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Unabhängige Nachrichten, Berichte & Meinungen
Kommentar
Betrachtung anlässlich der Amtseinführung von Donald J. Trump
Militärisch-politische Zäsur
Von Brigitte Queck
Donald Trump vertritt nicht den Industrie-Militär-Komplex, sondern den zivilen Bereich der Industriellen in den USA. Er will Arbeitsplätze in den USA schaffen, was ja bei über 40 Millionen Arbeitslosen dort nicht unwichtig sein dürfte. In seiner Amtseinführungsrede wandte er sich deshalb nicht an die westlichen Regierungen der NATO-Staaten und das eigene Establishment, sondern an das amerikanische Volk, indem er u.a. sagte: „Wir werden unsere Arbeitsplätze wiederbringen. Wir werden unsere Grenzen wiederbringen. Wir werden unseren Wohlstand wiederbringen. Und wir werden unsere Träume wiederbringen. Wir werden neue Straßen bauen - und Autobahnen und Brücken und Flughäfen und Tunnel und Bahnstrecken - überall in unserem wunderbaren Land. Wir werden unsere Menschen aus der Sozialhilfe herausholen und wieder in Arbeit bringen - und unsere Nation mit amerikanischen Händen und amerikanischer Arbeit wieder aufbauen…Amerikaner wollen großartige Schulen für ihre Kinder, sichere Wohngegenden für ihre Familien und gute Jobs für sich selbst. Dies sind gerechtfertigte und vernünftige Forderungen einer rechtschaffenen Öffentlichkeit. Doch für zu viele unserer Bürger gibt es eine andere Realität: Mütter und Kinder, die in unseren Innenstädten in die Armutsfalle geraten sind; verrostete Fabriken, die wie Grabsteine in der Landschaft unserer Nation verstreut sind; ein Bildungssystem voll gepumpt mit Geld, das aber unsere jungen und schönen Schüler jeglichen Wissens beraubt; und das Verbrechen und die Banden und die Drogen, die zu viele Leben gestohlen und unserem Land so viel ungenutztes Potenzial geraubt haben.“ Und er versprach: „Dieses amerikanische Gemetzel endet hier und jetzt!“
Anti-Anti-Trump-Demonstration, Berlin, 20.1.2017
Die "Deutschen Wirtschaftsnachrichten“ schätzen die Trump-Rede wie folgt ein: „Niemand kann heute sagen, ob Trumps Wirtschaftspolitik Erfolg haben wird. Auch das ist Dialektik: Trump vereinfacht extrem, weil er weiß, dass die Lösung der Probleme in der vernetzten und globalisierten Welt extrem komplex sein wird. Handel, Währung, Wertschöpfung und Migration berühren immer mehrere Player. Kauft nur beim Amerikaner klingt für die einen schrecklich, für die anderen gut. Tatsächlich ist die globale Arbeitsteilung nicht einfach zu entwirren. Doch darum ging es bei dieser Rede nicht. Etwa zeitgleich sagte IWF-Chefin Christine Lagarde in Davos, die Weltwirtschaft müsse wieder mehr für den Mittelstand tun. Die Eliten haben Angst, dass die sich immer weiter vertiefende Kluft zwischen Arm und Reich zu einer Revolution führen könnte – und zwar noch zu Lebzeiten der heute Mächtigen. Die überall erkennbare Dynamik, dass die Grenzen wieder geschlossen werden, ist der Hoffnung geschuldet, man könne den Unmut der Leute besser auf nationaler Ebene kanalisieren. Trump ist der Sprecher des einen Prozents, der sicherstellen soll, dass die 99 Prozent nicht aufmucken. Gott, der Patriotismus, der Sternenhimmel und die Ozeane sind das rhetorische Opium für die Unzufriedenen. Die Globalisierung war ein Experiment. Sie hat nachweislich nicht zur gerechteren Verteilung des Reichtums geführt. Donald Trump hat dem amerikanischen Volk in seiner Rede eine alternative Vision angeboten: die Rückkehr in den Schoss der Nation. Er tat das nicht aus Nationalismus. Trump hat Immobilien und Hotels auf der ganzen Welt. Er hat viel zu verlieren und kann viel gewinnen. Das verbindet ihn mit all jenen, die zum 1 Prozent gehören. Die Wirtschafts- und Finanzeliten brauchen keinen Nationalstaat. Aber sie haben erkannt, dass es vermutlich besser ist, wenn die Billigjobs in jenen Ländern geschaffen werden, in denen sie regieren. Für die größte Volkswirtschaft der Erde, die USA, kann dies ein entscheidender Vorteil sein. Der Rest der Welt muss nun sehen, wie er mit der neuen Lage zurechtkommt. George Soros hat Trump noch wenige Stunden vor dessen Amtsantritt wüst beschimpft. Er hat Milliarden mit der Globalisierung gemacht. Jetzt gelten neue Regeln. Die Implementierung dieser Regeln wird zu heftigen Auseinandersetzungen führen. Trump will den Übergang nicht mit Krieg, sondern mit Deals. Doch die Last der Vergangenheit ist schwer: Schulden-Krise und Asset-Blasen sind nicht mit Handschlag zu beseitigen. Vielleicht kippt das ganze System. Trump ging in seiner Rede an die Schmerzgrenze und hat damit den Zeitgeist getroffen. Das Ende der Transformation kennt keiner. Und das ist vermutlich ganz gut so.“ (1)
