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Aktueller Online-Flyer vom 13. März 2025  

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Literatur
Spaniens Himmel breitet seine Sterne ... oder
Ein Lied kehrt zurück - Folge 19
Von Christina Seidel und Kurt Wünsch

Schüler des Gymnasiums St. Martin beschließen, eine Geschichtsarbeit über den Spanischen Bürgerkrieg zu schreiben, der 1936 begann. Sie führen Gespräche mit ehemaligen Interbrigadisten aus verschiedenen Ländern und einem »Condorflieger« der faschistischen deutschen Luftwaffe. Felix besucht außerdem gemeinsam mit der jungen Spanierin Dolores die historischen Orte der Kämpfe zwischen Madrid und Barcelona.


3. Teil
In Wien

Spaniens Himmel

1.


Der Himmel blieb blau von Barcelona bis Baden bei Wien.
1800 Kilometer in knapp 15 Stunden. Konstantin war auf der Autobahn, ohne auf Kontrollen zu achten, dahingerast, hatte vier Pinkelpausen eingelegt, zwei Sandwich verdrückt und Felix ununterbrochen mit seinen Frauengeschichten genervt. Sich auch nach Dolores erkundigt, aber nicht weiter nachgehakt, als er merkte, dass sein Fahrgast unfreundlich abblockte. Irgendwann fielen dem die Augen zu und er verschlief zum wiederholten Male das Anklingeln bei Sophie um 21 Uhr. Aber darauf kam es nun längst nicht mehr an.
Er träumte von Isabella und holte sich die vergangene Nacht mit ihr noch einmal zurück. Als er durch abruptes Bremsen und Konstantins Fluchen über
einen Idioten und Sonntagsfahrer aus seinem Traum gerissen wurde, überfiel
ihn die Wirklichkeit sehr ernüchternd. Nur den Vornamen und sonst nichts,
wusste er, keine Handynummer, keine Adresse … Weit nach Mitternacht hatten sie den Strand verlassen, und plötzlich war Isabella auf der Rambla untergetaucht.
Ohne Verabschiedung, ohne Verabredung … Er schien nur kleines Glück bei spanischen Frauen zu haben.

»Ausgeschlafen?« fragte Konstantin mit kurzem Seitenblick. »Und wo soll ich dich rauswerfen? Auf mich wartet Nadja. Tolles Weib, das kannst du wissen.
Ihr Mann ist Monteur. Du verstehst. Viel unterwegs!«
»Und jetzt vielleicht bei deiner Frau.« Felix griente.
»Sehr witzig. Aber nun sag endlich, was hast du eigentlich vor in Wien?«
Felix blickt auf die Uhr. »Ich will ins Alte Rathaus. Einen Interbrigadisten ausquetschen. Aber natürlich nicht jetzt, zwei Uhr nachts. Frühestens in sechs Stunden. Wo wohnt denn deine Tussi?«
Konstantin schüttelte entschieden den Kopf. »Nein, mein Lieber, das schlag dir aus dem Kopf. Es gibt genügend Parkbänke in Wien. Zum Beispiel hier, im Prater.«
Er bremste scharf, fuhr auf den Fußweg, schlug Felix kräftig auf die Schulter und sagte: »Arrivederci und … Viel Glück bei den … ach nein, bei deinem alten Knopf. Aber nimm einen kleinen Rat mit auf den Weg … Es gibt noch was Anderes außer dem Spanischen Bürgerkrieg …«
Klugscheißer, dachte Felix und wollte sagen, es gibt auch andere Gesprächsthemen als deine Weiber, aber er quetschte nur ein »Danke« hervor, zog seinen Rucksack vom Rücksitz und schmiss die Autotür zu. Mit rasantem Kavalierstart schoss Konstantin davon.
Da steh ich nun ich armer Tor … Felix schaute sich ratlos um. Verflucht einsam und verlassen der berühmte Prater um diese Zeit. Kein Vergleich mit
der Rambla. Selbst der Himmel war anders, die Sterne nicht so groß und glitzernd…
Er holte tief Luft und lief in einen unbeleuchteten schmalen Seitenweg. Die hohen Pappeln am Wegrand verstärkten die Dunkelheit, und ihre Schatten bewegten sich gespenstisch. In der Ferne hörte er das eintönige Rollen fahrender Autos. Auf einer Bank zwischen zwei Bäumen breitete er kurz entschlossen seinen Schlafsack aus. Er kroch hinein und zog den Reißverschluss bis zum Ende zu, obwohl die Nacht angenehm mild war.
Gestern …, dachte er wehmütig, gestern … im warmen Sand mit Isabella …
Er lauschte auf jedes Geräusch. Der Schlaf wollte sich nicht einstellen, und Felix begann halblaut auf Konstantin zu fluchen. Klugscheißer, klar gibt es noch was anderes als den Spanienkrieg. Isabella zum Beispiel. Für die Nächte, aber auch für Gespräche am Tag? Ließ sich das trennen? Bei dem Klugscheißer vielleicht.
Und Dolores? Für Unterhaltung am Tag. Aber für die Nächte? Scheinbar nicht.
Und Sophie. Tags ohne Frage und nachts mit vielen Fragezeichen. Mit neuen Erfahrungen …

