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Fotogalerien
35 Jahre Bundesverband Arbeiterfotografie – Teil 2
Wacht auf, Verdammte dieser Erde
Von Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann
1978, also vor 35 Jahren, wurde in Essen der Bundesverband Arbeiterfotografie gegründet. Vor 40 Jahren erschien die erste Ausgabe der Zeitschrift Arbeiterfotografie, ein Jahr nach Entstehen der ersten Gruppen in Hamburg und Köln. Der Verband hat seine historischen Wurzeln in der nur knapp sechs Jahre existierenden Arbeiterfotografenbewegung der Weimarer Republik, der 1927 entstandenen und 1933 vom NS-Regime zerstörten Vereinigung der Arbeiterfotografen Deutschlands VdAFD. Im September begeht der Verband sein Jubiläum mit Ausstellung und Veranstaltung bei Berlin in Werder an der Havel. Nach einer Fotogalerie über die historischen Vorbilder zeigt die hier vorliegende Fotogalerie einen kleinen Querschnitt durch das Schaffen der seit 1978 bestehenden Organisation.
Andreas Neumann – „Der Fortschritt rollt...“ – Fotomontage gegen den Bau einer Stadtautobahn in Köln, 1978
Anneliese Fikentscher – Antifaschist und Friedendaktivist Lenz Glashauser – Aktion „Krieg: nicht in unserem Name“ gegen den geplanten Angriffskrieg der USA und ihrer Komplizen gegen den Irak, Köln, 2003
Werner Bachmeier – Spulenwickelei, Lahr, 1990 (aus dem Projekt „Deutschlandreise“)
Jörg Boström – Spinnmaschine in der Ravensberger Spinnerei, Bielefeld, 1982
Martin Büttner – 12.30 Uhr - Fichtel & Sachs AG, Werk Rabeneick, Bielefeld, 1987 (aus dem Projekt „Deutschlandreise“)
Uwe Bitzel – Protest gegen Massenentlassungen bei Hoesch Spundwand und Profil (HSP), Dortmund, 2006
Georg-Maria Vormschlag – Europäischer Streik- und Aktionstag – Protest der Gewerkschaft USB gegen ein System, das Krieg, Rassismus und Armut erzeugt, Venedig, 2012
Georg-Maria Vormschlag – Europäischer Streik- und Aktionstag – Protest der Gewerkschaft USB gegen ein System, das Krieg, Rassismus und Armut erzeugt, Venedig, 2012
Dietmar Treber – Auseinandersetzung um die Startbahn West, Frankfurt, 1981
Dietmar Treber – Auseinandersetzung um die Startbahn West, Frankfurt, 1981
Klaus Franke – Obdachloser am Rande der Demonstration Um-fair-teilen – Aktionstag für gerechte Verteilung des Reichtums, Köln, 2012
Andreas Neumann – Protest in Kölns Bankenviertel – Um-fair-teilen – Aktionstag für gerechte Verteilung des Reichtums, Köln, 2012
Senne Glanschneider – Berlin, 1990
Senne Glanschneider – Berlin, Alexanderplatz, 1992
Werner Rauch – In der deutschen Industrie ist die Arbeitsproduktivität von 1950 bis 2011 um den Faktor 15 angewachsen (Joachim Jahnke) – Einweihung der Europazentrale des Roboterherstellers Yaskawa, Allershausen, 2012
Werner Rauch – Protestaktion von Jugendlichen der Industriegewerkschaft Bergbau Chemie Energie (IG BCE) gegen prekäre Beschäftigung, München, 2011
Ute Finzsch – Montage, 1981
Andreas Neumann – NATO-Generalsekretär Lord Robertson – Treffen der Welt-Kriegselite auf der so genannten „Sicherheitskonferenz“ – Städtischer Empfang für die NATO-Kriegsstrategen im Bayerischen Hof, München, 2003
Heino Pflaum – Polizei beschießt Demonstranten mit Tränengas und Schockgranaten – Proteste anlässlich des NATO-Gipfels 60 Jahre nach der Gründung der NATO, Straßburg, 2009
Andreas Neumann – Ex-Kriegsminister Rudolf Scharping – Treffen der Welt-Kriegselite auf der so genannten „Sicherheitskonferenz“ – Städtischer Empfang für die NATO-Kriegsstrategen im Bayerischen Hof, München, 2003
Andreas Neumann – Polizei versperrt den Zugang zur Europabrücke, die über den Rhein nach Straßburg führt – Proteste anlässlich des NATO-Gipfels 60 Jahre nach der Gründung der NATO, Kehl, 2009