Anti-Anti-Trump-Demonstration, Berlin, 20.1.2017
Eine wahrhaft reelle Einschätzung der Deutschen Wirtschaftsnachrichten, weil darauf hinweisend, das man aus einem Fleisch fressenden Tier kein Gras fressendes Schaf machen kann. Sprich: Aus einem Kapitalisten kann man keinen Sozialisten oder gar Kommunisten machen. Aber es ist ein wesentlicher Unterschied, ob dieser Kapitalist den Fokus auf bisherige unberechenbare Kriegsführung in aller Welt, die zu einem atomaren Krieg führen kann, oder auf vermehrte Produktion ziviler Güter legt.
Da der Militär-Industrie-Komplex in den USA mit seiner weltweit größten Rüstungsindustrie sehr einflussreich ist und von allen Regime-Change-Anhängern der ganzen Welt unterstützt wird, dürften es Donald Trump und seine Anhänger in der nächsten Zeit sehr schwer haben, ihre Vorstellungen durchzusetzen. Sollte es Donald Trump gelingen, nur einen Teil seiner Versprechungen, z.B. „Frieden mit Russland!“ einzuhalten, käme das einer entscheidenden militärisch-politischen Zäsur in der Welt gleich!
Der ehemalige ukrainische Diplomat Oleg Woloschin erklärte vor kurzem: „Wenn sich Putin und Trump nicht einigen, wird bei uns nicht ein Stein auf dem anderen bleiben“. (2) Ich würde dazu fügen: Nicht nur in der Ukraine, sondern in ganz Europa würde kein Stein auf dem anderen bleiben, wenn es zu einem großen Krieg zwischen Russland und den USA käme!
Ich darf Euch in diesem Zusammenhang die Einschätzung des nationalen (italienischen) Ausschusses des Komitees „Kein Krieg - Keine NATO“ bekannt machen, der mit unserer Anti-NATO-Gruppe „Mütter gegen den Krieg Berlin-Brandenburg“ übereinstimmt.
Anti-Anti-Trump-Demonstration, Berlin, 20.1.2017
Kommuniqué des nationalen (italienischen) Ausschusses des Komitees "Kein Krieg - Keine NATO", Florenz, 14. Januar 2017 (Übersetzung: Zambon-Verlags)
Die NKKKN meint, dass eine Demo am 21. Januar 2017 gegen den neu gewählten US Vorsitzenden de facto einer Unterstützung derjenigen Politik Obamas entspräche, die Europa in die Frontlinie der nuklearen Konfrontation zwischen Nato und Russland umgewandelt hat. Trump wird bezichtigt, den Sieg gegen Hillary Clinton unrechtmäßig errungen zu haben, und das im Rahmen einer von Putin gelenkten Operation. Die „Beweise“ werden von der CIA geliefert, die - in der Tat - weltweit die erfahrenste Organisation im Thema Unterwanderung und Staatsstreich ist. Die Neo-cons, Urheber dieser Kampagne, versuchen, auf diese Art und Weise einen wahrscheinlich neuen Kurswechsel der Beziehungen USA/Russland zu unterbinden, die die Verwaltung Obamas in Zeiten des Kalten Krieges zurückfallen ließ. Wer hätte durch die Entspannung der Beziehungen gegenüber Russland etwas zu verlieren? Zuallererst die Nato-Gipfel-Bürokraten, die die Wichtigkeit ihrer neuen Rolle besonders schätzen, und natürliche die neuen Machtinhaber in Polen, Ukraine und den Baltischen Staaten, die Dank einer neuen Spannung an ihren Außengrenzen auf zusätzliche Unterstützung und Hilfe von Seiten der Nato und Europa zählen. Und tatsächlich, die Verwaltung Obamas hat gerade (am 12. Januar) eine US-Panzerbrigade nach Osteuropa entsendet, deren Aufgabe (zusammen mit italienischen Soldaten) es ist, die militärische Eskalation gegenüber Russland weiter voranzutreiben. Unter solchen Umständen stellen die für den 21. Januar geplanten Anti-Trump-Demos eine geeignete Unterstützung dieser Kriegsstrategie dar. Unsere Aufgabe sollte jedoch dagegen diejenige sein, unsere Länder aus der Knechtschaft der USA zu befreien (unabhängig von den jeweiligen Präsidenten), die Verbindung mit der Nato aufzulösen und die nuklearen Waffen aus unseren Ländern zu verbannen.
