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Globales
US-"Kommunisten" und "junge Welt" unterstellen Trump, gefragt zu haben
„Warum sollten wir keine Atomwaffen einsetzen?“
Von Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann

„Warum sollten wir keine Atomwaffen einsetzen?“ Wer hat diese Frage gestellt – und in welchem Zusammenhang? Am 31.10.2016 wird in der "marxistischen" Tageszeitung "junge Welt" ein Artikel von Michael Streitberg veröffentlicht. Sein Titel lautet: „Für das kleinere Übel – US-Kommunisten rufen zur Wahl Hillary Clintons auf...“. Darin gibt es die folgende Passage: „Man mache sich keine Illusionen über die Demokratische Partei. Trump stelle jedoch eine weitaus größere Gefahr als Clinton dar.“ Und dann heißt es, die US-Kommunisten wörtlich zitierend über den US-Präsidentschaftskandidaten Trump: „Das ist ein Mann, der die Frage stellt: 'Warum sollten wir keine Atomwaffen einsetzen?'“ Hat Trump das tatsächlich geäußert? Dafür gibt es keinen Beleg! Um das zu erkennen, reicht es, die Herrschaftsmedien zu studieren. US-Kommunisten und die "marxistische" Tageszeitung "junge Welt" aber transportieren die unbelegte Behauptung als Tatsache.

Soll gesagt haben – angeblich – soll stattgefunden haben

In der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) ist am 3. August 2016 zu lesen: „Der republikanische Kandidat um die Präsidentschaft in den Vereinigten Staaten, Donald Trump, hat nach Angaben des amerikanischen Fernsehsenders MSNBC bei einer Besprechung seine außenpolitischen Berater gefragt, warum die Vereinigten Staaten ihre Atomwaffen nicht auch einsetzen würden. Angeblich soll er während dieses Treffens innerhalb einer Stunde dreimal wörtlich gefragt haben 'Wenn wir Atomwaffen haben, warum setzen wir sie nicht ein?' Der Moderator des politischen Morgenmagazins „Morning Joe“ Joe Scarborough hatte den früheren Chef des amerikanischen Geheimdienstes CIA, Michael Hayden, zu Gast, als Scarborough von der Unterredung Trumps mit seinen Beratern erzählt. Um wen es sich bei den außenpolitischen Beratern Trumps handelt, hat Scarborough nicht angegeben. Das Treffen soll vor einigen Monaten stattgefunden haben. Der Fernsehsender MSNBC hat bereits Donald Trump und sein Team kontaktiert, hat aber bisher noch keine Reaktion von Trump bekommen.“ (faz.net)

„Daran ist nichts Wahres“

Im britischen "Telegraph" ist am 3. August 2016 zu lesen: „Es ist behauptet worden, der republikanische Kandidat Donald Trump habe einen Politik-Experten dreimal gefragt, warum die USA nicht Atomwaffen einsetzen könnten, wenn er Präsident werde. Die Behauptung kommt von Joe Scarborough, einem Moderator einer sehr bekannten politischen Talkshow im US-Fernsehen und ehemaligen republikanischen Kongressmitglied. Hope Hicks, Trumps Sprecherin, streitet es ab, dass ein derartiges Gespräch über Atomwaffen jemals stattgefunden hat. Sie sagte: 'Daran ist nichts Wahres.' ... Die Anschuldigung tauchte auf, als Scarborough Michael Hayden interviewte, der unter Präsident George W. Bush Direktor der CIA und der National Security Agency (NSA) war.“ (telegraph.co.uk)

Welche Schlüsse sind daraus zu ziehen?

Wenn es das von Trumps Sprecherin abgestrittene Gespräch dennoch gegeben haben sollte, ist der Wortlaut der Frage nicht klar. Gemäß Telegraph soll die Frage “If we have nuclear weapons why can't we use them?” (Wenn wir Atomwaffen haben, warum können wir sie nicht einsetzen?), gemäß "junge Welt" „Warum sollten wir keine Atomwaffen einsetzen?“ gelautet haben – eine Übersetzung, die gemäß Suchmaschine weltweit nur ein einziges Mal vorkommt: bei "junge Welt". Selbst wenn die Frage tatsächlich „Warum sollten wir keine Atomwaffen einsetzen“ gelautet haben sollte, käme es auf den Zusammenhang an, um die Äußerung einschätzen zu können. Er könnte im nächsten Moment gesagt haben: weil es ein Horror ist, sie einzusetzen (Because „It's a horror to use nuclear weapons“), wie er es laut spiegel.de am 28. April 2016 in der Sendung "Today Show" auf NBC getan hat.

Die unbelegte, Trump belastende Behauptung, bzw. die willkürliche Interpretation der Frage, die unterstellt, er wolle Atomwaffen einsetzen, kommt aus dem Spektrum von Medien und Geheimdiensten, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, einen Präsidenten Trump zu verhindern. US-"Kommunisten" und die "marxistische" Tageszeitung "junge Welt" (jungewelt.de) aber transportieren die unbelegte Behauptung als Tatsache. Welche Schlüsse sind daraus zu ziehen?


Siehe dazu auch:

Aufsehen erregende Rede vom 14. Oktober 2016
Der Moment der Abrechnung
Von Donald Trump
NRhZ 585 vom 26.10.2016
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=23236

US-Präsidentschaftswahlkampf 2016
Donald Trump: Ein Angriff auf die Grundwerte der amerikanischen Demokratie?
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NRhZ 585 vom 26.10.2016
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=23240

Eine Betrachtung gegen die Orientierungslosigkeit
Ein Hoch auf unsere Herrschaftsmedien (II)
Von Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann
NRhZ 583 vom 12.10.2016
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=23189

Diana Johnstone: Die Chaos-Königin
Clinton am roten Knopf
Von Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann
NRhZ 581 vom 28.09.2016
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=23171

Online-Flyer Nr. 586  vom 02.11.2016



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