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Demonstration in Kalkar am 3.10.2014 gegen die NATO-Kommandozentrale
Gemeinsam gegen Imperialismus und Krieg
Von Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann
Ein Demonstrant macht die Situation deutlich. Er zeigt das Europa von 1990 und das von 2009. So wird klar, wer – allen Vereinbarungen zuwider – expandiert: die NATO, nicht Russland. „Der Aggressor heißt NATO!“, ist eine Stellungnahme der Freidenker überschrieben. „Deutschland ist in der NATO ein Juniorpartner, weil die USA die NATO anführen; aus Sicht der USA ist Deutschland besetztes Land; Deutschland hat... die Position des Vasallen übernommen“, erkennt der Schweizer Historiker Daniele Ganser. In Kalkar am Niederrhein lässt Deutschland es zu, dass hier eine weitere NATO-Kommandozentrale entsteht. Stoßrichtung: Osten. Dagegen protestiert die Friedensbewegung, die "alte" oder "klassische" (wie Bernhard Trautvetter vom Essener Friedensforum sie lieber genannt wissen möchte) wie auch die "neue". Gemeinsam! Gemeinsam wenden sie sich gegen Imperialismus und Krieg.
Kalkar, 3. Oktober 2014, Auftakt am Marktplatz: „Kein Krieg von deutschem Boden aus“ – Andrej Hunko, MdB Die Linke (Mitte)
Alle Fotos: arbeiterfotografie.com (Gisela Blomberg und Klaus Franke)
Auftakt am Marktplatz: „Krieg beginnt hier!“
Auftakt am Marktplatz: „Kapitalismus braucht Kriege – NATO: Nord-Atlantische Terror-Organisation“
Auftakt am Marktplatz: „Unumstritten ist, was der US-Außenminister (James Baker) am 9. Februar 1990 im ... Kreml erklärte. Das Bündnis werde seinen Einflussbereich 'nicht einen Inch weiter nach Osten ausdehnen', falls die Sowjets der Nato-Mitgliedschaft eines geeinten Deutschland zustimmten. Darüber werde man nachdenken, meinte Gorbatschow und fügte hinzu, ganz gewiss sei eine 'Expansion der Nato-Zone inakzeptabel'.“
Auftakt am Marktplatz: „US World Domination Tour“ (Militärische Interventionen der USA weltweit)
Auftakt am Marktplatz – Michael Sünner (DFG/VK)
Auftakt am Marktplatz – „Keine Bedroh(n)ung aus Kalkar“ – Jörg Cölsmann (einer der Initiatoren der Düsseldorfer Montagsmahnwache für den Frieden)
Auftakt am Marktplatz – Michael Sünner (DFG/VK)
Auftakt am Marktplatz – die "neue" Bewegung der Montagsmahnwachen für den Frieden
Auftakt am Marktplatz – auch das Sprachrohr des US-Imperialismus ist zugegen
Auftakt am Marktplatz: „Frieden statt Krieg – Sozialismus statt Barbarei“
Auftakt am Marktplatz: „Keine Drohnen als Waffen“
Auftakt am Marktplatz: „Was glaubt Ihr, was los wäre, wenn mehr Menschen wüssten, was auf der Welt los ist? – Wenn Recht zu Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht“
Auftakt am Marktplatz
Auftakt am Marktplatz: „Wenn Recht zu Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht“
Auftakt am Marktplatz – DKP-Vorsitzender Patrik Köbele (Mitte)
Auftakt am Marktplatz: „Kalkar: keine NATO-Kommandozentrale Kampfdrohnen“
Auftakt am Marktplatz – Ken Jebsen (Promotor der "neuen" Friedensbewegung und Betreiber des Internet-Video-Kanals KenFM.de)
Auftakt am Marktplatz: „Frieden – kein Krieg“
Auftakt am Marktplatz: „Kalkar: keine NATO-Kommandozentrale Kampfdrohnen“
