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Inland
25. Januar im Europarat "Verurteilung der Verbrechen des Kommunismus"?
"Dazu nur ein Wort: SCHANDE!"
Von Mikis Theodorakis
Auf der Tagesordnung des ersten Teils der diesjährigen Ordentlichen Sitzung der Parlamentarischen Versammlung des Europarats steht am 25. Januar folgender Tagungsordnungspunkt an: "Notwendigkeit einer internationalen Verurteilung der Verbrechen des Kommunismus." Die Resolution hat der Schwede Göran Lindblad von der Europäischen Volkspartei (Christdemokraten) eingebracht. Lesen Sie dazu die Stellungnahme des griechischen Komponisten Mikis Theodorakis. (Die Redaktion)
"Der Europarat hat beschlossen, die Geschichte umzuschreiben. Sie zu
entstellen durch Gleichsetzung der Opfer mit den Aggressoren, der Helden mit den Verbrechern, der Befreier mit den Eroberern und der Kommunisten mit den Nazis.
Er meint, die größten Feinde des Nazi-Faschismus, die Kommunisten, seien Verbrecher, also tatsächlich den Nazis gleichzusetzen! Und er ist sogar besorgt und protestiert, weil, obgleich die Hitler-Leute von der internationalen Gemeinschaft verurteilt wurden, den Kommunisten bisher nichts Derartiges widerfahren ist.
Daher regt er an, dass diese Verurteilung nun bei der Tagung der Beratenden Versammlung des Europarats vom 24. bis 27. Januar 2006 stattfindet. Im übrigen ist er besorgt, weil "das öffentliche Bewusstsein im Bezug auf Verbrechen totalitärer kommunistischer Regimes sehr schwach entwickelt ist". Und weil immer noch "kommunistische Parteien in einigen Ländern legal und aktiv sind, selbst wenn sie sich in einigen Fällen nicht von den Verbrechen totalitärer kommunistischer Regimes in der Vergangenheit distanziert haben".
Mit anderen Worten, der Europarat verkündet damit bereits die künftige Verfolgung europäischer Kommunisten, die ihrer Überzeugung noch nicht abgeschworen haben, was in der Vergangenheit die Handlanger der Gestapo und die Folterer im Lager Makronisos von ihnen verlangt haben.
Vielleicht werden sie morgen beschließen, die kommunistischen Parteien zu verbieten, und damit die Gespenster der Hitler und Himmler heraufbeschwören, die bekanntlich ihre Laufbahn damit begannen, dass sie kommunistische Parteien untersagten und Kommunisten in Todeslager sperrten.
Doch am Ende versanken sie in dem Blut ihrer Opfer, jener 20 Millionen Toten der kommunistischen Sowjetunion und so vieler Hunderttausend Kommunisten, die ihr Leben gaben, als sie sich in Griechenland wie in ganz Europa in die vorderste Linie der nationalen Widerstandsbewegungen stellten.
Im übrigen kommen diese Herren des Europarats mit ihrem Wunsch, Methoden wieder zu beleben, über die im Bewusstsein der Geschichte und der Völker das Urteil gesprochen ist, nur an zweiter Stelle, da sie inzwischen von ihrem großen Bruder, den USA, überholt wurden, der ganze Völker mit Hitler-Methoden auslöscht wie im Falle des Irak, einem Land in Ruinen, voller US-amerikanischer Gefängnisse, wo Tausende unschuldiger Opfer täglich in unverhohlen schrecklichster Weise gefoltert werden.
Zu diesem großen Verbrechen gegen die Menschlichkeit ebenso wie zu den faschistischen Folterlagern in Guantanamo hat der Europarat absolut nichts zu sagen.
Wie kann daher irgendjemand glauben, dass sie ernstlich um Menschenrechte besorgt sind, wo sie doch selbst in ihrer eigenen Heimat, in Europa, der CIA erlaubt haben, Flugzeuge, beladen mit entrechteten Menschen, zu Sondergefängnissen zu fliegen, damit sie dort gefoltert werden.
"Karikatur: Kostas Koufogiorgos"
Solche Bürger können keine Ankläger sein. Vor dem Gericht der Geschichte, das eines Tages sein Urteil über die unzähligen Verbrechen ihres großen Bruders von Vietnam bis Chile, von Südamerika bis Irak sprechen wird, werden sie wegen der Duldung, wenn nicht gar Mitwirkung an solchen Verbrechen zur Rechenschaft gezogen werden.
Es obliegt mir heute, leider mehr im Namen der Toten als der Lebenden zu sprechen. Daher habe ich diesen "Herren" im Namen meiner toten kommunistischen Genossen, jener, die durch die Hände der Gestapo, durch die Todeslager und Hinrichtungsstätten gegangen sind im Kampf gegen den Faschismus und für die Freiheit, nur ein Wort zu sagen: SCHANDE!"
Übersetzung aus dem Englischen: Klaus von Raussendorff
Wer die internationale Protesterklärung unterstützen möchte, gebe bitte seine Unterschrift über die Webseite der Kampagne:
http://www.no2anticommunism.org/en/index.php.
info@no2anticommunism.org
Foto: Mikis Theodorakis
NRhZ-Archiv
Online-Flyer Nr. 27 vom 17.01.2006
25. Januar im Europarat "Verurteilung der Verbrechen des Kommunismus"?
"Dazu nur ein Wort: SCHANDE!"