Gabriele Senft – 10 Tote, 30 Verletzte, davon 17 so schwer, dass sie das ganze Leben mit schweren körperlichen Schäden leben müssen – „Wären in den Flugzeugen Menschen gewesen, die einen Befehl auszuführen haben und keine Mörder, hätten sie doch die Möglichkeit nutzen müssen, durch einen ersten tiefen Überflug die Menschen zu warnen, bevor sie Raketen einsetzen.“ (Zoran Milenkovic, Bürgermeister von Varvarin) – Die am 30. Mai 1999 von Nato-Raketen zerstörte Brücke von Varvarin – NATO-Angriffskrieg gegen die Bundesrepublik Jugoslawien, 1999
Gabriele Senft – „WURDE DIESE GRENZE AUFGEHOBEN, DAMIT WIR ZUSAMMEN GEGEN ANDERE VÖLKER IN DEN KRIEG ZIEHEN?“ – Aktion am Brandenburger Tor, Berlin, Mai 1999
Anneliese Fikentscher – „Wie der Krieg in die Köpfe kommt“ – Computerspielmesse GamesCom, Köln, 2009
Anneliese Fikentscher – Protest gegen das Treffen der Welt-Kriegselite und das Demonstrationsverbot – Polizeikessel auf der Frauenstraße, München, 2002
Andreas Neumann – Protest gegen das Treffen der Welt-Kriegselite und das Demonstrationsverbot – Sturm auf den Marienplatz, München, 2002
Hartmut Barth-Engelbart – „Auf dem Fundament des Bankfurter Lochs“ – Bau des Hauptquartiers der Europäischen Zentralbank (EZB), Frankfurt, 2013
Gisela Blomberg – Beirut (Hauptstadt des Libanon) nach dem Angriffskrieg Israels, 2006
Gisela Blomberg – „Streubomben sind Israels Geschenke für die Kinder des Libanon... Made in USA“, Libanon, 2006
Anneliese Fikentscher – „No alla Guerra – No War“ – Eine Million Menschen aus ganz Europa protestieren gegen den geplanten Angriffskrieg der USA und ihrer Komplizen gegen den Irak, Florenz/Firenze, 2002 (Foto u.a. eingesetzt für das Plakat einer attac-Veranstaltungsreihe mit Yvonne Ridley Anfang 2003)
Anneliese Fikentscher/Andreas Neumann – „Ich kann da gar nicht hinschauen... Ich dachte nicht, dass ich in meinem Leben noch mal so eine Mauer sehe. So sperrt man Tiere ein, aber nicht Menschen. Diese Mauer wird fallen wie die Berliner Mauer auch.“ (Joachim Kardinal Meisner) – Israelische Apartheid-Mauer in Palästina, Jerusalem, 2005
Anneliese Fikentscher/Andreas Neumann – Spontanaktion einer Gruppe von italienischen Jugendlichen für das Durchbrechen der rassistischen Politik Israels an der Apartheid-Mauer, Bethlehem, 2005
Gine Willrich – „Rhythm beats bombs - Bikes beat Bombs“ – Aktionen gegen Atomwaffen-Stationierung, Büchel/Eifel, 2013
Henning Günther – Fotomontage mit Karl-Theodor Freiherr von und zu Guttenberg, zeitweilig Kriegsminister in Deutschland, später Berater in Sachen Umsturz in Ländern, die sich imperialistischen Interessen widersetzen, 2011
„Arbeiterfotografie als realistische Fotografie soll die menschlichen und materiellen Probleme als gesellschaftlich bedingte bewusst machen, soll Dokumentation und fotografische Gestaltung der Lebens- und Arbeitsbedingungen der arbeitenden Menschen, ihren politischen Kampf, aber auch ihre Persönlichkeit, ihre Ideen und Freuden in den Mittelpunkt stellen. Sie knüpft damit an die Erfahrungen der Arbeiterfotografen-Bewegung der zwanziger und dreißiger Jahre an. Sie muss von den Interessen der demokratischen Bewegung unseres Landes bestimmt sein und dazu beitragen, soziale und politische Konflikte auf gesellschaftliche Perspektiven zu orientieren. Arbeiterfotografie als alternative Fotografie tritt der Flut von Bildern entgegen, die in den bürgerlichen Massenmedien und der Freizeitindustrie ein wirksames Mittel der Verschleierung der gesellschaftlichen Wirklichkeit sind.“ So heißt es in der Satzung des Bundesverbands Arbeiterfotografie.
