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Krieg und Frieden
Bundeswehr rüstet um auf globale Interventionsfähigkeit
Gepanzertes Rückgrat
Von Hille Krüger
Umbau deutscher Streitkräfte
Quelle: pixelio | Foto: Michael König
Die kommenden Kriege sollen nicht mehr in Europa, sondern auf anderen Kontinenten geführt werden. Sie erfordern daher einen weit reichenden Umbau der deutschen Streitkräfte. Das nötige Kriegsgerät wird zu hohen Preisen von deutschen Konzernen produziert, die nach dem Willen der Bundesregierung eine führende Rolle bei der Aufrüstung Europas einnehmen sollen. Dabei geht es nicht nur um Millionengewinne, sondern auch darum, das Know-how zur Kriegswaffenproduktion zu besitzen.
Weltweit und jederzeit
Die Aufrüstung des deutschen Militärs für künftige weltweite Kriegseinsätze löst eher auf die Landesverteidigung zugeschnittene Waffensysteme ab. Die Umstellung auf globale Interventionen beeinflusst die gesamte Entwicklung hin zum „Neuen Heer", denn Militärstrategen rechnen in Zukunft vor allem mit Kriegen außerhalb Europas. In den Streitkräften heißt es dazu: „In der Konsequenz verlangt dies die Befähigung des Deutschen Heeres zu militärischen Operationen in der gesamten Bandbreite von Friedenserzwingung durch hochintensive Gefechtshandlungen über Operationen zur Friedenstabilisierung und zum Nation Building bis hin zur humanitären Hilfeleistung – und das weltweit und jederzeit."[1]
Um alle denkbaren Kampfszenarien erfolgreich bewältigen zu können, wurde das Heer – wie die gesamte Bundeswehr – in neue Kategorien unterteilt: „Eingreif"-, „Stabilisierungs"- und „Unterstützungskräfte". Die 20.500 Soldaten der „Eingreifkräfte" des Heeres sind für Kampfeinsätze hoher Intensität vorgesehen; die „Stabilisierungskräfte" mit ihren 36.500 Soldaten für Besatzungsaufgaben, euphemistisch als "Durchführung militärischer Operationen niedriger und mittlerer Intensität und längerer Dauer im breiten Spektrum friedensstabilisierender Maßnahmen" beschrieben. Die 26.000 Soldaten der „Unterstützungskräfte“ sichern den nötigen Nachschub.
Schützenpanzer Puma in Schutzstufe C auf der Eurosatory 2006 in Paris
Quelle: © deagel
Sprung in die Zukunft
Ein Schlüsselprojekt für die Modernisierung des deutschen Heeres ist der neue Schützenpanzer Puma, für dessen Beschaffung der Haushaltsausschuss des Bundestags am 08. November den Weg freigegeben hat. Die Panzergrenadiertruppen der Bundeswehr sollen 410 dieser neuen Kettenfahrzeuge erhalten. Die Auslieferung an die Truppe wird 2010 beginnen.
Der Puma ist vor allem für Auslandseinsätze der Bundeswehr vorgesehen und soll, so die Bundeswehr, als Nachfolger des Schützenpanzers Marder, zusammen mit dem Kampfpanzer Leopard 2 A6 das „gepanzerte Rückgrat des Heeres" bilden. Der Inspekteur des Heeres, Generalleutnant Hans-Otto Budde, zeigt sich „hoch erfreut und dankbar" über die Entscheidung des Parlaments, einem der zentralen Rüstungsvorhaben der deutschen Streitkräfte zuzustimmen: „Für das Heer als größter Truppensteller für die Einsätze ist der Puma von hoher Bedeutung. Wenn der Puma heute zum Sprung ansetzt, dann ist das für das Heer in der Tat ein Sprung in die Zukunft." [2]
Operationen jeder Intensität
Die Ausstattung des neuen Schützenpanzers Puma ist präzise auf die globalen Einsatzplanungen der Truppe zugeschnitten. Anders als sein Vorgänger kann er per Lufttransport rasch in jedes beliebige Operationsgebiet gebracht werden und entspricht damit den Forderungen der Militärs nach einem weltweit schnell einsetzbaren System. Im Kampf gilt der Puma als hoch beweglich, seine Bewaffnung passt zu allen denkbaren Szenarien künftiger Einsätze: Mit seinem Waffenmix ist er gegen gepanzerte Fahrzeuge ebenso wirkungsvoll einsetzbar wie gegen die Infanterie. Das alles mache den Puma zu einer idealen Ergänzung des Leopard und anderer schwerer Gefechtsfahrzeuge, zu einem "idealen Begleiter im Kampf", heißt es auf der Website ,Deutsches Heer'.