Fussnoten:
1 https://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2017/01/21/donald-trumps-erste-rede-radikal-bis-an-die-schmerzgrenze/?nlid=bb935694fb
2 Veröffentlicht am 22.1.2017 bei politnavigator.net, übersetzt von Brigitte Queck
Zum Amtsantritt von US-Präsident Donald J. Trump siehe auch:
Amtsantrittsrede in Washington D.C. am 20. Januar 2017
Freundschaft mit allen Nationen der Welt
Von US-Präsident Donald J. Trump
NRhZ 597 vom 22.01.2017
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=23474
Die Kampagne gegen den neuen Präsidenten der USA
Vorsicht, Trump!
Von Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann
NRhZ 596 vom 20.01.2017
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=23473
Campact & US-Schwester MoveOn mit Soros-Dollars gegen Trump
Wir haben es satt!
Von Hartmut Barth-Engelbart
NRhZ 597 vom 25.01.2017
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=23482
"Alle gegen Trump" – für die Interessen der NATO
Von George Soros und seiner Open Society Foundation finanziert
Interview mit Klaus Hartmann
NRhZ 597 vom 25.01.2017
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=23484
Neuer US-Präsident Donald Trump
Große Chance für Deutschland und Europa
Von Luz María De Stéfano Zuloaga de Lenkait
NRhZ 597 vom 25.01.2017
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=23486
Betrachtung anlässlich der Amtseinführung von Donald J. Trump
Kein Wort von Trump über die Heiligen Kühe der europäischen Eliten
Von Luz María De Stéfano Zuloaga de Lenkait
NRhZ 597 vom 25.01.2017
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=23487
Presseclub: „Trump im Amt – können wir uns auf Amerika noch verlassen?“
Die Quittung kommt
Von Luz María De Stéfano Zuloaga de Lenkait
NRhZ 597 vom 25.01.2017
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=23485
Betrachtung anläßlich der Amtseinführung von Donald J. Trump
Trumps Kriegserklärung
Von Paul Craig Roberts
NRhZ 597 vom 25.01.2017
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=23489
Kommentar vom Hochblauen
Trump, ein National-Sozialist als Messias für die jüdischen Besatzer und Querfront Populisten
Von Evelyn Hecht-Galinski
NRhZ 597 vom 25.01.2017
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=23481
Von Merkel bis Links: Die Querfront steht
Trump den Krieg erklären
Von Ulrich Gellermann
NRhZ 597 vom 25.01.2017
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=23491
Betrachtung anlässlich der Amtseinführung von Donald J. Trump
Willkommen Mr. Chance
Von Uri Avnery
NRhZ 597 vom 25.01.2017
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=23492
Betrachtung anlässlich der Amtseinführung von Donald J. Trump
Machtwechsel in den USA – Ehemalige Machtelite weint und inszeniert Demonstrationen gegen Trump
Von Wolfgang Bittner
NRhZ 597 vom 25.01.2017
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=23494
Rezension zu "Wolfgang Effenberger: Die Welt im Zangengriff der Milliardäre"
Der Milliardär Trump
Von Eberhard Fehrmann
NRhZ 597 vom 25.01.2017
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=23480
Vom US-Bürgerkrieg bis heute
Die Welt im Zangengriff der Milliardäre (Teil 2)
Von Wolfgang Effenberger
NRhZ 597 vom 25.01.2017
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=23495
Vortrag von Werner Rügemer, Wissenschaftlicher Beirat von attac, 19.01.2017
Wird mit Trump alles anders? Was ändert sich für Europa?
