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Nach der Übernahme der Kapitalmehrheit durch M.DuMont Schauberg
Zerschlagung der Frankfurter Rundschau geplant
Von Peter Kleinert
Geplant sei, bereits zum 1. Juli Grafik, Layout, Bild, technische Redaktion und Produktionssteuerung in einer eigenen, selbständigen Einheit zusammenzufassen. Unter dem Namen FR-Design GmbH soll diese hundertprozentige Tochter der Druck- und Verlagshaus Frankfurt am Main GmbH (DUV) ihre Leistungen dann auch dem neuen FR-Mehrheitsgesellschafter M. DuMont Schauberg in Köln anbieten. Nach Mitteilung der Geschäftsführung sollen Änderungen auch im Finanz- und Rechnungswesen sowie im Controlling vorgenommen werden. Ebenfalls zum 1. Juli werde M. DuMont Schauberg diese Aufgaben nach Köln holen, "um die Gruppensynergien und Services besser nutzen zu können“. Allein dadurch sollen 16 FR-MitarbeiterInnen ihren Arbeitsplatz verlieren.
Zwei Fliegen mit einer Klappe
Ein ver.di-Vertrauensmann sagte dazu der NRhZ: „Die Kölner reißen sich also Buchhaltung und Controlling unter den Nagel und schlagen damit zwei Fliegen mit einer Klappe: Sie lasten ihre eigenen Abteilungen besser aus und bekommen so direkten Zugang zu allen wirtschaftlichen Vorgängen bei uns. Die Schulden in Frankfurt sollen weit über dem liegen, was man Neven DuMont bei der Übernahme der Mehrheit versprochen hatte. Außerdem hat die Umstellung auf Tabloid große Summen gekostet, und die Auflage blieb gleich oder wird sogar getürkt.“
Öffentlichkeit auf der Mai-Demonstration hergestellt
Betriebsrat und verdi-Vertrauensleute sprachen in einer Mitteilung an die FR-Belegschaft gar von einer geplanten „Zerschlagung der Frankfurter Rundschau“. Betroffen von diesen Maßnahmen würden „vorerst ca. 50 Kolleginnen und Kollegen“ sein. Doch dies sei „erst der Anfang einer groß angelegten Strategie, an deren Ende das Unternehmen in Einzelteile zerlegt sein soll, die nicht mehr den Tarifverträgen der Druckindustrie und Redakteure unterliegen“ würden. Seit dem Jahr 2001 sei die Belegschaft von 1650 Mitarbeitern auf ca. 600 reduziert worden, obwohl sie „auf tarifliche Leistungen im Gegenwert von über 40 Millionen Euro“ verzichtet hätten.
Notfalls bereit zum Arbeitskampf
In darauf folgenden Protest- und Betriebsversammlungen kam es zu heftigen Diskussionen mit Geschäftsführer Karlheinz Kroke und Chefredakteur Uwe Vorkötter. Betriebsratsvorsitzende Ingrid Eckert erklärte, die Absicht, 16 Beschäftigte aus den Abteilungen Rechnungswesen und Controlling zu entlassen, sei unerhört. Vor allem auch deshalb, weil man nach bereits erfolgten Kündigungen in diesem Bereich den verbliebenen Beschäftigten versprochen habe, ihre Arbeitsplätze zu erhalten. Nachdem Kroke und Vorkötter keinen Hehl daraus gemacht hatten, dass es in den geplanten neuen GmbHs spätestens nach einem Jahr keine Tariflöhne mehr geben würde (Vorkötter: „Das können wir nicht bezahlen.“) erfuhren sie, dass die Belegschaft dies nicht hinnehmen werde. Notfalls sei man bereit zum Arbeitskampf.
