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Aktueller Online-Flyer vom 24. November 2024  

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Inland
Erfolgreiche Solidaritätsaufrufe vom Hochblauen für den zensierten LAIKA-Verlag:
Boykott-Aufruf gegen die Zensoren hat geholfen
Von Evelyn Hecht-Galinski und Peter Kleinert

Solidarität hat nichts mit Links, oder Rechts zu tun. Unsolidarisches Handeln findet man überall, siehe die Hetzkampagne gegen das Grass-Gedicht, oder gegen Gilad Atzmon. Weil seit dem 9. Mai dem LAIKA Verlag, einem kleinen, aber feinen Verlag, der Ausschluss wegen eines "gewissen kleinen Buches" von den "Linken Buchtagen" (15. bis 17. Juni 2012) in Berlin drohte, schien mir das als glücklicherweise unabhängige und daher für Gerechtigkeit kämpfende Publizistin mehr als unerträglich. Inzwischen sahen sich die Veranstalter gezwungen, dem LAIKA Verlag die Teilnahme doch zu erlauben, weil sonst durch die Absage anderer Verlage und Autoren "das Zustandekommen der Buchtage gefährdet" sei. Hier einige Solidaritätserklärungen, die wir für diese NRhZ-Ausgabe vorbereitet hatten und nun trotz des Rückziehers der Berliner Buchtagemacher auch veröffentlichen.


Ohne Begründung will man den LAIKA Verlag ausschließen. Woran erinnert mich das? An deutsche Traditionen und Tugenden, wie sie auch der von mir hoch verehrte Literaturnobelpreisträger Günter Grass erfahren musste? Wann brennen die Bücher wieder? Gerade in dem "gewissen blauen Buch" schreiben, lese ich die Autorennamen, nur jüdische, oder israelische Autoren? Diese kennen besonders gut "politische Gründe", wenn es um Ausgrenzung geht. die Linke und die sogenannte Linke schafft sich gegenwärtig schon durch eigene Probleme und Querelen ab, wenn sie so weitermacht. Aber solche Zensur auszuüben, um die Meinungsfreiheit zu beschränken, dass zeigt mir wie tief die Linken Buchtage schon in der "Political Correctnis" angekommen sind. Die Geschichte wird es zeigen, auch das Anbiedern wird die nachdenkenden Wähler nicht an die Urnen und die nachdenkenden Leser nicht zu den Buchtagen bringen. Solidarität mit dem LAIKA Verlag und den von mir hoch geschätzten Karl-Heinz Dellwo und Willi Baer. Mögen sie noch viele gute Bücher herausgeben! 
 
Dazu passend ein Gedicht von Erich Fried:
 
Zionisten
mit linkem falschen Bewusstsein
Zionisten
mit rechtem falschen Bewusstsein
 
Antisemiten
mit rechtem falschen Bewusstsein
Antisemiten
mit linkem falschen Bewusstsein
und Antisemiten
mit zionistischem falschen Bewusstsein
 
Kein Bewusstsein
das den Anitsemitismus
oder den Zionismus
rechtfertigen kann
 
Evelyn Hecht- Galinski
 
Solidaritätsaufruf gegen die Zensur adressiert an
 
die tageszeitung; Trotzdem Verlagsgenossenschaft; Unrast Verlag; Ventil Verlag; Verbrecher Verlag; Verlag AG Spak; Verlag Edition AV; VSA; Schmetterling Verlag; Phase 2; Orange press; Oppo Verlag; Neuer ISP Verlag; Merve Verlag Berlin; Lateinamerika Nachrichten; Karin Kramer Verlag; Wochenzeitung Jungle World; Graswurzelrevolution; FDCL – Forschungs- und Dokumentationszentrum Chile-Lateinamerika; Extrabuch; Espero; edition assemblage; aLiVe; Assoziation A; Alibri Verlag; AfricaVenir International und an die beteiligten Verlage der Linken Buchmesse Berlin 2012:
 
Hamburg, den 23.05.2012
 
Am 9. Mai 2012 erfährt der LAIKA-Verlag Hamburg, dass der Verlag „aus politischen Gründen“ von der Teilnahme an den Linken Buchtagen 2012 in Berlin „ausgeschlossen“ wurde. Hintergrund war die Anfrage von Berliner FreundInnen des Verlages nach einem Standplatz. Auf telefonische Nachfrage an den uns mitgeteilten Sprecher Christian W., erfährt der Verlag in gedrungenen Sätzen, Grund sei ein „gewisses blaues Buch", näheres müsse dazu nicht erläutert werden“. Angaben über das Gremium, das sich diesen Ausschluß anmaßte, wurden nicht gegeben.
 
