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Mehrstündige Reclaim the Streets-Party auf den Kölner Ringen
"Kein Tag ohne Autonomes Zentrum!“
Von Hans Georg
Circa 500 UnterstützerInnen des Autonomen Zentrums Köln veranstalteten am Samstag, den 8. Juni, eine Reclaim The Streets Party auf den Kölner Ringen zwischen Rudolf- und Friesenplatz und legten damit den Verkehr auf der vierspurigen Straße für über drei Stunden komplett lahm. Im Rahmen der Kampagne KEIN TAG OHNE! für den Erhalt des Autonomen Zentrums (AZ) in Köln-Kalk fand die Aktion unter dem Motto "Nehmt ihr uns das AZ, nehmen wir uns die Stadt“.
Online-Flyer Nr. 410 vom 12.06.2013
Mehrstündige Reclaim the Streets-Party auf den Kölner Ringen
"Kein Tag ohne Autonomes Zentrum!“
Von Hans Georg
Circa 500 UnterstützerInnen des Autonomen Zentrums Köln veranstalteten am Samstag, den 8. Juni, eine Reclaim The Streets Party auf den Kölner Ringen zwischen Rudolf- und Friesenplatz und legten damit den Verkehr auf der vierspurigen Straße für über drei Stunden komplett lahm. Im Rahmen der Kampagne KEIN TAG OHNE! für den Erhalt des Autonomen Zentrums (AZ) in Köln-Kalk fand die Aktion unter dem Motto "Nehmt ihr uns das AZ, nehmen wir uns die Stadt“.
Die UnterstützerInnen zeigten, dass – solange das AZ bedroht ist – sie sich jederzeit ungefragt öffentlichen Raum nehmen werden. Nach dieser Aktion sollte den Verant-wortlichen in Stadt und Politik nochmals deutlich geworden sein, dass es keinen Normalbetrieb in der Stadt geben wird, solange der Betrieb des Autonomen Zentrums nicht sichergestellt ist.
Ohne vorherige Veröffentlichung konnten circa 400 UnterstützerInnen mobilisiert werden, die mit mobilen Soundsystems, Sofa, Teilen des Inventars des AZ-Umsonstladens, Sambatrommeln, Straßenkreide, Federbällen und Frisbees "bewaffnet" pünktlich um 16 Uhr die Straße in Beschlag nahmen. Die Zufahrten zum Hohenzollernring nördlich ab der Kreuzung Friesenplatz und von Süden auf Höhe Palmstraße/Limburgerstraße wurden mit Absperrbändern und Transparenten gesperrt. Auf den Transparenten war unter anderem zu lesen "Autonomes Zentrum bleibt“, "Reclaim the streets“, "Kein Tag ohne Autonomes Zentrum!“. Außerdem gab es ein Solitransparent für die BesetzerInnen des Gezi-Parks und des Taximplatzes in Istanbul mit der Forderung nach Rücktritt der türkischen Regierung.
Polizei wurde erfolgreich überrascht
Nur wenige Minuten zuvor war eine Demonstration ebenfalls in Solidarität mit "Occupy Gezi" von linken deutsch-türkischen Gruppen vom Rudolfplatz Richtung Heumarkt aufgebrochen. Die dort anwesende Polizei begleitete den Demonstrationszug und verließ sehr zur Freude der AZ-AktivistInnen den Rudolfplatz vollständig. Die PolizeibeamtInnen waren sichtlich überrascht, als sie kurze Zeit später zum Ort des Geschehens zurückkehrten. Ihnen blieb angesichts der Zahl der Menschen und weiterer hinzukommender UnterstützerInnen nichts anderes übrig als sich zunächst auf die Regelung des Verkehrs zu beschränken, das bunte Treiben zu beobachten und – illegalerweise – die Versammlung auf der Straße zu filmen.
Ohne vorherige Veröffentlichung konnten circa 400 UnterstützerInnen mobilisiert werden, die mit mobilen Soundsystems, Sofa, Teilen des Inventars des AZ-Umsonstladens, Sambatrommeln, Straßenkreide, Federbällen und Frisbees "bewaffnet" pünktlich um 16 Uhr die Straße in Beschlag nahmen. Die Zufahrten zum Hohenzollernring nördlich ab der Kreuzung Friesenplatz und von Süden auf Höhe Palmstraße/Limburgerstraße wurden mit Absperrbändern und Transparenten gesperrt. Auf den Transparenten war unter anderem zu lesen "Autonomes Zentrum bleibt“, "Reclaim the streets“, "Kein Tag ohne Autonomes Zentrum!“. Außerdem gab es ein Solitransparent für die BesetzerInnen des Gezi-Parks und des Taximplatzes in Istanbul mit der Forderung nach Rücktritt der türkischen Regierung.
