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Fotogalerien
Arbeiterfotografie stellt in Temse bei Antwerpen aus
Arme Stadt – Reiche Stadt
Von Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann
Organisiert von der Fotogruppe Anders 23 aus Temse, einer Stadt mit ca. 30.000 Einwohnern in der Nähe von Antwerpen, läuft dort in der ehemaligen Textilfabrik Dacca die Ausstellung „Soziale Fotografie - Bilder, die bleiben“ (Sociale Fotografie - Beelden die blijven). Neben weiteren Gruppen und FotografInnen aus der Region – aus Gent, Antwerpen beispielsweise – und dem historischen Fotoarchiv AMSAB ist aus Deutschland die Arbeiterfotografie mit dem Projekt „Arme Stadt – Reiche Stadt“ vertreten. Bei Temperaturen von über 30 Grad fand am Abend des 2. August 2013 die Ausstellungseröffnung statt.
Auf der Suche nach dem verschwundenen Reichtum, Merscheid Büderich, 2004
Auf der Suche nach dem verschwundenen Reichtum, Merscheid Büderich, 2004
Auf der Suche nach dem verschwundenen Reichtum, Merscheid Büderich, 2004
Positionen, 2004 – „Es könnte notwendig sein, das ein oder andere individuelle Leben zu opfern“ (zitiert nach Friedrich August von Hayek, Begründer des Neoliberalismus)
Kein Zutritt für Erwerbslose, Köln, November 2003
Kein Zutritt für Erwerbslose, Köln, November 2003
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Klassenfahrt, Köln, 2000 – Köln-Hahnwald
Klassenfahrt, Köln, 2000 – Köln-Kalk
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Trauerfeier für den reichsten Kölner, Köln, 15.1.2005 – Trauergäste verlassen den Kölner Dom - darunter Innenminister Otto Schily
Trauerfeier für den reichsten Kölner, Köln, 15.1.2005 – Alfred Freiherr von Oppenheim – der Bankier der größten Privatbank Europas hinterlässt u.a. 2,6 Milliarden US-Dollar Privatvermögen
Trauerfeier für den reichsten Kölner, Köln, 15.1.2005 – Am Hauptportal des Kölner Doms
„Wir brauchen die Armut“, Plakate, 2009
Mit Werner Rügemer auf den Spuren des Reichtums, Köln-Marienburg, 2004 – Marienburger Straße 19 – Anwesen von Otto Wolff von Amerongen (1918-2007)
Mit Werner Rügemer auf den Spuren des Reichtums, Köln-Marienburg, 2004 – Marienburger Straße 19 – Anwesen von Otto Wolff von Amerongen (1918-2007)
Mit Werner Rügemer auf den Spuren des Reichtums, Köln-Marienburg, 2004 – Marienburger Straße 19 – Anwesen von Otto Wolff von Amerongen (1918-2007)
Otto Wolff von Amerongen übernimmt 1940 nach dem Tod seines Vaters den zum 'nationalsozialistischen Musterbetrieb' ernannten Otto-Wolff-Stahlkonzern. Wird Offizier des Geheimdienstes 'Abwehr' und übernimmt 1940/41 von der unter der Leitung von Reichsmarschall Hermann Göring stehenden Vierjahresplanbehörde Geheimaufträge: so spekuliert er für den NS-Staat mit Aktien; sorgt für die Verwertung von durch sog. Devisenschutzkommandos in den besetzten Ländern geraubten Aktien, u.a. durch Einrichtung von Tarnfirmen in der Schweiz und in Monte Carlo; organisiert in Portugal die Lieferung des kriegswichtigen Edelmetalls Wolfram an das Deutsche Reich und sorgt dafür, dass der Otto-Wolff-Konzern durch seine Monopolstellung zu den großen Kriegsgewinnlern wird: „Das war meine beste Zeit, nachher machte ich keine Karriere mehr im Vergleich zu damals.“ Wird 2001, als seine Zusammenarbeit mit dem Nazi-Regime bekannt geworden ist, von Bundespräsident Rau mit dem Großkreuz des Bundesverdienstordens, der höchsten Stufe des Bundesverdienstkreuzes ausgezeichnet. (siehe auch Projekt: Die Liebe höret nimmer auf - Grabstätten von Persönlichkeiten der deutschen Wirtschaft)
Damals wie heute - Inspiriert von August Sander, Köln, 2010
