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Inland
Islam und Iran im Visier von so genannten Kritischen Islam-Konferenzen
„Nicht die Synagoge, das Judentum ist das Problem“
Von Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann
Fünf Jahre nach der so genannten kritischen Islam-Konferenz in Köln wird es im Mai 2013 in Berlin eine Neuauflage geben. Mit dabei sein werden die Protagonisten des US-Israel-Imperialismus: Mina Ahadi vom so genannten Zentralrat der Ex-Muslime und Broder-Kompagnon Hamed Abdel-Samad, der über den „Untergang der islamischen Welt“ referieren will. Zum Auftakt wird der Iran mit einem Film ins Visier genommen. Sein Titel erinnert an die 2009 mit der Falsch-Behauptung vom angeblichen Wahlbetrug angefachten Unruhen mit dem Ziel des Regime-Change: „Der Iran-Job“. Aus Anlass dieser Konferenz folgt ein Text aus der Quartalsschrift DAS KROKODIL.
Als Freund des Zentralrats der Ex-Juden begrüße ich die „Kritische Judentumskonferenz – Aufklären statt Verschleiern“ als ein Pflasterstein auf dem Wege zu einer fortschrittlichen Judentumskritik, die notwendiger ist denn je, und als einen weiteren Stein auf der Straße zu einer Interessensvertretung säkularer Juden, die immer noch in den Anfängen steckt.
Ralph Giordano – wann wird er Mitglied des Zentralrats der Ex-Juden?
Alle Fotos: arbeiterfotografie.com
Nicht die Synagoge – das Judentum ist das Problem. Ist es reformierbar, ist es modernisierbar? Sind Judentum und Apartheid, das jüdische „Rechtssystem“, in Übereinstimmung zu bringen mit Demokratie, Menschenrechten, Meinungsfreiheit, Pluralismus und, dies der Kernpunkt überhaupt, mit der Gleichstellung der Menschen in einem gemeinsamen säkularen, demokratischen Staat? Fragen, von denen die Bundesrepublik Deutschland durch die Existenz einer jüdischen Minderheit unmittelbar berührt wird – und auf die die Kronzeuginnen und Kronzeugen unserer Tage, kritische Jüdinnen und Juden, ihre Antworten geben. Ich zitiere: „Es beschämt uns, dass Gewalt gegen Palästinenser ein jüdisches Problem ist; es beschämt uns, dass rassistische Gewalt ein jüdisches Problem ist; es beschämt uns, dass Gewalt gegen Andersgläubige ein jüdisches Problem ist. Und es beschämt uns, dass dies von Judenverbänden geleugnet wird.“
Herrschaftsregime, Organisationen und Unternehmen, die sich an der Apartheid orientieren, dem jüdischen Terrorismus zuarbeiten oder einen Krieg gegen den Iran – oder gar die Vernichtung Irans – anstreben, dürfen keine Fördergelder mehr erhalten. Die „Kuscheldiplomatie“ mit Vertretern theokratischer Systeme muss beendet werden, stattdessen sind Kontakte zur säkular-demokratischen Opposition in den „jüdischen Staat“ Israel herzustellen und auszubauen.
Stellen wir uns vor, das wäre so auf einer Konferenz formuliert worden, bzw. das hätte so in der Abschlusserklärung der Konferenz gestanden. Was wäre geschehen? Das lässt sich kaum ausmalen! Aber gesagt und geschrieben wurde folgendes – von Ralph Giordano zur Eröffnung gesprochen bzw. im Rahmen einer Abschlusserklärung verkündet – anno 2008 in der Universität zu Köln – ohne jeden Sturm der Entrüstung (wörtlich zitiert):
Ich begrüße die „Kritische Islamkonferenz – Aufklären statt Verschleiern“ als ein Pflasterstein auf dem Wege zu einer fortschrittlichen Islamkritik, die notwendiger ist denn je, und als einen weiteren Stein auf der Straße zu einer Interessensvertretung säkularer Muslime, die immer noch in den Anfängen steckt.