Polizei wurde erfolgreich überrascht
Nur wenige Minuten zuvor war eine Demonstration ebenfalls in Solidarität mit "Occupy Gezi" von linken deutsch-türkischen Gruppen vom Rudolfplatz Richtung Heumarkt aufgebrochen. Die dort anwesende Polizei begleitete den Demonstrationszug und verließ sehr zur Freude der AZ-AktivistInnen den Rudolfplatz vollständig. Die PolizeibeamtInnen waren sichtlich überrascht, als sie kurze Zeit später zum Ort des Geschehens zurückkehrten. Ihnen blieb angesichts der Zahl der Menschen und weiterer hinzukommender UnterstützerInnen nichts anderes übrig als sich zunächst auf die Regelung des Verkehrs zu beschränken, das bunte Treiben zu beobachten und – illegalerweise – die Versammlung auf der Straße zu filmen.
Nach drei Stunden Picknick, Musik, Tanz und Spiel auf der Straße überraschten die AktivistInnen die Polizei erneut mit einem "geordneten“ Abzug. In einem bunten Demonstra-tionszug, begleitet von Sambatrommeln und "Kein Tag ohne Autonomes Zentrum“-Sprechchören, zog die mittlerweile auf über 500 Personen angewachsene Menschentraube durch das Belgische Viertel in Richtung Grüngürtel. Während PassantInnen der Demo zujubelten und applaudierten und gerne Infomaterial entgegennahmen, verfolgte die Bereitschaftspolizei die Demo mit ratlosen Blicken bis in den Park. Dort ließen sich die Demonstrierenden zwischen den sonstigen ParkbesucherInnen in der Sonne nieder und beobachteten belustigt die verwirrte Polizei, die sich nach kurzer Zeit komplett aus dem Park zurückzog. Die Elektromusik wurde wieder aufgedreht und die gelungene Aktion gemeinsam mit anderen Menschen im Park gefeiert.
Als Bilanz des Tages lässt sich festhalten, dass mehrere hundert Menschen in bester Laune gezeigt haben, dass sie für das AZ auf die Straße gehen werden und jederzeit zu kreativen und spontanen Aktionen bereit sind. Während der gesamten Aktion kam es zu keiner einzigen Festnahme oder Personalienfeststellung.
Den VertreterInnen der Stadt – allen voran der SPD und Bürgermeister Roters, die derzeit die Pläne zu Räumung und Abriss des AZ vorantreiben – sollte allerdings bewusst sein, dass im Falle einer Räumung des AZ die UnterstützerInnen noch weitere Überraschungen parat haben.
Zum Hintergrund
Im April 2010 wurde – wie die NRhZ damals berichtete – ein seit Jahren leerstehendes Gebäude in Köln-Kalk von AktivistInnen besetzt und das Autonome Zentrum Köln gegründet. (1) In den letzten drei Jahren ist dort ein selbstorganisierter Raum für emanzipatorische Politik, Kunst und Kultur entstanden. Seit 2011 gibt es einen Nutzungsvertrag für das AZ, der nun gekündigt wurde.
Das AZ Köln ist ein Treffpunkt für Menschen aus den verschiedensten sozialen, politischen und kulturellen Zusammenhängen. Es bietet einen nichtkommerziellen Raum für Infoveranstaltungen, Gruppentreffen, Konzerte, Parties, Kneipen, Essen, Werkstätten, Umsonstladen, Kino, Ausstellungen und vieles mehr. Im AZ finden seit dem ersten Tag jeden Monat über 50 selbstorganisierte Veranstaltungen statt. Das macht über 2000 Veranstaltungen in den letzten drei Jahren – alles umsonst oder gegen kleine Spende.
Zum 30. Juni 2013 wurde der Nutzungsvertrag durch die Stadt Köln ersatzlos gekündigt. (2) Politisch verantwortlich ist dafür vor allem die Kölner SPD. Sie will die polizeiliche Räumung und den Abriss des Gebäudes. Stattdessen soll dort der Ausläufer eines Grünstreifens entlang gezogen werden. Ab dem 1. Juli ist das AZ also akut räumungsbedroht.
Damit das AZ nicht einfach dem Erdboden gleichgemacht wird, gibt es die Kampagne "KEIN TAG OHNE!" Ziel der Kampagne ist es auf den politischen Angriff auf das AZ aufmerksam zu machen, mit vielfältigen Aktionen für den Erhalt des AZ zu kämpfen und nicht zuletzt den Widerstand gegen die Räumung zu organisieren.