Auftakt am Marktplatz: „Kalkar: keine NATO-Kommandozentrale Kampfdrohnen“
Auftakt am Marktplatz – Heinrich Schulz (VVN, DKP, IG Metall)
Auftakt am Marktplatz: „Rüstungsexporte verbieten“
Auftakt am Marktplatz
Demonstrationszug zur von-Seydlitz-Kaserne – Willi Hoffmeister (Veteran der Friedensbewegung)
Demonstrationszug zur von-Seydlitz-Kaserne
Demonstrationszug zur von-Seydlitz-Kaserne: „Was glaubt Ihr, was los wäre, wenn mehr Menschen wüssten, was auf der Welt los ist?“
Demonstrationszug zur von-Seydlitz-Kaserne: „Kein Krieg von deutschem Boden aus“
Am Tor zur von-Seydlitz-Kaserne: „Stop NATO-Expansion!“
Am Tor zur von-Seydlitz-Kaserne
Abschlusskundgebung vor der von-Seydlitz-Kaserne: „Für den Frieden“ – T-Shirt eines Demonstranten der "neuen" Friedensbewegung
Abschlusskundgebung vor der von-Seydlitz-Kaserne
Abschlusskundgebung vor der von-Seydlitz-Kaserne: „Kalkar: keine NATO-Kommandozentrale Kampfdrohnen“
Abschlusskundgebung vor der von-Seydlitz-Kaserne
Abschlusskundgebung vor der von-Seydlitz-Kaserne: „Kriege starten hier – und hier sagen wir: Stopp – Raus aus der NATO“
Abschlusskundgebung vor der von-Seydlitz-Kaserne: „Du sollst nicht töten“
Ken Jebsen interviewt Demonstranten für seinen Internet-Video-Kanal KenFM.de (siehe Video unten)
Abschlusskundgebung vor der von-Seydlitz-Kaserne: „Die NATO kann zu einem langsamen und schmerzhaften Tod führen“
Am Tor zur von-Seydlitz-Kaserne
Am Tor zur von-Seydlitz-Kaserne
„Unumstritten ist, was der US-Außenminister [James Baker] am 9. Februar 1990 im ... Kreml erklärte. Das Bündnis werde seinen Einflussbereich 'nicht einen Inch weiter nach Osten ausdehnen', falls die Sowjets der Nato-Mitgliedschaft eines geeinten Deutschland zustimmten. Darüber werde man nachdenken, meinte Gorbatschow und fügte hinzu, ganz gewiss sei eine 'Expansion der Nato-Zone inakzeptabel'.“ So steht es auf dem von einem Demonstranten getragenen Schild, das das Europa des Jahres 1990 und das des Jahres 2009 zeigt und damit die aggressive Expansion des US-Imperialismus in Richtung Russland verdeutlicht.
Der US-Imperialismus hat ein Ziel – das heißt Russland
„Die Nato hat ihr Wort nicht gehalten. Es wurden Estland, Lettland und Litauen in die NATO aufgenommen, auch Polen, Rumänien, Bulgarien, Ungarn, Slowenien, Tschechien und die Slowakei. Später folgten noch Albanien und Kroatien. Wenn Sie es aus russischer Perspektive betrachten, dann hat die NATO ihr Wort gebrochen. Und nun versucht sie, die fehlenden Bausteine – also die Ukraine und Georgien – auch noch in die NATO aufzunehmen und dadurch Russland zu umzingeln. In den westlichen Medien steht immer: Die Russen sind völlig irrational und verhalten sich komisch. Aber de facto verhalten sie sich wie ein Schachspieler, der Zug um Zug hier einen Turm, dort einen Springer und dort wieder einen Bauern verliert. Die Russen fühlen sich bedrängt. Und diese Ausdehnung der NATO wird in den westlichen Medien überhaupt nicht thematisiert und auch nicht zur Kenntnis genommen. Man kann das ganz einfach kommunizieren, indem man eine Landkarte der NATO von 1990 nimmt und eine Landkarte 2014 zur Hand nimmt.“ So stellt es in aller Klarheit der Schweizer Historiker Daniele Ganser dar.