Arm – Nicht Arm, Köln, 2009/2010 – Richard K.: „Ich bin materiell arm, weil ich nach 12 Monaten Arbeitslosigkeit in die Armut abgeschoben wurde. Gleichzeitig bin ich von Bildung ausgeschlossen, denn es gibt keine vernünftigen Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen. Ich habe 25 Jahre lang am Stück gearbeitet und immer Steuern und Arbeitslosenversicherung bezahlt.“
Arm – Nicht Arm, Köln, 2009/2010 – Thomas (26, Schlosser), Konrad (16, Schüler) Anatol (15, Schüler): „Ich will und kann mich wehren gegen Kürzungen in der Bildung, im Öffentlichen Dienst und gegen Hartz IV. Ich kann mir nicht alles leisten, was sich reiche Leute leisten (Champagner z.B.). Ich werde mir wahrscheinlich keine Studiengebühren leisten können... Ich kann mein Leben nicht so leben, wie ich es gerne leben würde. Ich kann mir nicht einmal einen Gürtel für meine Hose kaufen.“
Arm – Nicht Arm, Köln, 2009/2010 – Carsten J. (39, Unternehmensberater): „Ich bin nicht arm, weil ich gesund bin und weil mir das sehr wichtig ist. Ich habe 10 Jahre lange meine Mutter gepflegt, die mit 45 Jahren plötzlich zum Pflegefall wurde.“
„Dieses ist das Bild der Welt die man für die beste hält...“ (Johann Wolfgang von Goethe)
„Dieses ist das Bild der Welt die man für die beste hält...“ (Johann Wolfgang von Goethe)
„Dieses ist das Bild der Welt die man für die beste hält...“ (Johann Wolfgang von Goethe)
Der Untergang, St. Petersburg
Die Vernichtung des Barmer Viertels, Köln, 2006 bis 2008 – Restaurant „Zur Post“, Köln, Barmer Viertel, 20. Dezember 2007
Die Vernichtung des Barmer Viertels, Köln, 2006 bis 2008 – Rosi Rüdiger, ehemalige Bewohnerin des Barmer Viertels und Betreiberin des Restaurants „Zur Post“, 5. Januar 2008
Die Vernichtung des Barmer Viertels, Köln, 2006 bis 2008 – Haus mit Restaurant „Zur Post“, Köln, Barmer Viertel, 7. Januar 2008
Die Vernichtung des Barmer Viertels, Köln, 2006 bis 2008 – Abgerissen – Haus mit Restaurant „Zur Post“, Köln, Barmer Viertel, 9. Januar 2008 (siehe auch: http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=11960)
Protest – Köln, 22.4.2010 – Bildungsstreik der SchülerInnen, Auszubildenden und Studierenden
Protest – Köln, 22.4.2010 – Bildungsstreik der SchülerInnen, Auszubildenden und Studierenden
Protest – Köln, 13.7.2010 – Protest im Rathaus gegen die geplanten Kürzungen im Haushalt 2010/2011
Protest – Köln, 13.7.2010 – Protest im Rathaus gegen die geplanten Kürzungen im Haushalt 2010/2011. Im Bild: Oberbürgermeister Jürgen Roters und Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes
Bei ca. 40 Grad haben wir am Freitag, dem 2.8.2013, unseren Teil der Ausstellung – die Exponate zu „Arme Stadt – Reiche Stadt“ in der ehemaligen Textilfabrik Dacca gehängt – mit Bildern von Alexandra Bersch, Werner Deiwiks, Christian Fiege, Anneliese Fikentscher, Senne Glanschneider, Raphael Haugwitz, Jochen Lubig, Andreas Neumann und Ingrid Straube.
Die Exponate – auf durchscheinenden Kunststoffbahnen – sind rechts im Bild entlang der Wand zu sehen – davor der Vorsitzende von „Anders23“ und „Bewogen Fotografen“, André Langenus, mit der städtischen Kulturpolitikerin bei einer Vorbesichtigung:
Saal Dacca in Temse vor der Ausstellungseröffnung am 2. August
Am Abend bei der Ausstellungseröffnung sprach Luc De Ryck, der Bürgermeister von Temse (Partei: Christen-Democratisch en Vlaams). Er sagte u.a. (auf deutsch) auf die deutschen Arbeiterfotografen bezogen: „Wir schätzen Ihre Mitwirkung und Ihre Anwesenheit sehr. Wir sind stolz darauf. Und wir gratulieren Ihnen zu dem großen Erfolg. Imponierend, ergreifend, wunderbar. Applaus!“
Dem vorausgegangen war eine Rede, die als Orientierung für das frei gesprochene Wort schriftlich wie folgt vorliegt:
Drei Worte...
