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Arbeit und Soziales
Nachruf für kämpferische Frauensekretärin und stv. Vorsitzende der IG Medien
Gisela Kessler ist gestorben
Von Frank Bsirske und Frank Werneke
Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen, soweit ihr es noch nicht wisst und sie gekannt habt, müssen wir euch die traurige Nachricht überbringen, dass Gisela Kessler verstorben ist. Einige von euch kennen die kämpferische Frauensekretärin und stellvertretende Vorsitzende der IG Medien aus den alten IG Medien oder gar IG Druck und Papier-Zeiten, die am 31. Dezember 1935 in Frankfurt am Main geboren wurde. Am vergangen Freitag ist an alle hauptamtlich Beschäftigten ver.di bundesweit dieser Nachruf per Mail versandt worden:
Die Vereinte Dienstleistungs-gewerkschaft trauert um ihre Kollegin Gisela Kessler die am 14. Mai 2014 in ihrer Wahl- heimatstadt Nürnberg nach schwerer Krankheit im Alter von 78 Jahren gestorben ist.
Online-Flyer Nr. 459 vom 21.05.2014
Nachruf für kämpferische Frauensekretärin und stv. Vorsitzende der IG Medien
Gisela Kessler ist gestorben
Von Frank Bsirske und Frank Werneke
Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen, soweit ihr es noch nicht wisst und sie gekannt habt, müssen wir euch die traurige Nachricht überbringen, dass Gisela Kessler verstorben ist. Einige von euch kennen die kämpferische Frauensekretärin und stellvertretende Vorsitzende der IG Medien aus den alten IG Medien oder gar IG Druck und Papier-Zeiten, die am 31. Dezember 1935 in Frankfurt am Main geboren wurde. Am vergangen Freitag ist an alle hauptamtlich Beschäftigten ver.di bundesweit dieser Nachruf per Mail versandt worden:
Gisela Kessler war vor ihrem Eintritt in den Ruhestand von 1992 bis 1995 stellvertretende Vorsitzende der Industriege-werkschaft Medien – Druck und Papier, Publizistik und Kunst,
einer der ver.di-Gründungsorganisationen, nachdem sie über 20 Jahre als Frauensekretärin im Hauptvorstand der IG Druck und Papier und der IG Medien gewirkt hatte.
einer der ver.di-Gründungsorganisationen, nachdem sie über 20 Jahre als Frauensekretärin im Hauptvorstand der IG Druck und Papier und der IG Medien gewirkt hatte.
In ihrer Heimatstadt Frankfurt am Main entfaltete die junge kaufmännische Angestellte schon während ihrer Ausbildung gewerkschaftliche Aktivitäten, wurde freigestellte Jugendvertreterin beim Fernmeldeamt 1 in Frankfurt und später stellvertretende Personalratsvorsitzende bei der Deutschen Bundespost. Die Deutsche Postgewerkschaft (DPG) schickte sie zum Studium nach Dortmund an die Sozialakademie und an die Frankfurter Akademie der Arbeit. Danach arbeitete Gisela Kessler von 1967 bis 1971 als Rechtsschutzsekretärin beim Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) in Wiesbaden, bevor sie als Frauensekretärin zur IG Druck und Papier nach Stuttgart wechselte.
Untrennbar mit dem Namen Gisela Kessler verbunden bleibt die Solidaritätsbewegung mit den Heinze-Frauen und deren Kampf um gleichen Lohn für gleiche Arbeit: 29 weibliche Angestellte der Gelsenkirchener Firma Photo-Heinze klagten vor Gericht ihr Recht ein. Die Bewegung erregte bundesweit Aufsehen. Die Heinze-Frauen gewannen ihre Prozesse 1981 in letzter Instanz. Gisela Kessler hatte zur Urteilsverkündung des Bundesarbeitsgerichts in Kassel eine Demonstration organisiert, an der 7000 Menschen teilnahmen.
So hat sie die gewerkschaftliche Frauenarbeit weiterentwickelt, hat als stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende des Papierverarbeitungskonzerns VP Schickedanz oder als Vorsitzende der Vertreterversammlung in der Berufsgenossenschaft Druck und Papierverarbeitung erfolgreich die Interessen der Kolleginnen und Kollegen vertreten. Es gab spektakuläre Aktionen wie das "Tribunal gegen Flexibilisierung und ungeschützte Arbeitsverhältnisse" 1988 in Wiesbaden. Gisela Kesslers „Ideen, ihr Feuer, ihre Ausdauer wurden und werden geschätzt und bewundert“, schrieb die Journalistin Marina Achenbach in einem Porträt über die Gewerkschafterin.
Gisela Kessler hat ihr Leben lang leidenschaftlich und kämpferisch Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zur Durchsetzung und Verteidigung ihrer Interessen in Betrieb und Gesellschaft ermutigt und sie dabei beraten und unterstützt. In ihrem Ruhestand war sie noch lange politisch aktiv.
Eine Gedächtnisveranstaltung für Gisela Kessler findet statt am Samstag, 31. Mai 2014, 13:00 Uhr im Gewerkschaftshaus Nürnberg, 7. Stock Kornmarkt 5-7, 90402 Nürnberg. Wir gedenken einer kämpferischen Kollegin mit dem ehemaligen IG Medien-Vorsitzenden Detlef Hensche sowie Menschen, Liedern und Bildern aus ihrem Leben. Wir werden Gisela Kessler nicht vergessen und uns stets respektvoll an sie erinnern.
Für die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di):
Frank Bsirske, Vorsitzender, Frank Werneke Stellvertretender Vorsitzender. Bundesverwaltung - Ressort 3 - Ressortbüro des stellvertr. Vorsitzenden Frank Werneke Paula-Thiede-Ufer 10, 10179 Berlin Postanschrift: 10112 Berlin (PK)
Frank Bsirske, Vorsitzender, Frank Werneke Stellvertretender Vorsitzender. Bundesverwaltung - Ressort 3 - Ressortbüro des stellvertr. Vorsitzenden Frank Werneke Paula-Thiede-Ufer 10, 10179 Berlin Postanschrift: 10112 Berlin (PK)
Online-Flyer Nr. 459 vom 21.05.2014