Die Expansion der NATO ab 1990 – 2014 sind Ukraine und Georgien Objekt der Begierde (Grafik: arbeiterfotografie.com)
Wo Kalkar drauf steht, steckt Dritter Weltkrieg drin
Ulrich Sander, Bundessprecher der VVN, ist einer der Redner am 3. Oktober in Kalkar. Er kommt auf die deutschen "transatlantischen" Handlanger des US-Imperialismus zu sprechen: „Die Reden des Bundespräsidenten, des Außenministers und der Verteidigungsministerin, die es für 'verantwortungsvoll' halten, wenn Deutschland immer mehr Präsenz auf den Kriegsschauplätzen zeigt, sind alarmierend. Am diesjährigen 3. Oktober – dem sogenannten Nationalfeiertag – setzt die Friedensbewegung wieder ein Zeichen für eine andere Richtung. Wir demonstrieren zum Zentrum Luftoperationen in Kalkar, denn hier ist der Ort, der zur Kriegsführungszentrale gen Osten ausgebaut wird... Von hier werden schon jetzt Eurofighter und AWACS-Flugzeuge ganz nah an die russische Grenze herangeführt, und von hier soll der Kampfdrohnenkrieg ermöglicht werden. 1600 Fachleute des Tötens werden hier stationiert. Sie dirigieren Eurofighter auch über deutschem Luftraum.“
Bernhard Trautvetter vom Essener Friedensforum ergänzt: „Hier wird nicht der Frieden verteidigt, sondern es wird militärisches Planen mit Ökonomie verknüpft, etwa um unseren Zugang zu 'unseren' Ölfeldern, Märkten und strategischen Interessensgebieten zu sichern... In Kalkar wird die Infrastruktur für den ferngesteuerten Drohnenkrieg, für die Automatisierung und die komplette Autonomisierung des Krieges in Windeseile ausgebaut. Über Krieg und Frieden entscheiden bald Programme, wenn real wird, was sie jetzt schon planen. Kalkar als Herzstück des Krieges 'drei Komma null' muss geschlossen werden. Wir haben die Verantwortung, das teuflische Spiel zu durchkreuzen, bevor es uns abschafft!“
Andrea Randerath, Mitglied des Landesausschusses der VVN-BdA NRW und der IG Metall Vertrauenskörperleitung, legt dar: „Hier in Kalkar, einer scheinbar friedlichen, kleinen Stadt am Niederrhein, gehen jeden Morgen NATO-Soldaten an ihren Computerarbeitsplatz und dirigieren weltweit den möglichen Einsatz von Kampfflugzeugen, Kampfdrohnen und Raketen, und sie gehen abends nach Hause zu Frau und Kindern. Heute sind es ein paar hundert, in naher Zukunft 1.600 NATO-Soldaten... Die NATO bereitet hier, wie sie selber sagt, den Krieg im 21. Jahrhundert vor, mit automatisierten Abläufen und Robotern. Das senkt die Hemmschwelle gegenüber dem Einsatz von militärischer Gewalt und macht so den Krieg, ja den Atomkrieg wahrscheinlicher.“
„Es geht um das kollektive Zusammenspiel von Kampfbombern, Kampfdrohnen, dem Heer, der Marine im Verbund mit dem, was man Cyber-War nennt. Kalkar soll dabei vor allem den Großraum Eurasien im Visier haben, um hier synchronisiert Zerstörung zu ermöglichen, wenn die NATO sich dazu entschlossen hat. Die Destabilisierung der Ukraine muss man dahingehend als das verstehen, was sie für die NATO ist. Ein erster kleiner Test, um weit größere Staaten oder Staatengebilde zu attackieren. Wo Kalkar drauf steht, steckt Dritter Weltkrieg drin.“ Mit diesen Worten beschreibt Ken Jebsen die Situation.
Erst 300, dann 350 und jetzt 750
'KenFM am Set' über den Protest in Kalkar:
Aufruf von KenFM zur Teilnahme am Protest in Kalkar:
Online-Flyer Nr. 480 vom 15.10.2014
Demonstration in Kalkar am 3.10.2014 gegen die NATO-Kommandozentrale
Gemeinsam gegen Imperialismus und Krieg
Von Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann
Ein Demonstrant macht die Situation deutlich. Er zeigt das Europa von 1990 und das von 2009. So wird klar, wer – allen Vereinbarungen zuwider – expandiert: die NATO, nicht Russland. „Der Aggressor heißt NATO!“, ist eine Stellungnahme der Freidenker überschrieben. „Deutschland ist in der NATO ein Juniorpartner, weil die USA die NATO anführen; aus Sicht der USA ist Deutschland besetztes Land; Deutschland hat... die Position des Vasallen übernommen“, erkennt der Schweizer Historiker Daniele Ganser. In Kalkar am Niederrhein lässt Deutschland es zu, dass hier eine weitere NATO-Kommandozentrale entsteht. Stoßrichtung: Osten. Dagegen protestiert die Friedensbewegung, die "alte" oder "klassische" (wie Bernhard Trautvetter vom Essener Friedensforum sie lieber genannt wissen möchte) wie auch die "neue". Gemeinsam! Gemeinsam wenden sie sich gegen Imperialismus und Krieg.
