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Arbeit und Soziales
Buchkritik: Sechs Monate Streik bei Gate Gourmet
Ein Streik ist ein Streik ist ein Streik
Von Axel Köhler-Schnura
Karikatur: Kostas Koufogiorgos
Von einem Streik, der weltweit Bekanntheit erlangte, erzählt ein Buch mit dem trockenen Titel "Sechs Monate Streik bei Gate Gourmet". So unspektakulär der Titel ist, so spannend ist das Buch zu lesen, so lehrreich ist der Inhalt. Diese Wirkung resultiert aus der Tatsache, dass die Texte nicht den Überlegungen von JournalistInnen, PolitikerInnen oder gar SozialwissenschaftlerInnen folgten, sondern der Feder der Streikenden und der in den Streik hineingerutschten "UnterstützerInnen" entsprangen.
Unverfälscht und authentisch
Hunderte Stunden Interviews mit den Streikenden und das Streiktagebuch eines kämpfenden Kollegen bilden die Basis des Buches. Dazu mehrere namentlich gezeichnete Beiträge von (für den Streik verantwortlichen) Gewerkschaftern und einigen UnterstützerInnen. Das Ganze illustriert mit einer Menge von Fotos. Unverfälscht und authentisch werden so nicht nur die Entwicklung des Kampfes, sondern auch die ganze Breite der persönlichen und politischen Schwierigkeiten, der Gegenmaßnahmen des Konzerns und des dahinter stehenden Kapitals, der vielen Probleme mit den Medien und der Polizei, der widersprüchlichen Entwicklung des Bewußtseins der Streikenden und der StreikbrecherInnen, des Handelns und Wirkens der zuständigen Gewerkschaft NGG bzw. der ebenfalls betroffenen Schwestergewerkschaft verdi, der Komplikationen der lokalen, bundesweiten und der internationalen Solidarität usw.usf. beleuchtet.
Vor der GATE GOURMET-Zentrale in Frankfurt
Foto: Arbeiterfotografie
In 150 Jahren Kampf haben die Konzerne und das hinter ihnen stehende Kapital jede Menge Strategien entwickelt, um Maximalprofite bzw. die Auspressung der Ware Arbeitskraft (und nebenbei auch der natürlichen Ressourcen) und die Abwehr von Gegenwehr erfolgreich zu gewährleisten. Dazu gehören neben klassischen Waffen wie der "Reservearmee der Arbeitslosen" (Marx) u.a. die Aufspaltung der großen Belegschaften in kleine, kampfschwache Einheiten; die Korrumpierung, Integration, Entmündigung etc. der Gewerkschaften; die direkte Steuerung der Politik; die internationale Lohn- und Standortkonkurrenz; die Medienmacht und die Verdummung der Massen; der Ersatz des Solidarprinzips durch den (auf eigenen Vorteil orientierten) Egoismus, der juristische, soziale, politische und polizeiliche Repressionsapparat usw. usf. Wie das im Ernstfall aussieht und funktioniert, davon erzählt das Buch der Gate-Gourmet-Streikenden und -UntertützerInnen. Konkret, anfassbar, verständlich.
Kölner blockieren Streikbrecher-Lkw
Foto: NGG
"Ohne Streik ist alles nichts!"
Dieses Buch ist ein Muss. Ein Muss für alle, die abhängig beschäftigt oder arbeitslos oder ohne Arbeit sind. Insbesondere gehört dieses Buch in die Hände und Hirne aller, die politisch und beruflich mit den Kämpfen der Arbeiterklasse verbunden sind. Denn: Dieses Buch zeigt nicht nur, warum wir da sind, wo wir sind, und warum es so ist, wie es ist; es gibt auch eine Fülle von Hinweisen, was getan und geändert werden muss, damit Streiks wirksamer und erfolgreicher werden. Und was das Tolle dabei ist: Das Buch beweist, das ein Streik ein Streik ein Streik ist. Ein Streik ist nicht alles, aber ohne Streik ist alles nichts!
