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Arbeit und Soziales
Glaubwürdigkeit statt leerer Versprechen angesichts unbezahlbaren Stroms!
Altmeier greift in Gabriels Wahlkampf-Mottenkiste
Von Peter Kleinert
„Ist es die absolute Abwesenheit von Scham im Wahlkampf oder reicht die Halbwertzeit des Gedächtnisses von Politikern tatsächlich nicht mal über eine ganze Legislaturperiode?“ fragt Hartz4-Plattform-Sprecherin, Brigitte Vallenthin angesichts der medienwirksamen Präsentation von Öko-Kühlschränken für Hartz IV-Berechtigte durch den derzeitigen Umweltminister Peter Altmeier. Die Hartz IV-Initiative erinnert sich noch sehr genau: "Dieselben Schlagzeilen gab es doch schon einmal."
Hartz IV-Sprecherin
Brigitte Vallenthin
Richtig! Es war im Jahre 2008, und es war ein Jahr vor der Bundestagswahl - genau wie jetzt. Lediglich einen winzig kleinen Unterschied gab es: der Umweltminister hieß damals Sigmar Gabriel und war von der SPD. Scheint nur, dass die Berater der diesmal auch auf die Hartz IV-Wähler schielenden CDU nicht so genau auf die Folgen von Gabriels damaliger nicht wirklich schlauer Idee geschaut haben. Die Wahl ging für die Partei des Umweltministers den Bach runter. „Na, dann guten Appetit, Herr Altmaier, beim Genuss der von Herrn Gabriel eingebrockten Suppe! - Mit den Beratern scheint das so ein Problem zu sein - nicht nur bei der SPD“, stellt Brigitte Vallenthin fest.
Online-Flyer Nr. 382 vom 28.11.2012
Glaubwürdigkeit statt leerer Versprechen angesichts unbezahlbaren Stroms!
Altmeier greift in Gabriels Wahlkampf-Mottenkiste
Von Peter Kleinert
„Ist es die absolute Abwesenheit von Scham im Wahlkampf oder reicht die Halbwertzeit des Gedächtnisses von Politikern tatsächlich nicht mal über eine ganze Legislaturperiode?“ fragt Hartz4-Plattform-Sprecherin, Brigitte Vallenthin angesichts der medienwirksamen Präsentation von Öko-Kühlschränken für Hartz IV-Berechtigte durch den derzeitigen Umweltminister Peter Altmeier. Die Hartz IV-Initiative erinnert sich noch sehr genau: "Dieselben Schlagzeilen gab es doch schon einmal."
Hartz IV-Sprecherin
Brigitte Vallenthin
NRhZ-Archiv
Was für die Wahlkampfberater zur bloßen Mehrheitsbeschaffung dient, ist für die Hartz IV-Betroffenen bitterer Ernst. Der von ihnen aus dem Regelsatz zu zahlende Stromanteil war von vornherein viel zu niedrig bemessen. Die Folge: ein dramatischer Anstieg von Stromabschaltungen. Und die aktuellen sowie noch zu erwartenden zukünftige Stromkostensteigerungen würden dazu führen, dass sich immer mehr Familien Strom nicht mehr werden leisten können, erklärt die Hartz IV-Sprecherin. "Angesichts dieses Rausschmisses großer Teile von Bürgern aus der Zivilisation ist nach Ansicht der Hartz4-Plattform endlich glaubwürdiges Handeln geboten und nicht von bloßen
Parteiinteressen gesteuertes Wahlkampfgetöse."
Es war im Oktober des Jahres 2008 - die Hartz4-Plattform hat das nicht vergessen und erinnert sich noch sehr genau an das "Hornberger Schießen" um Kühlschränke für Hartz IV-Haushalte. Eher entmutigend, wie sich die Wahlkampf-„Bilder“ von 2008 und 2012 gleichen:
16. Oktober 2008, Umweltminister Gabriel verkündet einen „Nationalen Energieeffizienzplan“:
• 150 € Zuschuss, damit sich Haushalte mit wenig Geld einen Strom sparenden Kühlschrank leisten könnten,
• 5 Millionen Euro seien dafür bereits bis Ende 2008 eingeplant,
• die im Jahr 2009 auf 15 Millionen erhöht werden sollten. Und
• mit der Caritas könne man zusammen arbeiten.
• Die solle Energieberater einstellen,
• die Gutscheine für die Ökokühlschränke ausstellen könnten.
"Eine gute Idee", dachte damals die Hartz4-Plattform und machte sich unmittelbar an die Recherche, welche Verwaltungsverfahren für die Betroffenen notwendig wären, um diesen mit entsprechenden Informationen den Weg zur ministeriellen "Wohltat“ zu erleichtern. "Es wurden Anträge bei regionalen Behörden gestellt, doch in den Ämtern saßen nur die drei Affen. Keiner wusste von nichts. Man solle sich an den Bund wenden. Da - wo genau konnte auch niemand beantworten - würde man vielleicht mehr wissen. Schließlich die Nachfrage im Umweltministerium. Auch da wieder: viel Durchfragen und immer wieder die Begegnung mit den drei Affen. Die Hartz4-Plattform gab immer noch nicht auf und landete schließlich in einem Referat, in dem man schon mal von der Aktion gehört hatte. Man wolle sich schlau machenlautete die Vertröstung."
Nach abermals mehrfachen Versuchen hat dann auch jemand herausgefunden: die rechtliche Umsetzung sei in der Prüfung. Die dauerte und dauerte und die versprochenen Rückmeldungen blieben auch aus. Irgendwann gab die Bürgerinitiative auf. Von der Aktion oder gar ihrer Umsetzung hat sie nie wieder gehört - bis jetzt, wo erneut eine Bundestagswahl vor der Tür steht. Ein neuer Minister - eine andere Partei - das alte Versprechen an Hartz IV-Wähler - fast wortgleich dieselben "Flötentöne“ fürs Kreuzchen im Jahr 2013:
23. November 2012: Bundesumweltminister Peter Altmeier überlegt,
• Hartz IV-Berechtigten einen Zuschuss für den Kauf eines energieeffizienten Kühlschranks zu gewähren, der „signifikant hoch“ sein solle.
• Dabei denke der Minister an ein Gutschein-Modell,
• das u.a. von der Caritas im Rahmen ihres Energieberatungs-Projektes „Stromspar-Check“ umgesetzt werden solle. Und
• mit 100 Mio. fürs Stromsparen, "überlegt“ der Minister, angeblich in die Vollen zu gehen.
„Ja, wenn da nicht das Problem Vor-der-Wahl-ist-nicht-nach-der-Wahl wäre“, fürchtet Brigitte Vallenthin. „Denn wie bei Gabriel ist auch bei Altmeier das Projekt abermals - oder vielleicht noch immer? - in der Prüfung. Oder ist der Hartz IV-Öko-Kühlschrank in einer CDU-Legislaturperiode womöglich doch schon um eine Zehenlänge seiner Umsetzung in die Tat näher gekommen?“
Dies ist der erste Beitrag einer Hartz4-Plattform-Serie "?Wahlkampf-Täuschung?", die sie bis zur Bundestagswahl fortsetzen will und auf die wir nach diesem Teil I sehr gespannt sind. (PK)
Brigitte Vallenthin ist zuständig für die Pressearbeit der Hartz4-Plattform
Online-Flyer Nr. 382 vom 28.11.2012