„Idealer Begleiter im Kampf"
Quelle: morguefile | Foto: Anita Patterson
Der Puma sei auf Operationen hoher, mittlerer und niedriger Intensität gleichermaßen optimal ausgerichtet. Damit entspricht er exakt der erwarteten Einsatzrealität: Die Planer gehen davon aus, dass in Zukunft die Formen militärischer Auslandsinterventionen fließend ineinander übergehen und demnach die bislang übliche Unterscheidung zwischen kämpfender und nichtkämpfender Truppe ebenso hinfällig ist wie die Differenzierung zwischen „humanitärer Hilfeleistung" (humanitarian assistance), „bewaffneter Friedenssicherung" (peace-keeping) und offenem Krieg (traditional warfighting).
Rüstungskonzentration
Wie auch im Falle der Rüstungsprojekte der deutschen Marine nutzt die Bundeswehr die Aufrüstung des Heeres zugleich zur Förderung der deutschen Rüstungsindustrie. Entwicklung und Bau des neuen Schützenpanzers Puma – ein Auftragsvolumen von über drei Milliarden Euro – wurden an die PSM GmbH in Kassel vergeben, deren Gesellschafter zu je 50 Prozent die beiden führenden deutschen Rüstungskonzerne Krauss-Maffei Wegmann (KMW, München) und Rheinmetall (Düsseldorf) sind. Berlin arbeitet seit Jahren an einer Konzentration der deutschen Rüstungsindustrie, um dieser innerhalb Europas eine Führungsrolle zu verschaffen. Bereits bei der Vergabe des Puma-Entwicklungsauftrags hatte die Bundesregierung daher eine Kooperation von KMW und Rheinmetall durchgesetzt – zumindest als Bieter- und Entwicklungsgemeinschaft. Der angestrebte Zusammenschluss der beiden Rüstungsunternehmen scheiterte bislang an deren Konkurrenzkämpfen um die Führung.
Wachstumsmotor
Bereits vor der endgültigen Vergabe des neuen Großauftrags durch die Bundeswehr melden KMW und Rheinmetall rasant steigende Umsätze und Gewinne. Bei KMW stieg der Umsatz im Jahr 2006 um 70 Prozent auf eine Milliarde Euro. Auch für dieses Jahr erwartet man eine Umsatzsteigerung im zweistelligen Prozentbereich. [3] Das Münchener Unternehmen, das neben dem schweren Kampfpanzer Leopard eine ganze Palette von geschützten Fahrzeugen produziert, sieht sich als Marktführer für gepanzerte Rad- und Kettenfahrzeuge in ganz Europa. Verkaufsschlager ist derzeit das gepanzerte Mehrzweckfahrzeug Dingo, das als bislang einziger Truppentransporter der NATO die Explosionskraft einer Panzermine aushält.
Unsere Bundeswehr – weltweit dabei
Urheber: PIZ EinsFüKdoBw | Quelle: wikipedia
Der Dingo wurde speziell für gefährliche Auslandseinsätze entwickelt. Die Bundeswehr will jetzt insgesamt 350 dieser Fahrzeuge erwerben, Belgien hat 352 und Österreich 45 Stück bestellt. Auch Rheinmetall sieht in der Neuausrichtung der Streitkräfte – weg von der Landesverteidigung, hin zu schnell verlegbaren Armeen – den „Wachstumsmotor" für das Unternehmen.[4] Die Rüstungssparte der Gruppe, die im Geschäftsjahr 2006 einen Umsatz von 1,4 Milliarden Euro verzeichnete, erzielte in den ersten neun Monaten dieses Jahres einen Umsatzzuwachs von 24 Prozent und konnte den Gewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nahezu verdoppeln. Für 2008 werden weiter steigende Ergebnisse erwartet. [5]
Im großen Stil
Große Hoffnung setzen die beiden deutschen Konzerne auch in ein weiteres Gemeinschaftsprojekt, den für den Lufttransport geeigneten Transportpanzer Boxer. Am Boxer-Konsortium ARTEC sind derzeit KMW (36 Prozent), Rheinmetall (14 Prozent) und Stork PWV (Niederlande, 50 Prozent) beteiligt. Die Bundeswehr hat bereits 270 Transportpanzer bestellt, die Niederlande nehmen 200 Stück ab.
