICHTS hörten wir über die wahren Leitlinien für die Neubebauung, denn es ging ja niemals um eine irgendwie geartete städtische Neuplanung, und schon gar nicht um die Beseitigung eines städtebaulichen Missstandes. Es ging auch nie um die Frage, ob man an dieser Stelle fünf oder 50 Geschosse bauen darf, sondern allein um eine Logistikzone für die Köln-Messe auf Kosten der Stadt.
Die ist nämlich auf dem Gelände des ehemaligen Barmer Blocks vorgesehen, um das Anliefern und den Abtransport für die Köln-Messe effektiver zu gestalten. Deshalb mussten Menschen für viele, viele Millionen umgesiedelt und Gelder aus dem Sozialetat abgezogen werden. Deshalb wurde ein Kaufangebot der Barmer Block-Genossenschaft in Gründung in Höhe von 14,5 Millionen von der Stadt Köln gar nicht erst angehört. Und deshalb musste der Barmer Block mit seinen intakten und preiswerten Wohnungen, teilweise wertvollen denkmalgeschützten Jugendstil-Häusern für die Köln-Messe in Schutt und Asche gelegt werden; auf Teufel komm raus und so schnell als möglich.
Das ist es, was GRÜNEN- Frontmann Jörg Frank mit "Infrastrukturmaßnahmen für die Messe" meint. Und deshalb fordert GRÜNEN- Chefin Barbara Moritz auch: "Erst mal zuhören, was die Messe will." Noch deutlicher sagte es Stadtsprecher Ulrich Höfer am 1. Juni in der WDR-Lokalzeit: "Sie wissen ja, dass der Stadtrat entschieden hat, dass hier eine Logistikzone für die Messe und ein großes Wirtschaftszentrum für Deutz entstehen werden." Realisiert wird dann nur noch ersteres.
Daher auch das beredte Schweigen aller Ratsparteien zum Skandal um die Messehallen. Opposition findet in Köln inzwischen nicht mehr im Rat statt, sondern auf der Straße. Und Kritik nicht in der Kölner Presse, sondern bei MONITOR, im WDR und in der NRhZ. Und die Rechtsaufsicht übt tatsächlich nicht mehr der Regierungspräsident aus, sondern die EU-Kommission und die Staatsanwaltschaft. Dieses offensichtliche Versagen von Politik und Medien in Köln ist der eigentliche Messeskandal.
Online-Flyer Nr. 64 vom 03.10.2006