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Inland
Ein Beitrag zur aktuellen Diskussion über katholische Internate
Hier: St. Blasien
Von Prof. Christian Sigrist
Persilschein
Ich war von September 1946 bis Dezember 1947 im Alter von elf bzw. zwölf Jahren Internatsschüler im Jesuitenkolleg St. Blasien. Es gab damals auch nicht die geringsten Hinweise auf pädophile Übergriffe, speziell in meiner Altersgruppe. Die für die Erziehung in den einzelnen Abteilungen zuständigen Präfekten waren junge Kriegsheimkehrer, die voller Hingabe ihre pädagogische Aufgabe erfüllten. Wir waren allesamt ziemlich unterernährt. Diese jungen Patres waren insofern überfordert, als sie jeweils bis zu 120 Jungen in ihrer Abteilung zu “betreuen” hatten. Ich schlief in einem Schlafsaal mit 60 Mitschülern, das Wecken erfolgte um 6 Uhr mit Trillerpfeife.
Professor Christian Sigrist – einst
Schüler im Jesuiteninternat St. Blasien
Foto: Klaus Jünschke
Damit der Betrieb überhaupt funktionieren konnte, erfolgten die Märsche zur Frühmesse und in den Speisesaal in Dreierreihen. Diese militärische Ordnung war uns noch vom Jungvolk her vertraut, in mir wie auch bei anderen regte sich aber ein Widerstreben gegen diese Militarisierung des Alltags, die durch die jesuitische Überhöhung des Gehorsamsprinzips verschärft wurde. Zu den täglichen Frühmessen und sonntäglichen Hochmessen kamen vor allem im Marienmonat Mai endlos scheinende Rosenkranz-Riten hinzu. In den Alltag eingebaut waren Silentia, die in bestimmten Wochen durch Exerzitien verlängert wurden. Auch blanker Aberglaube spielte eine Rolle: Als ein Mitschüler wegen einer Darmverschlingung in Lebensgefahr schwebte, mussten wir das mit Silentium und Gebetsübungen begleiten.
Misshandlungen
Nicht sexueller Missbrauch, sondern physische und psychische Misshandlung war das Problem jener Jahre. Die schärfste physische Sanktion war der “Hosenspanner”, eine auf einem eigens dafür konstruierten Pult mit dem Rohrstock vollzogene Prügelstrafe, ausgeführt vom Generalpräfekten, der anschließend die Tränen des Delinquenten mit einem speziell dafür vorgesehenen Taschentuch auffing. Hinzu kamen spontane Misshandlungen didaktisch überforderter Lehrer in den Klassenräumen. Trotz dieses repressiven Klimas waren wir alle stolz darauf, Kollegschüler zu sein, zumal selbst uns kleinen Schülern immer wieder gesagt wurde, wir sollten die künftige deutsche Elite werden. Außerdem ließen uns Wanderungen im Hochschwarzwald und abendliche Lagerfeuer, aber auch ein anspruchsvolles Sportprogramm die quasi-klösterliche Strenge im ehemaligen Benediktiner-Kloster verdrängen.
Der gleiche Generalpräfekt, der mich einmal verprügelt hatte, erwischte mich an einem heißen Tag in einem Seitengang des Kollegs mit freiem Oberkörper und sagte empört: “Ich will dich nie mehr in diesem Hause in diesem Zustand sehen!” Dieser Vorfall ist Ausdruck einer verklemmter Sexualität entsprungenen Prüderie.
Religiöse Intoleranz und psychische Misshandlung
Obwohl wir damals eigentlich ganz andere Sorgen hatten, z. B. Mangelernährung, wurde uns 11- bis 13-Jährigen an einem Abend ein Landkartenprojektionen unterlegter Vortrag über die Gefahren der islamischen Expansion geboten. Ich war zwar verwundert, aber nicht sonderlich betroffen. Ganz anders sah es dagegen mit den unglaublichen Äußerungen antijüdischer Gesinnung aus – zwei Jahre nach der Befreiung von Auschwitz. Der Mathematikunterricht wurde durch die verzweifelte Prügeldidaktik von Pater Kathold so chaotisiert, dass der Rektor, ein promovierter Theologe mit autoritärer Ausstrahlung, mit seinem Brevier im Klassenraum erschien und sagte: “Wir sind hier doch nicht in einer Judenschule!” Ich traute meinen Ohren nicht. Er wusste, dass ich “Vierteljude” war.