Von Arbeiterfotografie
NRhZ 597 vom 25.01.2017
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=23493
Online-Flyer Nr. 597 vom 25.01.2017
Betrachtung anlässlich der Amtseinführung von Donald J. Trump
Militärisch-politische Zäsur
Von Brigitte Queck
Donald Trump vertritt nicht den Industrie-Militär-Komplex, sondern den zivilen Bereich der Industriellen in den USA. Er will Arbeitsplätze in den USA schaffen, was ja bei über 40 Millionen Arbeitslosen dort nicht unwichtig sein dürfte. In seiner Amtseinführungsrede wandte er sich deshalb nicht an die westlichen Regierungen der NATO-Staaten und das eigene Establishment, sondern an das amerikanische Volk, indem er u.a. sagte: „Wir werden unsere Arbeitsplätze wiederbringen. Wir werden unsere Grenzen wiederbringen. Wir werden unseren Wohlstand wiederbringen. Und wir werden unsere Träume wiederbringen. Wir werden neue Straßen bauen - und Autobahnen und Brücken und Flughäfen und Tunnel und Bahnstrecken - überall in unserem wunderbaren Land. Wir werden unsere Menschen aus der Sozialhilfe herausholen und wieder in Arbeit bringen - und unsere Nation mit amerikanischen Händen und amerikanischer Arbeit wieder aufbauen…Amerikaner wollen großartige Schulen für ihre Kinder, sichere Wohngegenden für ihre Familien und gute Jobs für sich selbst. Dies sind gerechtfertigte und vernünftige Forderungen einer rechtschaffenen Öffentlichkeit. Doch für zu viele unserer Bürger gibt es eine andere Realität: Mütter und Kinder, die in unseren Innenstädten in die Armutsfalle geraten sind; verrostete Fabriken, die wie Grabsteine in der Landschaft unserer Nation verstreut sind; ein Bildungssystem voll gepumpt mit Geld, das aber unsere jungen und schönen Schüler jeglichen Wissens beraubt; und das Verbrechen und die Banden und die Drogen, die zu viele Leben gestohlen und unserem Land so viel ungenutztes Potenzial geraubt haben.“ Und er versprach: „Dieses amerikanische Gemetzel endet hier und jetzt!“
Anti-Anti-Trump-Demonstration, Berlin, 20.1.2017
Die "Deutschen Wirtschaftsnachrichten“ schätzen die Trump-Rede wie folgt ein: „Niemand kann heute sagen, ob Trumps Wirtschaftspolitik Erfolg haben wird. Auch das ist Dialektik: Trump vereinfacht extrem, weil er weiß, dass die Lösung der Probleme in der vernetzten und globalisierten Welt extrem komplex sein wird. Handel, Währung, Wertschöpfung und Migration berühren immer mehrere Player. Kauft nur beim Amerikaner klingt für die einen schrecklich, für die anderen gut. Tatsächlich ist die globale Arbeitsteilung nicht einfach zu entwirren. Doch darum ging es bei dieser Rede nicht. Etwa zeitgleich sagte IWF-Chefin Christine Lagarde in Davos, die Weltwirtschaft müsse wieder mehr für den Mittelstand tun. Die Eliten haben Angst, dass die sich immer weiter vertiefende Kluft zwischen Arm und Reich zu einer Revolution führen könnte – und zwar noch zu Lebzeiten der heute Mächtigen. Die überall erkennbare Dynamik, dass die Grenzen wieder geschlossen werden, ist der Hoffnung geschuldet, man könne den Unmut der Leute besser auf nationaler Ebene kanalisieren. Trump ist der Sprecher des einen Prozents, der sicherstellen soll, dass die 99 Prozent nicht aufmucken. Gott, der Patriotismus, der Sternenhimmel und die Ozeane sind das rhetorische Opium für die Unzufriedenen. Die Globalisierung war ein Experiment. Sie hat nachweislich nicht zur gerechteren Verteilung des Reichtums geführt. Donald Trump hat dem amerikanischen Volk in seiner Rede eine alternative Vision angeboten: die Rückkehr in den Schoss der Nation. Er tat das nicht aus Nationalismus. Trump hat Immobilien und Hotels auf der ganzen Welt. Er hat viel zu verlieren und kann viel gewinnen. Das verbindet ihn mit all jenen, die zum 1 Prozent gehören. Die Wirtschafts- und Finanzeliten brauchen keinen Nationalstaat. Aber sie haben erkannt, dass es vermutlich besser ist, wenn die Billigjobs in jenen Ländern geschaffen werden, in denen sie regieren. Für die größte Volkswirtschaft der Erde, die USA, kann dies ein entscheidender Vorteil sein. Der Rest der Welt muss nun sehen, wie er mit der neuen Lage zurechtkommt. George Soros hat Trump noch wenige Stunden vor dessen Amtsantritt wüst beschimpft. Er hat Milliarden mit der Globalisierung gemacht. Jetzt gelten neue Regeln. Die Implementierung dieser Regeln wird zu heftigen Auseinandersetzungen führen. Trump will den Übergang nicht mit Krieg, sondern mit Deals. Doch die Last der Vergangenheit ist schwer: Schulden-Krise und Asset-Blasen sind nicht mit Handschlag zu beseitigen. Vielleicht kippt das ganze System. Trump ging in seiner Rede an die Schmerzgrenze und hat damit den Zeitgeist getroffen. Das Ende der Transformation kennt keiner. Und das ist vermutlich ganz gut so.“ (1)
Anti-Anti-Trump-Demonstration, Berlin, 20.1.2017
Eine wahrhaft reelle Einschätzung der Deutschen Wirtschaftsnachrichten, weil darauf hinweisend, das man aus einem Fleisch fressenden Tier kein Gras fressendes Schaf machen kann. Sprich: Aus einem Kapitalisten kann man keinen Sozialisten oder gar Kommunisten machen. Aber es ist ein wesentlicher Unterschied, ob dieser Kapitalist den Fokus auf bisherige unberechenbare Kriegsführung in aller Welt, die zu einem atomaren Krieg führen kann, oder auf vermehrte Produktion ziviler Güter legt.
