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Ausflüge in die Geschichte - Teil 2
"Das Ruhrgebiet des Mittelalters"
Von Harry Böseke
Das schlug ein. Ein "Arbeiterwanderweg" wird "Wanderweg des Jahres 2006"! Nach dem "Jakobsweg" nun eine "Straße der Industriekultur" durch das Bergische Land vom Sauerländischen Gebirgsverein ausgewählt? Was Sie dort wandernd hören, sehen und erleben können, erfahren Sie im zweiten Teil unserer Serie "Ausflüge in die Geschichte". Die Redaktion
Nicht nur das Bergwerkswesen, ganz besonders wichtig war im Bergischen Land der "Naturstahl" aus der Erde, ein manganreiches Eisenspat - außen hart und innen ganz weich -, welches als der "früheEdelstahl" bezeichnet wird. Die weltberühmten Klingen Solingens und die Präzisionswerkzeuge Remscheids wären ohne dieses manganreiche Eisen nicht denkbar.
Von der Landwirtschaft alleine konnte keiner leben
Bild: Archiv Böseke
Aufsehen erregende Verhüttungstechniken und besondere Schmiedeverfahren waren nur in dieser topografisch und geologisch ausgewiesenen Berglandregion, dem "Ruhrgebiet des Mittelalters", möglich. Aufwinde für Renn/Rinnöfen mit Wind"beheizung" an den steilen Hängen der Siefen-Täler, bevor es Blasebälge gab,und manches mehr trug dazu bei, dass sich hier eine Region der Arbeit entwickelte. Denn von der Landwirtschaft alleine konnte keiner leben.
Textilindustrie und Schwerverkehr, Mühlentechniken und "vergessene Wege" sind weitere Themen der Initiatoren der "Straße der Industriekultur". Jedes Wochenende findet hier eine Exkursion unter fachkundiger Führung statt. Am vierten Wochenende des Monats gibt es jeweils ein "Erlebniswochenende" zu einem Thema (Webereien, Erzbergbau, Fuhrmannswege und -kneipen, Schmieden etc.), bei dem die Gastromie ebenfalls mitspielt und mitkocht (Falschmünzerteller, Fuhrmannsteller). Dazu gibt es auf Wunsch Zertifikate für die erfolgreiche Teilnahme an Führungen. Und wem die Termine nicht passen, der findet die Routen im Internet unter www.sgv-bergischesland.de als Einzelnwandertouren - sogar zum Ausdrucken.
Hufschmiede in Corbach
Bild: Archiv Böseke
Erleben kann man die Routen auch mit Bussen und Bahnen, mit dem Fahrrad und dem PKW. Gerade neu bearbeitet wird die Internetseite www.strassederarbeit.de. Auf der findet man auch die Strasse der Bergischen Komponisten. Man wandert hinter Liedern her, die jeder von uns kennt oder man geht auf einer Erzählreise dem Lebens-Weg Heinrich Bölls durchs Bergische Land nach. Er, wie auch viele andere, haben Spuren hinterlassen - und diese werden auf lustvolle und erlebnisreiche Art vor dem Hintergrund der Arbeitsbedingungen in dieser Landschaft zum Entdecken angeboten.
Harry Böseke ist Fernseh- und Buchautor und wurde im Jahr 2005 Rheinlandpreisträger für die Initiierung und Errichtung der Natur- und Museumsstraße des Bergischen Landes. Er ist ehrenamtlicher Leiter des "Haus der Geschichten", einem Erzählmuseum im bergischen "Bücherdorf Müllenbach", und des "Schwarzpulvermuseums" in der Pulverfabrikantenvilla OHL in Wipperfürth mit der "Bibliothek gegen das Vergessen".
Wer mehr Informationen übers Wandern im Bergischen von ihm haben will:
Tel / Fax: 02264-1567, Mail: harry@boeseke.de
Die nächsten Veranstaltungen auf der "Straße der Arbeit":
Samstag, 28.Januar 2006, 11 Uhr, Geschichtsreise ab dem Museum für Frühindustrialisierung, Wuppertal-Barmen (Parken am Opernhaus)
"Damast", Designer, Dahlerau
Im 16. Jahrhundert erhielten die Städte Elberfeld und Barmen das Privileg im Tal der Wupper Garn zu bleichen. Dies ist der Beginn der Jahrhunderte alten Textilindustrie in dieser Region.. Vom Museum für Frühindustrialisierung aus geht diese Route zu Bleicherhäusern an der Wupper und um 15 Uhr nach Dahlerau bei Radevormwald zum Textilmuseum Wülfing & Söhne, wo man mit dem "Bergischen Damast" ein kleines Auskommen fand.
SONNTAG-EXTRA
29.Januar 2006, 11 Uhr Schlossplatz Hückeswagen
Besichtigung des Heimatmuseums und des Tuchmacherdenkmals.
Sonntag, 5. Februar 2006, 17 Uhr
Waldbröl, Gaststätte Münchhausen, Hochstraße
Musikveranstaltung
Logo des Sauerländischen Gebirgsvereins
Logo: Peter Schnidt
Echt ehrlich - einigermaßen!
In der Nähe der "universalen Dilletanten", wie sich die Brüder Zuccalmaglio nannten, geht es bei einer amüsanten Zeitreise zu musikalischen Stationen. Original und Bearbeitung - wer mag dies unterscheiden? Ebenso unterhaltsam sind Geschichten "dazwischen erzählt", eben "ziemlich wahre Lügengeschichten aus dem Bergischen Land".