Staatlich anerkanntes Gymnasium - Jesuiteninternat St. Blasien
Quelle: www.st-blasien.de
Am Ende der Quinta, im Sommer 1947, wurden in den letzten Tagen anstelle des regulären Unterrichts Geschichten vorgelesen und Lieder gesungen. Höhepunkt war das mehrstrophige Lied “Freut euch des Lebens, Großmutter wird mit der Sense rasiert!” Es wurde auch folgende Strophe gesungen: “Zwei Juden badeten in einem Fluss/ weil jedes Schwein einmal baden muss./ Der eine ist ersoffen/ vom andern wollen wir’s hoffen.” Dieses Lied wurde vom Klassenlehrer und der gesamten Klasse mitgegrölt. Auch ich sang mit im Bewusstsein der Ungeheuerlichkeit. Aber es wäre unmöglich gewesen, da auszuscheren. Ich habe diesen Moment als schwere Demütigung und Selbsterniedrigung bis heute im Gedächtnis.
Einige Monate später wurde vor dem gesamten Kolleg das judenfeindliche Schmierenstück “Blut und Liebe” aufgeführt. Die Hauptrolle spielte ein schmieriger Kaftan-Jude, der sich unausgesetzt die Flohstiche kratzte, während er versuchte, einen Ritter durch Wucher zu ruinieren. Sein unvermeidliches schmähliches Scheitern wurde vom Publikum mit großer Begeisterung aufgenommen. In kindlicher Hilflosigkeit und ungläubigem Erstaunen wagte ich es nicht, beim Beifall nicht mitzuklatschen.
Der Rauswurf
Solche Ungeheuerlichkeiten trugen sicher dazu bei, dass ich auffällig wurde, wenn ich mich ungerecht behandelt fühlte. Schließlich wurde ich Anfang Dezember 1947 zum Rektor bestellt, der mir als Beweisstück meine mit befrackten Vogelmenschen verzierten Arbeitshefte vorhielt. Ich würde mit meinen sonstigen Auffälligkeiten, z. B. Tinte trinken und auf den Boden legen, die Internatsdisziplin untergraben, sodass ich mit Beginn der Weihnachtsferien aus dem Kolleg ausscheiden müsste. Meine Mutter, die den blauen Brief erst nach meiner Ankunft erhielt, war geschockt, aber zugleich der Ansicht, dass mein Rauswurf mit der absehbaren Währungsreform zusammenhing. Die Kollegleitung wollte mein Teilstipendium einsparen, das mir wegen ihres schlechten Gewissens bewilligt worden war. Im Jahr 1935 war mein wegen “jüdischer Versippung” mit Berufsverbot belegter Vater nach der Schließung von Salem am Kolleg St. Blasien als Philologe angestellt worden. Das Kolleg nutzte seine Notlage schamlos aus, sodass er nur mit sehr vielen Nachhilfestunden seine Familie unterhalten konnte (1935 war ich in St. Blasien zur Welt gekommen).
Meine persönlichen Erfahrungen dementieren nicht die weit späteren Fälle von Pädophilie auch in St. Blasien.
Schlussbemerkung
Das jahrzehntelange Schweigen der Kirche kann nicht verwundern, wenn man das Schweigen zum Holocaust, auch durch den Papst, in Erinnerung ruft. Der Vatikan hat im Übrigen jahrelang die Renamo in Moçambique massiv unterstützt. Diese antikommunistische Organisation rekrutierte ihre Kindersoldaten, indem sie Kinder zwang, ihre Eltern in ihrer Hütte zu verbrennen. (PK)
Christian Sigrist, geb. 1935 in St. Blasien, fiel seinerzeit unter die Bestimmungen der Nürnberger Gesetze. Seit 1971 Professor für Soziologie an der Uni Münster (em. 2000). Neben seinen Tätigkeiten in Forschung und Lehre war er z.B. von 1978 -1983 agrarsoziologischer Berater des kapverdischen Ministers für ländliche Entwicklung.
