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Aktueller Online-Flyer vom 15. April 2025  

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Lokales
Die erste Gewinnerin des NRhZ-Preisausschreibens erzählt
Sechs Millionen Jahre Ruhe 
Von Angelika Casper

Durch meine Elternarbeit an der Gesamtschule Holweide in Köln kam ich an die NRhZ und damit auch an die Ausgabe Nr. 25. Zum ersten Mal in meinem Leben habe ich ein Preisausschreiben gewonnen! Als Preis winkte ein zweiwöchiger Aufenthalt in einem Haus in Datca. Nach vielen Überlegungen, wann und wie, war es dann Ende August endlich so weit; ich flog mit meiner Freundin Irmhild nach Izmir. Aus beruflichen Gründen konnten wir leider nur eine Woche bleiben.
Angelika Caspar
Angelika Casper (rechts) mit Freundin Irmhild auf der Gartenterrasse

Die Reise begann mit einem kleinen Abenteuer auf dem Flughafen: wir saßen schon im Bus, der uns zum Bus-Terminal bringen sollte, ich musste diesen aber noch einmal verlassen, da ich die falsche Tasche mitgenommen hatte. Ich raste dann mit einer Flughafenbetreuerin durch den fast menschenleeren Airport - es war 2 Uhr morgens -, um mein Gepäck aus einer Abstellkammer zu holen und wieder zum Bus zu bringen. So etwas ist mir noch nie passiert!
Der weitere Verlauf der Reise erwies sich als ungewöhnlich rasche Folge von Wechseln der Reisebusse, insgesamt noch zwei Mal. So schnell, dass uns kaum Zeit gelassen wurde, an einem Kiosk Kaffee zu kaufen. In Mugla und Marmaris wurden wir förmlich in den Bus geschoben, einmal fuhr dieser sogar schon an die Schranke vor, während Irmhild noch am Kiosk stand. Es war eine merkwürdige, ungewöhnliche Hektik auf den Bus-Terminals. Später erst haben wir erfahren, dass in dieser Zeit Bombenanschläge verübt worden waren.

In Datca angekommen erwartete uns Peter in einem wunderschönen Haus mit einem köstlichen Erfrischungsgetränk aus hiesigen Früchten. Es folgten Tage voller schöner Erlebnisse. Diese fanden ihren Ausklang nach dem Verzehr von besonders leckerem, selbst gekochtem Essen der verschiedenen Gäste im Haus - auch wir kochten einige Male -, und gemütlichem Beisammensein am Abend mit interessanten Gesprächen. Dabei erfuhren wir immer etwas Neues vom Leben auf der Halbinsel. Das Wetter dort war ein Traum nach dem trüben August in Köln!

Dachterasse
Morgen auf der Dachterrasse - Gute Aussicht beim Duschen
Fotos: Peter Kleinert

Die Halbinsel Resadije, die heute Datca-Halbinsel genannt wird, reckt sich westlich von Marmaris lang und schmal ins Meer. Sie ist dünn besiedelt und endet in den antiken Ruinen von Knidos. Hauptort ist das kleine, freundliche Städtchen Datca, in das der Massentourismus noch keinen Einzug genommen hat. Oft haben wir bei Yasar am Hafen gesessen und bei einem Frappé das bunte Treiben zwischen ankernden Segelbooten und Gulets, kleinen Gaffelschonern für Küstentouren der Datca-Besucher auf der einen Seite und den Hafenkneipen und Restaurants auf der anderen genossen. Der große Samstagsmarkt wurde besucht, und wir erfreuten uns am Anblick der köstlichen Früchte, frischem Gemüse, duftenden Gewürzen und den vielen anderen Dingen, die zum Kauf angeboten wurden. Wir wanderten durch einen Bachlauf zu einem im Wald versteckt liegenden Wasserfall, an dessen Fuß wir uns in einem kühlen Teich erfrischen konnten.

Ein anderes Mal besuchten wir Eski Datca, das "alte Datca", das etwa zwei Kilometer landeinwärts liegt. Dies ist ein bezaubernder kleiner Ort, durch den man über grob gepflasterte Wege, durch enge Gassen vorbei an idyllischen alten Steinhäusern geht, wie die Griechen sie hier mal gebaut haben. Und jeden Tag genossen wir das Baden im Meer in herrlich klarem Wasser. Egal an welcher Stelle wir ins Meer sahen, immer war das Wasser türkisblau und glasklar. Auch im Hafen von Knidos, wo doch viele Schiffe anlegen und immer wieder Segelboote ankern. Dort kletterten wir antike Treppen empor und bewunderten ein gut erhaltenes Amphitheater - mit vor 2000 Jahren 5000 Sitzplätzen aus Marmorsteinen -, das direkt am Meer liegt. Ganz besonders interessant war der Besuch des Gebekum - das türkische Wort für "schwangerer Sand". In den sechs Millionen Jahre alten Sandhügeln gibt es fossile Reste von Pflanzen und Tieren - daher der Name, den die Alten dafür fanden. Es war schon ein besonderes Gefühl, durch diese fast menschenleere, uralte Dünenlandschaft zu laufen. Wissenschaftler sagen, sie sei einmalig auf der Welt.

Das Zusammensein mit interessanten, sympathischen Menschen, die Gespräche, auf der Terrasse zu sitzen, Blick auf Bougainvillea, Palmen - mit ein bisschen Strecken auch aufs Mittelmeer bis zur griechischen Insel Simi - und die ruhige Atmosphäre machte uns die Zeit in Datca zu einem wirklich schönen Erlebnis.

Wenn Sie wollen, schauen sie doch auch beim neuen NRhZ-Preisausschreiben rein, in der Fotogalerie.
 
Wenn Sie auch nach Datca eingeladen werden wollen, um dort wie in einer Wohngemeinschaft in einem Haus über dem Mittelmeer mit Blick auf Rhodos und Simi einen 14-Tage-Urlaub zu verbringen, gehen Sie auf die Internet-Seiten www.gebekum.de und www.praxiteles-stipendium.de  Dort finden Sie, welche Kölner Künstlerin im Gebekum im Rahmen des Kölner Praxiteles-Stipendiums ein Landart-Projekt durchgeführt hat. Mailen Sie uns den Namen der Künstlerin und den Namen des Landart-Projekts an kleinert@nrhz.de. Peter Kleinert würde Ihr Gastgeber, wenn Sie als Erste/r die richtigen Antworten einsenden sollten. 

Sie können dann - nach Rücksprache zu einem Ihnen angenehmen Termin - mit einem von Ihnen bezahlten Billigflieger nach Dalaman oder Izmir, dann per Bus nach Datca fahren, haben 14 Tage kostenlosen Aufenthalt im Haus des Gastgebers, der Sie auch ein bisschen bei Land und Leuten einführen wird - soweit ihm die Arbeit als NRhZ-Redakteur die Zeit dafür lässt. Und sie können seinen Wagen für Ausflüge benutzen. Der Mittelmeerstrand für´s Schwimmengehen und Sonnenbaden ist nur fünf bis zehn Minuten vom Haus entfernt.


Online-Flyer Nr. 65  vom 10.10.2006



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