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Aktueller Online-Flyer vom 24. November 2024  

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Aktuelles
"Zum Teufel mit Ihnen - denn sie gehen über Leichen!"
Kölner Soldatengottesdienst 2011
Von "Bundeswehr wegtreten!"

Morgen, Donnerstag, 13. Januar, wird im Kölner Dom der jährliche Soldatengottesdienst stattfinden, zu dem Kardinal Meisner zur Unterstützung der deutschen Kriegseinsätze auch Kriegsminister zu Guttenberg und ranghöchste Militärs eingeladen hat. Die Kölner Friedens- und Antimilitarismusbewegung ruft deshalb - wie in den vergangenen Jahren - unter dem Motto "Bundeswehr wegtreten!" für die Zeit ab 8.15 Uhr zu einer Protestkundgebung auf der Domplatte auf. "Ob der Freiherr seine PR-Agenten Ehefrau Stefanie und Johannes B. Kerner mitbringen wird, wissen wir nicht", teilen die Initiativen in ihrem Flugblatt mit. - Die Redaktion
 
Kunduz, 4. September 2009: Oberst Klein gibt den Befehl zur Bombardierung zweier Tanklaster in Afghanistan. 140 Menschen, die sich Treibstoff besorgen wollen, sterben. Der Oberst der Bundeswehr wird für das Massaker nicht zur Rechenschaft gezogen. Zynische 4000 Euro je Opferfamilie ist das Kriegsverbrechen der Bundesregierung wert.
 
Deutschland führt Krieg – und wir sollen uns endlich daran gewöhnen.
 
Dazu braucht es Kriegstreiber in allen gesellschaftlichen Bereichen des vermeintlich „zivilen“ Lebens. Für die katholische Kirche erledigt das der Kölner Hassprediger, Feld-Kardinal Meisner. Der hat Kriegsminister zu Guttenberg samt ranghöchsten Militärs und einer Abordnung Kanonenfutter zum Soldatengottesdienst in den Dom eingeladen. Ob Guttenberg seine PR-Agenten Ehefrau Stefanie und Johannes B. Kerner mitgebracht hat, wissen wir nicht.
 
In Köln, dem größten Bundeswehrstandort, erläutert der Glaubenskrieger jedes Jahr mehr als tausend Soldatinnen und Soldaten seine Kriegsvision. Die Kriegseinsätze der Bundesregierung erhalten ihre christradikale Weihung. Gerüstet mit dieser jährlichen Segnung ist der deutsche Soldat als erneuter Angriffskrieger - wie Oberst Klein - über jeden Vorwurf erhaben, denn nur "Menschlichkeit ohne Gottesglauben verkommt in Brutalität." Konkreter: "Einem Gott lobenden Soldaten kann man guten Gewissens Verantwortung über Leben und Tod anderer übertragen, weil sie bei ihm gleichsam von der Heiligkeit Gottes mit abgesegnet sind." So reiht sich Meisners Predigtspruch aus dem Jahre 1997 als wohl berühmtester Auswurf des Kölner Feldkardinals nahtlos in den kreuzzüglerischen Wortschwall ein: "In betenden Händen ist die Waffe vor Missbrauch sicher“. Ist doch der Soldat, so erkannte der Militarist Meisner aufgrund höherer Eingebung bereits1993, "als Inbegriff der strafenden Gerechtigkeit die letzte Möglichkeit, das Böse im Menschen zu bannen."
 
Soldaten wie Oberst Klein sind "Verkünder der Wahrheit des Friedens". Die Wahrheit des meisnerschen Friedens lautet dabei ganz unverhohlen Krieg. Damit ist der Gotteskrieger vom Rhein auf der Höhe der Zeit. Ende Januar wird (nach Meisner auch) das Parlament die Verlängerung des Afghanistaneinsatzes absegnen.
 
Die Legitimation soldatischen Mordens durch die katholische Kirche ist ein willkommener und gesellschaftlich bedeutender Beitrag zur deutschen Politik der KRIEGSSICHERUNG. 
 
Guttenberg + Meisner Wegtreten ! (PK)


Online-Flyer Nr. 284  vom 12.01.2011



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