"Sechs Monate Streik bei Gate Gourmet", Flying Pickets (Hg.), Paperback 164 Seiten, 12 Euro, zahlreiche vierfarbige Fotos, Berlin/Hamburg 2007, Verlag Assoziation A
Erhältlich bei: bestellung@j5A.net (www.j5A.net)
Online-Flyer Nr. 75 vom 19.12.2006
Buchkritik: Sechs Monate Streik bei Gate Gourmet
Ein Streik ist ein Streik ist ein Streik
Von Axel Köhler-Schnura
Karikatur: Kostas Koufogiorgos
Von einem Streik, der weltweit Bekanntheit erlangte, erzählt ein Buch mit dem trockenen Titel "Sechs Monate Streik bei Gate Gourmet". So unspektakulär der Titel ist, so spannend ist das Buch zu lesen, so lehrreich ist der Inhalt. Diese Wirkung resultiert aus der Tatsache, dass die Texte nicht den Überlegungen von JournalistInnen, PolitikerInnen oder gar SozialwissenschaftlerInnen folgten, sondern der Feder der Streikenden und der in den Streik hineingerutschten "UnterstützerInnen" entsprangen.
Unverfälscht und authentisch
Hunderte Stunden Interviews mit den Streikenden und das Streiktagebuch eines kämpfenden Kollegen bilden die Basis des Buches. Dazu mehrere namentlich gezeichnete Beiträge von (für den Streik verantwortlichen) Gewerkschaftern und einigen UnterstützerInnen. Das Ganze illustriert mit einer Menge von Fotos. Unverfälscht und authentisch werden so nicht nur die Entwicklung des Kampfes, sondern auch die ganze Breite der persönlichen und politischen Schwierigkeiten, der Gegenmaßnahmen des Konzerns und des dahinter stehenden Kapitals, der vielen Probleme mit den Medien und der Polizei, der widersprüchlichen Entwicklung des Bewußtseins der Streikenden und der StreikbrecherInnen, des Handelns und Wirkens der zuständigen Gewerkschaft NGG bzw. der ebenfalls betroffenen Schwestergewerkschaft verdi, der Komplikationen der lokalen, bundesweiten und der internationalen Solidarität usw.usf. beleuchtet.
Vor der GATE GOURMET-Zentrale in Frankfurt
Foto: Arbeiterfotografie
In 150 Jahren Kampf haben die Konzerne und das hinter ihnen stehende Kapital jede Menge Strategien entwickelt, um Maximalprofite bzw. die Auspressung der Ware Arbeitskraft (und nebenbei auch der natürlichen Ressourcen) und die Abwehr von Gegenwehr erfolgreich zu gewährleisten. Dazu gehören neben klassischen Waffen wie der "Reservearmee der Arbeitslosen" (Marx) u.a. die Aufspaltung der großen Belegschaften in kleine, kampfschwache Einheiten; die Korrumpierung, Integration, Entmündigung etc. der Gewerkschaften; die direkte Steuerung der Politik; die internationale Lohn- und Standortkonkurrenz; die Medienmacht und die Verdummung der Massen; der Ersatz des Solidarprinzips durch den (auf eigenen Vorteil orientierten) Egoismus, der juristische, soziale, politische und polizeiliche Repressionsapparat usw. usf. Wie das im Ernstfall aussieht und funktioniert, davon erzählt das Buch der Gate-Gourmet-Streikenden und -UntertützerInnen. Konkret, anfassbar, verständlich.
Kölner blockieren Streikbrecher-Lkw
Foto: NGG
"Ohne Streik ist alles nichts!"
Dieses Buch ist ein Muss. Ein Muss für alle, die abhängig beschäftigt oder arbeitslos oder ohne Arbeit sind. Insbesondere gehört dieses Buch in die Hände und Hirne aller, die politisch und beruflich mit den Kämpfen der Arbeiterklasse verbunden sind. Denn: Dieses Buch zeigt nicht nur, warum wir da sind, wo wir sind, und warum es so ist, wie es ist; es gibt auch eine Fülle von Hinweisen, was getan und geändert werden muss, damit Streiks wirksamer und erfolgreicher werden. Und was das Tolle dabei ist: Das Buch beweist, das ein Streik ein Streik ein Streik ist. Ein Streik ist nicht alles, aber ohne Streik ist alles nichts!
"Sechs Monate Streik bei Gate Gourmet", Flying Pickets (Hg.), Paperback 164 Seiten, 12 Euro, zahlreiche vierfarbige Fotos, Berlin/Hamburg 2007, Verlag Assoziation A
Erhältlich bei: bestellung@j5A.net (www.j5A.net)
Online-Flyer Nr. 75 vom 19.12.2006