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Krieg und Frieden
Entgegnung auf einen "Debattenbeitrag" von Leander Sukov in "junge Welt"
Im Irrgarten imaginierter Querfronten
Von Klaus von Raussendorff
Die Tageszeitung "junge Welt" hat am 15.04.2015 einen Artikel von Leander Sukov mit dem Titel „Zweierlei Querfront – Debattenbeitrag: Die Abgrenzung von falschen Friedensfreunden und Rechtsesoterikern darf nicht in den Armen von Kriegstreibern und NATO-Apologeten enden“ veröffentlicht. Die Entgegnung von Klaus von Raussendorff, selbst gelegentlich Autor in "junge Welt", wurde zuerst der jW-Redaktion mit dem Bemerken angeboten: „Aufgrund der Bezeichnung 'Debattenbeitrag' und der Bezugnahme im Text auf Monty Schädel, der in junge Welt (und taz) 'mahnte', im Verhältnis zu Friedenswinter und Mahnwachen 'das Tischtuch zu zerschneiden', vermute ich, dass mit 'Debatte' hier die Kontroverse gemeint ist, die in der Wochenendausgabe vom 21./22. März 2015 durch das Interview mit Monty Schädel und den Artikel 'Formierte Gegenaufklärung' von Sebastian Carlens ausgelöst wurde.“ Die Entgegnung wurde nicht gedruckt. Es wurde entschieden, keine Debatte zu wollen.
Endgame rückt die Kapital-Verbrechen des US-Imperialismus ins Blickfeld – Hannover, 14. März 2015 (Foto: arbeiterfotografie.com)
Zweierlei Querfronten beunruhigen Leander Sukov (alias Martin Timm). Die eine der von ihm ausgemachten Querfronten erscheint ihm als „die gefährlichere Querfront“, nämlich die, welche er als „die nationale Querfront“ bezeichnet. Die sei „die Alexander Dugin und anderen Theoretikern extremistischer Konservativität zugewandte“. Sie „will vereinnahmen“. Nach seiner Meinung seien die Mahnwachen für den Frieden „auf eine Querfront angelegt“. Das äußere sich in dem „Versuch“, „die Friedensbewegung von rechts zu vereinnahmen und dabei möglichst viele Linke zu umarmen“. Sukov hält sich nicht mit nachprüfbaren konkreten Beweisen auf. Er attestiert den Mahnwachen „Überschneidungen mit den »Engagierten Demokraten gegen die Amerikanisierung Europas« (Endgame)“ sowie „Schnittmengen mit extremen Rechten“. Danach geht er aber unvermittelt in einer ganz anderen Richtung vor und diffamiert zwei kämpferische sozialistische Medien. Er schreibt: „Auf der Website NrhZ.de, die in fröhlicher Selbstüberschätzung behauptet, eine Art Nachfolgerin der Neuen Rheinischen Zeitung zu sein, haben Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann (auch bekannt durch den Verein »Arbeiterfotografie«) anlässlich der Endgame-Parade in Hannover »entlarvt«, dass Jutta Ditfurth und andere Kritiker »Handlanger des US-Imperialismus« seien.“
Jutta Ditfurth hatte im Frühjahr 2014 in 3sat Kulturzeit die gesamte Bewegung der Mahnwachen als „antisemitisch“ und „verschwörungstheoretisch“ ausgemacht. „… übrigens genau im Duktus antideutscher »Argumentation« “, wie Sabine Schiffer in ihrer Analyse „Antideutsches Denken: Eine pseudo-linke Ideologie“ (http://kurzlink.de/9iDkcckzK) feststellt. Der Begriff „Querfront“ kursiere, so Sabine Schiffer, spätestens seitdem in aller Munde. Die Warnung vor einer solchen „Querfront“ komme „nicht von ungefähr aus der neurechten Szene der Linken, der antideutschen eben“. Die von Sukov imaginierte andere Querfront ist die von ihm so genannte „Querfront aus NATO-Freunden, Zivilisationsfaschisten und gutgläubigen Linken“. Gäbe es sie nicht nur in der Imagination von Sukov, gehörte Jutta Ditfurth ganz sicher dazu. Aber auch Sukov, der Ditfurth von dem zutreffenden Vorwurf freisprechen möchte, dem US-Imperialismus Handlangerdienste zu leisten. Dass Sukov die „antideutsche“ Methode der Verleumdung beherrscht, demonstriert er, indem er Diether Dehm gegen „Antideutsche“ scheinbar in Schutz nimmt, tatsächlich aber in deren Diktion bloßzustellen versucht. Das liest sich dann so: „Um Personen zu diskreditieren, ist ein Teil der »Antideutschen« auch bereit, den Faschismusbegriff zu verwässern. Das zeigen Postings, die den Linken-Bundestagsabgeordneten Diether Dehm schon mal in die Nähe des Nationalsozialismus rücken. Da wird dann jeder, der sich zu einem Engagement für die Mahnwachen hinreißen ließ, ganz unabhängig von seiner sonstigen politischen Positionierung, zum Querfrontler. Das trifft den Liedermacher Prinz Chaos II ebenso wie seinen Kollegen Konstantin Wecker – dem man eine Nähe einfach unterschob – und andere Künstler.“
Sukov spricht verharmlosend von einem „Teil“ (!) der „Antideutschen“, deren Drahtzieher getarnte Neocons oder Neurechte sind, die den antifaschistischen Kampf der Linken überhaupt entsorgen wollen. In ihrer Sprechweise gibt Sukov dem Leser zu verstehen, dass „Engagement für die Mahnwachen“ nur erklärlich sei, weil sich da jemand eben mal „hinreißen ließ“. Bekanntlich tritt Dehm dafür ein, alle Kräfte der Friedensbewegung zusammenzuführen. Er geht als Sozialist politisch klug und seiner Sache sicher auf die so genannte „neue“ Friedensbewegung zu. Das passt Sukov nicht. Deshalb verleumdet er ihn.
