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Die 6. Ausgabe der Transdemokratie 2012
Keine Angst, meine Herren!
Von Ekkes Frank
Alarm! Alarm!!! Zum Beginn des Herbstes 2012 schockieren gleich mehrere Meldungen. Es geht um Probleme, die eher lösbar erscheinen, etwa den Beschluss des Bundesrates am 21.9. zugunsten einer Frauenquote in Aufsichtsräten (das wird der Bundestag schon abschmettern, keine Angst, meine Herren!) oder die sich häufenden Mäkeleien, die "stärkste Frau der Welt" werde - auch im eigenen Land - immer schwächer (die nächsten Bundestagswahlen wird Frau Merkel wieder gewinnen, da darf man(n) sich wie immer voll auf die SPD verlassen).
Richtig Angst dagegen machen Nachrichten wie diese aus der SZ vom 21.9.: "Schwache Konjunktur - Krise erreicht deutsche Autobauer". Wir lesen, dass die Verkaufszahlen von Daimler und Porsche drastisch zurückgehen, also der Absatz von Edelkarossen (die SZ spricht von "Oberklasse-Autos" und "Premium-Herstellern"), nicht nur von den billigen Massenschleudern aus den Häusern FIAT oder Ford; oder - eine Nachricht vom 22.9. - dass ab 2028 der deutsche Export-überschuss - Stolz und Stütze unseres andauernden Wirtschaftswohlstands - bei Null gelandet sein werde. Ja, in drei Teufels Namen (oder von mir aus auch: um Gottes Willen!) - was dann???
Online-Flyer Nr. 374 vom 03.10.2012
Die 6. Ausgabe der Transdemokratie 2012
Keine Angst, meine Herren!
Von Ekkes Frank
Alarm! Alarm!!! Zum Beginn des Herbstes 2012 schockieren gleich mehrere Meldungen. Es geht um Probleme, die eher lösbar erscheinen, etwa den Beschluss des Bundesrates am 21.9. zugunsten einer Frauenquote in Aufsichtsräten (das wird der Bundestag schon abschmettern, keine Angst, meine Herren!) oder die sich häufenden Mäkeleien, die "stärkste Frau der Welt" werde - auch im eigenen Land - immer schwächer (die nächsten Bundestagswahlen wird Frau Merkel wieder gewinnen, da darf man(n) sich wie immer voll auf die SPD verlassen).
Ich denke, jetzt sind wir alle gefordert! Solche gut gemeinten Aktionen wie der gewerkschaftlich mitgetragene jahrelange Verzicht auf Lohnerhöhungen oder diese undifferenzierte Abwrackprämie reichen da einfach nicht mehr. Und bis die Regierung dann ihren neuen Rettungsschirm aufgespannt hat, dauert es noch eine ganze Weile. Ein erster Schritt also: unterstützen wir die deutschesten aller unserer Firmen! Kaufen wir, jeder und jede von uns, einen Porsche und/oder einen Daimler!
Klar: das bedeutet schon auch ein bisschen Verzicht auf anderes. Aber ist ein Urlaub - wenn er denn überhaupt sein muss - im Odenwald nicht genau so schön wie in den Rocky Mountains? Und viel, viel billiger!? Wissen wir nicht längst, dass Margarine gesünder ist als Butter? Dass Fleisch voller Antibiotika krebserregend sein kann? Dass diese sündhaft teuren lebensverlängernden Maßnahmen von vielen hilf- und sprachlos Dahinsterbenden ums Verrecken gar nicht gewollt werden?
Nein, nein: ein bisschen Sparsamkeit und ein kleiner Kredit zu günstigen Zinskonditionen (die Deutsche Bank hilft da gerne individuell) - und schon glänzen ein Mercedes S-Klasse oder ein Boxster mehr vor unserem Wohnblock und damit auch die Augen der auf den Profit schauenden Manager, der wichtigsten Stützen unseres deutschen Wohlstandes! Und ganz nebenbei: welch herrliches Gefühl unendlicher Freiheit ist es doch, auf den zweieinhalb Kilometern ungebremster Fahrt zwischen zwei Zehnkilometerstaus auf der Autobahn ohne Geschwindigkeitsbeschränkung entlangzurauschen! Und für diesen Rausch braucht man kein Nikotin, Alk oder Hasch oder Koks!
Also, zögern wir nicht länger! Zu viel Nachdenken macht immobil! Bewegen wir uns alle, in die richtige Richtung, zu mehr Wachstum, Wachstum, Wachstum! (PK)
Ekkes Frank, Kölner Autor, Liedermacher und Kabarettist. Er lebt heute überwiegend in seiner Casa-Adagio in Italien. Mehr über ihn auf seiner Internetseite http://www.ekkes.de/ und http://www.casa-adagio.de/
Online-Flyer Nr. 374 vom 03.10.2012