Der Verschleierung der gesellschaftlichen Wirklichkeit entgegenzutreten, ist in der Tat eine immerwährende Herausforderung. Das ist keine leichte Aufgabe. Die Methoden zur feindlichen Übernahme unserer Köpfe werden immer perfider. Zudem machen sie nicht Halt bei den Organen, die sich ohne weiteres als Teil der bürgerlichen Massenmedien erkennen lassen. Sie erfassen auch Medien und politische Kräfte, die sich Attribute geben, die suggerieren, sie seien Gegner imperialistischer Kräfte. Besonders deshalb gilt es, wachsam zu sein.
Erste Ausgabe der Zeitschrift „Arbeiterfotografie“, erschienen im November 1973 im Umfeld der im gleichen Jahr in Hamburg gegründeten ersten Arbeiterfotografie-Gruppe – Vorläufer des späteren Organs des Bundesverbands Arbeiterfotografie
„35 Jahre Bundesverband Arbeiterfotografie – Wacht auf, Verdammte dieser Erde“ – Doppelausgabe 98/99 der Zeitschrift Arbeiterfotografie – Organ des Bundesverbands Arbeiterfotografie – zurzeit in Vorbereitung
„Wacht auf, Verdammte dieser Erde!“ So lautet der Titel der Aktivitäten – Ausstellung und Veranstaltung anlässlich des 35jährigen Bestehens des Bundesverbands Arbeiterfotografie – denen sich auch die kommende Ausgabe der Zeitschrift widmen wird.
„Die Arbeit kann uns lehren, sie lehrte uns die Kraft, den Reichtum zu vermehren, der unsre Armut schafft. Drum wird die Kraft von uns erkannt, die starke Waffe unsrer Hand.“, heißt es im Lied der „jungen Garde des Proletariats“ von 1907, das der Grafiker, Schriftsteller und Liedermacher Hartmut Barth-Engelbart zu seinen Aufnahmen der EZB-Baustelle umdichtete: „Und lehrte uns die Kraft, die uns zum Tod bestraft.“ In dem 1907 unter Pseudonym geschriebenen Lied von Heinrich Eildermann heißt es im Refrain: „WACH AUF, du junge Garde…, VORAN...“
Gegenspieler Goebbels
Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt, doch um sich der Verdammnis des galoppierenden Geldes und der Gier nach Macht und Reichtum und Kriegsbeute zu erwehren, ist es erforderlich, den Schleier aus Lügen und Scheinwelten zu zerreißen. Bis heute vorbildhaft ist darin der Gründer und Initiator der historischen Arbeiterfotografenbewegung, Willi Münzenberg, dem der Künstler der Neuen Sachlichkeit und DaDa-Akteur George Grosz bescheinigte, der „fähigste Gegenspieler Goebbels“ zu sein. Das Zerreißen des Schleiers in Wort und Bild – und Philosophie, wenn man so sagen will – ist das Hauptanliegen des Verbandes Arbeiterfotografie. Ist es denn wirklich möglich, dass heute junge Gewerkschafter von der Einladung in ein Land schwärmen, in dem die Bauern bei der Arbeit auf dem Feld erschossen werden?
Was Faschismus ist, musste die Arbeiterfotografie in ihren Ursprüngen hautnah erleben. Immer blieb er Thema in vielen Kontakten zu den Verfolgten der vom Groß-Kapital beförderten Nazi-Diktatur. So offenbarte der Kölner Widerstandskämpfer Ferdi Hülser, der für den Bau einer Gedenkstätte im ehemaligen EL-DE-Haus kämpfte, es aber niemals selbst wieder betreten konnte, wie wichtig der Zusatz "Bund der Antifaschisten BdA" zur Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes VVN für ihn war. Wenn auch nur die geringste Chance für diese Generation besteht, den röhrenden Kriegsmoloch zu stoppen, dann heißt es, die Zeichen der Zeit, heute!, zu erkennen: WACHT AUF, Verdummte, VERDAMMTE...