Im Namen des Bundesverbandes Arbeiterfotografie bedanken wir uns sehr herzlich für die Einladung, an dieser Ausstellung teilzunehmen. Es ist ja nicht das erste Mal, dass wir mit unseren belgischen Freunden zusammenwirken – das zeigt auch die Beteiligung am Arbeiterfotografie-Jahresprojekt „Realität der Arbeit“, das hier zu sehen ist.
Öffentlichkeit ist für unsere Wirkungsabsicht mit sozialer Fotografie eine ganz wesentliche, eine unverzichtbare Komponente. Mit unseren Bildern kämpfen wir gemeinsam gegen eine immer gigantischer gewordene Medienindustrie an, die sich auch sozialer Themen bemächtigt. Aber meist ist es so, dass sozial Schwache für ihre Lage allein verantwortlich gemacht werden, dass sie so dargestellt werden, als ob sie die Gesellschaft ausnutzen. Menschen werden gegeneinander gehetzt, ohne den Ursachen - nämlich eine zunehmende Schieflage in der Verteilung des gesellschaftlichen Reichtums - auf den Grund zu gehen. Das wollen wir mit unseren Bildern tun: die Systemfrage stellen.
Warum ist es so, wie es ist? Außerdem wollen wir (mit Bert Brecht) zeigen, dass es auf uns ankommt, die Gesellschaft mitzugestalten. Sie umzugestalten. Die (in Deutschland so genannten) Reformen, die langjährige Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, Kinder und Rentner gleichermaßen in die Armut stoßen – sie verursachen Existenzängste und auf beiden Seiten (arm und reich) eine psychisch kranke Gesellschaft. Wir wollen weniger Gier und mehr Gerechtigkeit, aber keine Almosen.
Die Auswirkungen des Neoliberalismus spüren wir alle. Er begann heute (am 11. September) vor 40 Jahren in Chile mit dem Putsch gegen den demokratisch gewählten Präsidenten Allende, der den Kindern Milch versprochen hatte. In einem Blutbad installierten die Chicago Boys um Milton Friedman das erste Reallabor des Neoliberalismus, das heute längst in Europa angekommen ist. Und nicht nur in Griechenland, sondern in unseren Straßen und Städten... Unser Gemeinschaftseigentum (Schulen und Krankenhäuser, Immobilien, Kompetenzen) wandert in die Hände gieriger Reicher, die nie zufrieden sein werden.
Darum wollen wir zeigen, was nicht hinnehmbar ist. Wir wollen zeigen und überzeugen, dass wir als Gesellschaft gute Lebensbedingungen brauchen. Mit Bildern wollen wir überzeugen, das bedeutet Menschen über ihre Gefühle zu berühren, sie zu treffen und betroffen machen, ihnen ein Bewusstsein über die Situation zu verschaffen, sie zur Mitwirkung anregen.
Unsere Mittel der Gestaltung, der Mit- und Um-Gestaltung sind die Kunst, die Fotografie. Sie sind unser Werkzeug und unsere Waffe.