Kalkar, 3. Oktober 2014, Auftakt am Marktplatz: „Kein Krieg von deutschem Boden aus“ – Andrej Hunko, MdB Die Linke (Mitte)
Alle Fotos: arbeiterfotografie.com (Gisela Blomberg und Klaus Franke)
Auftakt am Marktplatz: „Krieg beginnt hier!“
Auftakt am Marktplatz: „Kapitalismus braucht Kriege – NATO: Nord-Atlantische Terror-Organisation“
Auftakt am Marktplatz: „Unumstritten ist, was der US-Außenminister (James Baker) am 9. Februar 1990 im ... Kreml erklärte. Das Bündnis werde seinen Einflussbereich 'nicht einen Inch weiter nach Osten ausdehnen', falls die Sowjets der Nato-Mitgliedschaft eines geeinten Deutschland zustimmten. Darüber werde man nachdenken, meinte Gorbatschow und fügte hinzu, ganz gewiss sei eine 'Expansion der Nato-Zone inakzeptabel'.“
Auftakt am Marktplatz: „US World Domination Tour“ (Militärische Interventionen der USA weltweit)
Auftakt am Marktplatz – Michael Sünner (DFG/VK)
Auftakt am Marktplatz – „Keine Bedroh(n)ung aus Kalkar“ – Jörg Cölsmann (einer der Initiatoren der Düsseldorfer Montagsmahnwache für den Frieden)
Auftakt am Marktplatz – Michael Sünner (DFG/VK)
Auftakt am Marktplatz – die "neue" Bewegung der Montagsmahnwachen für den Frieden
Auftakt am Marktplatz – auch das Sprachrohr des US-Imperialismus ist zugegen
Auftakt am Marktplatz: „Frieden statt Krieg – Sozialismus statt Barbarei“
Auftakt am Marktplatz: „Keine Drohnen als Waffen“
Auftakt am Marktplatz: „Was glaubt Ihr, was los wäre, wenn mehr Menschen wüssten, was auf der Welt los ist? – Wenn Recht zu Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht“
Auftakt am Marktplatz
Auftakt am Marktplatz: „Wenn Recht zu Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht“
Auftakt am Marktplatz – DKP-Vorsitzender Patrik Köbele (Mitte)
Auftakt am Marktplatz: „Kalkar: keine NATO-Kommandozentrale Kampfdrohnen“
Auftakt am Marktplatz – Ken Jebsen (Promotor der "neuen" Friedensbewegung und Betreiber des Internet-Video-Kanals KenFM.de)
Auftakt am Marktplatz: „Frieden – kein Krieg“
Auftakt am Marktplatz: „Kalkar: keine NATO-Kommandozentrale Kampfdrohnen“
Auftakt am Marktplatz: „Kalkar: keine NATO-Kommandozentrale Kampfdrohnen“
Auftakt am Marktplatz – Heinrich Schulz (VVN, DKP, IG Metall)
Auftakt am Marktplatz: „Rüstungsexporte verbieten“
Auftakt am Marktplatz
Demonstrationszug zur von-Seydlitz-Kaserne – Willi Hoffmeister (Veteran der Friedensbewegung)
Demonstrationszug zur von-Seydlitz-Kaserne
Demonstrationszug zur von-Seydlitz-Kaserne: „Was glaubt Ihr, was los wäre, wenn mehr Menschen wüssten, was auf der Welt los ist?“
Demonstrationszug zur von-Seydlitz-Kaserne: „Kein Krieg von deutschem Boden aus“
Am Tor zur von-Seydlitz-Kaserne: „Stop NATO-Expansion!“
Am Tor zur von-Seydlitz-Kaserne
Abschlusskundgebung vor der von-Seydlitz-Kaserne: „Für den Frieden“ – T-Shirt eines Demonstranten der "neuen" Friedensbewegung
Abschlusskundgebung vor der von-Seydlitz-Kaserne
Abschlusskundgebung vor der von-Seydlitz-Kaserne: „Kalkar: keine NATO-Kommandozentrale Kampfdrohnen“
