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Zwischenlösung für obdachlose Besetzer gefunden - Fotogalerie
Räumung und Abriß des Barmer Blocks
Von Paula Schaefer - Fotos: Initiative Barmer Viertel
Das Dezernat für Soziales der Stadt Köln und die GAG hatten den Obdachlosen als Zwischenlösung am Freitag eine Bleibe in einem Hochhaus in Vingst angeboten, das im Herbst abgerissen werden soll. Dort sind fast alle Mieter ausgezogen. So konnte die Barmer Block-Gruppe dort am Samstag zwei Etagen beziehen. Seit langem haben sie wieder Wasser und Strom. Wir von der Initiative Barmer Block freuen uns, dass Pfarrer Franz Meurer beim Umzug vor Ort war und die Gruppe willkommen geheißen hat.
Nachdem die Stadt zunächst untätig geblieben war, am Donnerstag ein städtisches Haus zeitweilig besetzt wurde und am Freitagmorgen noch eine Räumung des Obdachlosen-Camps auf dem Barmer Platz durch die Polizei drohte, konnte diesmal in letzter Minute der Dialog über Polizeigewalt siegen. Wir sind froh, dass das Camp ein Ende gefunden hat. Nicht nur, weil es inmitten der Abrissarbeiten ein trostloser Platz ist, sondern auch, weil während der WM das Risiko von Attacken größer wurde. Am Samstag warfen die ersten Hooligans vom S-Bahngleis Steine nach den Menschen auf dem Barmer Platz. Sie wurden von der Polizei vor Ort festgenommen.
Da die Stadt für nächste Woche Verhandlungen über eine endgültige gemeinschaftliche Wohnlösung für die Barmer Obdachlosen zugesagt hat, könnte so die Jahre lang dauernde Ausgrenzung von Punkern in Köln beendet werden. Durch ein schnelles Verhandlungsergebnis würden die von der Initiative Barmer Viertel zur WM angemeldeten Protest-Kundgebungen gegen die Obdachlosigkeit der Punker überflüssig, und allen Seiten bliebe eine unnötige Auseinandersetzung erspart.
Wie die NRhZ in ihrer letzten Ausgabe berichtete, hatte das Liegenschaftsamt der Stadt ursprünglich der Initiative Barmer Viertel für Freitag, 2. Juni, Verhandlungen über den Barmer Block angeboten, einen Tag vor diesem Termin aber die Häuser mit Gewalt räumen lassen und anschließend erklärt, es gebe keinerlei Gesprächsbedarf mehr. Dieser sei aufgrund des Brandes vom Montag umso stärker vorhanden, meint dagegen die Initiative, denn bekanntlich sei der Barmer Block von Ordnungsamt und Feuerwehr unter anderem deswegen geschlossen worden, weil die Besetzer "Brandschutzwege blockiert hätten". Es stelle sich nun die Frage, welche Auflagen die Feuerwehr dem Erbauverein hinsichtlich des Brandschutzes
gemacht habe: "Auf dem Innenhof sind nämlich Berge von ausgebauten Deckenpaneelen, Bodendielen, Türen und Treppengeländern aus Holz erst nach der Räumung teilweise meterhoch aufgehäuft worden - etwas, was die Besetzer nie gewagt hätten. Bei den zur Zeit herrschenden Zuständen kann es als ein Glücksfall angesehen werden, dass sich der Brand nicht rasend schnell über diese Holzstapel auf den gesamten Block ausgebreitet hat."
Nach den ganzen Ungereimtheiten um den Barmer Block stelle sich die Frage, "ob die Missachtung der Brandschutzvorschriften bloße Fahrlässigkeit war". Es sei jedenfalls "merkwürdig, dass gerade die Barmer Strasse 21 brannte, das einzige Haus, in dem regulär Bewohner gemeldet waren". Für die Ordnungshüter der Stadt Köln und den Erbbauverein sei es "mehr als nur peinlich", dass gerade unter ihrer Obhut Brandschutzvorschriften verletzt wurden und der Barmer Block in Flammen stand. Es sei an der Zeit, dass "Gewerbeaufsicht, Ordnungsamt und Feuerwehr tätig werden müssen, diesmal aber nicht nur als Alibi für eine polizeiliche Räumung, sondern in Erfüllung ihrer originären Aufgaben".
Trotz Gesprächszusagen der Stadt geräumt
Demonstration gegen den Wortbruch der Stadt
Abriss im Barmer Viertel hat begonnen
Obdachlosen-Camp umgeben von Abrissarbeiten
Übergangswohnplatz im Hochhaus
Feuer im Barmer Block - nur Fahrlässigkeit?