Feldforschungen in Afghanistan und Guiné-Bissau, zahlreiche Artikel und Reportagen zu Problemen der Dritten Welt und Teilnahme an einer empirischen Untersuchung über die Totalschließung von Videocolor in Ulm.
Sachverständiger beim Afghanistan-Hearing des Auswärtigen Ausschusses des Deutschen Bundestages. (1986)
Schwerpunkt seiner Arbeiten zur Gesellschaftstheorie: Kritik von Herrschaftsverhältnissen und ihrer Rechtfertigung durch liberale Ideologen (Dahrendorf) und Systemtheoretiker (Luhmann).
Organisator eines israelisch-pälästinensisch-deutschen Symposiums über Perspektiven der Koexistenz, veröffentlicht zusammen mit U. Klein: Prospects of Israeli-Palestinian - Co-existence. Lit Verlag, 1996
Auswahl seiner Veröffentlichungen: Regulierte Anarchie (1967) - Untersuchungen zum Fehlen und zur Entstehung politischer Herrschaft in segmentären Gesellschaften Afrikas. 4. Auflage 2005, Lit Verlag.
Hrsg.: Indien (1976)
Mit anderen: Projektgruppe Videocolor am Institut für Soziologie: Der Sozialplan ersetzt mir ja nicht den Arbeitsplatz. (1987)
Hrsg.: Macht und Herrschaft, Münster 2004
Im Kursbuch 32, "Folter in der BRD - Zur Situation der Politischen Gefangenen", erschienen im August 1973, schrieb Christian Sigrist einen Beitrag unter der Überschrift "Imperialismus: Provokation und Repression". Angesichts der allgemeinen Verurteilung der RAF in der BRD wurde mit dem Text vermittelt, daß man in der Dritten Welt die RAF ganz anders wahrnahm - als Hoffnung auf revolutionäre Veränderung. Die Übermittlung dieser Tatsache hat die offizielle Bundesrepublik Christian Sigrist jahrelang spüren lassen. Er arbeitete davon unbeirrt in den Komitees gegen Isolationshaft mit.
Seinen in der Zeitschrift konkret zensierten Beitrag „Ulrike Meinhof: Antifaschistin, keine Judenfeindin“ finden Sie in NRhZ 58 unter http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=1006
Online-Flyer Nr. 242 vom 24.03.2010
Ein Beitrag zur aktuellen Diskussion über katholische Internate
Hier: St. Blasien
Von Prof. Christian Sigrist
Persilschein
Ich war von September 1946 bis Dezember 1947 im Alter von elf bzw. zwölf Jahren Internatsschüler im Jesuitenkolleg St. Blasien. Es gab damals auch nicht die geringsten Hinweise auf pädophile Übergriffe, speziell in meiner Altersgruppe. Die für die Erziehung in den einzelnen Abteilungen zuständigen Präfekten waren junge Kriegsheimkehrer, die voller Hingabe ihre pädagogische Aufgabe erfüllten. Wir waren allesamt ziemlich unterernährt. Diese jungen Patres waren insofern überfordert, als sie jeweils bis zu 120 Jungen in ihrer Abteilung zu “betreuen” hatten. Ich schlief in einem Schlafsaal mit 60 Mitschülern, das Wecken erfolgte um 6 Uhr mit Trillerpfeife.
Professor Christian Sigrist – einst
Schüler im Jesuiteninternat St. Blasien
Foto: Klaus Jünschke
Misshandlungen
Nicht sexueller Missbrauch, sondern physische und psychische Misshandlung war das Problem jener Jahre. Die schärfste physische Sanktion war der “Hosenspanner”, eine auf einem eigens dafür konstruierten Pult mit dem Rohrstock vollzogene Prügelstrafe, ausgeführt vom Generalpräfekten, der anschließend die Tränen des Delinquenten mit einem speziell dafür vorgesehenen Taschentuch auffing. Hinzu kamen spontane Misshandlungen didaktisch überforderter Lehrer in den Klassenräumen. Trotz dieses repressiven Klimas waren wir alle stolz darauf, Kollegschüler zu sein, zumal selbst uns kleinen Schülern immer wieder gesagt wurde, wir sollten die künftige deutsche Elite werden. Außerdem ließen uns Wanderungen im Hochschwarzwald und abendliche Lagerfeuer, aber auch ein anspruchsvolles Sportprogramm die quasi-klösterliche Strenge im ehemaligen Benediktiner-Kloster verdrängen.