„Denkpause“ von 150 KollegInnen vor dem FR-Gebäude
Dass dies ernst gemeint ist, bewiesen etwa 150 ver.di-Vertrauensleute, Betriebsräte und vor allem MitarbeiterInnen des DUV am Mittag des 29.April mit einer öffentlichen „Denkpause“ vor dem Colosseo, an der sich auch der Frankfurter DGB-Vorsitzende Harald Fiedler beteiligte. Die Kundgebungsteilnehmer waren sich einig, dass die geplante Auslagerung von Betriebsteilen nach der Übernahme der FR-Mehrheit durch den Kölner Medienkonzern M.DuMont Schauberg dazu dienen soll, „sich den Tarifverträgen für Beschäftige der Druckindustrie und für Redakteurinnen und Redakteure an Tageszeitungen zu entziehen, um so auf kurz oder lang zu billigeren Arbeitskräften zu kommen“. In Redebeiträgen wurde darauf hingewiesen, dass der vorgesehene Geschäftsführer der FR-Design GmbH inzwischen mit Belegschaftsmitgliedern Einzelgespräche führe und dabei Betroffene mit Geld locke, aber auch damit drohe, dass „der Zug in zwei Wochen abgefahren“ sei. „Angstmacherei“ werde auch durch Drohbriefe an die Privatadressen von MitarbeiterInnen betrieben. Gesehen habe man auf der Kundgebung auch eine Haus-Juristin des Mehrheitsgesellschafters M. DuMont Schauberg aus Köln. Auf diese Einschüchterungsversuche reagierten die Vertrauensleute mit einem symbolischen Pausensnack für die vor dem FR-Gebäude Versammelten: Es gab warme Würstchen, „weil es bald um die Wurst geht“.
In einer Informationsveranstaltung im Druckzentrum informierte ein Vertrauensmann die neue Geschäftsführung darüber, dass es hier „zuerst einen Betriebsrat gab, bevor es eine Geschäftsleitung in der FR gab, weil es die Arbeiter waren, die die Maschinen aus den Trümmern geborgen haben, um unter alliierter Aufsicht diesen Zeitungsbetrieb aus dem Boden zu stampfen“. Diese Belegschaft habe „nicht jahrzehntelang selbst in den schwierigsten Zeiten für ihre Tarifverträge gekämpft, um sie sich jetzt durch die Hintertür nehmen zu lassen“.
LeserInnen erklären Solidarität
Auf der 1. Mai-Demo und -Kundgebung verteilten die FR-KollegInnen 2000 eigene Flugblätter, waren mit einem eigenen Transparent unterwegs und machten zusätzlich mit vielen Informationstafeln auf den Konflikt im Verlag aufmerksam.
Gegen Arbeitsplatzvernichtung und Tarifflucht
Fotos: VK
Auch der DGB-Vorsitzende Harald Fiedler machte die Kundgebungsteilnehmer in seiner Rede auf die angespannte Lage bei der FR aufmerksam. Ein Vertrauensmann: „Viele LeserInnen sprachen uns auf die sinkende Qualität der Zeitung an und hinterfragten die Ursachen. Einige zeigten Solidarität und wollen uns bei oder gar mit Aktionen helfen. Die Belegschaft der Frankfurter Rundschau hofft, dass es nicht nur bei Worten bleibt.“
Tags darauf fand ein Gespräch der Betriebsratsmitglieder Ingrid Eckert, Marcel Bathis und Lothar Birzer mit der Geschäftsführung zu den angekündigten Maßnahmen statt. Der Betriebsrat legte Karlheinz Kroke einen Fragenkatalog vor, den dieser in einer Woche beantworten will. Laut Kroke, ist man mit der "FR-Design GmbH" bereits Mitglied im Arbeitgeberverband "Groß-und Außenhandel/Verlage" geworden. Dort betragen die Gehaltsunterschiede zum Tarifvertrag der Druckindustrie bzw. der Redakteure zwischen 800 und 1000 Euro brutto monatlich. (PK)
Zu diesem Artkel, erreichte uns ein Brief des Frankfurter Schriftstellers Hartmut Barth-Engelbart in die MitarbeiterInnen der Frankfurter Rundschau.
Liebe Kolleginnen und Kollegen bei der Frankfurter Rundschau,
mit Eurem Kampf gegen die Filetierung, die Zerschlagung Eures Betriebes erkläre ich mich solidarisch und möchte alles in meiner Kraft Stehende tun, um Euch dabei zu unterstützen. Gleichgültig ob es Neven Dumont (diesem wackeren “Widerstandskämpfer” und Erhalter & Bewahrer jüdischen Eigentums) um den stückweisen profitablen Verkauf und dessen Vorbereitung geht oder “nur” um die Schwächung der Kampfkraft der Gesamtbelegschaft.