Die Aktivitäten zum 35jährigen Bestehen des Bundesverbands Arbeiterfotografie:
Wacht auf, Verdammte dieser Erde
35 Jahre Bundesverband Arbeiterfotografie
in Kooperation mit dem Deutschen Freidenker-Verband und dem Euregioprojekt Frieden Aachen
Ausstellung 21. September bis 3. November 2013
geöffnet Donnerstag, Samstag und Sonntag von 13-18 Uhr, Eintritt frei
Eröffnung Do, 19. September 2013, 19 Uhr
mit Kultureinlage von Ernesto Schwarz und Hartmut Barth-Engelbart
Veranstaltung Sa, 21. September 2013, 15-21 Uhr, Eintritt: 10/5 Euro
* „Fotografie als Waffe“, Bild-Vortrag von Anneliese Fikentscher (Arbeiterfotografie-Vorsitzende) mit Diskussion
* „Enteignung von 99 Prozent der Menschheit – und die Methoden ihrer Absicherung“, Vortrag von Klaus Hartmann (Vorsitzender des Deutschen Freidenker-Verbands und Vizepräsident der Weltunion der Freidenker) mit Diskussion
* „Die Medienkrieger – eine Innensicht“, Vortrag von Jürgen Rose (Oberstleutnant, Darmstädter Signal) mit Diskussion
* Kulturteil mit Ernesto Schwarz (revolutionäre Lieder), Hartmut Barth-Engelbart (revolutionäre Texte und Lieder), DIE BANDBREITE (mit Liedern, die den Nerv der Zeit treffen)
KUNST-GESCHOSS – Die Stadtgalerie im Schützenhaus Werder (Havel) Uferstraße 10, 14542 Werder (Havel) – Inselstadt / 20km vor Berlin
Grußworte, Glückwünsche, Spenden willkommen!
Arbeiterfotografie e.V., Postbank Hamburg, BLZ 200 100 20, Kto. 101 656 203
Stichwort ’35 Jahre’ (auf Wunsch gegen steuerabzugsfähige Spendenquittung)
Arbeiterfotografie, Merheimer Straße 107, 50733 Köln, 0221-727 999
arbeiterfotografie@t-online.de – www.arbeiterfotografie.com/35jahre
Online-Flyer Nr. 421 vom 28.08.2013
35 Jahre Bundesverband Arbeiterfotografie – Teil 2
Wacht auf, Verdammte dieser Erde
Von Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann
1978, also vor 35 Jahren, wurde in Essen der Bundesverband Arbeiterfotografie gegründet. Vor 40 Jahren erschien die erste Ausgabe der Zeitschrift Arbeiterfotografie, ein Jahr nach Entstehen der ersten Gruppen in Hamburg und Köln. Der Verband hat seine historischen Wurzeln in der nur knapp sechs Jahre existierenden Arbeiterfotografenbewegung der Weimarer Republik, der 1927 entstandenen und 1933 vom NS-Regime zerstörten Vereinigung der Arbeiterfotografen Deutschlands VdAFD. Im September begeht der Verband sein Jubiläum mit Ausstellung und Veranstaltung bei Berlin in Werder an der Havel. Nach einer Fotogalerie über die historischen Vorbilder zeigt die hier vorliegende Fotogalerie einen kleinen Querschnitt durch das Schaffen der seit 1978 bestehenden Organisation.