Von Ruhe war am nächsten Morgen nichts mehr zu spüren. Felix erwachte und fühlte sich unangenehm beobachtet. Ein Straßenkehrer stand an seiner Bank.
Erschrocken griff er hinter sich und atmete auf. Sein Rucksack hatte sich nicht von der Stelle bewegt. Neben einem Papierkorb zankten sich Spatzen um Brotkrumen.
Schlagartig fielen Felix Hunger und Durst ein. Er raffte seine Haare am Hinterkopf zusammen, schlang einen Gummi darum und blickte sich suchend um. Der Straßenkehrer war mit seiner Arbeit noch nicht weit gekommen.
»WC?«, fragte er ihn.
Der Mann zeigte zum Papierkorb.
»Wissen Sie auch, wie ich zum Alten Rathaus komme?«
»Am WC vorbei.«
»Danke.«
Felix verzichtete auf weitere Fragen, lief am »WC« vorbei und hoffte, in der Metrostation eine Toilette zu finden. Und einen auskunftsfreudigeren Wiener.
Beide Hoffnungen erfüllten sich.
»A geh, dös olte Rothaus in da Wipplingerstrous …, fahrst mit der U-Bahn bis Stephansplatz und dann sind's noch höchstens fünf Minuten.«
Ein Melange, eine Brezel im Stehcafe, Wasser ins Gesicht und die Blase erleichtert, die Welt schien wieder in Ordnung. Zehn Minuten nach Neun stand Felix neben dem Stephansdom, von den Wienern liebevoll Steffl genannt. Filigran und wuchtig zugleich. Hinter dem Dom altersgraue Gassen und schmale Gässchen.
Rotenturmstraße. Hoher Markt mit Ankeruhr. Judenplatz. Das Alte Rathaus. Felix überquerte den Innenhof, folgte einer Hinweistafel durchs halbdunkle Treppenhaus in den ersten Stock des Hinterhauses und drückte auf die Klingel neben dem Schild »Dokumentationszentrum des österreichischen Widerstandes«.
Als er enttäuscht umdrehen wollte, weil hinter der Tür kein Laut zu vernehmen war, näherten sich schwere Schritte. Die Tür öffnete sich und ein breitschultriger Mann empfing Felix mit den Worten: »Was kann ich für Sie tun, junger Mann?«
»Ich möchte zu Herrn Meerhofer.«
»Steht leibhaftig vor Ihnen, kommen's herein.«
Der Mann ging voran in einen schmalen Raum, an dessen Längsseite in geöffneten Panzerschränken vom Boden bis zur Decke Aktenordner aufgereiht waren.
»Setzen Sie sich!«
Felix folgte zögernd der Einladung. Meerhofer sah jünger aus als Pierre Sanders und Georg Silbermann, sein Gesicht wies weniger Falten auf, und in seinen grauen Haaren zeigten sich noch dunkle Spuren der ursprünglichen Farbe.
»Heraus mit der Sprache, junger Mann!«
»Ja …, mein Name ist Felix Grabner, ich komme aus Deutschland …«
Felix nannte den Grund seines Besuches und fügte hastig, weil er das beinahe vergessen hatte, Grüße von Sanders und Silbermann hinzu. Von Dolores nicht.
Die hatte ja keine bestellt. Aber Professor Schwand aus Würzburg.
Meerhofer lächelte. »Nein, weltberühmt bin ich wirklich nicht. Schauen Sie sich um!« Er zeigte auf die Akten. »Keine spektakulären Kriminalfälle, sondern 1400 Dossiers von Spanienkämpfern. Könnens alles nutzen und studieren.
Wolln's gleich anfangen?«
»Nein, nein.« Felix hob abwährend die Hände.
»Haben Sie das Material zusammengetragen?«
»Die Idee stammt von meinem Vorgänger Josef Gradl. Seit 1982 sitze ich hier und werde hoffentlich die Arbeit zu Ende führen … meine … letzte Arbeit.«
Meerhofer blickte Felix schmunzelnd an. »Der Bürgerkrieg in Spanien scheint populär zu werden. Meine Enkeltochter schreibt auch …«
»Dolores!«
»Ja, woher wissen's denn dös?«
»Ich bin mit ihr von Madrid nach Barcelona gefahren …«
Meerhofer hörte interessiert zu. »Mit Dolores von Madrid nach Barcelona …
Ist sie dir … ach, ich darf doch du sagen … auf die Nerven gegangen?«
»Ja … und …«
»Hab ich's mir doch gedacht!«
»Nein, ich meine …ja klar … können Sie du sagen. Und Dolores … wir haben gut zusammengearbeitet.«
»Zusammengearbeitet?« In Meerhofers Mundwinkeln spielte ein Lächeln.