Von Mikis Theodorakis
Auf der Tagesordnung des ersten Teils der diesjährigen Ordentlichen Sitzung der Parlamentarischen Versammlung des Europarats steht am 25. Januar folgender Tagungsordnungspunkt an: "Notwendigkeit einer internationalen Verurteilung der Verbrechen des Kommunismus." Die Resolution hat der Schwede Göran Lindblad von der Europäischen Volkspartei (Christdemokraten) eingebracht. Lesen Sie dazu die Stellungnahme des griechischen Komponisten Mikis Theodorakis. (Die Redaktion)
"Der Europarat hat beschlossen, die Geschichte umzuschreiben. Sie zu
entstellen durch Gleichsetzung der Opfer mit den Aggressoren, der Helden mit den Verbrechern, der Befreier mit den Eroberern und der Kommunisten mit den Nazis.
Er meint, die größten Feinde des Nazi-Faschismus, die Kommunisten, seien Verbrecher, also tatsächlich den Nazis gleichzusetzen! Und er ist sogar besorgt und protestiert, weil, obgleich die Hitler-Leute von der internationalen Gemeinschaft verurteilt wurden, den Kommunisten bisher nichts Derartiges widerfahren ist.
Daher regt er an, dass diese Verurteilung nun bei der Tagung der Beratenden Versammlung des Europarats vom 24. bis 27. Januar 2006 stattfindet. Im übrigen ist er besorgt, weil "das öffentliche Bewusstsein im Bezug auf Verbrechen totalitärer kommunistischer Regimes sehr schwach entwickelt ist". Und weil immer noch "kommunistische Parteien in einigen Ländern legal und aktiv sind, selbst wenn sie sich in einigen Fällen nicht von den Verbrechen totalitärer kommunistischer Regimes in der Vergangenheit distanziert haben".
Mit anderen Worten, der Europarat verkündet damit bereits die künftige Verfolgung europäischer Kommunisten, die ihrer Überzeugung noch nicht abgeschworen haben, was in der Vergangenheit die Handlanger der Gestapo und die Folterer im Lager Makronisos von ihnen verlangt haben.
Vielleicht werden sie morgen beschließen, die kommunistischen Parteien zu verbieten, und damit die Gespenster der Hitler und Himmler heraufbeschwören, die bekanntlich ihre Laufbahn damit begannen, dass sie kommunistische Parteien untersagten und Kommunisten in Todeslager sperrten.
Doch am Ende versanken sie in dem Blut ihrer Opfer, jener 20 Millionen Toten der kommunistischen Sowjetunion und so vieler Hunderttausend Kommunisten, die ihr Leben gaben, als sie sich in Griechenland wie in ganz Europa in die vorderste Linie der nationalen Widerstandsbewegungen stellten.
Im übrigen kommen diese Herren des Europarats mit ihrem Wunsch, Methoden wieder zu beleben, über die im Bewusstsein der Geschichte und der Völker das Urteil gesprochen ist, nur an zweiter Stelle, da sie inzwischen von ihrem großen Bruder, den USA, überholt wurden, der ganze Völker mit Hitler-Methoden auslöscht wie im Falle des Irak, einem Land in Ruinen, voller US-amerikanischer Gefängnisse, wo Tausende unschuldiger Opfer täglich in unverhohlen schrecklichster Weise gefoltert werden.
Zu diesem großen Verbrechen gegen die Menschlichkeit ebenso wie zu den faschistischen Folterlagern in Guantanamo hat der Europarat absolut nichts zu sagen.
Wie kann daher irgendjemand glauben, dass sie ernstlich um Menschenrechte besorgt sind, wo sie doch selbst in ihrer eigenen Heimat, in Europa, der CIA erlaubt haben, Flugzeuge, beladen mit entrechteten Menschen, zu Sondergefängnissen zu fliegen, damit sie dort gefoltert werden.
"Karikatur: Kostas Koufogiorgos"
Solche Bürger können keine Ankläger sein. Vor dem Gericht der Geschichte, das eines Tages sein Urteil über die unzähligen Verbrechen ihres großen Bruders von Vietnam bis Chile, von Südamerika bis Irak sprechen wird, werden sie wegen der Duldung, wenn nicht gar Mitwirkung an solchen Verbrechen zur Rechenschaft gezogen werden.
Es obliegt mir heute, leider mehr im Namen der Toten als der Lebenden zu sprechen. Daher habe ich diesen "Herren" im Namen meiner toten kommunistischen Genossen, jener, die durch die Hände der Gestapo, durch die Todeslager und Hinrichtungsstätten gegangen sind im Kampf gegen den Faschismus und für die Freiheit, nur ein Wort zu sagen: SCHANDE!"
Übersetzung aus dem Englischen: Klaus von Raussendorff
Wer die internationale Protesterklärung unterstützen möchte, gebe bitte seine Unterschrift über die Webseite der Kampagne:
http://www.no2anticommunism.org/en/index.php.
info@no2anticommunism.org
Foto: Mikis Theodorakis
NRhZ-Archiv
Online-Flyer Nr. 27 vom 17.01.2006