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Aktueller Online-Flyer vom 22. Dezember 2024  

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Dritter Jahrestag der atomaren Katastrophe von Fukushima
Mit Windrädern für Energiewende
Von Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann

Vor drei Jahren, am 11.3.2011, kam es – 66 Jahre nach den atomaren Verbrechen von Hiroshima und Nagasaki – zur atomaren Katastrophe von Fukushima, ausgelöst durch ein Erdbeben verbunden mit einem Tsunami. Am dritten Jahrestag dieser Katastrophe veranstalteten die japanischen und deutschen Bürgerinitiativen Sayonara Nukes Berlin, Anti-Atom Berlin, Arbeitsgemeinschaft Schacht Konrad und NaturFreunde Berlin – am 8.3.2014 – eine Kazaguruma-Demonstration. Das japanische Wort Kazaguruma bedeutet Windrad. Es ist Symbol für eine Energiewende ohne Atomkraft – in Japan und überall auf Welt. Etwa 1000 Menschen zogen in Berlin vom Brandenburger Tor zum Potsdamer Platz und dann zur Japanischen Botschaft. Tags zuvor war dort ein an den japanischen Premierminister Shinzo Abe gerichteter offener Brief mit Forderungen zum Ausstieg aus der Atomenergie überreicht worden. (PK)


alle Fotos: arbeiterfotografie.com


Protest am Brandenburger Tor


Mit Windrädern für die Energiewende ohne Atomkraft


„Hiroshima, Nagasaki, Fukushima: Atomkraft ist tödlich!


Mit Windrädern für die Energiewende ohne Atomkraft


„Hiroshima, Nagasaki, Fukushima: Atomtod Stopp!“


Protest am Brandenburger Tor


Protest am Potsdamer Platz


„Hiroshima, Nagasaki, Fukushima: Atomtod Stopp!“


„Konsequenzen aus Fukushima ziehen!“


„Atomlobbyisten bedrohen weiter skrupellos alles Leben auf dieser Erde. Die Gier kann auch Sie töten!!!“


Mit Windrädern für die Energiewende ohne Atomkraft


„Lasst Information durchsickern, keine Strahlung“


„No Nukes“ (Keine Atomwaffen, keine Atomenergie)


„Hiroshima, Nagasaki, Fukushima: Atomkraft ist tödlich!“


„No Nukes! No where!“ (Keine Atomwaffen, keine Atomenergie! Nirgends!)


„No Nukes! No where!“ (Keine Atomwaffen, keine Atomenergie! Nirgends!)


„No Nukes! No where!“ (Keine Atomwaffen, keine Atomenergie! Nirgends!)


Blockade-Aktion an der Japanischen Botschaft


Blockade-Aktion an der Japanischen Botschaft


Blockade-Aktion an der Japanischen Botschaft


Staatsgewalt


Kampfmusik

Die Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki veranlassten Bert Brecht im Jahre 1945 – im US-Exil –, sein 1939 verfasstes Theaterstück mit Bühnenmusik von Hanns Eisler „Leben des Galilei“ über die Verantwortung der Wissenschaft, der sie betreibenden Menschen und der sie voran treibenden Mächte (zu Galileis Zeiten die Kirche und Fürsten, in der Moderne die Imperialisten und deren Militärs) in einer zweiten Fassung zu aktualisieren.

Der Wissenschaftler Galileo Galilei konfrontiert die Mächtigen seiner Zeit (1564-1642) mit der Bestätigung des kopernikanischen Weltbildes: die Erde ist nicht das Zentrum des Universums. Sie ist nur einer von mehreren Planeten, die die Sonne, das Zentrum, umkreisen. In seiner 1939 verfassten Erstversion verurteilt Brecht schon die Planung der Atombombe: "...und eure neuen Maschinen mögen nur neue Drangsale bedeuten. Ihr mögt mit der Zeit alles entdecken, was es zu entdecken gibt, und euer Fortschritt wird doch nur ein Fortschritt von der Menschheit weg sein. Die Kluft zwischen euch und ihr kann eines Tages so groß werden, dass euer Jubelschrei über irgendeine neue Errungenschaft von einem universalen Entsetzensschrei beantwortet werden könnte.“