Derzeit mobilisiert die Kampagne mittels einer Info&Mobitour zur Verteidigung des Autonomen Zentrums. Im Rahmen der Aktionswoche GATHER&RESIST vom 28.6. bis 7.7. werden AktivistInnen aus diversen Städten Deutschlands und des näheren europäischen Auslands erwartet. (PK)
Als Bilanz des Tages lässt sich festhalten, dass mehrere hundert Menschen in bester Laune gezeigt haben, dass sie für das AZ auf die Straße gehen werden und jederzeit zu kreativen und spontanen Aktionen bereit sind. Während der gesamten Aktion kam es zu keiner einzigen Festnahme oder Personalienfeststellung.
Den VertreterInnen der Stadt – allen voran der SPD und Bürgermeister Roters, die derzeit die Pläne zu Räumung und Abriss des AZ vorantreiben – sollte allerdings bewusst sein, dass im Falle einer Räumung des AZ die UnterstützerInnen noch weitere Überraschungen parat haben.
Zum Hintergrund
Im April 2010 wurde – wie die NRhZ damals berichtete – ein seit Jahren leerstehendes Gebäude in Köln-Kalk von AktivistInnen besetzt und das Autonome Zentrum Köln gegründet. (1) In den letzten drei Jahren ist dort ein selbstorganisierter Raum für emanzipatorische Politik, Kunst und Kultur entstanden. Seit 2011 gibt es einen Nutzungsvertrag für das AZ, der nun gekündigt wurde.
Das AZ Köln ist ein Treffpunkt für Menschen aus den verschiedensten sozialen, politischen und kulturellen Zusammenhängen. Es bietet einen nichtkommerziellen Raum für Infoveranstaltungen, Gruppentreffen, Konzerte, Parties, Kneipen, Essen, Werkstätten, Umsonstladen, Kino, Ausstellungen und vieles mehr. Im AZ finden seit dem ersten Tag jeden Monat über 50 selbstorganisierte Veranstaltungen statt. Das macht über 2000 Veranstaltungen in den letzten drei Jahren – alles umsonst oder gegen kleine Spende.
Zum 30. Juni 2013 wurde der Nutzungsvertrag durch die Stadt Köln ersatzlos gekündigt. (2) Politisch verantwortlich ist dafür vor allem die Kölner SPD. Sie will die polizeiliche Räumung und den Abriss des Gebäudes. Stattdessen soll dort der Ausläufer eines Grünstreifens entlang gezogen werden. Ab dem 1. Juli ist das AZ also akut räumungsbedroht.
Damit das AZ nicht einfach dem Erdboden gleichgemacht wird, gibt es die Kampagne "KEIN TAG OHNE!" Ziel der Kampagne ist es auf den politischen Angriff auf das AZ aufmerksam zu machen, mit vielfältigen Aktionen für den Erhalt des AZ zu kämpfen und nicht zuletzt den Widerstand gegen die Räumung zu organisieren.
Derzeit mobilisiert die Kampagne mittels einer Info&Mobitour zur Verteidigung des Autonomen Zentrums. Im Rahmen der Aktionswoche GATHER&RESIST vom 28.6. bis 7.7. werden AktivistInnen aus diversen Städten Deutschlands und des näheren europäischen Auslands erwartet. (PK)
Weitere Informationen:
Website der Kampagne: www.keintagohne.az-koeln.org und
Dazu folgende NRhZ-Artikel – Titel bei "Suche" eingeben:
Online-Flyer Nr. 398 vom 20.03.2013
Sparkasse KölnBonn hat Nutzungsvertrag mit dem AZ Köln gekündigt
DIE LINKE kritisiert Forderung der Stadt
Von Peter Kleinert
Online-Flyer Nr. 371 vom 12.09.2012
Antifagruppen protestieren gegen "Maßnahmenkatalog" von Alemannia Aachen:
Auch Opfer rechter Gewalt betroffen!
Von Peter Kleinert
Online-Flyer Nr. 357 vom 06.06.2012
Anti-NPD-Proteste in Hamburg und dazu passendes TV-Magazin von KANAL 4
Lügen vom Staatsschutz
Von Peter Kleinert
Online-Flyer Nr. 350 vom 18.04.2012
Stellungnahme zur Suche nach einem Ersatzobjekt durch die Stadt Köln
Kein Tag ohne Autonomes Zentrum!
Vom AZ Köln
Online-Flyer Nr. 346 vom 21.03.2012
Kölner AZ lädt über 300 Personen des öffentlichen Lebens zum 15. April ein
Schließung droht trotz zwei Jahren Erfolg
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Online-Flyer Nr. 340 vom 08.02.2012
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„Zwei Jahre sind nicht genug“
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