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Persönlicher Blick auf die NRhZ-Herausgeberschaft von Peter Kleinert
Dem umsichtig Unermüdlichen
Von Dietrich Schulze
Als ich erfuhr, dass Peter Kleinert aus gesundheitlichen Gründen als NRhZ-Herausgeber ausscheiden muss, war mein allererstes Pflichtgefühl, dass ich mich bei ihm für die unendlich wertvolle Zusammenarbeit über einen Zeitraum von sechs Jahren bedanken müsse. Was liegt näher, als einen Artikel für eben jenes vom ihm geprägte Online-Magazin zu schreiben, das sich auf die von Karl Marx gegründete Zeitung beruft.
Peter Kleinert (Foto: arbeiterfotografie.com)
Diese NRhZ-Herausforderung, die höchste Anerkennung verdient, weil sie seit August 2005 die wöchentliche Publikation gesellschaftskritischer Berichte mit dem modernen Online-Medium verbindet, hat Peter Kleinert in souveräner Weise gemeistert. Die Marx‘sche Tageszeitung vor 166 Jahren befasste sich mit Analyse und Kritik der kapitalistischen Gesellschaftsordnung. Nun liegen drei große von eben jener Ordnung ausgelöste Machtverteilungs-Kriege hinter uns.
Nach dem letzten konnte man 1947 im Ahlener Programm der CDU lesen: „Das kapitalistische Wirtschaftssystem ist den staatlichen und sozialen Lebensinteressen des deutschen Volkes nicht gerecht geworden. Nach dem furchtbaren politischen, wirtschaftlichen und sozialen Zusammenbruch als Folge einer verbrecherischen Machtpolitik kann nur eine Neuordnung von Grund aus erfolgen. Inhalt und Ziel dieser sozialen und wirtschaftlichen Neuordnung kann nicht mehr das kapitalistische Gewinn- und Machtstreben, sondern nur das Wohlergehen unseres Volkes sein.“
Das genau ist immer noch der Kern aller NRhZ-Botschaften. Die offizielle Politik, nicht nur die der CDU, hat Ahlen mit dem Beginn des Kalten Krieges und später mit dem Angriffskrieg gegen Jugoslawien unter willfähriger Assistenz der Mainstream-Medien auf den Müll gekippt. Krieg als Mittel der Politik ist in Deutschland wieder zur Selbstverständlichkeit einer erneut aufstrebenden Weltmacht geworden. Solche Medien wie die von Peter Kleinert geschaffene Neue Rheinische Zeitung sind angesichts der verheerenden Folgen dieser neudeutschen Weltmachtpolitik nach Außen und Innen weiter von großer Bedeutung, besonders für die Aufklärung der Jugend.
All das hat in meinem allerersten NRhZ-Artikel am 10. März 2010 über Alternative Botschafter gegen Militärforschung an Universitäten „Über Autonomie, Freiheit und mehr“ eine Rolle gespielt. Es ging um den bewegenden Auftritt des Friedenswissenschaftlers Subrata Ghoshroy aus dem MIT am 1. Dezember 2009 im vollbesetzten Streikhörsaal der Uni Karlsruhe. Er berichtete dort in Unterstützung der von Studierenden im Januar 2009 beschlossenen Zivilklausel für das KIT über die furchtbare Militarisierung der Bildung und Forschung in den USA am Beispiel des MIT.
Mein Schlussgedanke befasste sich mit einem interessanten Hintergrund, dem MIT-Besuch 1864 bei der damals fortschrittlichen von der 1848-Zeit geprägten Uni Karlsruhe, die zum MIT-Vorbild wurde. Damals wurde die „Heilige Allianz“ des untergehenden Feudalismus als einzige, ewige Weltordnung ohne jegliche Alternative propagiert.