Abschlusskundgebung vor der von-Seydlitz-Kaserne
Abschlusskundgebung vor der von-Seydlitz-Kaserne: „Kriege starten hier – und hier sagen wir: Stopp – Raus aus der NATO“
Abschlusskundgebung vor der von-Seydlitz-Kaserne: „Du sollst nicht töten“
Ken Jebsen interviewt Demonstranten für seinen Internet-Video-Kanal KenFM.de (siehe Video unten)
Abschlusskundgebung vor der von-Seydlitz-Kaserne: „Die NATO kann zu einem langsamen und schmerzhaften Tod führen“
Am Tor zur von-Seydlitz-Kaserne
Am Tor zur von-Seydlitz-Kaserne
„Unumstritten ist, was der US-Außenminister [James Baker] am 9. Februar 1990 im ... Kreml erklärte. Das Bündnis werde seinen Einflussbereich 'nicht einen Inch weiter nach Osten ausdehnen', falls die Sowjets der Nato-Mitgliedschaft eines geeinten Deutschland zustimmten. Darüber werde man nachdenken, meinte Gorbatschow und fügte hinzu, ganz gewiss sei eine 'Expansion der Nato-Zone inakzeptabel'.“ So steht es auf dem von einem Demonstranten getragenen Schild, das das Europa des Jahres 1990 und das des Jahres 2009 zeigt und damit die aggressive Expansion des US-Imperialismus in Richtung Russland verdeutlicht.
Der US-Imperialismus hat ein Ziel – das heißt Russland
„Die Nato hat ihr Wort nicht gehalten. Es wurden Estland, Lettland und Litauen in die NATO aufgenommen, auch Polen, Rumänien, Bulgarien, Ungarn, Slowenien, Tschechien und die Slowakei. Später folgten noch Albanien und Kroatien. Wenn Sie es aus russischer Perspektive betrachten, dann hat die NATO ihr Wort gebrochen. Und nun versucht sie, die fehlenden Bausteine – also die Ukraine und Georgien – auch noch in die NATO aufzunehmen und dadurch Russland zu umzingeln. In den westlichen Medien steht immer: Die Russen sind völlig irrational und verhalten sich komisch. Aber de facto verhalten sie sich wie ein Schachspieler, der Zug um Zug hier einen Turm, dort einen Springer und dort wieder einen Bauern verliert. Die Russen fühlen sich bedrängt. Und diese Ausdehnung der NATO wird in den westlichen Medien überhaupt nicht thematisiert und auch nicht zur Kenntnis genommen. Man kann das ganz einfach kommunizieren, indem man eine Landkarte der NATO von 1990 nimmt und eine Landkarte 2014 zur Hand nimmt.“ So stellt es in aller Klarheit der Schweizer Historiker Daniele Ganser dar.
Die Expansion der NATO ab 1990 – 2014 sind Ukraine und Georgien Objekt der Begierde (Grafik: arbeiterfotografie.com)
Und Daniele Ganser ergänzt hinsichtlich der Position Deutschlands bei diesem 'Schachspiel': „Es befindet sich in einer untergeordneten Position im amerikanischen Imperium und die meisten deutschen Medien getrauen sich nicht, das offen darzustellen. Deutschland ist in der NATO ein Juniorpartner, weil die USA die NATO anführen. Aus Sicht der USA ist Deutschland ein besetztes Land. Das schmerzt natürlich, wenn man das so liest als deutscher Leser, ist aber trotzdem die derzeitige Situation.“ Die USA handeln in Deutschland gemäß ihrer imperialen Interessen – auch in Kalkar. Das auszusprechen, ist eine wichtige Aufgabe der Friedensbewegung.