Im Irrgarten imaginierter Querfronten wandelnd, betreibt der jW-Autor die Verleumdung gestandener Linker in „antideutscher“ Manier. Er vermag nicht Freund und Feind an der realen Frontlinie des Klassenkampfes zu unterscheiden. Was bezweckt er, wenn er warnt: „Die Abgrenzung von falschen Friedensfreunden und Rechtsesoterikern darf nicht in den Armen von Kriegstreibern und NATO-Apologeten enden.“ Merkt er nicht, dass er selbst Adressat seiner – nur als zynische Selbstironie Sinn machenden – Warnung ist? Auf diesem Wege wird er über kurz oder lang bei den „Kriegstreibern und NATO-Apologeten enden“.
junge-Welt-Artikel von Leander Sukov:
Zweierlei Querfront
Debattenbeitrag: Die Abgrenzung von falschen Friedensfreunden und Rechtsesoterikern darf nicht in den Armen von Kriegstreibern und NATO-Apologeten enden
junge Welt vom 15.04.2015
http://www.jungewelt.de/2015/04-15/006.php
Siehe auch die NRhZ-Artikel, durch die Leander Sukov sich angesprochen gefühlt haben dürfte:
Zur Debatte um die "Engagierten Demokraten gegen die Amerikanisierung Europas"
"Mir fallen da nur Stalin und Pol Pot ein"
NRhZ Nr. 504 vom 01.04.2015
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=21460
Hannover: Engagierte Demokraten gegen die Amerikanisierung Europas (Endgame)
Das Spiel ist aus
NRhZ Nr. 502 vom 18.03.2015
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=21428
Online-Flyer Nr. 508 vom 29.04.2015
Entgegnung auf einen "Debattenbeitrag" von Leander Sukov in "junge Welt"
Im Irrgarten imaginierter Querfronten
Von Klaus von Raussendorff
Die Tageszeitung "junge Welt" hat am 15.04.2015 einen Artikel von Leander Sukov mit dem Titel „Zweierlei Querfront – Debattenbeitrag: Die Abgrenzung von falschen Friedensfreunden und Rechtsesoterikern darf nicht in den Armen von Kriegstreibern und NATO-Apologeten enden“ veröffentlicht. Die Entgegnung von Klaus von Raussendorff, selbst gelegentlich Autor in "junge Welt", wurde zuerst der jW-Redaktion mit dem Bemerken angeboten: „Aufgrund der Bezeichnung 'Debattenbeitrag' und der Bezugnahme im Text auf Monty Schädel, der in junge Welt (und taz) 'mahnte', im Verhältnis zu Friedenswinter und Mahnwachen 'das Tischtuch zu zerschneiden', vermute ich, dass mit 'Debatte' hier die Kontroverse gemeint ist, die in der Wochenendausgabe vom 21./22. März 2015 durch das Interview mit Monty Schädel und den Artikel 'Formierte Gegenaufklärung' von Sebastian Carlens ausgelöst wurde.“ Die Entgegnung wurde nicht gedruckt. Es wurde entschieden, keine Debatte zu wollen.
