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Krieg und Frieden
Offener Brief an die Repräsentanten des Staates Israel und seine Unterstützer
Das Massaker in Gaza beenden
Vom Bundesverband Arbeiterfotografie
Die Verbrechen Israels an der palästinensischen Bevölkerung nehmen kein Ende. Die gefangene Bevölkerung Gazas ist weiterhin Ziel israelischer Angriffe. Israel bringt Tod und Zerstörung – Tag für Tag – seit 1948. Nach Angaben der Vereinten Nationen hat das am 8. Juli 2014 begonnene Massaker in Gaza bis 11. August 2014 nahezu 2000 Tote, mehr als 16.000 zerstörte oder schwer beschädigte Wohnhäuser und 25 zerstörte oder schwer beschädigte Schulen gefordert. Das ist Anlass für den Bundesverband Arbeiterfotografie, einen Offenen Brief an die Repräsentanten des Staates Israel und seine Unterstützer zu richten.
Montage: arbeiterfotografie.com
Herr Netanjahu, Damen und Herren,
mit Entsetzen beobachten wir das Massaker, das der israelische Staat an der Zivilbevölkerung von Gaza verübt. Nach Angaben des United Nations Office for the Coordination of Humanitarian Affairs (OCHA) hat das Massaker in Gaza bis 11. August 2014 nahezu 2000 Tote, mehr als 16.000 zerstörte oder schwer beschädigte Wohnhäuser und 25 zerstörte oder schwer beschädigte Schulen gefordert. Unzählige Menschen sind verletzt, verstümmelt. Die Infrastruktur der Region ist komplett zerschlagen. Lebensnotwendige medizinische Hilfe und Versorgung kann schon lange nicht mehr gewährleistet werden. Leben und Überleben der traumatisierten Bevölkerung in solch kriegsverwüsteter Trümmerlandschaft ohne Fluchtmöglichkeit ist nicht mehr Leben zu nennen – es ist vegetieren – es ist zutiefst menschenunwürdig!!!
Auslöser dieser martialischen Militäroperation soll die Ermordung von drei israelischen Jugendlichen sein. In welcher Welt leben Sie eigentlich? Bevor überhaupt die Schuldigen dieses Verbrechens ermittelt wurden, hat Israel einen "Vergeltungsschlag" gegen die Bevölkerung von Gaza gestartet. Und Israel soll die "einzige Demokratie" im Nahen Osten sein? Das ist schon der dritte Übergriff Israels seit dem Dezember 2008. Wenn ein Kind 2008 in Gaza geboren wurde, musste es schon den vierten israelischen Überfall überleben!
In einer Rede an die Nation sagten Sie, Herr Netanjahu, vor kurzem, dass der Krieg gegen Gaza eine Schlacht für die Existenz des jüdischen Staates sei. Etwa 1,8 Millionen Menschen leben im Gaza-Streifen zusammengepfercht in einer der am dichtesten bewohnten Regionen der Erde, ohne Bewegungsfreiheit und ohne einen Ort, an dem sie Schutz finden können. Und diese Menschen sollen die Existenz Israel gefährden? Wie jedes Volk unter rechtswidriger Besatzung haben auch die Palästinenser ein Recht auf Widerstand. So heißt es in der UN-Resolution A/3070 vom 30. November 1973: „Die Vollversammlung bestätigt die Legitimität des Kampfes der Völker für die Befreiung von kolonialer und Fremdherrschaft und ausländischer Unterjochung mit allen verfügbaren Mitteln, einschließlich des bewaffneten Kampfes.“ In der gleichen Resolution werden alle Regierungen verurteilt, die das Recht auf Selbstbestimmung des palästinensischen Volkes nicht anerkennen.
Für eine rechtswidrige Besatzung gibt es kein Recht auf Verteidigung, sondern nur die Verpflichtung, die Besatzung vollständig aufzuheben. Wer hingegen eine Politik der Strangulierung und Entwürdigung verfolgt, darf sich nicht wundern, wenn aus der Verzweiflung und Ohnmacht der Opfer Terrorakte entstehen, die die israelische Bevölkerung in der Nachbarschaft des Gazastreifens treffen.