Mein Schlusssatz dazu: „Heute geht es im Kern um die gleiche Situation. Unter Einsatz von wirtschaftlicher und kriegerischer Gewalt (IWF, Weltbank, Wirtschaftsembargos, NATO, ...) versucht eine neue „Heilige Allianz“ den Kapitalismus als ewige, alternativlose Weltordnung darzustellen. Wenn sich die Abwehrkräfte gegen die Wirkungen dieser Ordnung zusammenschließen und dessen systemeigene Ordnungsprinzipien Profit, Ungleichheit und Krieg erkennen, wird ein ähnlicher weltweiter Aufbruch entstehen können wie zwei Jahrhunderte zuvor. Dazu brauchen die Studierendenbewegung, die Friedensbewegung, die Ökologiebewegung, die Gewerkschaften und andere vor allem Mut, Entschlossenheit, internationale Solidarität und einen langen Atem.“
6 Jahre später befasste sich mein letzter NRhZ-Artikel am 30. Dezember 2015 über die Enthüllung des US-Atombomben-Wahns von 1956 und das neudeutsche Atomwaffen-JA in der UNO mit dem Titel „Ramstein Airbase entsorgen JETZT“. Hier hatte sich ein bemerkenswerter Kreis um die Person des genannten Friedenswissenschaftlers Subrata Ghoshroy geschlossen.
Zwischen diesen beiden NRhZ-Artikeln liegen 94 weitere von mir. Weil die NRhZ eine prima interne Suchfunktion nach Autoren hat, war es eine Leichtigkeit alle mal in einem pdf zusammen zu fassen. Der Gesamttext [1] aller 96 Artikel umfasst 311 Seiten A4 mit 12er Schriftgröße und vielen eindrucksvollen Bildern im Umfang von über 1 Million Zeichen mit Leerzeichen.
Nun zu meiner persönlichen Würdigung im Einzelnen, die vor allem mit sehr vielen Lernstunden für mich selbst verbunden ist.
Das beginnt bei den gerade erwähnten Bildern. Peter überzeugte mich mit dem NRhZ-Prinzip, die Texte mit treffenden Bildern - besonders das Erste - auszustatten. Ja, dieses enorm öffentlichkeitswirksame Prinzip habe ich mit zunehmendem Erfolg unter ständiger Rücksprache mit Peter eingeübt. Es gibt ein überzeugendes Sprichwort dazu: "Bilder sagen mehr als tausend Worte.“
Peter Kleinert (Foto: arbeiterfotografie.com)
Das Zweite ebenso Wichtige ist die bei einem Online-Magazin einfache, für die Printmedien fast aussichtslose Möglichkeit, die Behauptungen mit Quellenangaben in Form von Internet-links zu untermauern. Das ist für gedruckte wissenschaftliche Artikel üblich, aber mit einem großen Suchaufwand verbunden. Hier braucht man nur den link anklicken und man ist im Bilde.
Das Dritte vorteilhafte am Online-Medium ist die Großzügigkeit beim Textumfang. Das kann zwar zu Langschweifigkeit verleiten. Aber Peter hat auch wegen der Lesbarkeit für den „Normalverbraucher“ für einen guten Mittelweg bei allen Autoren gesorgt.
Hervorheben möchte ich noch einen anderen für mich bedeutsamen Effekt. Im Laufe der Zeit ist das gegenseitige Vertrauen gewachsen und ich konnte mich darauf verlassen, dass ein am Sonntag eingereichter Text am Mittwoch in aller Herrgottsfrühe online ist. Da ich äußerst ungern Texte verfasse über Gott und die Welt, sondern über hochaktuelle Ereignisse, hat sich nicht selten für Peter Unangenehmes ergeben. Nämlich Korrekturen, die in der gebotenen Schnelle übersehen worden waren. Und hier zeigte sich eine schöne Eigenschaft von Peter, für die ich ihm unendlich dankbar bin. Ich habe nie ein Murren von ihm erlebt, sondern nur die großzügige Umsetzung der notwendigen Korrekturen, von denen er selber schon einige erledigt hatte.
Es sei mir noch ein Wort zum heutigen Tag des Gedenkens an die NS-Opfer gestattet.
In den offiziellen Feierlichkeiten wird nicht selten vermieden, dass das KZ-Auschwitz von der Roten Armee befreit worden ist, eben jenen heute wieder als unheimlich dargestellten Russen und Kommunisten. Bei mir selbst verbinden sich mit dieser unter riesigen Opfern geleisteten Befreiungshandlung Gedanken an den deutschen kommunistischen Widerstandskämpfer Karl Wagner, der im KZ Dachau mit seinem klugen Widerstand als Kapo hunderten von Häftlingen das Leben gerettet hat und der in Buchenwald befreit wurde.
