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Inland
Wolfgang Bittner wollte zur Verleihung des Deutschen Jugendliteraturpreises
Verweigerung einer Pressekarte
Von Peter Kleinert
Der unseren Lesern bekannte Schriftsteller und Autor Wolfgang Bittner hat schon in mehreren Beiträgen für die NRhZ über die Vergabepraxis des Deutschen Jugendliteraturpreises berichtet, u. a. am 22.5.2013. (1) Es geht darin um die internationale Ausrichtung dieses einzigen Staatspreises für Literatur in Deutschland, die von Bittner – wie auch von mehr als 500 deutschsprachigen Autoren und Illustratoren in einem offenen Brief an die Familienministerin – kritisiert wurde. Für sachlich geboten hält die Autoren-Initiative eine Änderung der Ausschreibungsbedingungen, weil der Jugendliteraturpreis seit Jahrzehnten überwiegend für Lizenzbücher aus dem Ausland vergeben wird. Zuständig für die Statuten des Preises ist das Familienministerium, das jedoch abwiegelt.
Wolfgang Bittner – Pressekarte verweigert
Vor einigen Wochen hatte Wolfgang Bittner beim Arbeitskreis für Jugendliteratur in München – es handelt sich um einen Verein – eine Eintrittskarte für die Veranstaltung zur Preisverleihung am 11.10.2013 angefordert, aber keine Antwort erhalten. Daraufhin rief er bei dem Arbeitskreis an und erhielt von der für die Öffentlichkeitsarbeit zuständigen Mitarbeiterin die Auskunft, ihm werde eine Pressekarte verweigert, und zwar aufgrund seiner kritischen Berichterstattung. Ob Familienministerin Dr. Schröder über diese Art von Öffentlichkeitsarbeit informiert ist - und wenn nicht, ob sie Wolfgang Bittner die Teilnahme doch noch erlauben wird - haben wir heute beim Ministerium per e-mail angefragt.
Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen
und Jugend - "Herzlich willkommen!" auch für
kritische Autoren?
Online-Flyer Nr. 426 vom 04.10.2013
Wolfgang Bittner wollte zur Verleihung des Deutschen Jugendliteraturpreises
Verweigerung einer Pressekarte
Von Peter Kleinert
Der unseren Lesern bekannte Schriftsteller und Autor Wolfgang Bittner hat schon in mehreren Beiträgen für die NRhZ über die Vergabepraxis des Deutschen Jugendliteraturpreises berichtet, u. a. am 22.5.2013. (1) Es geht darin um die internationale Ausrichtung dieses einzigen Staatspreises für Literatur in Deutschland, die von Bittner – wie auch von mehr als 500 deutschsprachigen Autoren und Illustratoren in einem offenen Brief an die Familienministerin – kritisiert wurde. Für sachlich geboten hält die Autoren-Initiative eine Änderung der Ausschreibungsbedingungen, weil der Jugendliteraturpreis seit Jahrzehnten überwiegend für Lizenzbücher aus dem Ausland vergeben wird. Zuständig für die Statuten des Preises ist das Familienministerium, das jedoch abwiegelt.
Wolfgang Bittner – Pressekarte verweigert
NRhZ-Archiv
Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen
und Jugend - "Herzlich willkommen!" auch für
kritische Autoren?
Quelle: http://www.bmfsfj.de/
Der Arbeitskreis für Jugendliteratur e. V., der vom Familienministerium jährlich mit etwa einer halben Million gesponsert wird, richtet die Veranstaltung zur Preisverleihung aus, die während der Buchmesse in Frankfurt am Main in einigen Tagen mit zahlreichem Publikum stattfindet. Inzwischen ist bekannt, dass Unterzeichner des offenen Briefes von den Vertretern und Unterstützern des Arbeitskreises diskriminiert werden. Die Verweigerung einer Pressekarte geht noch darüber hinaus und ist als Eingriff in die Pressefreiheit zu werten.
Allein schon an dieser Reaktion zeigt sich die das ganze Genre schädigende Art und Weise der Geschäftsführung des Arbeitskreises für Jugendliteratur. Die Verleihung des Deutschen Jugendliteraturpreises ist keine Privatveranstaltung, aber offensichtlich halten sich die Vertreter des Arbeitskreises für omnipotent. Auch Wolfgang Bittner selbst hat beim Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, dem Sponsor der Veranstaltung, Beschwerde eingelegt. Es bleibt abzuwarten, wie das Ministerium auf die Zensurmaßnahme reagiert. (PK)
Online-Flyer Nr. 426 vom 04.10.2013