Beflügelt werden die Erwartungen der Konzerne durch die Aussicht mit dem Boxer am größten europäischen Rüstungsvorhaben für gepanzerte Fahrzeuge beteiligt zu werden. Das britische Verteidigungsministerium will – mit einem Finanzierungsvolumen von etwa 24 Milliarden Euro - insgesamt 3.000 bis 4.000 gepanzerte Fahrzeuge erwerben (Finanzierungsvolumen: ca. 24 Milliarden Euro). Als ein mögliches Modell hat es den Boxer ausgewählt.
Gepanzertes Transport-Kraftfahrzeug Boxer
Quelle: wikipedia
Nachdem die britische Konkurrenz bereits ausgeschieden ist – BAE-Systems kam mit seinem Modell nicht in die Endauswahl –, muss sich das deutsch-niederländische Konsortium nun noch gegen Rivalen aus den USA und Frankreich durchsetzen. Die Wirtschaftspresse urteilt: „Eine Auswahl des Boxers wäre für die deutsche Rüstungsindustrie der Eintritt in den britischen Heeresmarkt im großen Stil."[6] Können sich KMW und Rheinmetall durchsetzen – die Entscheidung soll in diesem Monat fallen –, festigt damit die deutsche Rüstungsindustrie ihren Führungsanspruch in der EU-weiten Produktion von Kriegsgerät erheblich. (YH)
[1] Transformation transparent
[2] Der Puma kommt!
[3] Deutliches Umsatzplus bei KMW
[4] Finanznachrichten
[5] Rheinmetall und Frankfurter Allgemeine Zeitung
[6] Financial Times Deutschland
Mehr bei german foreign policy
Online-Flyer Nr. 122 vom 21.11.2007
Bundeswehr rüstet um auf globale Interventionsfähigkeit
Gepanzertes Rückgrat
Von Hille Krüger
Umbau deutscher Streitkräfte
Quelle: pixelio | Foto: Michael König
Weltweit und jederzeit
Die Aufrüstung des deutschen Militärs für künftige weltweite Kriegseinsätze löst eher auf die Landesverteidigung zugeschnittene Waffensysteme ab. Die Umstellung auf globale Interventionen beeinflusst die gesamte Entwicklung hin zum „Neuen Heer", denn Militärstrategen rechnen in Zukunft vor allem mit Kriegen außerhalb Europas. In den Streitkräften heißt es dazu: „In der Konsequenz verlangt dies die Befähigung des Deutschen Heeres zu militärischen Operationen in der gesamten Bandbreite von Friedenserzwingung durch hochintensive Gefechtshandlungen über Operationen zur Friedenstabilisierung und zum Nation Building bis hin zur humanitären Hilfeleistung – und das weltweit und jederzeit."[1]
Um alle denkbaren Kampfszenarien erfolgreich bewältigen zu können, wurde das Heer – wie die gesamte Bundeswehr – in neue Kategorien unterteilt: „Eingreif"-, „Stabilisierungs"- und „Unterstützungskräfte". Die 20.500 Soldaten der „Eingreifkräfte" des Heeres sind für Kampfeinsätze hoher Intensität vorgesehen; die „Stabilisierungskräfte" mit ihren 36.500 Soldaten für Besatzungsaufgaben, euphemistisch als "Durchführung militärischer Operationen niedriger und mittlerer Intensität und längerer Dauer im breiten Spektrum friedensstabilisierender Maßnahmen" beschrieben. Die 26.000 Soldaten der „Unterstützungskräfte“ sichern den nötigen Nachschub.