(Anneliese Fikentscher und Senne Glanschneider, Bundesvorstand Arbeiterfotografie, Temse/Antwerpen, am 2. August 2013)
Ausstellungsdaten:
Soziale Fotografie - Bilder, die bleiben (Sociale Fotografie - Beelden die blijven)
Saal Dacca, Kasteelstraat 74, B-9140 Temse (bei Antwerpen)
3. August bis 1. September 2013
Öffnungzeiten samstags von 14 bis 18 Uhr, sonntags von 10 bis 12 Uhr und 14 bis 18 Uhr
Finissage am Samstag, 31. August 2013, 14 Uhr
Mehr zur Ausstellung „Arme Stadt – Reiche Stadt“:
http://www.arbeiterfotografie.com/af-koeln/arme-stadt-reiche-stadt/information.html
Hinweis auf Aktivitäten zum 35jährigen Bestehen des Bundesverbands Arbeiterfotografie:
Wacht auf, Verdammte dieser Erde
35 Jahre Bundesverband Arbeiterfotografie
in Kooperation mit dem Deutschen Freidenker-Verband und dem Euregioprojekt Frieden
Ausstellung 21. September bis 3. November 2013
geöffnet Donnerstag, Samstag und Sonntag von 13-18 Uhr, Eintritt frei
Eröffnung Do, 19. September 2013, 19 Uhr
mit Kultureinlage von Ernesto Schwarz und Hartmut Barth-Engelbart
Veranstaltung Sa, 21. September 2013, 15-21 Uhr, Eintritt: 10/5 Euro
* „Fotografie als Waffe“, Bild-Vortrag von Anneliese Fikentscher (Arbeiterfotografie-Vorsitzende) mit Diskussion
* „Enteignung von 99 Prozent der Menschheit – und die Methoden ihrer Absicherung“, Vortrag von Klaus Hartmann (Vorsitzender des Deutschen Freidenker-Verbands und Vizepräsident der Weltunion der Freidenker) mit Diskussion
* „Die Medienkrieger – eine Innensicht“, Vortrag von Jürgen Rose (Oberstleutnant, Darmstädter Signal) mit Diskussion
* Kulturteil mit Ernesto Schwarz (revolutionäre Lieder), Hartmut Barth-Engelbart (revolutionäre Texte und Lieder), DIE BANDBREITE (mit Liedern, die den Nerv der Zeit treffen)
KUNST-GESCHOSS – Die Stadtgalerie im Schützenhaus Werder (Havel) Uferstraße 10, 14542 Werder (Havel) – Inselstadt / 20km vor Berlin
Grußworte, Glückwünsche, Spenden willkommen!
Arbeiterfotografie e.V., Postbank Hamburg, BLZ 200 100 20, Kto. 101 656 203
Stichwort ’35 Jahre’ (auf Wunsch gegen steuerabzugsfähige Spendenquittung)
Arbeiterfotografie, Merheimer Straße 107, 50733 Köln, 0221-727 999
arbeiterfotografie@t-online.de – www.arbeiterfotografie.com/35jahre
Online-Flyer Nr. 419 vom 14.08.2013
Arbeiterfotografie stellt in Temse bei Antwerpen aus
Arme Stadt – Reiche Stadt
Von Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann
Organisiert von der Fotogruppe Anders 23 aus Temse, einer Stadt mit ca. 30.000 Einwohnern in der Nähe von Antwerpen, läuft dort in der ehemaligen Textilfabrik Dacca die Ausstellung „Soziale Fotografie - Bilder, die bleiben“ (Sociale Fotografie - Beelden die blijven). Neben weiteren Gruppen und FotografInnen aus der Region – aus Gent, Antwerpen beispielsweise – und dem historischen Fotoarchiv AMSAB ist aus Deutschland die Arbeiterfotografie mit dem Projekt „Arme Stadt – Reiche Stadt“ vertreten. Bei Temperaturen von über 30 Grad fand am Abend des 2. August 2013 die Ausstellungseröffnung statt.
