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Kommentar
Kommentar vom Hochblauen
Hände weg von Palästina, wer stoppt die jüdischen Besatzer?
Von Evelyn Hecht-Galinski

Am kommenden Freitag, dem 17. Juni 2016, jährt sich zum 49. Mal der Jahrestag der illegalen jüdischen Besatzung Palästinas. Es ist eine Einmaligkeit in der Welt, die sich in dieser Besatzung seit 49 Jahren etabliert hat. Allerdings sollte diese Zeitrechnung schon mit dem Jahr 1948 beginnen, als der "Jüdische Staat" auf Kosten der Freiheit Palästinas gegründet wurde - als die Vertreibung, Beraubung und ethnische Säuberung von mehr als 750.000 Palästinensern begann, die bis heute weitgehend ignoriert weitergeht bis zum Endziel der totalen Judaisierung Palästinas.


Protest in Düsseldorf, 2009 (Foto: arbeiterfotografie.com)

Etwa 7 Millionen palästinensische Flüchtlinge und deren Nachfahren leben in der Diaspora, die meisten davon in Flüchtlingslagern. Gibt es einen anderen Staat in der Welt, der die Besatzung und Kolonialisierung eines anderen Volkes so perfide betreibt wie der "Jüdische Apartheidstaat"? Jüdische Rasse-Gesetze, Straßen und Siedlungen „nur für Juden“ besiegeln diese illegale Besatzung physisch und psychisch. Jegliches Unrechtsbewusstsein wird so getilgt und Empathie für die Besetzten kann gar nicht mehr aufkommen. Ja, die Israel-Lobby weiß, wie man Gehirnwäsche betreibt, um die eigenen Ziele durchzusetzen. Während die Einmaligkeit des Holocaust für immer im Gedächtnis bleibt und die Holocaustleugnung in Deutschland strafbar ist, bleibt die Nakba so gut wie unbekannt und wird völlig negiert.

Tatsächlich hat es Deutschland bis heute versäumt, sich endlich, auch auf Grund des Holocaust, der Verantwortung für das palästinensische Volk zu stellen und für dessen Freiheit ohne jüdische Besatzung einzutreten. Nichts wurde durchgesetzt für die Palästinenser, auch der legitime Anspruch auf das Rückkehrrecht gemäß UN-Resolution 194, das die jüdischen Besatzer-Regime bis heute verweigern, wurde von der internationalen Werteheuchler-Gemeinschaft, inklusive Deutschland, nicht gewollt, geschafft, oder gar durchgesetzt! (1)

Israel: entstanden auf den Verbrechen der Nakba

Auf den Verbrechen der Nakba entstand der "Jüdische Staat". Weder die Vertreibung, noch die ethnische Säuberung Palästinas wurden bis heute gesühnt, geschweige denn auch nur ansatzweise kompensiert. Diese einmalige Missachtung jeglichen Internationalen Rechts verstößt nicht nur gegen jegliche Werte, sondern ist ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit.

Merkel-Deutschland ist immer vorneweg, wenn es um die Einhaltung der Menschenrechte und mit erhobenem Zeigefinger gegen andere Staaten geht. Was für eine unglaubwürdige Heuchelei! Merkel-Deutschland führt Regierungskonsultationen mit dem jüdischen Besatzer-Regime und dem chinesischen Regime durch. Beides Staaten, in denen die Demokratie ein mehr als fragwürdiges Fremdwort ist. Unbeirrt wird unter Merkel und der GRO/KO die deutsch-israelische Freundschaft gepriesen. Es gibt kaum einen Monat im Jahr, indem nicht irgendeine feierliche Zeremonie eines Gedenkens mit jüdischen oder Vertretern des "Jüdischen Staates" gefeiert wird. Vom Geburtstag der Staatsgründung(!), bis 50 Jahre deutsch-israelische Aufnahme der diplomatischen Beziehungen, bis zu besagten Regierungskonsultationen. Zwischendurch die diversen Besuche und Reisen deutscher Politiker in den "Jüdischen Staat", oder Besuche von israelischen Politikern in Deutschland. Nicht zu vergessen die ständigen inflationären jüdischen oder israelischen Preisverleihungen oder Ehrungen, um die Freundschaft zu besiegeln. Sogar mehr als umstrittene jüdische Funktionäre werden vom deutschen Staat wieder aus der Versenkung geholt. Und nun leitet Michel Friedman, alias Paolo Pinkel, als ehemaliger verurteilter Kokser, Zwangsprostituierten-Kunde und Bundesverdienstkreuzträger(!), nach Dixi Klo Aufsichtsrat, inzwischen Professor für Immobilien- und Medienrecht als einer von gleich vier Direktoren ein europäisches Zentrum in der Frankfurter University of Applied Sciences mit Studierenden(!) aus über 100 Nationen, und das von hessischen Wissenschaftsministerium mit einer Anschlussfinanzierung von 280.000 Euro gefördert wurde. (2)(3)(4)