Schützenpanzer Puma in Schutzstufe C auf der Eurosatory 2006 in Paris
Quelle: © deagel
Sprung in die Zukunft
Ein Schlüsselprojekt für die Modernisierung des deutschen Heeres ist der neue Schützenpanzer Puma, für dessen Beschaffung der Haushaltsausschuss des Bundestags am 08. November den Weg freigegeben hat. Die Panzergrenadiertruppen der Bundeswehr sollen 410 dieser neuen Kettenfahrzeuge erhalten. Die Auslieferung an die Truppe wird 2010 beginnen.
Der Puma ist vor allem für Auslandseinsätze der Bundeswehr vorgesehen und soll, so die Bundeswehr, als Nachfolger des Schützenpanzers Marder, zusammen mit dem Kampfpanzer Leopard 2 A6 das „gepanzerte Rückgrat des Heeres" bilden. Der Inspekteur des Heeres, Generalleutnant Hans-Otto Budde, zeigt sich „hoch erfreut und dankbar" über die Entscheidung des Parlaments, einem der zentralen Rüstungsvorhaben der deutschen Streitkräfte zuzustimmen: „Für das Heer als größter Truppensteller für die Einsätze ist der Puma von hoher Bedeutung. Wenn der Puma heute zum Sprung ansetzt, dann ist das für das Heer in der Tat ein Sprung in die Zukunft." [2]
Operationen jeder Intensität
Die Ausstattung des neuen Schützenpanzers Puma ist präzise auf die globalen Einsatzplanungen der Truppe zugeschnitten. Anders als sein Vorgänger kann er per Lufttransport rasch in jedes beliebige Operationsgebiet gebracht werden und entspricht damit den Forderungen der Militärs nach einem weltweit schnell einsetzbaren System. Im Kampf gilt der Puma als hoch beweglich, seine Bewaffnung passt zu allen denkbaren Szenarien künftiger Einsätze: Mit seinem Waffenmix ist er gegen gepanzerte Fahrzeuge ebenso wirkungsvoll einsetzbar wie gegen die Infanterie. Das alles mache den Puma zu einer idealen Ergänzung des Leopard und anderer schwerer Gefechtsfahrzeuge, zu einem "idealen Begleiter im Kampf", heißt es auf der Website ,Deutsches Heer'.
„Idealer Begleiter im Kampf"
Quelle: morguefile | Foto: Anita Patterson
Der Puma sei auf Operationen hoher, mittlerer und niedriger Intensität gleichermaßen optimal ausgerichtet. Damit entspricht er exakt der erwarteten Einsatzrealität: Die Planer gehen davon aus, dass in Zukunft die Formen militärischer Auslandsinterventionen fließend ineinander übergehen und demnach die bislang übliche Unterscheidung zwischen kämpfender und nichtkämpfender Truppe ebenso hinfällig ist wie die Differenzierung zwischen „humanitärer Hilfeleistung" (humanitarian assistance), „bewaffneter Friedenssicherung" (peace-keeping) und offenem Krieg (traditional warfighting).
Rüstungskonzentration
Wie auch im Falle der Rüstungsprojekte der deutschen Marine nutzt die Bundeswehr die Aufrüstung des Heeres zugleich zur Förderung der deutschen Rüstungsindustrie. Entwicklung und Bau des neuen Schützenpanzers Puma – ein Auftragsvolumen von über drei Milliarden Euro – wurden an die PSM GmbH in Kassel vergeben, deren Gesellschafter zu je 50 Prozent die beiden führenden deutschen Rüstungskonzerne Krauss-Maffei Wegmann (KMW, München) und Rheinmetall (Düsseldorf) sind. Berlin arbeitet seit Jahren an einer Konzentration der deutschen Rüstungsindustrie, um dieser innerhalb Europas eine Führungsrolle zu verschaffen. Bereits bei der Vergabe des Puma-Entwicklungsauftrags hatte die Bundesregierung daher eine Kooperation von KMW und Rheinmetall durchgesetzt – zumindest als Bieter- und Entwicklungsgemeinschaft. Der angestrebte Zusammenschluss der beiden Rüstungsunternehmen scheiterte bislang an deren Konkurrenzkämpfen um die Führung.