Endgame rückt die Kapital-Verbrechen des US-Imperialismus ins Blickfeld – Hannover, 14. März 2015 (Foto: arbeiterfotografie.com)
Zweierlei Querfronten beunruhigen Leander Sukov (alias Martin Timm). Die eine der von ihm ausgemachten Querfronten erscheint ihm als „die gefährlichere Querfront“, nämlich die, welche er als „die nationale Querfront“ bezeichnet. Die sei „die Alexander Dugin und anderen Theoretikern extremistischer Konservativität zugewandte“. Sie „will vereinnahmen“. Nach seiner Meinung seien die Mahnwachen für den Frieden „auf eine Querfront angelegt“. Das äußere sich in dem „Versuch“, „die Friedensbewegung von rechts zu vereinnahmen und dabei möglichst viele Linke zu umarmen“. Sukov hält sich nicht mit nachprüfbaren konkreten Beweisen auf. Er attestiert den Mahnwachen „Überschneidungen mit den »Engagierten Demokraten gegen die Amerikanisierung Europas« (Endgame)“ sowie „Schnittmengen mit extremen Rechten“. Danach geht er aber unvermittelt in einer ganz anderen Richtung vor und diffamiert zwei kämpferische sozialistische Medien. Er schreibt: „Auf der Website NrhZ.de, die in fröhlicher Selbstüberschätzung behauptet, eine Art Nachfolgerin der Neuen Rheinischen Zeitung zu sein, haben Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann (auch bekannt durch den Verein »Arbeiterfotografie«) anlässlich der Endgame-Parade in Hannover »entlarvt«, dass Jutta Ditfurth und andere Kritiker »Handlanger des US-Imperialismus« seien.“
Jutta Ditfurth hatte im Frühjahr 2014 in 3sat Kulturzeit die gesamte Bewegung der Mahnwachen als „antisemitisch“ und „verschwörungstheoretisch“ ausgemacht. „… übrigens genau im Duktus antideutscher »Argumentation« “, wie Sabine Schiffer in ihrer Analyse „Antideutsches Denken: Eine pseudo-linke Ideologie“ (http://kurzlink.de/9iDkcckzK) feststellt. Der Begriff „Querfront“ kursiere, so Sabine Schiffer, spätestens seitdem in aller Munde. Die Warnung vor einer solchen „Querfront“ komme „nicht von ungefähr aus der neurechten Szene der Linken, der antideutschen eben“. Die von Sukov imaginierte andere Querfront ist die von ihm so genannte „Querfront aus NATO-Freunden, Zivilisationsfaschisten und gutgläubigen Linken“. Gäbe es sie nicht nur in der Imagination von Sukov, gehörte Jutta Ditfurth ganz sicher dazu. Aber auch Sukov, der Ditfurth von dem zutreffenden Vorwurf freisprechen möchte, dem US-Imperialismus Handlangerdienste zu leisten. Dass Sukov die „antideutsche“ Methode der Verleumdung beherrscht, demonstriert er, indem er Diether Dehm gegen „Antideutsche“ scheinbar in Schutz nimmt, tatsächlich aber in deren Diktion bloßzustellen versucht. Das liest sich dann so: „Um Personen zu diskreditieren, ist ein Teil der »Antideutschen« auch bereit, den Faschismusbegriff zu verwässern. Das zeigen Postings, die den Linken-Bundestagsabgeordneten Diether Dehm schon mal in die Nähe des Nationalsozialismus rücken. Da wird dann jeder, der sich zu einem Engagement für die Mahnwachen hinreißen ließ, ganz unabhängig von seiner sonstigen politischen Positionierung, zum Querfrontler. Das trifft den Liedermacher Prinz Chaos II ebenso wie seinen Kollegen Konstantin Wecker – dem man eine Nähe einfach unterschob – und andere Künstler.“
Sukov spricht verharmlosend von einem „Teil“ (!) der „Antideutschen“, deren Drahtzieher getarnte Neocons oder Neurechte sind, die den antifaschistischen Kampf der Linken überhaupt entsorgen wollen. In ihrer Sprechweise gibt Sukov dem Leser zu verstehen, dass „Engagement für die Mahnwachen“ nur erklärlich sei, weil sich da jemand eben mal „hinreißen ließ“. Bekanntlich tritt Dehm dafür ein, alle Kräfte der Friedensbewegung zusammenzuführen. Er geht als Sozialist politisch klug und seiner Sache sicher auf die so genannte „neue“ Friedensbewegung zu. Das passt Sukov nicht. Deshalb verleumdet er ihn.
Im Irrgarten imaginierter Querfronten wandelnd, betreibt der jW-Autor die Verleumdung gestandener Linker in „antideutscher“ Manier. Er vermag nicht Freund und Feind an der realen Frontlinie des Klassenkampfes zu unterscheiden. Was bezweckt er, wenn er warnt: „Die Abgrenzung von falschen Friedensfreunden und Rechtsesoterikern darf nicht in den Armen von Kriegstreibern und NATO-Apologeten enden.“ Merkt er nicht, dass er selbst Adressat seiner – nur als zynische Selbstironie Sinn machenden – Warnung ist? Auf diesem Wege wird er über kurz oder lang bei den „Kriegstreibern und NATO-Apologeten enden“.
junge-Welt-Artikel von Leander Sukov:
Zweierlei Querfront
Debattenbeitrag: Die Abgrenzung von falschen Friedensfreunden und Rechtsesoterikern darf nicht in den Armen von Kriegstreibern und NATO-Apologeten enden
junge Welt vom 15.04.2015
http://www.jungewelt.de/2015/04-15/006.php
Siehe auch die NRhZ-Artikel, durch die Leander Sukov sich angesprochen gefühlt haben dürfte:
Zur Debatte um die "Engagierten Demokraten gegen die Amerikanisierung Europas"
"Mir fallen da nur Stalin und Pol Pot ein"
NRhZ Nr. 504 vom 01.04.2015
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=21460
Hannover: Engagierte Demokraten gegen die Amerikanisierung Europas (Endgame)
Das Spiel ist aus
NRhZ Nr. 502 vom 18.03.2015
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=21428
Online-Flyer Nr. 508 vom 29.04.2015