»Zusammengearbeitet … Willst du nun hier recherchieren oder nicht?« Er stand auf und zog einen Ordner aus dem Regal.
»Lieber wäre mir«, Felix Stimme wurde immer leiser, »wenn Sie mir etwas erzählen.«
Meerhofer lachte. »Sollte ein Scherz sein. Natürlich kannst du mich ausfragen.
Also, was interessiert dich? Der Putsch Francos. Das Wunder von Madrid?«
»Davon habe ich schon viel gelesen und gehört. Mehr so … persönliche Erlebnisse.

Darf ich?« Felix holte sein Aufnahmegerät aus dem Rucksack.
»Meinetwegen. Was ich erzähle, kann jeder hören. Ja, wo soll ich beginnen mit den persönlichen Erlebnissen?«
»Wo Sie wollen.«
»Gut, dann mit dem Anfang vom Ende. Ich habe Schlimmeres erlebt. Aber …

als wir Spanien verlassen mussten …« Meerhofer schloss für einen Moment die Augen.
Felix kaute verlegen an einem Fingernagel.
»Mussten! Felix. Nicht als Sieger! In eine mehr als ungewisse Zukunft. Ich marschierte mit den letzten 70 Interbrigadisten am 9. Februar 1939 über die französische Grenze. Fast nichts im Magen und Schuhe konnte man das auch nicht nennen, worin meine Füße steckten. Wir hatten Gewaltmärsche hinter uns und nicht nur die Hoffnung auf den Sieg verloren. Und die spanische Zivilbevölkerung …
Für sie war die Grenze erst Ende Januar 1939 geöffnet worden. Mit ihrem wenigen Hab und Gut auf dem Rücken oder auf einem Maulesel standen sie
davor … Schwangere, Greise, Kranke, Verwundete legten sich in den Straßengraben, um zu sterben … Ein Bild des Grauens … Und wir konnten nicht helfen…
Auf den letzten Metern auf spanischen Boden haben wir uns noch einmal militärisch formiert und die Internationale gesungen. Das wirst du wahrscheinlich albern nennen?«
Felix beeilte sich zu verneinen. »Wie kommen Sie denn darauf. Im Gegenteil!«
»Unsere Gewehre hatten wir auf einen Berg von Waffen werfen müssen.«
Meerhofer versuchte auf seinem Schreibtisch Ordnung zu schaffen. Er sah Felix fragend an. »Hast du schon mal alles für eine Idee gegeben, Geld, Zeit, Gesundheit?
Und dann die Enttäuschung …«
»Ich glaube, wir sind nicht so … so politisch wie Sie damals.«
Sein Gastgeber nickte grimmig.
»Ihr wollt vor allem Spaß, wie?«
»Nein, das auch nicht. Aber …«
»Schon gut. Also der Reihe nach. Zuerst kam ich ins Lager nach Argeles sur Mere. Stell dir einen zweihundert Meter breiten und zwei Kilometer langen Sandstreifen vor, mit Stacheldraht umzäunt. Und 90 000 Flüchtlinge. Auch Kinder, Kranke und Frauen. Alle dort hineingedrängt. Die ersten Tage kriegten wir nur trockenes Brot, das aus Lastkraftwagen ins Lager geworfen wurde. Unsere Notdurft verrichteten wir im Meer. In einer Sandkuhle schliefen wir. Vom Pic du Canigou blies eisiger Wind. Überleben war schwer …