Auch ein islamophober Hardcore-Zionist, Mediennutte und Pornoverfasser wurde in Deutschland mit Preisen geehrt, wie der Börne-Preis oder den Hildegard von Bingen Preis. Und mit Gila Lustiger erhält demnächst mit dem Jacob Wassermann-Preis eine Kritikerin der muslimischen Franzosen! Alle diese "guten Juden" werden medial in Deutschland begünstigt, während Israel-kritische Juden medial zu Persona non Grata erklärt werden. Auch hier zeigt sich die große Macht der Israel-Lobby. (5)(6) Städtepartnerschaften, Jugendaustausch, Milliarden Rüstungsgeschäfte und Geschenke nicht zu vergessen. Das Deutsch-jüdische und das Deutsch-israelische wird verklärt und in den Himmel gehoben und damit unkritisch und unerträglich.

Israel: ein Staat, dem die Unterstützung zu entziehen ist

Anstatt dem "Jüdischen Staat" für seine destruktive Politik und die illegale Besatzung die Unterstützung zu entziehen, unternimmt man alles, um bloß keinen Riss in der Beziehung aufkommen zu lassen und dem Vorwurf des Antisemitismus zu entgehen. Wegen seines inflationären Gebrauchs ist der Begriff schon völlig entwertet worden. Arbeitet doch die Israel-Lobby mit Begriffen wie "Judenhass", wenn Israel-Kritik oder Antizionismus gemeint ist. Alles in einen Topf. Was für ein Glück, dass die Israel-Lobby und ihre Protagonisten ein neues Feindbild entdeckt haben: Den Islam, die muslimischen Flüchtlinge und den Terror, ein giftiger Eintopf aus der "christlich-jüdischen" Werte-Küche. Dem gegenüber wird der "Jüdische Staat" als Werte- Anker und westliches Bollwerk im Nahen Osten gepriesen.

Was für eine abstruse Vorstellung, die einen "Jüdischen Besatzer-Staat" feiert, einen Staat ohne feste Grenzen, aber mit Checkpoints und einer Apartheidmauer, die sich tief durch illegal besetztes palästinensisches Land zieht! Die Israel Lobby hat es seit Jahrzehnten verstanden, sich mit deutschen Politikern zu verbünden, im gemeinsamen Kampf gegen die Meinungsfreiheit, wenn es um Kritik gegen den "Jüdischen Staat" geht.

Von türkischen und Islam-Verbänden wird ständig gefordert, dass sie sich von Erdogan und der Türkei distanzieren. Warum wird so eine Forderung nicht endlich einmal von jüdischen Organisationen, Gemeinden, sowie dem Zentralrat der Juden gefordert, die sich ständig mit dem "Jüdischen Besatzer-Staat" und dem Netanjahu-Regime solidarisieren und außerdem zu Spendensammlungen für den "Jüdischen Staat" aufrufen?

Es ist unerträglich, dass 71 Jahre nach Ende des II. Weltkriegs Russland als Kriegsgegner und deutsches Kriegsopfer mit 27 Millionen Toten durch deutsche Schuld, heute von einer deutschen Regierung mit Sanktionen belegt wird, während die jüdischen Besatzer für die nun Jahrzehnte währenden Verbrechen gegen die Palästinenser noch belohnt werden!

Israel: ein Staat, der ein Klima des Hasses verbreitet

Es wäre längst die Pflicht jeder deutschen Bundesregierung, die Beziehungen mit den jüdischen Besatzern in eine Normalität zu führen, die Sanktionen unterstützt, um so die illegale Besatzung Palästinas zu beenden und Freiheit für Palästina zu erreichen. Nach dem verzweifelten Kampf palästinensischer junger Menschen, um der Hoffnungslosigkeit und Demütigung Widerstand entgegen zu setzen, versucht die Politik nicht einmal ansatzweise, eine gerechte Lösung für den Palästina-Konflikt zu fordern und mit Druck auch durchzusetzen.