Letzteres ist für den Kapitalisten und Ausbeuter Eurer Arbeitskraft von grundlegender Bedeutung: eine aufgesplitterte Belegschaft ist eine geschwächte Belegschaft und lässt sich so um so leichter überausbeuten. Ihr habt für den Erhalt der FR schon viel geblutet. Zu viel. Und damit muss Schluss sein.
Gleichgültig, ob ich nun die Welt- und HeimatFRontschau und ihr auch mittlerweile journalistisches Schützengrabenformat liebe oder nicht, Euch gehört meine Solidarität. Denn mit einer geschwächten Belegschaft wird sich die Zeitung auch inhaltlich weiter verschlechtern.
Der Abriss des alten Rundschauhauses am Eschenheimer Turm hat nun doch noch viel mehr als nur Symbolkraft. ER MARKIERT DIE VÖLLIGE ABKEHR DIESER REPUBLIK VON DER EHEMALS ANTIFASCHISTISCH-DEMOKRATISCHEN UND SOZIALEN AUSRICHTUNG IHRER VERFASSUNGSMÄSSIGEN GRUNDLAGEN.
Nicht umsonst wird in Berlin das Grundgesetz erneut heftig angesägt und gleichzeitig mit der EU-(asozial- und Militär-)Verfassung außer Kraft gesetzt.
Die inhaltliche Ausrichtung des Blattes auf Militarisierung der Außen- und Innenpolitik (das Land als Kasernenhof) und ihre rechtfertigende Kommentierung ist die inhaltliche Entsprechung zur auch äußeren Zerschlagung. Das alles kam nicht über Nacht, aber jetzt wird’s zappenduster.- wenn Euch nicht bald ein ziemlich großes Licht aufgeht.
Beim Kampf um den Erhalt der FRankfurter Rundschau geht es nicht NUR um die Arbeitsplätze.
Hartmut Barth-Engelbart
Online-Flyer Nr. 145 vom 07.05.2008
Nach der Übernahme der Kapitalmehrheit durch M.DuMont Schauberg
Zerschlagung der Frankfurter Rundschau geplant
Von Peter Kleinert
Geplant sei, bereits zum 1. Juli Grafik, Layout, Bild, technische Redaktion und Produktionssteuerung in einer eigenen, selbständigen Einheit zusammenzufassen. Unter dem Namen FR-Design GmbH soll diese hundertprozentige Tochter der Druck- und Verlagshaus Frankfurt am Main GmbH (DUV) ihre Leistungen dann auch dem neuen FR-Mehrheitsgesellschafter M. DuMont Schauberg in Köln anbieten. Nach Mitteilung der Geschäftsführung sollen Änderungen auch im Finanz- und Rechnungswesen sowie im Controlling vorgenommen werden. Ebenfalls zum 1. Juli werde M. DuMont Schauberg diese Aufgaben nach Köln holen, "um die Gruppensynergien und Services besser nutzen zu können“. Allein dadurch sollen 16 FR-MitarbeiterInnen ihren Arbeitsplatz verlieren.
Zwei Fliegen mit einer Klappe
Ein ver.di-Vertrauensmann sagte dazu der NRhZ: „Die Kölner reißen sich also Buchhaltung und Controlling unter den Nagel und schlagen damit zwei Fliegen mit einer Klappe: Sie lasten ihre eigenen Abteilungen besser aus und bekommen so direkten Zugang zu allen wirtschaftlichen Vorgängen bei uns. Die Schulden in Frankfurt sollen weit über dem liegen, was man Neven DuMont bei der Übernahme der Mehrheit versprochen hatte. Außerdem hat die Umstellung auf Tabloid große Summen gekostet, und die Auflage blieb gleich oder wird sogar getürkt.“
Öffentlichkeit auf der Mai-Demonstration hergestellt
Betriebsrat und verdi-Vertrauensleute sprachen in einer Mitteilung an die FR-Belegschaft gar von einer geplanten „Zerschlagung der Frankfurter Rundschau“. Betroffen von diesen Maßnahmen würden „vorerst ca. 50 Kolleginnen und Kollegen“ sein. Doch dies sei „erst der Anfang einer groß angelegten Strategie, an deren Ende das Unternehmen in Einzelteile zerlegt sein soll, die nicht mehr den Tarifverträgen der Druckindustrie und Redakteure unterliegen“ würden. Seit dem Jahr 2001 sei die Belegschaft von 1650 Mitarbeitern auf ca. 600 reduziert worden, obwohl sie „auf tarifliche Leistungen im Gegenwert von über 40 Millionen Euro“ verzichtet hätten.