Andreas Neumann – „Der Fortschritt rollt...“ – Fotomontage gegen den Bau einer Stadtautobahn in Köln, 1978
Anneliese Fikentscher – Antifaschist und Friedendaktivist Lenz Glashauser – Aktion „Krieg: nicht in unserem Name“ gegen den geplanten Angriffskrieg der USA und ihrer Komplizen gegen den Irak, Köln, 2003
Werner Bachmeier – Spulenwickelei, Lahr, 1990 (aus dem Projekt „Deutschlandreise“)
Jörg Boström – Spinnmaschine in der Ravensberger Spinnerei, Bielefeld, 1982
Martin Büttner – 12.30 Uhr - Fichtel & Sachs AG, Werk Rabeneick, Bielefeld, 1987 (aus dem Projekt „Deutschlandreise“)
Uwe Bitzel – Protest gegen Massenentlassungen bei Hoesch Spundwand und Profil (HSP), Dortmund, 2006
Georg-Maria Vormschlag – Europäischer Streik- und Aktionstag – Protest der Gewerkschaft USB gegen ein System, das Krieg, Rassismus und Armut erzeugt, Venedig, 2012
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Dietmar Treber – Auseinandersetzung um die Startbahn West, Frankfurt, 1981
Dietmar Treber – Auseinandersetzung um die Startbahn West, Frankfurt, 1981
Klaus Franke – Obdachloser am Rande der Demonstration Um-fair-teilen – Aktionstag für gerechte Verteilung des Reichtums, Köln, 2012
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Senne Glanschneider – Berlin, 1990
Senne Glanschneider – Berlin, Alexanderplatz, 1992
Werner Rauch – In der deutschen Industrie ist die Arbeitsproduktivität von 1950 bis 2011 um den Faktor 15 angewachsen (Joachim Jahnke) – Einweihung der Europazentrale des Roboterherstellers Yaskawa, Allershausen, 2012
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Ute Finzsch – Montage, 1981
Andreas Neumann – NATO-Generalsekretär Lord Robertson – Treffen der Welt-Kriegselite auf der so genannten „Sicherheitskonferenz“ – Städtischer Empfang für die NATO-Kriegsstrategen im Bayerischen Hof, München, 2003
Heino Pflaum – Polizei beschießt Demonstranten mit Tränengas und Schockgranaten – Proteste anlässlich des NATO-Gipfels 60 Jahre nach der Gründung der NATO, Straßburg, 2009
Andreas Neumann – Ex-Kriegsminister Rudolf Scharping – Treffen der Welt-Kriegselite auf der so genannten „Sicherheitskonferenz“ – Städtischer Empfang für die NATO-Kriegsstrategen im Bayerischen Hof, München, 2003
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Gabriele Senft – 10 Tote, 30 Verletzte, davon 17 so schwer, dass sie das ganze Leben mit schweren körperlichen Schäden leben müssen – „Wären in den Flugzeugen Menschen gewesen, die einen Befehl auszuführen haben und keine Mörder, hätten sie doch die Möglichkeit nutzen müssen, durch einen ersten tiefen Überflug die Menschen zu warnen, bevor sie Raketen einsetzen.“ (Zoran Milenkovic, Bürgermeister von Varvarin) – Die am 30. Mai 1999 von Nato-Raketen zerstörte Brücke von Varvarin – NATO-Angriffskrieg gegen die Bundesrepublik Jugoslawien, 1999
Gabriele Senft – „WURDE DIESE GRENZE AUFGEHOBEN, DAMIT WIR ZUSAMMEN GEGEN ANDERE VÖLKER IN DEN KRIEG ZIEHEN?“ – Aktion am Brandenburger Tor, Berlin, Mai 1999
Anneliese Fikentscher – „Wie der Krieg in die Köpfe kommt“ – Computerspielmesse GamesCom, Köln, 2009
Anneliese Fikentscher – Protest gegen das Treffen der Welt-Kriegselite und das Demonstrationsverbot – Polizeikessel auf der Frauenstraße, München, 2002
Andreas Neumann – Protest gegen das Treffen der Welt-Kriegselite und das Demonstrationsverbot – Sturm auf den Marienplatz, München, 2002
Hartmut Barth-Engelbart – „Auf dem Fundament des Bankfurter Lochs“ – Bau des Hauptquartiers der Europäischen Zentralbank (EZB), Frankfurt, 2013