„Ralph Giordano: Es gibt kein Grundrecht auf den Bau einer Großmoschee“ – Pro-Köln-Aufmarsch gegen den Bau einer Moschee, Köln 2007
Nicht die Moschee – der Islam ist das Problem. Ist er reformierbar, ist er modernisierbar? Sind Islam und Scharia, das islamische „Rechtssystem", in Übereinstimmung zu bringen mit Demokratie, Menschenrechten, Meinungsfreiheit, Pluralismus und, dies der Kernpunkt überhaupt, mit der Gleichstellung der Frau? Fragen, von denen die Bundesrepublik Deutschland durch die Existenz einer großen muslimischen Minderheit unmittelbar berührt wird – und auf die die Kronzeuginnen und Kronzeugen unserer Tage, kritische Muslima und Muslime, ihre Antworten geben. Ich zitiere: „Es beschämt uns, dass Gewalt gegen Frauen ein islamisches Problem ist; es beschämt uns, dass Gewalt gegen Kinder ein islamisches Problem ist; es beschämt uns, dass Gewalt gegen Andersgläubige ein islamisches Problem ist. Und es beschämt uns, dass dies von Islamverbänden geleugnet wird.“
Plakat zur „Kritischen Islam-Konferenz“, 2008 in Köln
Herrschaftsregime, Organisationen und Unternehmen, die sich an der Scharia orientieren, dem islamischen Terrorismus zuarbeiten oder die Vernichtung Israels anstreben, dürfen keine Fördergelder mehr erhalten. Die „Kuscheldiplomatie“ mit Vertretern theokratischer Systeme muss beendet werden, stattdessen sind Kontakte zur säkular-demokratischen Opposition in den „muslimischen Ländern“ herzustellen und auszubauen. (Zitat-Ende)
Schlussbemerkung
Es darf nicht übersehen werden, was propagandistische Fiktion und was real ist. Die angebliche Vernichtungsdrohung des Iran gegenüber Israel gibt es nicht. Was es gibt, ist die Mahnung an Israel, die an den Palästinensern begangenen Verbrechen zu beenden. Und auch der „islamische Terrorismus“ ist weitgehend eine propagandistische Fiktion – geboren in den Thinktanks westlicher Metropolen inklusive Israels. Was es aber in der Tat gibt, ist die Kriegsdrohung Israels und des Westens gegen Iran und der staatliche Terror Israels und des Westens – mit dem Ergebnis, dass mehr als 90 Prozent Palästinas von der Landkarte getilgt sind und der so genannte, im Gefolge der 9/11-False-Flag-Operation kreierte „Krieg gegen den Terror“ mehr als 1,7 Millionen Menschen das Leben gekostet hat. Allein Pauschalurteile sind ein Problem. Wenn aber Pauschalurteile auf propagandistischen Fiktionen beruhen, sind sie als extremste Form der Gegenaufklärung zu verurteilen.
Übernommen aus der Quartalsschrift DAS KROKODIL, Ausgabe 4 (März 2013) – Grundsatzschrift über die Freiheit des Denkens – bissig – streitbar – schön und wahr und (manchmal) satirisch.
Mehr dazu und wie es sich bestellen lässt, hier: http://www.das-krokodil.com
Hinweis:
Die Pro-Köln-Strategie
Gedanken anläßlich des am 9.5.2009 von 'Pro Köln' veranstalteten 'Anti-Islamisierungskongresses'
http://www.arbeiterfotografie.com/galerie/kein-krieg/hintergrund/index-analyse-0030.html
Online-Flyer Nr. 400 vom 03.04.2013
Islam und Iran im Visier von so genannten Kritischen Islam-Konferenzen
„Nicht die Synagoge, das Judentum ist das Problem“
Von Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann
Fünf Jahre nach der so genannten kritischen Islam-Konferenz in Köln wird es im Mai 2013 in Berlin eine Neuauflage geben. Mit dabei sein werden die Protagonisten des US-Israel-Imperialismus: Mina Ahadi vom so genannten Zentralrat der Ex-Muslime und Broder-Kompagnon Hamed Abdel-Samad, der über den „Untergang der islamischen Welt“ referieren will. Zum Auftakt wird der Iran mit einem Film ins Visier genommen. Sein Titel erinnert an die 2009 mit der Falsch-Behauptung vom angeblichen Wahlbetrug angefachten Unruhen mit dem Ziel des Regime-Change: „Der Iran-Job“. Aus Anlass dieser Konferenz folgt ein Text aus der Quartalsschrift DAS KROKODIL.
Als Freund des Zentralrats der Ex-Juden begrüße ich die „Kritische Judentumskonferenz – Aufklären statt Verschleiern“ als ein Pflasterstein auf dem Wege zu einer fortschrittlichen Judentumskritik, die notwendiger ist denn je, und als einen weiteren Stein auf der Straße zu einer Interessensvertretung säkularer Juden, die immer noch in den Anfängen steckt.
Ralph Giordano – wann wird er Mitglied des Zentralrats der Ex-Juden?
Alle Fotos: arbeiterfotografie.com
Nicht die Synagoge – das Judentum ist das Problem. Ist es reformierbar, ist es modernisierbar? Sind Judentum und Apartheid, das jüdische „Rechtssystem“, in Übereinstimmung zu bringen mit Demokratie, Menschenrechten, Meinungsfreiheit, Pluralismus und, dies der Kernpunkt überhaupt, mit der Gleichstellung der Menschen in einem gemeinsamen säkularen, demokratischen Staat? Fragen, von denen die Bundesrepublik Deutschland durch die Existenz einer jüdischen Minderheit unmittelbar berührt wird – und auf die die Kronzeuginnen und Kronzeugen unserer Tage, kritische Jüdinnen und Juden, ihre Antworten geben. Ich zitiere: „Es beschämt uns, dass Gewalt gegen Palästinenser ein jüdisches Problem ist; es beschämt uns, dass rassistische Gewalt ein jüdisches Problem ist; es beschämt uns, dass Gewalt gegen Andersgläubige ein jüdisches Problem ist. Und es beschämt uns, dass dies von Judenverbänden geleugnet wird.“
Herrschaftsregime, Organisationen und Unternehmen, die sich an der Apartheid orientieren, dem jüdischen Terrorismus zuarbeiten oder einen Krieg gegen den Iran – oder gar die Vernichtung Irans – anstreben, dürfen keine Fördergelder mehr erhalten. Die „Kuscheldiplomatie“ mit Vertretern theokratischer Systeme muss beendet werden, stattdessen sind Kontakte zur säkular-demokratischen Opposition in den „jüdischen Staat“ Israel herzustellen und auszubauen.