Auf der Suche nach dem verschwundenen Reichtum, Merscheid Büderich, 2004
Auf der Suche nach dem verschwundenen Reichtum, Merscheid Büderich, 2004
Auf der Suche nach dem verschwundenen Reichtum, Merscheid Büderich, 2004
Positionen, 2004 – „Es könnte notwendig sein, das ein oder andere individuelle Leben zu opfern“ (zitiert nach Friedrich August von Hayek, Begründer des Neoliberalismus)
Kein Zutritt für Erwerbslose, Köln, November 2003
Kein Zutritt für Erwerbslose, Köln, November 2003
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Klassenfahrt, Köln, 2000 – Köln-Hahnwald
Klassenfahrt, Köln, 2000 – Köln-Kalk
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Trauerfeier für den reichsten Kölner, Köln, 15.1.2005 – Trauergäste verlassen den Kölner Dom - darunter Innenminister Otto Schily
Trauerfeier für den reichsten Kölner, Köln, 15.1.2005 – Alfred Freiherr von Oppenheim – der Bankier der größten Privatbank Europas hinterlässt u.a. 2,6 Milliarden US-Dollar Privatvermögen
Trauerfeier für den reichsten Kölner, Köln, 15.1.2005 – Am Hauptportal des Kölner Doms
„Wir brauchen die Armut“, Plakate, 2009
Mit Werner Rügemer auf den Spuren des Reichtums, Köln-Marienburg, 2004 – Marienburger Straße 19 – Anwesen von Otto Wolff von Amerongen (1918-2007)
Mit Werner Rügemer auf den Spuren des Reichtums, Köln-Marienburg, 2004 – Marienburger Straße 19 – Anwesen von Otto Wolff von Amerongen (1918-2007)
Mit Werner Rügemer auf den Spuren des Reichtums, Köln-Marienburg, 2004 – Marienburger Straße 19 – Anwesen von Otto Wolff von Amerongen (1918-2007)
Otto Wolff von Amerongen übernimmt 1940 nach dem Tod seines Vaters den zum 'nationalsozialistischen Musterbetrieb' ernannten Otto-Wolff-Stahlkonzern. Wird Offizier des Geheimdienstes 'Abwehr' und übernimmt 1940/41 von der unter der Leitung von Reichsmarschall Hermann Göring stehenden Vierjahresplanbehörde Geheimaufträge: so spekuliert er für den NS-Staat mit Aktien; sorgt für die Verwertung von durch sog. Devisenschutzkommandos in den besetzten Ländern geraubten Aktien, u.a. durch Einrichtung von Tarnfirmen in der Schweiz und in Monte Carlo; organisiert in Portugal die Lieferung des kriegswichtigen Edelmetalls Wolfram an das Deutsche Reich und sorgt dafür, dass der Otto-Wolff-Konzern durch seine Monopolstellung zu den großen Kriegsgewinnlern wird: „Das war meine beste Zeit, nachher machte ich keine Karriere mehr im Vergleich zu damals.“ Wird 2001, als seine Zusammenarbeit mit dem Nazi-Regime bekannt geworden ist, von Bundespräsident Rau mit dem Großkreuz des Bundesverdienstordens, der höchsten Stufe des Bundesverdienstkreuzes ausgezeichnet. (siehe auch Projekt: Die Liebe höret nimmer auf - Grabstätten von Persönlichkeiten der deutschen Wirtschaft)
Damals wie heute - Inspiriert von August Sander, Köln, 2010
Arm – Nicht Arm, Köln, 2009/2010 – Richard K.: „Ich bin materiell arm, weil ich nach 12 Monaten Arbeitslosigkeit in die Armut abgeschoben wurde. Gleichzeitig bin ich von Bildung ausgeschlossen, denn es gibt keine vernünftigen Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen. Ich habe 25 Jahre lang am Stück gearbeitet und immer Steuern und Arbeitslosenversicherung bezahlt.“
Arm – Nicht Arm, Köln, 2009/2010 – Thomas (26, Schlosser), Konrad (16, Schüler) Anatol (15, Schüler): „Ich will und kann mich wehren gegen Kürzungen in der Bildung, im Öffentlichen Dienst und gegen Hartz IV. Ich kann mir nicht alles leisten, was sich reiche Leute leisten (Champagner z.B.). Ich werde mir wahrscheinlich keine Studiengebühren leisten können... Ich kann mein Leben nicht so leben, wie ich es gerne leben würde. Ich kann mir nicht einmal einen Gürtel für meine Hose kaufen.“
Arm – Nicht Arm, Köln, 2009/2010 – Carsten J. (39, Unternehmensberater): „Ich bin nicht arm, weil ich gesund bin und weil mir das sehr wichtig ist. Ich habe 10 Jahre lange meine Mutter gepflegt, die mit 45 Jahren plötzlich zum Pflegefall wurde.“
„Dieses ist das Bild der Welt die man für die beste hält...“ (Johann Wolfgang von Goethe)