Voll Angst und Verzweiflung warteten die Menschen darauf, dass Frankreich die Grenze öffnet. Erst Ende Januar 1939 öffnet Frankreich die Grenze für die Flüchtlinge aus Spanien.

Fluechtlinge in Spanien
Eine Woche später für das Militär, darunter die Interbrigadisten.

Endlich, eine Woche später wurden Holz und Wellblech abgeladen, und wir durften uns daraus Hütten bauen. Gleichzeitig kamen Werber der remdenlegion.
Mit unserem Blut für Frankreich hätten wir die Freiheit kaufen können.
Aber«, Meerhofers Augen blitzten auf, »wir haben sie ausgepfiffen. Kein einziger hat unterschrieben.
Am 10. Mai 1940 überfiel Deutschland Frankreich, und in Compiegne musste
Frankreich am 22. Juni den Waffenstillstand unterschreiben. Laut Artikel 18 dieses Vertrages mussten alle Deutschen, die auf einer Fahndungsliste standen, an den Hitlerstaat ausgeliefert werden.
Ich war ziemlich sicher, dass mein Name drauf stand. Also beschloss ich zu
flüchten.«

Das Telefon hatte bereits viermal geklingelt, als Meerhofer endlich abnahm.
Seine Miene hellte sich sofort auf. »Servus Madel. Dös is ja eine Überraschung.
Was hast denn auf dem Herzen, dass du deinen alten …? In Wien bist's, auf dem Flughafen, na da schau her, der Arme … hatte Sehnsucht nach dir … und jetzt Zahnschmerzen und die Schnellbahn defekt … und die Busse übervoll … Kein Geld für Taxi … A geh, dir kann ich doch keinen Wunsch abschlagen. Aber ich bring noch jemanden mit. Wirst staunen … Eine Überraschung … Ba ba. Bis bald.«
Er legte den Hörer auf und drehte sich lächelnd zu Felix. »Sie wartet auf dem
Flughafen. Wer? Du kannst dir's nicht denken?«
»Etwa Dolores?«
»Genau.« Meerhofer kramte seine Aktentasche unter dem Schreibtisch hervor und stand auf. »Du kommst natürlich mit. Kannst mich ja weiter ausquetschen.
« Während er die Tür abschloss und mit Felix den Flur entlangging, murmelte
er vor sich hin: »Christoph hat Zahnschmerzen. Kann sie deshalb nicht
abholen … Auf allen Vieren wären wir früher zu unserem Madel gekrochen.«
Der alte Herr fuhr erstaunlich sicher durch die Wiener Innenstadt.
»Wo war ich stehen geblieben, Bub? Hilf mir bitte auf die Sprünge.«
»Sie wären früher auf allen Vieren zu ihrem Madel gekrochen.«
»Depp! Willst mich auf den Arm nehmen?«
»Sie hatten beschlossen, aus dem Lager Argeles sur Mere zu fliehen.«
»Ja. Das hatte ich vor. Zweimal wurde ich von der französischen Gendarmerie
erwischt, eingesperrt und behandelt ungefähr so wie heute die Gefangenen
der Amerikaner in Guantanamo. In einem Drahtkäfig, ohne Dach …«
Die Ampel vor ihnen schaltete auf Grün, aber Meerhofer fuhr erst los, als hinter ihm bereits gehupt wurde. Eine Weile konzentrierte er sich aufs Fahren.
»Ja, also der dritte Versuch gelang«, setzte er unvermittelt seine Erzählung fort und schaltete in den vierten Gang. »Gemeinsam mit einem Salzburger Kameraden bin ich bis Narbonne gekommen. Von dort ging's weiter Richtung Marseille.«
»Und wovon haben Sie sich ernährt?«
»In den Weingärten hingen noch Trauben, es gab Feigen. Dörrobst. Davon haben wir zuerst gelebt … Niemals gestohlen oder eingebrochen! Darauf bin ich immer noch stolz. Aber in dieser Gegend gab es eine ganze Reihe verlassener Bauernhöfe … Marcias. Da war einiges zu holen.
Ja, und dann glaubten wir, eine besonders gute Idee zu haben. Wir versteckten unsere Wehrpässe in einer Chesterfielddose und diese in einem Olivenbaum.
In der nächsten Marcia, bei einem Bauern, haben wir uns zur Arbeit angeboten.
Wir sind vor den Nazis aus Österreich geflüchtet, haben wir behauptet. Über
Italien bis hierher nach Frankreich.
Aber nur drei Tage ging das gut. Wir wurden in Handschellen nach Toulon
gebracht. Weil wir keine Papiere besaßen, und es dieses Gesetz in Frankreich gab: Reisen ohne Ausweise verboten.«