Bei dem „gewissen blauen Buch“ handelt es sich um den 2. Band der Reihe Edition Provo "Mitternacht auf der Mavi Marmara", erschienen im LAIKA-Verlag im März 2011, das Berichte und Reflexionen von ca. 50 Autoren enthält zur versuchten Blockadedurchbrechung 2010 durch die Gaza-Hilfsflottille und zu dem Angriff der israelischen Marine auf sie, sowie grundsätzlich zum Verhältnis Israel-Palästina. Zu den Autoren dieses Bandes gehören u.a. Moshe Zuckermann, Amira Hass, Sara Roy, Ilan Pappé, Henning Mankel, Noam Chomsky, Adam Horowitz und viele andere.
 
Auf die Forderung des LAIKA-Verlages, eine politische Begründung abzugeben, haben die anonymen Ausschließer bis heute nicht reagiert. Der LAIKA-Verlag ist ein dezidiert linker Verlag, der seit ca. 2 ½ Jahren mit verschiedenen Reihen zur Geschichte der Linken, zur notwendigen Theoriebildung und zu aktuellen sozialen, politischen oder internationalen Fragen publiziert. Der Ausschluß dieses Verlages von einer sich selbst als „links“ definierenden Buchmesse ist ein Akt der Zensur, aber auch der dumme Anspruch von Sackgassenlinken, darüber entscheiden zu dürfen, wer dazu gehört und wer nicht. Der Wunsch nach Zensur ist der Herrschaftsanspruch über den Geist der anderen. Ihr Anlass ist nie die Unwahrheit, denn sie ist nicht zu fürchten, sondern in der Regel das eigene illegitime Interesse oder die eigene Idiotie, die sich gegenüber der freien politischen Auseinandersetzung blamiert.
 
Der LAIKA-Verlag ruft alle an diesen Linken Buchtagen in Berlin vom 13. bis 17. Juni 2012 beteiligten Verlage auf, diesem ebenso lächerlichen wie dummen Anspruch einer willkürlichen, dogmatischen Hinterzimmergruppe auf Herrschaft über das, was in linken Verlagen veröffentlicht werden darf und was nicht, die einzige Antwort zu geben die es verdient: Eine radikale Absage. Eine Beteiligung an einer Buchmesse unter der Akzeptanz der Zensur würde hinter den Anspruch aller linken Verlage, die Selbstbefähigung zur politischen Auseinandersetzung über alle Fragen der Gesellschaft und der Welt zu fördern, denunziativ zurückfallen.
 
LAIKA-Verlag GmbH & Co. KG, Schulterblatt 25, 20357 Hamburg.
Für Solidaritätserklärungen: Telefon: 040 28416750, Fax: 040 28416751, info@laika-verlag.de, www.laika-verlag.de
Geschäftsführer: Willi Baer und Karl-Heinz Dellwo
 
Das Buch, um das es den Zensoren bei den Buchmesse-Veranstaltern ging, hat den Titel: "Mitternacht auf der Mavi Marmara - Der Angriff auf die Gaza-Solidaritäts-Flottille"
Ediert von Moustafa Bayoumi
LAIKA-Verlag, EDITION PROVO 2011
ISBN: 978-3-942281-88-1, 368 Seiten, 19,90 €
 