„Dieses ist das Bild der Welt die man für die beste hält...“ (Johann Wolfgang von Goethe)
„Dieses ist das Bild der Welt die man für die beste hält...“ (Johann Wolfgang von Goethe)
Der Untergang, St. Petersburg
Die Vernichtung des Barmer Viertels, Köln, 2006 bis 2008 – Restaurant „Zur Post“, Köln, Barmer Viertel, 20. Dezember 2007
Die Vernichtung des Barmer Viertels, Köln, 2006 bis 2008 – Rosi Rüdiger, ehemalige Bewohnerin des Barmer Viertels und Betreiberin des Restaurants „Zur Post“, 5. Januar 2008
Die Vernichtung des Barmer Viertels, Köln, 2006 bis 2008 – Haus mit Restaurant „Zur Post“, Köln, Barmer Viertel, 7. Januar 2008
Die Vernichtung des Barmer Viertels, Köln, 2006 bis 2008 – Abgerissen – Haus mit Restaurant „Zur Post“, Köln, Barmer Viertel, 9. Januar 2008 (siehe auch: http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=11960)
Protest – Köln, 22.4.2010 – Bildungsstreik der SchülerInnen, Auszubildenden und Studierenden
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Protest – Köln, 13.7.2010 – Protest im Rathaus gegen die geplanten Kürzungen im Haushalt 2010/2011
Protest – Köln, 13.7.2010 – Protest im Rathaus gegen die geplanten Kürzungen im Haushalt 2010/2011. Im Bild: Oberbürgermeister Jürgen Roters und Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes
Bei ca. 40 Grad haben wir am Freitag, dem 2.8.2013, unseren Teil der Ausstellung – die Exponate zu „Arme Stadt – Reiche Stadt“ in der ehemaligen Textilfabrik Dacca gehängt – mit Bildern von Alexandra Bersch, Werner Deiwiks, Christian Fiege, Anneliese Fikentscher, Senne Glanschneider, Raphael Haugwitz, Jochen Lubig, Andreas Neumann und Ingrid Straube.
Die Exponate – auf durchscheinenden Kunststoffbahnen – sind rechts im Bild entlang der Wand zu sehen – davor der Vorsitzende von „Anders23“ und „Bewogen Fotografen“, André Langenus, mit der städtischen Kulturpolitikerin bei einer Vorbesichtigung:
Saal Dacca in Temse vor der Ausstellungseröffnung am 2. August
Am Abend bei der Ausstellungseröffnung sprach Luc De Ryck, der Bürgermeister von Temse (Partei: Christen-Democratisch en Vlaams). Er sagte u.a. (auf deutsch) auf die deutschen Arbeiterfotografen bezogen: „Wir schätzen Ihre Mitwirkung und Ihre Anwesenheit sehr. Wir sind stolz darauf. Und wir gratulieren Ihnen zu dem großen Erfolg. Imponierend, ergreifend, wunderbar. Applaus!“
Dem vorausgegangen war eine Rede, die als Orientierung für das frei gesprochene Wort schriftlich wie folgt vorliegt:
Drei Worte...
Im Namen des Bundesverbandes Arbeiterfotografie bedanken wir uns sehr herzlich für die Einladung, an dieser Ausstellung teilzunehmen. Es ist ja nicht das erste Mal, dass wir mit unseren belgischen Freunden zusammenwirken – das zeigt auch die Beteiligung am Arbeiterfotografie-Jahresprojekt „Realität der Arbeit“, das hier zu sehen ist.
Öffentlichkeit ist für unsere Wirkungsabsicht mit sozialer Fotografie eine ganz wesentliche, eine unverzichtbare Komponente. Mit unseren Bildern kämpfen wir gemeinsam gegen eine immer gigantischer gewordene Medienindustrie an, die sich auch sozialer Themen bemächtigt. Aber meist ist es so, dass sozial Schwache für ihre Lage allein verantwortlich gemacht werden, dass sie so dargestellt werden, als ob sie die Gesellschaft ausnutzen. Menschen werden gegeneinander gehetzt, ohne den Ursachen - nämlich eine zunehmende Schieflage in der Verteilung des gesellschaftlichen Reichtums - auf den Grund zu gehen. Das wollen wir mit unseren Bildern tun: die Systemfrage stellen.
Warum ist es so, wie es ist? Außerdem wollen wir (mit Bert Brecht) zeigen, dass es auf uns ankommt, die Gesellschaft mitzugestalten. Sie umzugestalten. Die (in Deutschland so genannten) Reformen, die langjährige Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, Kinder und Rentner gleichermaßen in die Armut stoßen – sie verursachen Existenzängste und auf beiden Seiten (arm und reich) eine psychisch kranke Gesellschaft. Wir wollen weniger Gier und mehr Gerechtigkeit, aber keine Almosen.