Wachstumsmotor
Bereits vor der endgültigen Vergabe des neuen Großauftrags durch die Bundeswehr melden KMW und Rheinmetall rasant steigende Umsätze und Gewinne. Bei KMW stieg der Umsatz im Jahr 2006 um 70 Prozent auf eine Milliarde Euro. Auch für dieses Jahr erwartet man eine Umsatzsteigerung im zweistelligen Prozentbereich. [3] Das Münchener Unternehmen, das neben dem schweren Kampfpanzer Leopard eine ganze Palette von geschützten Fahrzeugen produziert, sieht sich als Marktführer für gepanzerte Rad- und Kettenfahrzeuge in ganz Europa. Verkaufsschlager ist derzeit das gepanzerte Mehrzweckfahrzeug Dingo, das als bislang einziger Truppentransporter der NATO die Explosionskraft einer Panzermine aushält.
Unsere Bundeswehr – weltweit dabei
Urheber: PIZ EinsFüKdoBw | Quelle: wikipedia
Der Dingo wurde speziell für gefährliche Auslandseinsätze entwickelt. Die Bundeswehr will jetzt insgesamt 350 dieser Fahrzeuge erwerben, Belgien hat 352 und Österreich 45 Stück bestellt. Auch Rheinmetall sieht in der Neuausrichtung der Streitkräfte – weg von der Landesverteidigung, hin zu schnell verlegbaren Armeen – den „Wachstumsmotor" für das Unternehmen.[4] Die Rüstungssparte der Gruppe, die im Geschäftsjahr 2006 einen Umsatz von 1,4 Milliarden Euro verzeichnete, erzielte in den ersten neun Monaten dieses Jahres einen Umsatzzuwachs von 24 Prozent und konnte den Gewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nahezu verdoppeln. Für 2008 werden weiter steigende Ergebnisse erwartet. [5]
Im großen Stil
Große Hoffnung setzen die beiden deutschen Konzerne auch in ein weiteres Gemeinschaftsprojekt, den für den Lufttransport geeigneten Transportpanzer Boxer. Am Boxer-Konsortium ARTEC sind derzeit KMW (36 Prozent), Rheinmetall (14 Prozent) und Stork PWV (Niederlande, 50 Prozent) beteiligt. Die Bundeswehr hat bereits 270 Transportpanzer bestellt, die Niederlande nehmen 200 Stück ab.
Beflügelt werden die Erwartungen der Konzerne durch die Aussicht mit dem Boxer am größten europäischen Rüstungsvorhaben für gepanzerte Fahrzeuge beteiligt zu werden. Das britische Verteidigungsministerium will – mit einem Finanzierungsvolumen von etwa 24 Milliarden Euro - insgesamt 3.000 bis 4.000 gepanzerte Fahrzeuge erwerben (Finanzierungsvolumen: ca. 24 Milliarden Euro). Als ein mögliches Modell hat es den Boxer ausgewählt.
Gepanzertes Transport-Kraftfahrzeug Boxer
Quelle: wikipedia
Nachdem die britische Konkurrenz bereits ausgeschieden ist – BAE-Systems kam mit seinem Modell nicht in die Endauswahl –, muss sich das deutsch-niederländische Konsortium nun noch gegen Rivalen aus den USA und Frankreich durchsetzen. Die Wirtschaftspresse urteilt: „Eine Auswahl des Boxers wäre für die deutsche Rüstungsindustrie der Eintritt in den britischen Heeresmarkt im großen Stil."[6] Können sich KMW und Rheinmetall durchsetzen – die Entscheidung soll in diesem Monat fallen –, festigt damit die deutsche Rüstungsindustrie ihren Führungsanspruch in der EU-weiten Produktion von Kriegsgerät erheblich. (YH)
[1] Transformation transparent
[2] Der Puma kommt!
[3] Deutliches Umsatzplus bei KMW
[4] Finanznachrichten
[5] Rheinmetall und Frankfurter Allgemeine Zeitung
[6] Financial Times Deutschland
Mehr bei german foreign policy
Online-Flyer Nr. 122 vom 21.11.2007