Solidaritätsaufruf vom 24. Mai 2012
 
Einmal mehr zeigt sich wie weit der Einfluss antideutscher Kreise in der sog. radikalen Linken gediehen ist. Zu den kommenden “Linken Buchtagen” in Berlin (13.-17.Juni) haben die Veranstalter den “Laika-Verlag” aus Hamburg ausgeladen. Hintergrund ist dabei ein in ihrem Verlag erschienenes Buch, in dem kritische Stimmen zur israelischen Politik gegenüber Palästina und den Palästinenser_innen versammelt sind. Diese Positionen sollen keine Öffentlichkeit auf den Buchtagen finden. Unliebsame politische Positionen werden damit schlicht und ergreifend von den “Linken Buchtagen” ausgeschlossen. Die Veranstalter_innen maßen sich zudem an, darüber zu entscheiden welches Literatur- und Informationsangebot den Besucher_innen der Buchtage präsentiert werden darf und was nicht, entmündigen die Leser_innen und schliessen dafür einen ohne Zweifel linken Verlag von den Buchtagen aus. Das ist Zensur. Es ist ein weiterer Akt autoritären Gebarens von Antideutschen, die schon oft Veranstaltungen ihnen missliebiger linker Gruppen zu verhindern versuchten und mit ekelhafter Hetze überzogen. Die “Linken Buchtage” werden u.a.von der pro-kapitalistischen “tageszeitung”, der antideutschen “Jungle World” und dem “Verbrecher-Verlag” unterstützt.
 
Wir erklären uns mit dem Laika-Verlag solidarisch.
Syndikalismus

Jüngste Stellungnahme des LAIKA-Verlags
 
An die beteiligten Verlage
der Linken Buchmesse Berlin 2012 und alle, die uns
unterstützt haben.
Hamburg, 29.05.2012
Der LAIKA-Verlag hat nach seinem Ausschluß von den Linken Buchtagen Berlin 2012 durch die antideutschen Organisatoren eine große Anzahl von Solidaritätserklärungen erhalten, darunter von anderen linken Verlagen, Autoren, Einzelpersonen und politischen Gruppen aus Deutschland, Europa, Israel oder den USA.
Der LAIKA-Verlag bedankt sich bei allen für ihre solidarische Unterstützung.
Inzwischen haben die antideutschen Organisatoren Stellung bezogen. In Ihrer
Stellungnahme schreiben sie, daß sie durch »die bereitwillige Boykottankündigungeiniger Verlage und AutorInnen« gezwungen werden, sich der Anwesenheit des LAIKA-Verlages nicht weiter zu verwehren.
Eine tiefere Auseinandersetzung mit dem gesamten Text scheint uns unnötig, denn er hat als Botschaft nur, dass sie alles beibehalten; sie weichen sozusagen gerade mal der Gewalt (die es nicht gab). Neu ist allenfalls, daß der explizite Ausschluß des LAIKA-Verlages mit den Mitteln der Sprachregelung zu einem »nicht eingeladen« gewendet wurde.
Nachdem andere teilnehmende Verlage ihren politischen Widerspruch gegen unseren Ausschluß erklärten, führen die Organisatoren ihren eigenen Angaben nach die Buchtage fort, obwohl es »keine gemeinsame Grundlage für ein gemeinsames Projekt« mehr gibt. Solche Art opportunistischer Haltung kann jederzeit in eine neue Richtung umschlagen.
Für uns ist das keine Basis, auf der wir mir anderen zusammen arbeiten wollen. Wir sind nicht bereit, einfach zur Tagesordnung überzugehen und uns unter der Organisationshoheit von Sektierern dort hinzustellen, als wäre nichts gewesen. Wir finden es geradezu grotesk, dass ein linker Verlag wie der LAIKA-Verlag gegen einen antideutschen Wächterrat kämpfen soll, um an linken Buchtagen teilnehmen zu können. Diese Zumutung lehnen wir ab. Wir haben ein anderes Verständnis von dem, was linke Buchtage sein müssen. Aufgabe linker Buchtage ist es, eine Plattform herzustellen, um den großmöglichsten Bereich an linken Position zu integrieren und eine öffentliche Auseinandersetzung über die unterschiedlichen Positionen zu fördern.

Solche linken Buchtage müssen deshalb erst wieder hergestellt werden.

LAIKA-Verlag Hamburg
Karl-Heinz Dellwo
Willi Baer 
(PK)


Online-Flyer Nr. 356  vom 30.05.2012



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