Karl Wagner (Collage: Dietrich Schulze)
Ich hatte Karl Mitte 1971 kennen gelernt und lebte nach der im gleichen Jahr abgeschlossenen Promotion von 1972 an bis zu seinem Tod 1983 wie ein Sohn in seiner Familie. Er hat mich zum Antifaschisten und Friedenskämpfer gemacht. Deswegen sind alle meine Handlungen und meine Schreibe von diesen beiden Aspekten geprägt. Über Karl habe ich auch in der NRhZ geschrieben. Zum Beispiel am 27. Mai 2015 über die wunderbare Begegnung mit einem ehemaligen sowjetischen Häftling in der Gedenkstätte Dachau. Karl hatte im KZ-Außenlager Dachau/Allach (BMW-Rüstungsproduktion) 1943 den SS-Befehl verweigert, den sowjetischen Häftling vor dem vollständig angetretenen Lager zu schlagen.
Bitte studieren Sie dazu die von mir erstellte Collage.
Ich möchte schließen mit einen großen Dank an Peter für alles und ihm vor allem bestmögliche Gesundheit wünschen.
[1] http://www.stattweb.de/files/civil/Doku20160117nrhz.pdf
Über den Autor: Dr.-Ing. Dietrich Schulze (Jg. 1940) war nach 18-jähriger Forschungstätigkeit im Bereich der Hochenergie-Physik von 1984 bis 2005 Betriebsratsvorsitzender im Forschungszentrum Karlsruhe (jetzt KIT Campus Nord). 2008 gründete er mit anderen in Karlsruhe die Initiative gegen Militärforschung an Universitäten (WebDoku www.stattweb.de/files/DokuKITcivil.pdf). Er ist Beiratsmitglied der NaturwissenschaftlerInnen-Initiative für Frieden und Zukunftsfähigkeit sowie in der Initiative „Hochschulen für den Frieden – Ja zur Zivilklausel“ und publizistisch tätig. Für das Karlsruher Vorbereitungsteam der Whistleblower-Preisverleihung 2015 zeichnet er verantwortlich. Email dietrich.schulze@gmx.de
Online-Flyer Nr. 546 vom 27.01.2016
Persönlicher Blick auf die NRhZ-Herausgeberschaft von Peter Kleinert
Dem umsichtig Unermüdlichen
Von Dietrich Schulze
Als ich erfuhr, dass Peter Kleinert aus gesundheitlichen Gründen als NRhZ-Herausgeber ausscheiden muss, war mein allererstes Pflichtgefühl, dass ich mich bei ihm für die unendlich wertvolle Zusammenarbeit über einen Zeitraum von sechs Jahren bedanken müsse. Was liegt näher, als einen Artikel für eben jenes vom ihm geprägte Online-Magazin zu schreiben, das sich auf die von Karl Marx gegründete Zeitung beruft.
Peter Kleinert (Foto: arbeiterfotografie.com)
Diese NRhZ-Herausforderung, die höchste Anerkennung verdient, weil sie seit August 2005 die wöchentliche Publikation gesellschaftskritischer Berichte mit dem modernen Online-Medium verbindet, hat Peter Kleinert in souveräner Weise gemeistert. Die Marx‘sche Tageszeitung vor 166 Jahren befasste sich mit Analyse und Kritik der kapitalistischen Gesellschaftsordnung. Nun liegen drei große von eben jener Ordnung ausgelöste Machtverteilungs-Kriege hinter uns.
Nach dem letzten konnte man 1947 im Ahlener Programm der CDU lesen: „Das kapitalistische Wirtschaftssystem ist den staatlichen und sozialen Lebensinteressen des deutschen Volkes nicht gerecht geworden. Nach dem furchtbaren politischen, wirtschaftlichen und sozialen Zusammenbruch als Folge einer verbrecherischen Machtpolitik kann nur eine Neuordnung von Grund aus erfolgen. Inhalt und Ziel dieser sozialen und wirtschaftlichen Neuordnung kann nicht mehr das kapitalistische Gewinn- und Machtstreben, sondern nur das Wohlergehen unseres Volkes sein.“
Das genau ist immer noch der Kern aller NRhZ-Botschaften. Die offizielle Politik, nicht nur die der CDU, hat Ahlen mit dem Beginn des Kalten Krieges und später mit dem Angriffskrieg gegen Jugoslawien unter willfähriger Assistenz der Mainstream-Medien auf den Müll gekippt. Krieg als Mittel der Politik ist in Deutschland wieder zur Selbstverständlichkeit einer erneut aufstrebenden Weltmacht geworden. Solche Medien wie die von Peter Kleinert geschaffene Neue Rheinische Zeitung sind angesichts der verheerenden Folgen dieser neudeutschen Weltmachtpolitik nach Außen und Innen weiter von großer Bedeutung, besonders für die Aufklärung der Jugend.