In der zweiten Fassung von 1945 betrachtet Brecht das Unglaubliche aus eigener Anschauung: „Die Atombombe ist sowohl als technisches als auch als soziales Phänomen das klassische Endprodukt seiner wissenschaftlichen Leistung und seines sozialen Versagens.“

In einer möglicherweise erforderlichen dritten Fassung ginge es um die verdeckten Wissenschaften der wahnsinnigen Machtgier und deren Bekenntnis zum Inferno: Bush sen. sprach vom gewinnbaren Atomkrieg. Aber die Entwicklung von Waffen, die der heutige Mensch sich nicht vorzustellen wagt, ohne selbst als wahnsinnig hingestellt zu werden, ist in vollem Gange – glaubt man der Wissenschaftlerin Rosalie Bertell. Und wenig bekannten internationalen Verträgen zur Verhinderung des Einsatzes solcher Waffen.

Gehorsam war des Menschen Kreuz von je!

Aufstund der Doktor Galilei
(Schmiß die Bibel weg, zückte sein Fernrohr, warf einen Blick auf das Universum)
Und sprach zur Sonn: Bleib stehn!
Es soll jetzt die creatio dei
Mal andersrum sich drehn.
Jetzt soll sich mal die Herrin, he! Um ihre Dienstmagd drehn."
...
Ihr, die auf Erden lebt in Ach und Weh
Auf, sammelt eure schwachen Lebensgeister
Und lernt vom guten Doktor Galuleh
Des Erdenglückes großes Abc.
Gehorsam war des Menschen Kreuz von je!
Wer wär nicht auch mal gern sein eigner Herr und Meister?
...
Liebe Leut, gedenkt des End's
Das Wissen flüchtete über die Grenz.
Wir, die wissensdurstig sind
Er und ich, wir blieben dahint'.
Hütet nun ihr der Wissenschaften Licht
Nutzt es und mißbraucht es nicht
Daß es nicht, ein Feuerfall
Einst verzehre noch uns all
Ja, uns all.

(Balladen des Bänkelsängers, vertont von Hanns Eisler)

Geehrtes Publikum der Breiten Straße
Wir laden Sie heut in die Welt der Kurven und Maße
Zu entschleiern vor Ihrem Kennerblick
Die Geburtsstunde der Physik.
Sie sehen das Leben des großen Galileo Galilei
Den Kampf des Fallgesetzes mit dem Gratias dei
Der Wissenschaft mit der Obrigkeit
An der Schwelle der Neuen Zeit
Sie sehen die Wissenschaft jung, geil und drall
Und Sie sehen ihren Sündenfall.
Sie muß essen und ihr wird Gewalt getan
Und so kommt sie auf die schiefe Bahn
Und sie wird, Meisterin der Natur billige Gesellschaftshur.
Noch ist das Wahre nicht die Ware
Doch hat es schon dies Sonderbare
Daß es die vielen nicht erreicht
Und macht ihr Leben schwer statt leicht.
Solches Wissen ist aktuell
Die Neue Zeit läuft ab besonders schnell.
Wir hoffen, Sie leihen Ihr geneigtes Ohr
Wenn nicht uns, so doch unserm Thema, bevor
Infolge der nicht gelernten Lektion
Auftritt die Atombombe in Person.

(Vorwort der zweiten Fassung des „Leben des Galilei“, Dezember 1945)


Hinweise:

Zerstörung von Mutter Erde durch ihren Einsatz als Waffe - Interview mit Rosalie Bertell
NRhZ 450 vom 19.03.2014
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=20147

Radioaktivität und die Auslöschung des Lebens - Sind wir die letzten Generationen? - Interview mit Rosalie Bertell
NRhZ 436 vom 11.12.2013
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=19780

Online-Flyer Nr. 450  vom 19.03.2014



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