Stellen wir uns vor, das wäre so auf einer Konferenz formuliert worden, bzw. das hätte so in der Abschlusserklärung der Konferenz gestanden. Was wäre geschehen? Das lässt sich kaum ausmalen! Aber gesagt und geschrieben wurde folgendes – von Ralph Giordano zur Eröffnung gesprochen bzw. im Rahmen einer Abschlusserklärung verkündet – anno 2008 in der Universität zu Köln – ohne jeden Sturm der Entrüstung (wörtlich zitiert):
Ich begrüße die „Kritische Islamkonferenz – Aufklären statt Verschleiern“ als ein Pflasterstein auf dem Wege zu einer fortschrittlichen Islamkritik, die notwendiger ist denn je, und als einen weiteren Stein auf der Straße zu einer Interessensvertretung säkularer Muslime, die immer noch in den Anfängen steckt.
„Ralph Giordano: Es gibt kein Grundrecht auf den Bau einer Großmoschee“ – Pro-Köln-Aufmarsch gegen den Bau einer Moschee, Köln 2007
Nicht die Moschee – der Islam ist das Problem. Ist er reformierbar, ist er modernisierbar? Sind Islam und Scharia, das islamische „Rechtssystem", in Übereinstimmung zu bringen mit Demokratie, Menschenrechten, Meinungsfreiheit, Pluralismus und, dies der Kernpunkt überhaupt, mit der Gleichstellung der Frau? Fragen, von denen die Bundesrepublik Deutschland durch die Existenz einer großen muslimischen Minderheit unmittelbar berührt wird – und auf die die Kronzeuginnen und Kronzeugen unserer Tage, kritische Muslima und Muslime, ihre Antworten geben. Ich zitiere: „Es beschämt uns, dass Gewalt gegen Frauen ein islamisches Problem ist; es beschämt uns, dass Gewalt gegen Kinder ein islamisches Problem ist; es beschämt uns, dass Gewalt gegen Andersgläubige ein islamisches Problem ist. Und es beschämt uns, dass dies von Islamverbänden geleugnet wird.“
Plakat zur „Kritischen Islam-Konferenz“, 2008 in Köln
Herrschaftsregime, Organisationen und Unternehmen, die sich an der Scharia orientieren, dem islamischen Terrorismus zuarbeiten oder die Vernichtung Israels anstreben, dürfen keine Fördergelder mehr erhalten. Die „Kuscheldiplomatie“ mit Vertretern theokratischer Systeme muss beendet werden, stattdessen sind Kontakte zur säkular-demokratischen Opposition in den „muslimischen Ländern“ herzustellen und auszubauen. (Zitat-Ende)
Schlussbemerkung
Es darf nicht übersehen werden, was propagandistische Fiktion und was real ist. Die angebliche Vernichtungsdrohung des Iran gegenüber Israel gibt es nicht. Was es gibt, ist die Mahnung an Israel, die an den Palästinensern begangenen Verbrechen zu beenden. Und auch der „islamische Terrorismus“ ist weitgehend eine propagandistische Fiktion – geboren in den Thinktanks westlicher Metropolen inklusive Israels. Was es aber in der Tat gibt, ist die Kriegsdrohung Israels und des Westens gegen Iran und der staatliche Terror Israels und des Westens – mit dem Ergebnis, dass mehr als 90 Prozent Palästinas von der Landkarte getilgt sind und der so genannte, im Gefolge der 9/11-False-Flag-Operation kreierte „Krieg gegen den Terror“ mehr als 1,7 Millionen Menschen das Leben gekostet hat. Allein Pauschalurteile sind ein Problem. Wenn aber Pauschalurteile auf propagandistischen Fiktionen beruhen, sind sie als extremste Form der Gegenaufklärung zu verurteilen.
Übernommen aus der Quartalsschrift DAS KROKODIL, Ausgabe 4 (März 2013) – Grundsatzschrift über die Freiheit des Denkens – bissig – streitbar – schön und wahr und (manchmal) satirisch.
Mehr dazu und wie es sich bestellen lässt, hier: http://www.das-krokodil.com
Hinweis:
Die Pro-Köln-Strategie
Gedanken anläßlich des am 9.5.2009 von 'Pro Köln' veranstalteten 'Anti-Islamisierungskongresses'
http://www.arbeiterfotografie.com/galerie/kein-krieg/hintergrund/index-analyse-0030.html
Online-Flyer Nr. 400 vom 03.04.2013