Notfalls bereit zum Arbeitskampf
In darauf folgenden Protest- und Betriebsversammlungen kam es zu heftigen Diskussionen mit Geschäftsführer Karlheinz Kroke und Chefredakteur Uwe Vorkötter. Betriebsratsvorsitzende Ingrid Eckert erklärte, die Absicht, 16 Beschäftigte aus den Abteilungen Rechnungswesen und Controlling zu entlassen, sei unerhört. Vor allem auch deshalb, weil man nach bereits erfolgten Kündigungen in diesem Bereich den verbliebenen Beschäftigten versprochen habe, ihre Arbeitsplätze zu erhalten. Nachdem Kroke und Vorkötter keinen Hehl daraus gemacht hatten, dass es in den geplanten neuen GmbHs spätestens nach einem Jahr keine Tariflöhne mehr geben würde (Vorkötter: „Das können wir nicht bezahlen.“) erfuhren sie, dass die Belegschaft dies nicht hinnehmen werde. Notfalls sei man bereit zum Arbeitskampf.
„Denkpause“ von 150 KollegInnen vor dem FR-Gebäude
Dass dies ernst gemeint ist, bewiesen etwa 150 ver.di-Vertrauensleute, Betriebsräte und vor allem MitarbeiterInnen des DUV am Mittag des 29.April mit einer öffentlichen „Denkpause“ vor dem Colosseo, an der sich auch der Frankfurter DGB-Vorsitzende Harald Fiedler beteiligte. Die Kundgebungsteilnehmer waren sich einig, dass die geplante Auslagerung von Betriebsteilen nach der Übernahme der FR-Mehrheit durch den Kölner Medienkonzern M.DuMont Schauberg dazu dienen soll, „sich den Tarifverträgen für Beschäftige der Druckindustrie und für Redakteurinnen und Redakteure an Tageszeitungen zu entziehen, um so auf kurz oder lang zu billigeren Arbeitskräften zu kommen“. In Redebeiträgen wurde darauf hingewiesen, dass der vorgesehene Geschäftsführer der FR-Design GmbH inzwischen mit Belegschaftsmitgliedern Einzelgespräche führe und dabei Betroffene mit Geld locke, aber auch damit drohe, dass „der Zug in zwei Wochen abgefahren“ sei. „Angstmacherei“ werde auch durch Drohbriefe an die Privatadressen von MitarbeiterInnen betrieben. Gesehen habe man auf der Kundgebung auch eine Haus-Juristin des Mehrheitsgesellschafters M. DuMont Schauberg aus Köln. Auf diese Einschüchterungsversuche reagierten die Vertrauensleute mit einem symbolischen Pausensnack für die vor dem FR-Gebäude Versammelten: Es gab warme Würstchen, „weil es bald um die Wurst geht“.
In einer Informationsveranstaltung im Druckzentrum informierte ein Vertrauensmann die neue Geschäftsführung darüber, dass es hier „zuerst einen Betriebsrat gab, bevor es eine Geschäftsleitung in der FR gab, weil es die Arbeiter waren, die die Maschinen aus den Trümmern geborgen haben, um unter alliierter Aufsicht diesen Zeitungsbetrieb aus dem Boden zu stampfen“. Diese Belegschaft habe „nicht jahrzehntelang selbst in den schwierigsten Zeiten für ihre Tarifverträge gekämpft, um sie sich jetzt durch die Hintertür nehmen zu lassen“.
LeserInnen erklären Solidarität
Auf der 1. Mai-Demo und -Kundgebung verteilten die FR-KollegInnen 2000 eigene Flugblätter, waren mit einem eigenen Transparent unterwegs und machten zusätzlich mit vielen Informationstafeln auf den Konflikt im Verlag aufmerksam.