Fotos: Initiative Barmer Viertel
Weitere Informationen unter barmerviertel.ina-koeln.org
Online-Flyer Nr. 48 vom 14.06.2006
Zwischenlösung für obdachlose Besetzer gefunden - Fotogalerie
Räumung und Abriß des Barmer Blocks
Von Paula Schaefer - Fotos: Initiative Barmer Viertel
Das Dezernat für Soziales der Stadt Köln und die GAG hatten den Obdachlosen als Zwischenlösung am Freitag eine Bleibe in einem Hochhaus in Vingst angeboten, das im Herbst abgerissen werden soll. Dort sind fast alle Mieter ausgezogen. So konnte die Barmer Block-Gruppe dort am Samstag zwei Etagen beziehen. Seit langem haben sie wieder Wasser und Strom. Wir von der Initiative Barmer Block freuen uns, dass Pfarrer Franz Meurer beim Umzug vor Ort war und die Gruppe willkommen geheißen hat.
Nachdem die Stadt zunächst untätig geblieben war, am Donnerstag ein städtisches Haus zeitweilig besetzt wurde und am Freitagmorgen noch eine Räumung des Obdachlosen-Camps auf dem Barmer Platz durch die Polizei drohte, konnte diesmal in letzter Minute der Dialog über Polizeigewalt siegen. Wir sind froh, dass das Camp ein Ende gefunden hat. Nicht nur, weil es inmitten der Abrissarbeiten ein trostloser Platz ist, sondern auch, weil während der WM das Risiko von Attacken größer wurde. Am Samstag warfen die ersten Hooligans vom S-Bahngleis Steine nach den Menschen auf dem Barmer Platz. Sie wurden von der Polizei vor Ort festgenommen.
Da die Stadt für nächste Woche Verhandlungen über eine endgültige gemeinschaftliche Wohnlösung für die Barmer Obdachlosen zugesagt hat, könnte so die Jahre lang dauernde Ausgrenzung von Punkern in Köln beendet werden. Durch ein schnelles Verhandlungsergebnis würden die von der Initiative Barmer Viertel zur WM angemeldeten Protest-Kundgebungen gegen die Obdachlosigkeit der Punker überflüssig, und allen Seiten bliebe eine unnötige Auseinandersetzung erspart.
Wie die NRhZ in ihrer letzten Ausgabe berichtete, hatte das Liegenschaftsamt der Stadt ursprünglich der Initiative Barmer Viertel für Freitag, 2. Juni, Verhandlungen über den Barmer Block angeboten, einen Tag vor diesem Termin aber die Häuser mit Gewalt räumen lassen und anschließend erklärt, es gebe keinerlei Gesprächsbedarf mehr. Dieser sei aufgrund des Brandes vom Montag umso stärker vorhanden, meint dagegen die Initiative, denn bekanntlich sei der Barmer Block von Ordnungsamt und Feuerwehr unter anderem deswegen geschlossen worden, weil die Besetzer "Brandschutzwege blockiert hätten". Es stelle sich nun die Frage, welche Auflagen die Feuerwehr dem Erbauverein hinsichtlich des Brandschutzes
gemacht habe: "Auf dem Innenhof sind nämlich Berge von ausgebauten Deckenpaneelen, Bodendielen, Türen und Treppengeländern aus Holz erst nach der Räumung teilweise meterhoch aufgehäuft worden - etwas, was die Besetzer nie gewagt hätten. Bei den zur Zeit herrschenden Zuständen kann es als ein Glücksfall angesehen werden, dass sich der Brand nicht rasend schnell über diese Holzstapel auf den gesamten Block ausgebreitet hat."
Nach den ganzen Ungereimtheiten um den Barmer Block stelle sich die Frage, "ob die Missachtung der Brandschutzvorschriften bloße Fahrlässigkeit war". Es sei jedenfalls "merkwürdig, dass gerade die Barmer Strasse 21 brannte, das einzige Haus, in dem regulär Bewohner gemeldet waren". Für die Ordnungshüter der Stadt Köln und den Erbbauverein sei es "mehr als nur peinlich", dass gerade unter ihrer Obhut Brandschutzvorschriften verletzt wurden und der Barmer Block in Flammen stand. Es sei an der Zeit, dass "Gewerbeaufsicht, Ordnungsamt und Feuerwehr tätig werden müssen, diesmal aber nicht nur als Alibi für eine polizeiliche Räumung, sondern in Erfüllung ihrer originären Aufgaben".
Trotz Gesprächszusagen der Stadt geräumt
Demonstration gegen den Wortbruch der Stadt
Abriss im Barmer Viertel hat begonnen
Obdachlosen-Camp umgeben von Abrissarbeiten
Übergangswohnplatz im Hochhaus
Feuer im Barmer Block - nur Fahrlässigkeit?
Fotos: Initiative Barmer Viertel
Weitere Informationen unter barmerviertel.ina-koeln.org
Online-Flyer Nr. 48 vom 14.06.2006