Termine und Veranstaltungen unter www.hausdergeschichten.de
Online-Flyer Nr. 28 vom 25.01.2006
Ausflüge in die Geschichte - Teil 2
"Das Ruhrgebiet des Mittelalters"
Von Harry Böseke
Das schlug ein. Ein "Arbeiterwanderweg" wird "Wanderweg des Jahres 2006"! Nach dem "Jakobsweg" nun eine "Straße der Industriekultur" durch das Bergische Land vom Sauerländischen Gebirgsverein ausgewählt? Was Sie dort wandernd hören, sehen und erleben können, erfahren Sie im zweiten Teil unserer Serie "Ausflüge in die Geschichte". Die Redaktion
Nicht nur das Bergwerkswesen, ganz besonders wichtig war im Bergischen Land der "Naturstahl" aus der Erde, ein manganreiches Eisenspat - außen hart und innen ganz weich -, welches als der "früheEdelstahl" bezeichnet wird. Die weltberühmten Klingen Solingens und die Präzisionswerkzeuge Remscheids wären ohne dieses manganreiche Eisen nicht denkbar.
Von der Landwirtschaft alleine konnte keiner leben
Bild: Archiv Böseke
Aufsehen erregende Verhüttungstechniken und besondere Schmiedeverfahren waren nur in dieser topografisch und geologisch ausgewiesenen Berglandregion, dem "Ruhrgebiet des Mittelalters", möglich. Aufwinde für Renn/Rinnöfen mit Wind"beheizung" an den steilen Hängen der Siefen-Täler, bevor es Blasebälge gab,und manches mehr trug dazu bei, dass sich hier eine Region der Arbeit entwickelte. Denn von der Landwirtschaft alleine konnte keiner leben.
Textilindustrie und Schwerverkehr, Mühlentechniken und "vergessene Wege" sind weitere Themen der Initiatoren der "Straße der Industriekultur". Jedes Wochenende findet hier eine Exkursion unter fachkundiger Führung statt. Am vierten Wochenende des Monats gibt es jeweils ein "Erlebniswochenende" zu einem Thema (Webereien, Erzbergbau, Fuhrmannswege und -kneipen, Schmieden etc.), bei dem die Gastromie ebenfalls mitspielt und mitkocht (Falschmünzerteller, Fuhrmannsteller). Dazu gibt es auf Wunsch Zertifikate für die erfolgreiche Teilnahme an Führungen. Und wem die Termine nicht passen, der findet die Routen im Internet unter www.sgv-bergischesland.de als Einzelnwandertouren - sogar zum Ausdrucken.
Hufschmiede in Corbach
Bild: Archiv Böseke
Erleben kann man die Routen auch mit Bussen und Bahnen, mit dem Fahrrad und dem PKW. Gerade neu bearbeitet wird die Internetseite www.strassederarbeit.de. Auf der findet man auch die Strasse der Bergischen Komponisten. Man wandert hinter Liedern her, die jeder von uns kennt oder man geht auf einer Erzählreise dem Lebens-Weg Heinrich Bölls durchs Bergische Land nach. Er, wie auch viele andere, haben Spuren hinterlassen - und diese werden auf lustvolle und erlebnisreiche Art vor dem Hintergrund der Arbeitsbedingungen in dieser Landschaft zum Entdecken angeboten.
Harry Böseke ist Fernseh- und Buchautor und wurde im Jahr 2005 Rheinlandpreisträger für die Initiierung und Errichtung der Natur- und Museumsstraße des Bergischen Landes. Er ist ehrenamtlicher Leiter des "Haus der Geschichten", einem Erzählmuseum im bergischen "Bücherdorf Müllenbach", und des "Schwarzpulvermuseums" in der Pulverfabrikantenvilla OHL in Wipperfürth mit der "Bibliothek gegen das Vergessen".Wer mehr Informationen übers Wandern im Bergischen von ihm haben will:
Tel / Fax: 02264-1567, Mail: harry@boeseke.de
Die nächsten Veranstaltungen auf der "Straße der Arbeit":
Samstag, 28.Januar 2006, 11 Uhr, Geschichtsreise ab dem Museum für Frühindustrialisierung, Wuppertal-Barmen (Parken am Opernhaus)
"Damast", Designer, Dahlerau
Im 16. Jahrhundert erhielten die Städte Elberfeld und Barmen das Privileg im Tal der Wupper Garn zu bleichen. Dies ist der Beginn der Jahrhunderte alten Textilindustrie in dieser Region.. Vom Museum für Frühindustrialisierung aus geht diese Route zu Bleicherhäusern an der Wupper und um 15 Uhr nach Dahlerau bei Radevormwald zum Textilmuseum Wülfing & Söhne, wo man mit dem "Bergischen Damast" ein kleines Auskommen fand.
SONNTAG-EXTRA
29.Januar 2006, 11 Uhr Schlossplatz Hückeswagen
Besichtigung des Heimatmuseums und des Tuchmacherdenkmals.
Sonntag, 5. Februar 2006, 17 Uhr
Waldbröl, Gaststätte Münchhausen, Hochstraße
Musikveranstaltung
Logo des Sauerländischen Gebirgsvereins
Logo: Peter Schnidt
Echt ehrlich - einigermaßen!
In der Nähe der "universalen Dilletanten", wie sich die Brüder Zuccalmaglio nannten, geht es bei einer amüsanten Zeitreise zu musikalischen Stationen. Original und Bearbeitung - wer mag dies unterscheiden? Ebenso unterhaltsam sind Geschichten "dazwischen erzählt", eben "ziemlich wahre Lügengeschichten aus dem Bergischen Land".
Termine und Veranstaltungen unter www.hausdergeschichten.de
Online-Flyer Nr. 28 vom 25.01.2006