Der gleiche Generalpräfekt, der mich einmal verprügelt hatte, erwischte mich an einem heißen Tag in einem Seitengang des Kollegs mit freiem Oberkörper und sagte empört: “Ich will dich nie mehr in diesem Hause in diesem Zustand sehen!” Dieser Vorfall ist Ausdruck einer verklemmter Sexualität entsprungenen Prüderie.
Religiöse Intoleranz und psychische Misshandlung
Obwohl wir damals eigentlich ganz andere Sorgen hatten, z. B. Mangelernährung, wurde uns 11- bis 13-Jährigen an einem Abend ein Landkartenprojektionen unterlegter Vortrag über die Gefahren der islamischen Expansion geboten. Ich war zwar verwundert, aber nicht sonderlich betroffen. Ganz anders sah es dagegen mit den unglaublichen Äußerungen antijüdischer Gesinnung aus – zwei Jahre nach der Befreiung von Auschwitz. Der Mathematikunterricht wurde durch die verzweifelte Prügeldidaktik von Pater Kathold so chaotisiert, dass der Rektor, ein promovierter Theologe mit autoritärer Ausstrahlung, mit seinem Brevier im Klassenraum erschien und sagte: “Wir sind hier doch nicht in einer Judenschule!” Ich traute meinen Ohren nicht. Er wusste, dass ich “Vierteljude” war.
Staatlich anerkanntes Gymnasium - Jesuiteninternat St. Blasien
Quelle: www.st-blasien.de
Am Ende der Quinta, im Sommer 1947, wurden in den letzten Tagen anstelle des regulären Unterrichts Geschichten vorgelesen und Lieder gesungen. Höhepunkt war das mehrstrophige Lied “Freut euch des Lebens, Großmutter wird mit der Sense rasiert!” Es wurde auch folgende Strophe gesungen: “Zwei Juden badeten in einem Fluss/ weil jedes Schwein einmal baden muss./ Der eine ist ersoffen/ vom andern wollen wir’s hoffen.” Dieses Lied wurde vom Klassenlehrer und der gesamten Klasse mitgegrölt. Auch ich sang mit im Bewusstsein der Ungeheuerlichkeit. Aber es wäre unmöglich gewesen, da auszuscheren. Ich habe diesen Moment als schwere Demütigung und Selbsterniedrigung bis heute im Gedächtnis.
Einige Monate später wurde vor dem gesamten Kolleg das judenfeindliche Schmierenstück “Blut und Liebe” aufgeführt. Die Hauptrolle spielte ein schmieriger Kaftan-Jude, der sich unausgesetzt die Flohstiche kratzte, während er versuchte, einen Ritter durch Wucher zu ruinieren. Sein unvermeidliches schmähliches Scheitern wurde vom Publikum mit großer Begeisterung aufgenommen. In kindlicher Hilflosigkeit und ungläubigem Erstaunen wagte ich es nicht, beim Beifall nicht mitzuklatschen.
