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Krieg und Frieden
Prozess gegen in Mannheim inhaftierten US-Verweigerer beginnt am 6. März
Agustín Aguayo soll wieder in den Irak
Von Christel Mertens
Kriegsdienstverweigerer Agustin Aguayo - am Geburtstag im Militärgefängnis
Foto: Rudi Friedrich von Connection e.V.
Agustín Aguayo ist, wie die NRhZ berichtete, seit Anfang Oktober 2006 im US-Militärgefängnis in Mannheim inhaftiert, weil er sich Anfang September 2006 geweigert hatte, sich zwangsweise zum erneuten Einsatz in den Irak bringen zu lassen. Um dies zu vermeiden, hatte er für einige Wochen die Armee unerlaubt verlassen. Seinerzeit war er als Sanitäter in der 1. Infanteriedivision in Schweinfurt stationiert.
Kurz vor seiner Flucht aus der Armee hatte er gegenüber den US-Behörden seine Motivation erläutert: "Ich war im Irak. Nun weiß ich, was mich erwartet. Auch als Nichtkombattant habe ich zum Krieg beigetragen. Je mehr Zeit vergeht, desto stärker und intensiver werden meine Überzeugungen. Ich kann einfach nicht dem Befehl zur erneuten Verlegung ins Kriegsgebiet Folge leisten."
Agustín Aguayo versucht seit fast drei Jahren vergeblich, als Kriegsdienstverweigerer anerkannt zu werden. Trotz positiver Stellungnahmen seiner direkten Vorgesetzten lehnte das Militär seinen Antrag ohne Begründung ab. Über die Klage von Aguayo hatte das US-Berufungsgericht für den Bezirk Columbia zuletzt am 21. November 2006 verhandelt, aber vorläufig keine Entscheidung getroffen. Damit hatte es den Weg für das Militär freigemacht, strafrechtlich gegen ihn vorzugehen.
Solidaritätsaktion für Agustin Aguayo vor der Coleman-Kaserne
Foto: Rudi Friedrich von Connection e.V.
Rudi Friedrich von Connection e.V.erklärte am Donnerstag dazu: "Im Fall von Agustín Aguayo wird das auch in den USA bestehende Recht auf Kriegsdienstverweigerung mit Füßen getreten. Es zeigt deutlich, dass die US-Armee gegen den Widerstand von SoldatInnen mit Härte reagiert und das Gewissen von Verweigerern ignoriert."
Der Fall von Agustín Aguayo erhielt große Aufmerksamkeit in den USA. Eine internationale Unterstützungskampagne fordert seine sofortige Freilassung, seine Anerkennung als Kriegsdienstverweigerer und die Einstellung des Strafverfahrens. Elsa Rassbach von American Voices Abroad (AVA) Military Projecterklärte: "Agustín Aguayo hat sich nach wenigen Wochen bei der Armee in Kalifornien selbst gestellt - und er erhielt für seine Kriegsgegnerschaft große Unterstützung von vielen Friedensorganisationen in den USA. Auch die Mehrheit der US-Bevölkerung sieht aufgrund der Entscheidung von SoldatInnen wie Agustín, dass der Krieg gegen den Irak schnell beendet werden muss."
In Deutschland wurde eine Postkartenkampagne für Agustín Aguayo gestartet, mit der bislang bereits fast 1.500 Personen ihre Solidarität mit ihm bekunden. Agustín Aguayo schreibt dazu: "Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht Post erhalte, die mich sehr bewegt. Es gibt so viele, die mich unterstützen. Das ist wunderbar."
Online-Flyer Nr. 80 vom 31.01.2007
Prozess gegen in Mannheim inhaftierten US-Verweigerer beginnt am 6. März
Agustín Aguayo soll wieder in den Irak
Von Christel Mertens
Kriegsdienstverweigerer Agustin Aguayo - am Geburtstag im Militärgefängnis
Foto: Rudi Friedrich von Connection e.V.
Agustín Aguayo ist, wie die NRhZ berichtete, seit Anfang Oktober 2006 im US-Militärgefängnis in Mannheim inhaftiert, weil er sich Anfang September 2006 geweigert hatte, sich zwangsweise zum erneuten Einsatz in den Irak bringen zu lassen. Um dies zu vermeiden, hatte er für einige Wochen die Armee unerlaubt verlassen. Seinerzeit war er als Sanitäter in der 1. Infanteriedivision in Schweinfurt stationiert.
Kurz vor seiner Flucht aus der Armee hatte er gegenüber den US-Behörden seine Motivation erläutert: "Ich war im Irak. Nun weiß ich, was mich erwartet. Auch als Nichtkombattant habe ich zum Krieg beigetragen. Je mehr Zeit vergeht, desto stärker und intensiver werden meine Überzeugungen. Ich kann einfach nicht dem Befehl zur erneuten Verlegung ins Kriegsgebiet Folge leisten."
Agustín Aguayo versucht seit fast drei Jahren vergeblich, als Kriegsdienstverweigerer anerkannt zu werden. Trotz positiver Stellungnahmen seiner direkten Vorgesetzten lehnte das Militär seinen Antrag ohne Begründung ab. Über die Klage von Aguayo hatte das US-Berufungsgericht für den Bezirk Columbia zuletzt am 21. November 2006 verhandelt, aber vorläufig keine Entscheidung getroffen. Damit hatte es den Weg für das Militär freigemacht, strafrechtlich gegen ihn vorzugehen.
Solidaritätsaktion für Agustin Aguayo vor der Coleman-Kaserne
Foto: Rudi Friedrich von Connection e.V.
Rudi Friedrich von Connection e.V.erklärte am Donnerstag dazu: "Im Fall von Agustín Aguayo wird das auch in den USA bestehende Recht auf Kriegsdienstverweigerung mit Füßen getreten. Es zeigt deutlich, dass die US-Armee gegen den Widerstand von SoldatInnen mit Härte reagiert und das Gewissen von Verweigerern ignoriert."
Der Fall von Agustín Aguayo erhielt große Aufmerksamkeit in den USA. Eine internationale Unterstützungskampagne fordert seine sofortige Freilassung, seine Anerkennung als Kriegsdienstverweigerer und die Einstellung des Strafverfahrens. Elsa Rassbach von American Voices Abroad (AVA) Military Projecterklärte: "Agustín Aguayo hat sich nach wenigen Wochen bei der Armee in Kalifornien selbst gestellt - und er erhielt für seine Kriegsgegnerschaft große Unterstützung von vielen Friedensorganisationen in den USA. Auch die Mehrheit der US-Bevölkerung sieht aufgrund der Entscheidung von SoldatInnen wie Agustín, dass der Krieg gegen den Irak schnell beendet werden muss."
In Deutschland wurde eine Postkartenkampagne für Agustín Aguayo gestartet, mit der bislang bereits fast 1.500 Personen ihre Solidarität mit ihm bekunden. Agustín Aguayo schreibt dazu: "Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht Post erhalte, die mich sehr bewegt. Es gibt so viele, die mich unterstützen. Das ist wunderbar."
Online-Flyer Nr. 80 vom 31.01.2007