Die Juden in Warschau 1943 waren in einer ähnlichen Situation wie die Palästinenser heute:
„Wir wissen, dass Ihr mit tief empfundenem Schmerz und Tränen des Mitgefühls, dass Ihr mit Bewunderung und Sorge den Ausgang dieses Kampfes verfolgt, den wir seit vielen Tagen gegen den grausamen Besatzer führen. Doch sollt Ihr auch wissen, dass jedes Haus des Ghettos nach wie vor eine Festung sein wird; dass wir vielleicht in diesem Kampf umkommen werden, uns aber nicht ergeben werden; dass wir wie Ihr nach Vergeltung und Bestrafung unseres gemeinsamen Feindes dürsten. Der Kampf geht um Eure und unsere Freiheit. Um Eure und unsere menschliche, soziale, nationale Ehre und Würde.“ (Aufruf der Jüdischen Kampforganisation in Warschau vom 23. April 1943)
Wir fordern den Staat Israel deshalb auf:
• die Waffen dauerhaft schweigen zu lassen
• die Blockade des Gazastreifens umgehend aufzuheben und dementsprechend die Grenzübergänge zu öffnen
• alle unrechtmäßig inhaftierten Palästinenser aus israelischer Haft freizulassen
• für die im Gaza-Streifen verursachten Schäden Entschädigungszahlungen zu leisten
Ziel muss es sein, in Palästina/Israel eine Gesellschaft entstehen zu lassen, in der alle Menschen unabhängig von ihrer Religion oder Herkunft gleiche Rechte und Chancen haben. (PK)
Köln, 11. August 2014
Für den Bundesverband Arbeiterfotografie
Anneliese Fikentscher, Senne Glanschneider, Andreas Neumann, Cindy Dillmann und Peter Betscher
Online-Flyer Nr. 471 vom 13.08.2014
Offener Brief an die Repräsentanten des Staates Israel und seine Unterstützer
Das Massaker in Gaza beenden
Vom Bundesverband Arbeiterfotografie
Die Verbrechen Israels an der palästinensischen Bevölkerung nehmen kein Ende. Die gefangene Bevölkerung Gazas ist weiterhin Ziel israelischer Angriffe. Israel bringt Tod und Zerstörung – Tag für Tag – seit 1948. Nach Angaben der Vereinten Nationen hat das am 8. Juli 2014 begonnene Massaker in Gaza bis 11. August 2014 nahezu 2000 Tote, mehr als 16.000 zerstörte oder schwer beschädigte Wohnhäuser und 25 zerstörte oder schwer beschädigte Schulen gefordert. Das ist Anlass für den Bundesverband Arbeiterfotografie, einen Offenen Brief an die Repräsentanten des Staates Israel und seine Unterstützer zu richten.
Montage: arbeiterfotografie.com
Herr Netanjahu, Damen und Herren,
mit Entsetzen beobachten wir das Massaker, das der israelische Staat an der Zivilbevölkerung von Gaza verübt. Nach Angaben des United Nations Office for the Coordination of Humanitarian Affairs (OCHA) hat das Massaker in Gaza bis 11. August 2014 nahezu 2000 Tote, mehr als 16.000 zerstörte oder schwer beschädigte Wohnhäuser und 25 zerstörte oder schwer beschädigte Schulen gefordert. Unzählige Menschen sind verletzt, verstümmelt. Die Infrastruktur der Region ist komplett zerschlagen. Lebensnotwendige medizinische Hilfe und Versorgung kann schon lange nicht mehr gewährleistet werden. Leben und Überleben der traumatisierten Bevölkerung in solch kriegsverwüsteter Trümmerlandschaft ohne Fluchtmöglichkeit ist nicht mehr Leben zu nennen – es ist vegetieren – es ist zutiefst menschenunwürdig!!!