All das hat in meinem allerersten NRhZ-Artikel am 10. März 2010 über Alternative Botschafter gegen Militärforschung an Universitäten „Über Autonomie, Freiheit und mehr“ eine Rolle gespielt. Es ging um den bewegenden Auftritt des Friedenswissenschaftlers Subrata Ghoshroy aus dem MIT am 1. Dezember 2009 im vollbesetzten Streikhörsaal der Uni Karlsruhe. Er berichtete dort in Unterstützung der von Studierenden im Januar 2009 beschlossenen Zivilklausel für das KIT über die furchtbare Militarisierung der Bildung und Forschung in den USA am Beispiel des MIT.
Mein Schlussgedanke befasste sich mit einem interessanten Hintergrund, dem MIT-Besuch 1864 bei der damals fortschrittlichen von der 1848-Zeit geprägten Uni Karlsruhe, die zum MIT-Vorbild wurde. Damals wurde die „Heilige Allianz“ des untergehenden Feudalismus als einzige, ewige Weltordnung ohne jegliche Alternative propagiert.
Mein Schlusssatz dazu: „Heute geht es im Kern um die gleiche Situation. Unter Einsatz von wirtschaftlicher und kriegerischer Gewalt (IWF, Weltbank, Wirtschaftsembargos, NATO, ...) versucht eine neue „Heilige Allianz“ den Kapitalismus als ewige, alternativlose Weltordnung darzustellen. Wenn sich die Abwehrkräfte gegen die Wirkungen dieser Ordnung zusammenschließen und dessen systemeigene Ordnungsprinzipien Profit, Ungleichheit und Krieg erkennen, wird ein ähnlicher weltweiter Aufbruch entstehen können wie zwei Jahrhunderte zuvor. Dazu brauchen die Studierendenbewegung, die Friedensbewegung, die Ökologiebewegung, die Gewerkschaften und andere vor allem Mut, Entschlossenheit, internationale Solidarität und einen langen Atem.“
6 Jahre später befasste sich mein letzter NRhZ-Artikel am 30. Dezember 2015 über die Enthüllung des US-Atombomben-Wahns von 1956 und das neudeutsche Atomwaffen-JA in der UNO mit dem Titel „Ramstein Airbase entsorgen JETZT“. Hier hatte sich ein bemerkenswerter Kreis um die Person des genannten Friedenswissenschaftlers Subrata Ghoshroy geschlossen.
Zwischen diesen beiden NRhZ-Artikeln liegen 94 weitere von mir. Weil die NRhZ eine prima interne Suchfunktion nach Autoren hat, war es eine Leichtigkeit alle mal in einem pdf zusammen zu fassen. Der Gesamttext [1] aller 96 Artikel umfasst 311 Seiten A4 mit 12er Schriftgröße und vielen eindrucksvollen Bildern im Umfang von über 1 Million Zeichen mit Leerzeichen.
Nun zu meiner persönlichen Würdigung im Einzelnen, die vor allem mit sehr vielen Lernstunden für mich selbst verbunden ist.
Das beginnt bei den gerade erwähnten Bildern. Peter überzeugte mich mit dem NRhZ-Prinzip, die Texte mit treffenden Bildern - besonders das Erste - auszustatten. Ja, dieses enorm öffentlichkeitswirksame Prinzip habe ich mit zunehmendem Erfolg unter ständiger Rücksprache mit Peter eingeübt. Es gibt ein überzeugendes Sprichwort dazu: "Bilder sagen mehr als tausend Worte.“
Peter Kleinert (Foto: arbeiterfotografie.com)
Das Zweite ebenso Wichtige ist die bei einem Online-Magazin einfache, für die Printmedien fast aussichtslose Möglichkeit, die Behauptungen mit Quellenangaben in Form von Internet-links zu untermauern. Das ist für gedruckte wissenschaftliche Artikel üblich, aber mit einem großen Suchaufwand verbunden. Hier braucht man nur den link anklicken und man ist im Bilde.