Insbesondere deutsche Medien versuchen immer wieder, die jüdische Seite in Schutz zu nehmen, ganz im Sinne der "ausgewogenen Nahostpolitik". Wenn z.B. die kollektive Abrieglung und Aussperrung von mehr als 83.000 besetzten Palästinensern, die sogar von der UN als völkerrechtswidrig verurteilt wurde und die auch durch die USA kritisiert wurde, von einer deutschen überregionalen Zeitung als "Widerruf der Friedensgeste" tituliert wurde, weil das Netanjahu-Besatzer-Regime seine "als Geste des guten Willens" zum Ramadan ausgestellten Einreisegenehmigungen widerrufen hat, dann stockt mir der Atem. So ist das also, wenn ein Besatzer-Regime willkürlich Besetzte einsperrt, dann ist das ein Verbrechen und nichts anderes. Der so genannte Terror ist Widerstand gegen diese illegale Besatzung und ein verzweifelter Aufschrei.

Der "Jüdische Staat" verbreitet ein Klima des Hasses, versagt den Palästinensern alle Grundrechte, fördert jüdische Siedlungen auf illegal besetztem palästinensischen Land, treibt die Judaisierung Ost-Jerusalems und Palästinas voran, ebenso wie die ethnische Säuberung Palästinas, die einen eigenständigen palästinensischen Staat zu einer politischen Fata Morgana werden ließ.

Israel: eine jüdische undemokratische Ethnokratie

Menschenrechtsorganisationen und Nichtregierungsorganisationen NGOs werden mit undemokratischen Gesetzen zum Schweigen gebracht und der Umgang mit den Besetzten, darunter auch Kinder und Frauen, und nicht-jüdischen Flüchtlingen ist einmalig in der Welt. Diese selbsternannte "einzige Demokratie im Nahen Osten" ist eine jüdische undemokratische Ethnokratie. Künstler, die die Siedlungspolitik kritisieren und sich weigern, als Siedler-Unterhalter aufzutreten, werden als Landesverräter verunglimpft oder mit dem Entzug finanzieller Unterstützung bedroht.

Unter diesen Voraussetzungen muss die enge Zusammenarbeit zwischen Deutschland und dem "Jüdischen Staat" beendet werden. Wie sollte der "Jüdische Staat" sonst gestoppt werden in seinen Völkerrechts- und Menschenrechtsverbrechen. Dieser "Jüdische Staat" ist durchsetzt von Rassisten, Militaristen und Judaisierern, die nichts anderes wollen als ganz Palästina.

Die im Juni 1967 eroberten Gebiete, vom annektierten Ost-Jerusalem bis zum Gazastreifen, sowie die Golan-Höhen müssen wieder frei werden. Für ein freies Palästina from the River to the Sea, Palestine has to be Free!

Hierzu noch 49 lesenswerte traurige Fakten über die illegale jüdische Besatzung Palästinas, die uns alle angehen und unvergessen bleiben - nachzulesen beim Middle East Monitor (7)! In diesem Sinn: Hände weg von Palästina! Wer stoppt die jüdischen Besatzer?


Fussnoten:

1 http://www.unrwa.org/who-we-are?tid=85
2 http://www.welt.de/regionales/hessen/article156133929/Michel-Friedman-leitet-Europa-Forschungszentrum-an-Hochschule.html
3 http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/kriminalitaet/prozess-zeugin-paolo-pinkel-nahm-kokain-1129567.html
4 http://www.whoswho.de/bio/michel-friedman.html
5 http://www.br.de/nachrichten/mittelfranken/inhalt/2016-gila-lustiger-jakob-wassermann-preis-100.html
6 http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/henryk-m-broder-toleranz-hilft-nur-den-ruecksichtslosen-a-490497.html
7 https://www.middleeastmonitor.com/20160610-49-facts-about-israels-occupation-of-the-west-bank-and-gaza-strip/


Evelyn Hecht-Galinski, Tochter des ehemaligen Zentralratsvorsitzen der Juden in Deutschland, Heinz Galinski, ist Publizistin und Autorin. Ihre Kommentare für die NRhZ schreibt sie regelmäßig vom "Hochblauen", dem 1165 m hohen "Hausberg" im Badischen, wo sie mit ihrem Ehemann Benjamin Hecht lebt. (http://sicht-vom-hochblauen.de/) 2012 kam ihr Buch "Das elfte Gebot: Israel darf alles" heraus. Erschienen im tz-Verlag, ISBN 978-3940456-51-9 (print), Preis 17,89 Euro. Am 28. September 2014 wurde sie von der NRhZ mit dem vierten "Kölner Karls-Preis für engagierte Literatur und Publizistik" ausgezeichnet.

Top-Foto:
Evelyn Hecht-Galinski (sicht-vom-hochblauen.de)


Online-Flyer Nr. 566  vom 15.06.2016



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