Auslöser dieser martialischen Militäroperation soll die Ermordung von drei israelischen Jugendlichen sein. In welcher Welt leben Sie eigentlich? Bevor überhaupt die Schuldigen dieses Verbrechens ermittelt wurden, hat Israel einen "Vergeltungsschlag" gegen die Bevölkerung von Gaza gestartet. Und Israel soll die "einzige Demokratie" im Nahen Osten sein? Das ist schon der dritte Übergriff Israels seit dem Dezember 2008. Wenn ein Kind 2008 in Gaza geboren wurde, musste es schon den vierten israelischen Überfall überleben!
In einer Rede an die Nation sagten Sie, Herr Netanjahu, vor kurzem, dass der Krieg gegen Gaza eine Schlacht für die Existenz des jüdischen Staates sei. Etwa 1,8 Millionen Menschen leben im Gaza-Streifen zusammengepfercht in einer der am dichtesten bewohnten Regionen der Erde, ohne Bewegungsfreiheit und ohne einen Ort, an dem sie Schutz finden können. Und diese Menschen sollen die Existenz Israel gefährden? Wie jedes Volk unter rechtswidriger Besatzung haben auch die Palästinenser ein Recht auf Widerstand. So heißt es in der UN-Resolution A/3070 vom 30. November 1973: „Die Vollversammlung bestätigt die Legitimität des Kampfes der Völker für die Befreiung von kolonialer und Fremdherrschaft und ausländischer Unterjochung mit allen verfügbaren Mitteln, einschließlich des bewaffneten Kampfes.“ In der gleichen Resolution werden alle Regierungen verurteilt, die das Recht auf Selbstbestimmung des palästinensischen Volkes nicht anerkennen.
Für eine rechtswidrige Besatzung gibt es kein Recht auf Verteidigung, sondern nur die Verpflichtung, die Besatzung vollständig aufzuheben. Wer hingegen eine Politik der Strangulierung und Entwürdigung verfolgt, darf sich nicht wundern, wenn aus der Verzweiflung und Ohnmacht der Opfer Terrorakte entstehen, die die israelische Bevölkerung in der Nachbarschaft des Gazastreifens treffen.
Die Juden in Warschau 1943 waren in einer ähnlichen Situation wie die Palästinenser heute:
„Wir wissen, dass Ihr mit tief empfundenem Schmerz und Tränen des Mitgefühls, dass Ihr mit Bewunderung und Sorge den Ausgang dieses Kampfes verfolgt, den wir seit vielen Tagen gegen den grausamen Besatzer führen. Doch sollt Ihr auch wissen, dass jedes Haus des Ghettos nach wie vor eine Festung sein wird; dass wir vielleicht in diesem Kampf umkommen werden, uns aber nicht ergeben werden; dass wir wie Ihr nach Vergeltung und Bestrafung unseres gemeinsamen Feindes dürsten. Der Kampf geht um Eure und unsere Freiheit. Um Eure und unsere menschliche, soziale, nationale Ehre und Würde.“ (Aufruf der Jüdischen Kampforganisation in Warschau vom 23. April 1943)
Wir fordern den Staat Israel deshalb auf:
• die Waffen dauerhaft schweigen zu lassen
• die Blockade des Gazastreifens umgehend aufzuheben und dementsprechend die Grenzübergänge zu öffnen
• alle unrechtmäßig inhaftierten Palästinenser aus israelischer Haft freizulassen
• für die im Gaza-Streifen verursachten Schäden Entschädigungszahlungen zu leisten
Ziel muss es sein, in Palästina/Israel eine Gesellschaft entstehen zu lassen, in der alle Menschen unabhängig von ihrer Religion oder Herkunft gleiche Rechte und Chancen haben. (PK)
Köln, 11. August 2014
Für den Bundesverband Arbeiterfotografie
Anneliese Fikentscher, Senne Glanschneider, Andreas Neumann, Cindy Dillmann und Peter Betscher
Online-Flyer Nr. 471 vom 13.08.2014