Die Auswirkungen des Neoliberalismus spüren wir alle. Er begann heute (am 11. September) vor 40 Jahren in Chile mit dem Putsch gegen den demokratisch gewählten Präsidenten Allende, der den Kindern Milch versprochen hatte. In einem Blutbad installierten die Chicago Boys um Milton Friedman das erste Reallabor des Neoliberalismus, das heute längst in Europa angekommen ist. Und nicht nur in Griechenland, sondern in unseren Straßen und Städten... Unser Gemeinschaftseigentum (Schulen und Krankenhäuser, Immobilien, Kompetenzen) wandert in die Hände gieriger Reicher, die nie zufrieden sein werden.
Darum wollen wir zeigen, was nicht hinnehmbar ist. Wir wollen zeigen und überzeugen, dass wir als Gesellschaft gute Lebensbedingungen brauchen. Mit Bildern wollen wir überzeugen, das bedeutet Menschen über ihre Gefühle zu berühren, sie zu treffen und betroffen machen, ihnen ein Bewusstsein über die Situation zu verschaffen, sie zur Mitwirkung anregen.
Unsere Mittel der Gestaltung, der Mit- und Um-Gestaltung sind die Kunst, die Fotografie. Sie sind unser Werkzeug und unsere Waffe.
(Anneliese Fikentscher und Senne Glanschneider, Bundesvorstand Arbeiterfotografie, Temse/Antwerpen, am 2. August 2013)
Ausstellungsdaten:
Soziale Fotografie - Bilder, die bleiben (Sociale Fotografie - Beelden die blijven)
Saal Dacca, Kasteelstraat 74, B-9140 Temse (bei Antwerpen)
3. August bis 1. September 2013
Öffnungzeiten samstags von 14 bis 18 Uhr, sonntags von 10 bis 12 Uhr und 14 bis 18 Uhr
Finissage am Samstag, 31. August 2013, 14 Uhr
Mehr zur Ausstellung „Arme Stadt – Reiche Stadt“:
http://www.arbeiterfotografie.com/af-koeln/arme-stadt-reiche-stadt/information.html
Hinweis auf Aktivitäten zum 35jährigen Bestehen des Bundesverbands Arbeiterfotografie:
Wacht auf, Verdammte dieser Erde
35 Jahre Bundesverband Arbeiterfotografie
in Kooperation mit dem Deutschen Freidenker-Verband und dem Euregioprojekt Frieden
Ausstellung 21. September bis 3. November 2013
geöffnet Donnerstag, Samstag und Sonntag von 13-18 Uhr, Eintritt frei
Eröffnung Do, 19. September 2013, 19 Uhr
mit Kultureinlage von Ernesto Schwarz und Hartmut Barth-Engelbart
Veranstaltung Sa, 21. September 2013, 15-21 Uhr, Eintritt: 10/5 Euro
* „Fotografie als Waffe“, Bild-Vortrag von Anneliese Fikentscher (Arbeiterfotografie-Vorsitzende) mit Diskussion
* „Enteignung von 99 Prozent der Menschheit – und die Methoden ihrer Absicherung“, Vortrag von Klaus Hartmann (Vorsitzender des Deutschen Freidenker-Verbands und Vizepräsident der Weltunion der Freidenker) mit Diskussion
* „Die Medienkrieger – eine Innensicht“, Vortrag von Jürgen Rose (Oberstleutnant, Darmstädter Signal) mit Diskussion
* Kulturteil mit Ernesto Schwarz (revolutionäre Lieder), Hartmut Barth-Engelbart (revolutionäre Texte und Lieder), DIE BANDBREITE (mit Liedern, die den Nerv der Zeit treffen)
KUNST-GESCHOSS – Die Stadtgalerie im Schützenhaus Werder (Havel) Uferstraße 10, 14542 Werder (Havel) – Inselstadt / 20km vor Berlin
Grußworte, Glückwünsche, Spenden willkommen!
Arbeiterfotografie e.V., Postbank Hamburg, BLZ 200 100 20, Kto. 101 656 203
Stichwort ’35 Jahre’ (auf Wunsch gegen steuerabzugsfähige Spendenquittung)
Arbeiterfotografie, Merheimer Straße 107, 50733 Köln, 0221-727 999
arbeiterfotografie@t-online.de – www.arbeiterfotografie.com/35jahre
Online-Flyer Nr. 419 vom 14.08.2013