Gisela Blomberg – Beirut (Hauptstadt des Libanon) nach dem Angriffskrieg Israels, 2006
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Anneliese Fikentscher – „No alla Guerra – No War“ – Eine Million Menschen aus ganz Europa protestieren gegen den geplanten Angriffskrieg der USA und ihrer Komplizen gegen den Irak, Florenz/Firenze, 2002 (Foto u.a. eingesetzt für das Plakat einer attac-Veranstaltungsreihe mit Yvonne Ridley Anfang 2003)
Anneliese Fikentscher/Andreas Neumann – „Ich kann da gar nicht hinschauen... Ich dachte nicht, dass ich in meinem Leben noch mal so eine Mauer sehe. So sperrt man Tiere ein, aber nicht Menschen. Diese Mauer wird fallen wie die Berliner Mauer auch.“ (Joachim Kardinal Meisner) – Israelische Apartheid-Mauer in Palästina, Jerusalem, 2005
Anneliese Fikentscher/Andreas Neumann – Spontanaktion einer Gruppe von italienischen Jugendlichen für das Durchbrechen der rassistischen Politik Israels an der Apartheid-Mauer, Bethlehem, 2005
Gine Willrich – „Rhythm beats bombs - Bikes beat Bombs“ – Aktionen gegen Atomwaffen-Stationierung, Büchel/Eifel, 2013
Henning Günther – Fotomontage mit Karl-Theodor Freiherr von und zu Guttenberg, zeitweilig Kriegsminister in Deutschland, später Berater in Sachen Umsturz in Ländern, die sich imperialistischen Interessen widersetzen, 2011
„Arbeiterfotografie als realistische Fotografie soll die menschlichen und materiellen Probleme als gesellschaftlich bedingte bewusst machen, soll Dokumentation und fotografische Gestaltung der Lebens- und Arbeitsbedingungen der arbeitenden Menschen, ihren politischen Kampf, aber auch ihre Persönlichkeit, ihre Ideen und Freuden in den Mittelpunkt stellen. Sie knüpft damit an die Erfahrungen der Arbeiterfotografen-Bewegung der zwanziger und dreißiger Jahre an. Sie muss von den Interessen der demokratischen Bewegung unseres Landes bestimmt sein und dazu beitragen, soziale und politische Konflikte auf gesellschaftliche Perspektiven zu orientieren. Arbeiterfotografie als alternative Fotografie tritt der Flut von Bildern entgegen, die in den bürgerlichen Massenmedien und der Freizeitindustrie ein wirksames Mittel der Verschleierung der gesellschaftlichen Wirklichkeit sind.“ So heißt es in der Satzung des Bundesverbands Arbeiterfotografie.
Der Verschleierung der gesellschaftlichen Wirklichkeit entgegenzutreten, ist in der Tat eine immerwährende Herausforderung. Das ist keine leichte Aufgabe. Die Methoden zur feindlichen Übernahme unserer Köpfe werden immer perfider. Zudem machen sie nicht Halt bei den Organen, die sich ohne weiteres als Teil der bürgerlichen Massenmedien erkennen lassen. Sie erfassen auch Medien und politische Kräfte, die sich Attribute geben, die suggerieren, sie seien Gegner imperialistischer Kräfte. Besonders deshalb gilt es, wachsam zu sein.
Erste Ausgabe der Zeitschrift „Arbeiterfotografie“, erschienen im November 1973 im Umfeld der im gleichen Jahr in Hamburg gegründeten ersten Arbeiterfotografie-Gruppe – Vorläufer des späteren Organs des Bundesverbands Arbeiterfotografie
„35 Jahre Bundesverband Arbeiterfotografie – Wacht auf, Verdammte dieser Erde“ – Doppelausgabe 98/99 der Zeitschrift Arbeiterfotografie – Organ des Bundesverbands Arbeiterfotografie – zurzeit in Vorbereitung
„Wacht auf, Verdammte dieser Erde!“ So lautet der Titel der Aktivitäten – Ausstellung und Veranstaltung anlässlich des 35jährigen Bestehens des Bundesverbands Arbeiterfotografie – denen sich auch die kommende Ausgabe der Zeitschrift widmen wird.