Wo Kalkar drauf steht, steckt Dritter Weltkrieg drin
Ulrich Sander, Bundessprecher der VVN, ist einer der Redner am 3. Oktober in Kalkar. Er kommt auf die deutschen "transatlantischen" Handlanger des US-Imperialismus zu sprechen: „Die Reden des Bundespräsidenten, des Außenministers und der Verteidigungsministerin, die es für 'verantwortungsvoll' halten, wenn Deutschland immer mehr Präsenz auf den Kriegsschauplätzen zeigt, sind alarmierend. Am diesjährigen 3. Oktober – dem sogenannten Nationalfeiertag – setzt die Friedensbewegung wieder ein Zeichen für eine andere Richtung. Wir demonstrieren zum Zentrum Luftoperationen in Kalkar, denn hier ist der Ort, der zur Kriegsführungszentrale gen Osten ausgebaut wird... Von hier werden schon jetzt Eurofighter und AWACS-Flugzeuge ganz nah an die russische Grenze herangeführt, und von hier soll der Kampfdrohnenkrieg ermöglicht werden. 1600 Fachleute des Tötens werden hier stationiert. Sie dirigieren Eurofighter auch über deutschem Luftraum.“
Bernhard Trautvetter vom Essener Friedensforum ergänzt: „Hier wird nicht der Frieden verteidigt, sondern es wird militärisches Planen mit Ökonomie verknüpft, etwa um unseren Zugang zu 'unseren' Ölfeldern, Märkten und strategischen Interessensgebieten zu sichern... In Kalkar wird die Infrastruktur für den ferngesteuerten Drohnenkrieg, für die Automatisierung und die komplette Autonomisierung des Krieges in Windeseile ausgebaut. Über Krieg und Frieden entscheiden bald Programme, wenn real wird, was sie jetzt schon planen. Kalkar als Herzstück des Krieges 'drei Komma null' muss geschlossen werden. Wir haben die Verantwortung, das teuflische Spiel zu durchkreuzen, bevor es uns abschafft!“
Andrea Randerath, Mitglied des Landesausschusses der VVN-BdA NRW und der IG Metall Vertrauenskörperleitung, legt dar: „Hier in Kalkar, einer scheinbar friedlichen, kleinen Stadt am Niederrhein, gehen jeden Morgen NATO-Soldaten an ihren Computerarbeitsplatz und dirigieren weltweit den möglichen Einsatz von Kampfflugzeugen, Kampfdrohnen und Raketen, und sie gehen abends nach Hause zu Frau und Kindern. Heute sind es ein paar hundert, in naher Zukunft 1.600 NATO-Soldaten... Die NATO bereitet hier, wie sie selber sagt, den Krieg im 21. Jahrhundert vor, mit automatisierten Abläufen und Robotern. Das senkt die Hemmschwelle gegenüber dem Einsatz von militärischer Gewalt und macht so den Krieg, ja den Atomkrieg wahrscheinlicher.“
„Es geht um das kollektive Zusammenspiel von Kampfbombern, Kampfdrohnen, dem Heer, der Marine im Verbund mit dem, was man Cyber-War nennt. Kalkar soll dabei vor allem den Großraum Eurasien im Visier haben, um hier synchronisiert Zerstörung zu ermöglichen, wenn die NATO sich dazu entschlossen hat. Die Destabilisierung der Ukraine muss man dahingehend als das verstehen, was sie für die NATO ist. Ein erster kleiner Test, um weit größere Staaten oder Staatengebilde zu attackieren. Wo Kalkar drauf steht, steckt Dritter Weltkrieg drin.“ Mit diesen Worten beschreibt Ken Jebsen die Situation.
Erst 300, dann 350 und jetzt 750
Andrej Hunko zeichnet die Entwicklung der Teilnehmerzahlen bei den Protesten in Kalkar nach: 300 Teilnehmer 2012, 350 Teilnehmer 2013. Und jetzt 2014 sind es 750, die in Kalkar protestieren.
Der Aufschwung der Beteiligung an der diesjährigen Kalkar-Aktion steht im Zusammenhang mit einer breiten Information durch die Friedensbewegung darüber, dass Kalkar immer mehr zu einem Zentrum der NATO für den High Tech-Krieg ausgebaut wird, das die Führbarkeit eines Krieges im 21. Jahrhundert technisch möglich machen soll. Dies steigert die Kriegsgefahr so deutlich, dass die Friedensbewegung ihren Widerstand verstärkt.
Friedensinitiativen mehrerer Städte, die VVN/BdA,die Linke, die DKP und Personen aus den Mahnwachen für den Frieden, darunter regional Aktive und Ken Jebsen, der Friedensratschlag, die Kooperation für den Frieden und andere haben regional und überregional den Aufruf des Ostermarsch-Komitees Rhein/Ruhr unterstützt.
'KenFM am Set' über den Protest in Kalkar:
Aufruf von KenFM zur Teilnahme am Protest in Kalkar:
Online-Flyer Nr. 480 vom 15.10.2014