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Warum die "WAZ" einen Artikel aus "Neues Deutschland" übernimmt:
Cubaner als Abzocker denunziert
Von Heinz W. Hammer
In einem Leserbrief an die WAZ zu einem Cuba-Artikel "Haste mal ’nen CUC?" beschwert sich Heinz-W. Hammer, Vorsitzender der Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba e.V., Regionalgruppe Essen, da würden die CubanerInnen als Abzocker denunziert. Der Artikel von Alexander Richter im "NRZ-/WAZ-Reisejournal" vom 7. Juli war bereits am 11./12. Februar in der Tagezeitung "Neues Deutschland" mit demselben Aufmacherphoto illustriert erschienen. Hier Hammers Kritik. – Die Redaktion:
Online-Flyer Nr. 362 vom 11.07.2012
Warum die "WAZ" einen Artikel aus "Neues Deutschland" übernimmt:
Cubaner als Abzocker denunziert
Von Heinz W. Hammer
In einem Leserbrief an die WAZ zu einem Cuba-Artikel "Haste mal ’nen CUC?" beschwert sich Heinz-W. Hammer, Vorsitzender der Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba e.V., Regionalgruppe Essen, da würden die CubanerInnen als Abzocker denunziert. Der Artikel von Alexander Richter im "NRZ-/WAZ-Reisejournal" vom 7. Juli war bereits am 11./12. Februar in der Tagezeitung "Neues Deutschland" mit demselben Aufmacherphoto illustriert erschienen. Hier Hammers Kritik. – Die Redaktion:
Der Artikel ist aus zweierlei Gründen ein Ärgernis.
Erstens handelt es sich um die Zweitverwertung eines Beitrages, der vom selben Autor nahezu identisch bereits unter dem selben Titel am 11./12.02.2012 in der Tageszeitung "Neues Deutschland« veröffentlicht wurde – sogar mit dem selben Aufmacherphoto illustriert.
Zweitens ist er inhaltlich undifferenziert, pauschalisierend und den cubanischen Bürgerinnen und Bürgern gegenüber herablassend. "Der" Cubaner bzw. "die" Cubanerin werden als Abzocker und Bettler denunziert. Jede Dienstleistung auf Cuba sollte wohl in den Augen des Autors kostenlos sein? Und in der Bundesrepublik? Sind hier Handel und Dienstleistungen kostenlos? Wer käme auf die Idee, für eine Schuhreparatur oder den Einkauf eines Blumenstraußes den betreffenden Dienstleister verächtlich zu machen in dem Stil "Und für alles wollen die auch noch ’nen Euro haben"?
Ökonomische Hintergründe sind für den Autor offensichtlich kein Thema. Der CUC bspw. hat als vorübergehende konvertible Währung den US-Dollar abgelöst, der wiederum 1993 auf der Insel legalisiert wurde, als Cuba durch die Auflösung von 85% seiner Außenhandelspartner (DDR, SU usw.) gegen die plötzliche doppelte Blockade ums ökonomische Überleben und damit auch um den Zugang zu konvertibler Währung kämpfen musste.
Die en passent als "leidiges US-Embargo" verharmloste, seit 52 Jahren anhaltende totale Handels-, Finanz- und Wirtschaftsblockade durch die USA und ihre Verbündeten, die seit 20 Jahren von der UN-Vollversammlung als völkerrechtswidriges Verbrechen fast einstimmig verurteilt wird, ist sicherlich nicht für alle Binnenprobleme Cubas verantwortlich, aber doch für einen sehr großen Prozentsatz.
Die Liste der journalistischen Fehlleistungen ließe sich fortsetzen. Doch in einem einzigen Punkt ist dem Autor recht zu geben, wenn er schreibt: "Kuba bleibt eine Reise wert…". Denn vor Ort kann sich jede/r Reisende von den tatsächlichen Zuständen Cubas ein eigenes Bild machen und somit wesentlich klüger zurückkommen als er oder sie nach dem Lesen eines solch tendenziösen Artikel ist.
Heinz-W. Hammer,
Vors. Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba e.V., Regionalgruppe Essen
Hier der Anfang des Original-Artikels aus dem "ND"
Von Alexander Richter 11.02.2012 / Reise
Haste mal 'nen CUC?
Kuba ist bei immer mehr Touristen aus aller Welt schwer angesagt. Frauen lieben ihn. Auch Männer sind heiß auf den CUC. Havanna, die Hauptstadt mit der großen Prise an morbider Romantik, ist ein besonders heißes CUC-Pflaster. Hinter den drei Buchstaben verbirgt sich Geld, eine künstliche Währung, die es nur auf Kuba gibt und für die man vieles kaufen kann, was es für die normale Landeswährung, den Peso, nicht gibt. Wer CUC (Peso cubano convertible) hat, gewinnt, meinen die Kubaner und sind erfinderisch, wenn es darum geht, den Touristen, die den CUC als Zahlungsmittel bekommen, mit einem Lächeln Geld aus der Tasche zu ziehen. Frei nach dem Motto: »Haste mal 'nen CUC?«
Da ist zum Beispiel die Havanna-Mama, die an der Plaza Vieja in der Welterbe-Altstadt posiert. Ganz in weiß, mit roter Nelke am Kopftuch, buntem Fächer und überdicker Zigarre legt sich die Kreolin für jede Kamera und einen CUC ins Zeug....(PK)
Den vollständigen Artikel finden Sie unter
Den vollständigen Artikel finden Sie unter
Online-Flyer Nr. 362 vom 11.07.2012