„Die Arbeit kann uns lehren, sie lehrte uns die Kraft, den Reichtum zu vermehren, der unsre Armut schafft. Drum wird die Kraft von uns erkannt, die starke Waffe unsrer Hand.“, heißt es im Lied der „jungen Garde des Proletariats“ von 1907, das der Grafiker, Schriftsteller und Liedermacher Hartmut Barth-Engelbart zu seinen Aufnahmen der EZB-Baustelle umdichtete: „Und lehrte uns die Kraft, die uns zum Tod bestraft.“ In dem 1907 unter Pseudonym geschriebenen Lied von Heinrich Eildermann heißt es im Refrain: „WACH AUF, du junge Garde…, VORAN...“
Gegenspieler Goebbels
Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt, doch um sich der Verdammnis des galoppierenden Geldes und der Gier nach Macht und Reichtum und Kriegsbeute zu erwehren, ist es erforderlich, den Schleier aus Lügen und Scheinwelten zu zerreißen. Bis heute vorbildhaft ist darin der Gründer und Initiator der historischen Arbeiterfotografenbewegung, Willi Münzenberg, dem der Künstler der Neuen Sachlichkeit und DaDa-Akteur George Grosz bescheinigte, der „fähigste Gegenspieler Goebbels“ zu sein. Das Zerreißen des Schleiers in Wort und Bild – und Philosophie, wenn man so sagen will – ist das Hauptanliegen des Verbandes Arbeiterfotografie. Ist es denn wirklich möglich, dass heute junge Gewerkschafter von der Einladung in ein Land schwärmen, in dem die Bauern bei der Arbeit auf dem Feld erschossen werden?
Was Faschismus ist, musste die Arbeiterfotografie in ihren Ursprüngen hautnah erleben. Immer blieb er Thema in vielen Kontakten zu den Verfolgten der vom Groß-Kapital beförderten Nazi-Diktatur. So offenbarte der Kölner Widerstandskämpfer Ferdi Hülser, der für den Bau einer Gedenkstätte im ehemaligen EL-DE-Haus kämpfte, es aber niemals selbst wieder betreten konnte, wie wichtig der Zusatz "Bund der Antifaschisten BdA" zur Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes VVN für ihn war. Wenn auch nur die geringste Chance für diese Generation besteht, den röhrenden Kriegsmoloch zu stoppen, dann heißt es, die Zeichen der Zeit, heute!, zu erkennen: WACHT AUF, Verdummte, VERDAMMTE...
Die Aktivitäten zum 35jährigen Bestehen des Bundesverbands Arbeiterfotografie:
Wacht auf, Verdammte dieser Erde
35 Jahre Bundesverband Arbeiterfotografie
in Kooperation mit dem Deutschen Freidenker-Verband und dem Euregioprojekt Frieden Aachen
Ausstellung 21. September bis 3. November 2013
geöffnet Donnerstag, Samstag und Sonntag von 13-18 Uhr, Eintritt frei
Eröffnung Do, 19. September 2013, 19 Uhr
mit Kultureinlage von Ernesto Schwarz und Hartmut Barth-Engelbart
Veranstaltung Sa, 21. September 2013, 15-21 Uhr, Eintritt: 10/5 Euro
* „Fotografie als Waffe“, Bild-Vortrag von Anneliese Fikentscher (Arbeiterfotografie-Vorsitzende) mit Diskussion
* „Enteignung von 99 Prozent der Menschheit – und die Methoden ihrer Absicherung“, Vortrag von Klaus Hartmann (Vorsitzender des Deutschen Freidenker-Verbands und Vizepräsident der Weltunion der Freidenker) mit Diskussion
* „Die Medienkrieger – eine Innensicht“, Vortrag von Jürgen Rose (Oberstleutnant, Darmstädter Signal) mit Diskussion
* Kulturteil mit Ernesto Schwarz (revolutionäre Lieder), Hartmut Barth-Engelbart (revolutionäre Texte und Lieder), DIE BANDBREITE (mit Liedern, die den Nerv der Zeit treffen)
KUNST-GESCHOSS – Die Stadtgalerie im Schützenhaus Werder (Havel) Uferstraße 10, 14542 Werder (Havel) – Inselstadt / 20km vor Berlin
Grußworte, Glückwünsche, Spenden willkommen!
Arbeiterfotografie e.V., Postbank Hamburg, BLZ 200 100 20, Kto. 101 656 203
Stichwort ’35 Jahre’ (auf Wunsch gegen steuerabzugsfähige Spendenquittung)
Arbeiterfotografie, Merheimer Straße 107, 50733 Köln, 0221-727 999
arbeiterfotografie@t-online.de – www.arbeiterfotografie.com/35jahre
Online-Flyer Nr. 421 vom 28.08.2013