Sie fuhren inzwischen auf der A 4 mit neunzig Stundenkilometern immer auf
der rechten Seite.
»Ich erzähl nur von mir«, sagte Meerhofer. »Aber du wolltest ja persönliche
Erlebnisse. Manche Kameraden hatten mehr Glück als ich. Oder stellten es geschickter an. Sie kämpften in der französischen Widerstandsbewegung als Partisanen, Kundschafter, andere in Griechenland, Jugoslawien, Österreich, Albanien überall dort, wo die faschistischen Truppen die Länder besetzt hatten.
Auch in den Armeen der Antihitlerkoalition … Kameraden aus fast allen Nationen.
Bis nach China gingen sie.«
Felix musste an Dr. Becker denken.
Meerhofer schaltete zurück in den vierten Gang, überholte einen Reisebus
und blieb auf der Überholspur.
»In Toulon wurden wir im Gefängnis in Einzelzellen gesperrt. Der einzige
Lichtblick war eine Bibliothek. Dort hab ich gelesen und gelesen … den Roman Cloche Merle, den konnte ich fast auswendig und anschließend perfekt französisch lesen.
Nach drei Wochen dann der Prozess. Wir rechneten mit einem Jahr Haft. Als
wir den Gerichtssaal betraten, sahen wir neben dem Richter auf der Balustrade die Chesterfield-Dose liegen. Unseren Schrecken kannst du dir vorstellen.«
Felix drehte sich um. Der Fahrer hinter ihnen drängelte mit der Lichthupe.
Meerhofer reagierte nicht.
»Kinder hatten die Dose gefunden und den Gendarmen gegeben. So wurden
wir wieder Rotspanienkämpfer und waren keine Flüchtlinge aus Österreich
mehr.
Aber der Richter war sehr nett. Er hat ein bisschen Deutsch gesprochen: Näherkommen, hat er gesagt, jetzt nix mehr lügen, wir haben gefinden die Papiere Zu einem Monat wurden wir verurteilt. Damit war die Geschichte aus, aber die nächste begann gleich anschließend.«
Eine Tafel wies auf den Flughafen.



Spaniens Himmel ...oder Ein Lied kehrt zurück", Bestell-Nr. 60146,2006, 206 S., zahlr. Abb., 2 Karten, geb., 14.90
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Online-Flyer Nr. 93  vom 02.05.2007



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