Gegen Arbeitsplatzvernichtung und Tarifflucht
Fotos: VK
Auch der DGB-Vorsitzende Harald Fiedler machte die Kundgebungsteilnehmer in seiner Rede auf die angespannte Lage bei der FR aufmerksam. Ein Vertrauensmann: „Viele LeserInnen sprachen uns auf die sinkende Qualität der Zeitung an und hinterfragten die Ursachen. Einige zeigten Solidarität und wollen uns bei oder gar mit Aktionen helfen. Die Belegschaft der Frankfurter Rundschau hofft, dass es nicht nur bei Worten bleibt.“
Tags darauf fand ein Gespräch der Betriebsratsmitglieder Ingrid Eckert, Marcel Bathis und Lothar Birzer mit der Geschäftsführung zu den angekündigten Maßnahmen statt. Der Betriebsrat legte Karlheinz Kroke einen Fragenkatalog vor, den dieser in einer Woche beantworten will. Laut Kroke, ist man mit der "FR-Design GmbH" bereits Mitglied im Arbeitgeberverband "Groß-und Außenhandel/Verlage" geworden. Dort betragen die Gehaltsunterschiede zum Tarifvertrag der Druckindustrie bzw. der Redakteure zwischen 800 und 1000 Euro brutto monatlich. (PK)
Zu diesem Artkel, erreichte uns ein Brief des Frankfurter Schriftstellers Hartmut Barth-Engelbart in die MitarbeiterInnen der Frankfurter Rundschau.
Liebe Kolleginnen und Kollegen bei der Frankfurter Rundschau,
mit Eurem Kampf gegen die Filetierung, die Zerschlagung Eures Betriebes erkläre ich mich solidarisch und möchte alles in meiner Kraft Stehende tun, um Euch dabei zu unterstützen. Gleichgültig ob es Neven Dumont (diesem wackeren “Widerstandskämpfer” und Erhalter & Bewahrer jüdischen Eigentums) um den stückweisen profitablen Verkauf und dessen Vorbereitung geht oder “nur” um die Schwächung der Kampfkraft der Gesamtbelegschaft.
Letzteres ist für den Kapitalisten und Ausbeuter Eurer Arbeitskraft von grundlegender Bedeutung: eine aufgesplitterte Belegschaft ist eine geschwächte Belegschaft und lässt sich so um so leichter überausbeuten. Ihr habt für den Erhalt der FR schon viel geblutet. Zu viel. Und damit muss Schluss sein.
Gleichgültig, ob ich nun die Welt- und HeimatFRontschau und ihr auch mittlerweile journalistisches Schützengrabenformat liebe oder nicht, Euch gehört meine Solidarität. Denn mit einer geschwächten Belegschaft wird sich die Zeitung auch inhaltlich weiter verschlechtern.
Der Abriss des alten Rundschauhauses am Eschenheimer Turm hat nun doch noch viel mehr als nur Symbolkraft. ER MARKIERT DIE VÖLLIGE ABKEHR DIESER REPUBLIK VON DER EHEMALS ANTIFASCHISTISCH-DEMOKRATISCHEN UND SOZIALEN AUSRICHTUNG IHRER VERFASSUNGSMÄSSIGEN GRUNDLAGEN.
Nicht umsonst wird in Berlin das Grundgesetz erneut heftig angesägt und gleichzeitig mit der EU-(asozial- und Militär-)Verfassung außer Kraft gesetzt.
Die inhaltliche Ausrichtung des Blattes auf Militarisierung der Außen- und Innenpolitik (das Land als Kasernenhof) und ihre rechtfertigende Kommentierung ist die inhaltliche Entsprechung zur auch äußeren Zerschlagung. Das alles kam nicht über Nacht, aber jetzt wird’s zappenduster.- wenn Euch nicht bald ein ziemlich großes Licht aufgeht.
Beim Kampf um den Erhalt der FRankfurter Rundschau geht es nicht NUR um die Arbeitsplätze.
Hartmut Barth-Engelbart
Online-Flyer Nr. 145 vom 07.05.2008