Der Rauswurf
Solche Ungeheuerlichkeiten trugen sicher dazu bei, dass ich auffällig wurde, wenn ich mich ungerecht behandelt fühlte. Schließlich wurde ich Anfang Dezember 1947 zum Rektor bestellt, der mir als Beweisstück meine mit befrackten Vogelmenschen verzierten Arbeitshefte vorhielt. Ich würde mit meinen sonstigen Auffälligkeiten, z. B. Tinte trinken und auf den Boden legen, die Internatsdisziplin untergraben, sodass ich mit Beginn der Weihnachtsferien aus dem Kolleg ausscheiden müsste. Meine Mutter, die den blauen Brief erst nach meiner Ankunft erhielt, war geschockt, aber zugleich der Ansicht, dass mein Rauswurf mit der absehbaren Währungsreform zusammenhing. Die Kollegleitung wollte mein Teilstipendium einsparen, das mir wegen ihres schlechten Gewissens bewilligt worden war. Im Jahr 1935 war mein wegen “jüdischer Versippung” mit Berufsverbot belegter Vater nach der Schließung von Salem am Kolleg St. Blasien als Philologe angestellt worden. Das Kolleg nutzte seine Notlage schamlos aus, sodass er nur mit sehr vielen Nachhilfestunden seine Familie unterhalten konnte (1935 war ich in St. Blasien zur Welt gekommen).
Meine persönlichen Erfahrungen dementieren nicht die weit späteren Fälle von Pädophilie auch in St. Blasien.
Schlussbemerkung
Das jahrzehntelange Schweigen der Kirche kann nicht verwundern, wenn man das Schweigen zum Holocaust, auch durch den Papst, in Erinnerung ruft. Der Vatikan hat im Übrigen jahrelang die Renamo in Moçambique massiv unterstützt. Diese antikommunistische Organisation rekrutierte ihre Kindersoldaten, indem sie Kinder zwang, ihre Eltern in ihrer Hütte zu verbrennen. (PK)
Christian Sigrist, geb. 1935 in St. Blasien, fiel seinerzeit unter die Bestimmungen der Nürnberger Gesetze. Seit 1971 Professor für Soziologie an der Uni Münster (em. 2000). Neben seinen Tätigkeiten in Forschung und Lehre war er z.B. von 1978 -1983 agrarsoziologischer Berater des kapverdischen Ministers für ländliche Entwicklung.
Feldforschungen in Afghanistan und Guiné-Bissau, zahlreiche Artikel und Reportagen zu Problemen der Dritten Welt und Teilnahme an einer empirischen Untersuchung über die Totalschließung von Videocolor in Ulm.
Sachverständiger beim Afghanistan-Hearing des Auswärtigen Ausschusses des Deutschen Bundestages. (1986)
Schwerpunkt seiner Arbeiten zur Gesellschaftstheorie: Kritik von Herrschaftsverhältnissen und ihrer Rechtfertigung durch liberale Ideologen (Dahrendorf) und Systemtheoretiker (Luhmann).
Organisator eines israelisch-pälästinensisch-deutschen Symposiums über Perspektiven der Koexistenz, veröffentlicht zusammen mit U. Klein: Prospects of Israeli-Palestinian - Co-existence. Lit Verlag, 1996
Auswahl seiner Veröffentlichungen: Regulierte Anarchie (1967) - Untersuchungen zum Fehlen und zur Entstehung politischer Herrschaft in segmentären Gesellschaften Afrikas. 4. Auflage 2005, Lit Verlag.
Hrsg.: Indien (1976)
Mit anderen: Projektgruppe Videocolor am Institut für Soziologie: Der Sozialplan ersetzt mir ja nicht den Arbeitsplatz. (1987)
Hrsg.: Macht und Herrschaft, Münster 2004
Im Kursbuch 32, "Folter in der BRD - Zur Situation der Politischen Gefangenen", erschienen im August 1973, schrieb Christian Sigrist einen Beitrag unter der Überschrift "Imperialismus: Provokation und Repression". Angesichts der allgemeinen Verurteilung der RAF in der BRD wurde mit dem Text vermittelt, daß man in der Dritten Welt die RAF ganz anders wahrnahm - als Hoffnung auf revolutionäre Veränderung. Die Übermittlung dieser Tatsache hat die offizielle Bundesrepublik Christian Sigrist jahrelang spüren lassen. Er arbeitete davon unbeirrt in den Komitees gegen Isolationshaft mit.
Seinen in der Zeitschrift konkret zensierten Beitrag „Ulrike Meinhof: Antifaschistin, keine Judenfeindin“ finden Sie in NRhZ 58 unter http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=1006
Online-Flyer Nr. 242 vom 24.03.2010