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Kultur und Wissen
Fotogalerie über „die Kinder auf dem Schulhof nebenan“
Jawne, das jüdische Gymnasium in Köln
Von Dr. Cordula Lissner
Die am 1. Februar in einem an diesen Platz angrenzenden Galerieraum eröffnete Ausstellung „Die Kinder auf dem Schulhof nebenan“ erzählt die Geschichte der Jawne an der St. Apernstraße 29-31, die bis zur Zerstörung im Nationalsozialismus zu einem Zentrum jüdischen Lebens in Köln gehörte. Hier gab es eine Synagoge der orthodoxen jüdischen Gemeinde Adass Jeschurun, ein privates jüdisches Lehrerseminar und eine Grundschule. 1919 kam die Jawne zu diesem Zentrum von Lehren und Lernen hinzu.
Mehr als hundert Gäste - unter ihnen auch Dr. Werner Jung, Direktor des NS-Dokumentationszentrums, und Fritz Bilz, Vorstandsmitglied beim Verein EL-DE-Haus - lauschten bei der Eröffnung den Worten von Henry Gruen, Schüler an der Jawne von 1933 bis 1938, der lebendig und bewegend vom Alltag an einem jüdischen Gymnasium während der NS-Zeit erzählte. Henry Gruen berichtete vom Fußballspielen auf dem Schulhof, von der Autorität des jungen Direktors Dr. Erich Klibansky, der mehr als hundert Schülerinnen und Schüler mit Kindertransporten nach Großbritannien rettete, selbst aber ein Opfer der Shoah wurde, vom Literaturunterricht bei der außergewöhnlichen Pädagogin Dr. Esther Frank, von Klassenarbeiten und Schulfreunden, aber auch von der Ausgrenzung, die ein jüdisches Kind nach 1933 schmerzlich und für es selbst kaum verständlich mit der plötzlichen Ablehnung durch seine früheren Spielkameraden konfrontierte.
Die Ausstellung „Die Kinder auf dem Schulhof nebenan“ wurde von mir als Historikerin und von der Künstlerin und Designerin Britta L. QL so konzipiert, dass vor allem auch für Jugendliche der Alltag an einer jüdischen Schule in den 1920er und 1930er Jahren verstehbar und erlebbar wird. Durch die zum Teil bereits auch ins Englische übersetzten Texte soll aber auch ein erwachsenes und nicht auf Köln beschränktes Publikum angesprochen werden, das hier eine kleine, aber vielschichtige Ausstellung zur Geschichte jüdischer Kindheit und Jugend im Rheinland vorfindet.
Die Ausstellung ist dienstags und donnerstags von 11 bis 14 Uhr und sonntags von 12 bis 16 Uhr geöffnet. Ort: Galerieraum am Erich-Klibansky-Platz in der Kreishausgalerie, Albertusstraße 26, Köln Innenstadt. Die historischen Fotos in der Ausstellung stammen aus der Sammlung Corbach im NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln
Mädchenklasse der Jawne mit ihrer Lehrerin Rahel Cahn-Falk im Schuljahr 1935/36
Auf einem Display sieht man, wo Schule und Schulhof an der St. Apernstraße 29-31 lagen
Foto:L.QL
Schulausflug der 8. Klasse im Jahr 1932
Unter den Gästen bei der Eröffnung auch Fritz Bilz und Dr. Werner Jung
Foto:L.QL
Dr. Erich Klibansky (1900 - 1942), der letzte Jawne-Direktor, vor dem Schultor in den 30er Jahren
Schülerinnen und Schüler der 10. Klasse auf dem Schulhof 1935
Hier läuft die Ausstellung seit dem 1.Februar
Foto:Peter Hölscher, Düsseldorf
Online-Flyer Nr. 82 vom 14.02.2007
Fotogalerie über „die Kinder auf dem Schulhof nebenan“
Jawne, das jüdische Gymnasium in Köln
Von Dr. Cordula Lissner
Die am 1. Februar in einem an diesen Platz angrenzenden Galerieraum eröffnete Ausstellung „Die Kinder auf dem Schulhof nebenan“ erzählt die Geschichte der Jawne an der St. Apernstraße 29-31, die bis zur Zerstörung im Nationalsozialismus zu einem Zentrum jüdischen Lebens in Köln gehörte. Hier gab es eine Synagoge der orthodoxen jüdischen Gemeinde Adass Jeschurun, ein privates jüdisches Lehrerseminar und eine Grundschule. 1919 kam die Jawne zu diesem Zentrum von Lehren und Lernen hinzu.
Mehr als hundert Gäste - unter ihnen auch Dr. Werner Jung, Direktor des NS-Dokumentationszentrums, und Fritz Bilz, Vorstandsmitglied beim Verein EL-DE-Haus - lauschten bei der Eröffnung den Worten von Henry Gruen, Schüler an der Jawne von 1933 bis 1938, der lebendig und bewegend vom Alltag an einem jüdischen Gymnasium während der NS-Zeit erzählte. Henry Gruen berichtete vom Fußballspielen auf dem Schulhof, von der Autorität des jungen Direktors Dr. Erich Klibansky, der mehr als hundert Schülerinnen und Schüler mit Kindertransporten nach Großbritannien rettete, selbst aber ein Opfer der Shoah wurde, vom Literaturunterricht bei der außergewöhnlichen Pädagogin Dr. Esther Frank, von Klassenarbeiten und Schulfreunden, aber auch von der Ausgrenzung, die ein jüdisches Kind nach 1933 schmerzlich und für es selbst kaum verständlich mit der plötzlichen Ablehnung durch seine früheren Spielkameraden konfrontierte.
Die Ausstellung „Die Kinder auf dem Schulhof nebenan“ wurde von mir als Historikerin und von der Künstlerin und Designerin Britta L. QL so konzipiert, dass vor allem auch für Jugendliche der Alltag an einer jüdischen Schule in den 1920er und 1930er Jahren verstehbar und erlebbar wird. Durch die zum Teil bereits auch ins Englische übersetzten Texte soll aber auch ein erwachsenes und nicht auf Köln beschränktes Publikum angesprochen werden, das hier eine kleine, aber vielschichtige Ausstellung zur Geschichte jüdischer Kindheit und Jugend im Rheinland vorfindet.
Die Ausstellung ist dienstags und donnerstags von 11 bis 14 Uhr und sonntags von 12 bis 16 Uhr geöffnet. Ort: Galerieraum am Erich-Klibansky-Platz in der Kreishausgalerie, Albertusstraße 26, Köln Innenstadt. Die historischen Fotos in der Ausstellung stammen aus der Sammlung Corbach im NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln
Mädchenklasse der Jawne mit ihrer Lehrerin Rahel Cahn-Falk im Schuljahr 1935/36
Auf einem Display sieht man, wo Schule und Schulhof an der St. Apernstraße 29-31 lagen
Foto:L.QL
Schulausflug der 8. Klasse im Jahr 1932
Unter den Gästen bei der Eröffnung auch Fritz Bilz und Dr. Werner Jung
Foto:L.QL
Dr. Erich Klibansky (1900 - 1942), der letzte Jawne-Direktor, vor dem Schultor in den 30er Jahren
Schülerinnen und Schüler der 10. Klasse auf dem Schulhof 1935
Hier läuft die Ausstellung seit dem 1.Februar
Foto:Peter Hölscher, Düsseldorf
Online-Flyer Nr. 82 vom 14.02.2007