Das Dritte vorteilhafte am Online-Medium ist die Großzügigkeit beim Textumfang. Das kann zwar zu Langschweifigkeit verleiten. Aber Peter hat auch wegen der Lesbarkeit für den „Normalverbraucher“ für einen guten Mittelweg bei allen Autoren gesorgt.
Hervorheben möchte ich noch einen anderen für mich bedeutsamen Effekt. Im Laufe der Zeit ist das gegenseitige Vertrauen gewachsen und ich konnte mich darauf verlassen, dass ein am Sonntag eingereichter Text am Mittwoch in aller Herrgottsfrühe online ist. Da ich äußerst ungern Texte verfasse über Gott und die Welt, sondern über hochaktuelle Ereignisse, hat sich nicht selten für Peter Unangenehmes ergeben. Nämlich Korrekturen, die in der gebotenen Schnelle übersehen worden waren. Und hier zeigte sich eine schöne Eigenschaft von Peter, für die ich ihm unendlich dankbar bin. Ich habe nie ein Murren von ihm erlebt, sondern nur die großzügige Umsetzung der notwendigen Korrekturen, von denen er selber schon einige erledigt hatte.
Es sei mir noch ein Wort zum heutigen Tag des Gedenkens an die NS-Opfer gestattet.
In den offiziellen Feierlichkeiten wird nicht selten vermieden, dass das KZ-Auschwitz von der Roten Armee befreit worden ist, eben jenen heute wieder als unheimlich dargestellten Russen und Kommunisten. Bei mir selbst verbinden sich mit dieser unter riesigen Opfern geleisteten Befreiungshandlung Gedanken an den deutschen kommunistischen Widerstandskämpfer Karl Wagner, der im KZ Dachau mit seinem klugen Widerstand als Kapo hunderten von Häftlingen das Leben gerettet hat und der in Buchenwald befreit wurde.
Karl Wagner (Collage: Dietrich Schulze)
Ich hatte Karl Mitte 1971 kennen gelernt und lebte nach der im gleichen Jahr abgeschlossenen Promotion von 1972 an bis zu seinem Tod 1983 wie ein Sohn in seiner Familie. Er hat mich zum Antifaschisten und Friedenskämpfer gemacht. Deswegen sind alle meine Handlungen und meine Schreibe von diesen beiden Aspekten geprägt. Über Karl habe ich auch in der NRhZ geschrieben. Zum Beispiel am 27. Mai 2015 über die wunderbare Begegnung mit einem ehemaligen sowjetischen Häftling in der Gedenkstätte Dachau. Karl hatte im KZ-Außenlager Dachau/Allach (BMW-Rüstungsproduktion) 1943 den SS-Befehl verweigert, den sowjetischen Häftling vor dem vollständig angetretenen Lager zu schlagen.
Bitte studieren Sie dazu die von mir erstellte Collage.
Ich möchte schließen mit einen großen Dank an Peter für alles und ihm vor allem bestmögliche Gesundheit wünschen.
[1] http://www.stattweb.de/files/civil/Doku20160117nrhz.pdf
Über den Autor: Dr.-Ing. Dietrich Schulze (Jg. 1940) war nach 18-jähriger Forschungstätigkeit im Bereich der Hochenergie-Physik von 1984 bis 2005 Betriebsratsvorsitzender im Forschungszentrum Karlsruhe (jetzt KIT Campus Nord). 2008 gründete er mit anderen in Karlsruhe die Initiative gegen Militärforschung an Universitäten (WebDoku www.stattweb.de/files/DokuKITcivil.pdf). Er ist Beiratsmitglied der NaturwissenschaftlerInnen-Initiative für Frieden und Zukunftsfähigkeit sowie in der Initiative „Hochschulen für den Frieden – Ja zur Zivilklausel“ und publizistisch tätig. Für das Karlsruher Vorbereitungsteam der Whistleblower-Preisverleihung 2015 zeichnet er verantwortlich. Email dietrich.schulze@gmx.de
Online-Flyer Nr. 546 vom 27.01.2016