Da der Militär-Industrie-Komplex in den USA mit seiner weltweit größten Rüstungsindustrie sehr einflussreich ist und von allen Regime-Change-Anhängern der ganzen Welt unterstützt wird, dürften es Donald Trump und seine Anhänger in der nächsten Zeit sehr schwer haben, ihre Vorstellungen durchzusetzen. Sollte es Donald Trump gelingen, nur einen Teil seiner Versprechungen, z.B. „Frieden mit Russland!“ einzuhalten, käme das einer entscheidenden militärisch-politischen Zäsur in der Welt gleich!
Der ehemalige ukrainische Diplomat Oleg Woloschin erklärte vor kurzem: „Wenn sich Putin und Trump nicht einigen, wird bei uns nicht ein Stein auf dem anderen bleiben“. (2) Ich würde dazu fügen: Nicht nur in der Ukraine, sondern in ganz Europa würde kein Stein auf dem anderen bleiben, wenn es zu einem großen Krieg zwischen Russland und den USA käme!
Ich darf Euch in diesem Zusammenhang die Einschätzung des nationalen (italienischen) Ausschusses des Komitees „Kein Krieg - Keine NATO“ bekannt machen, der mit unserer Anti-NATO-Gruppe „Mütter gegen den Krieg Berlin-Brandenburg“ übereinstimmt.
Anti-Anti-Trump-Demonstration, Berlin, 20.1.2017
Kommuniqué des nationalen (italienischen) Ausschusses des Komitees "Kein Krieg - Keine NATO", Florenz, 14. Januar 2017 (Übersetzung: Zambon-Verlags)
Die NKKKN meint, dass eine Demo am 21. Januar 2017 gegen den neu gewählten US Vorsitzenden de facto einer Unterstützung derjenigen Politik Obamas entspräche, die Europa in die Frontlinie der nuklearen Konfrontation zwischen Nato und Russland umgewandelt hat. Trump wird bezichtigt, den Sieg gegen Hillary Clinton unrechtmäßig errungen zu haben, und das im Rahmen einer von Putin gelenkten Operation. Die „Beweise“ werden von der CIA geliefert, die - in der Tat - weltweit die erfahrenste Organisation im Thema Unterwanderung und Staatsstreich ist. Die Neo-cons, Urheber dieser Kampagne, versuchen, auf diese Art und Weise einen wahrscheinlich neuen Kurswechsel der Beziehungen USA/Russland zu unterbinden, die die Verwaltung Obamas in Zeiten des Kalten Krieges zurückfallen ließ. Wer hätte durch die Entspannung der Beziehungen gegenüber Russland etwas zu verlieren? Zuallererst die Nato-Gipfel-Bürokraten, die die Wichtigkeit ihrer neuen Rolle besonders schätzen, und natürliche die neuen Machtinhaber in Polen, Ukraine und den Baltischen Staaten, die Dank einer neuen Spannung an ihren Außengrenzen auf zusätzliche Unterstützung und Hilfe von Seiten der Nato und Europa zählen. Und tatsächlich, die Verwaltung Obamas hat gerade (am 12. Januar) eine US-Panzerbrigade nach Osteuropa entsendet, deren Aufgabe (zusammen mit italienischen Soldaten) es ist, die militärische Eskalation gegenüber Russland weiter voranzutreiben. Unter solchen Umständen stellen die für den 21. Januar geplanten Anti-Trump-Demos eine geeignete Unterstützung dieser Kriegsstrategie dar. Unsere Aufgabe sollte jedoch dagegen diejenige sein, unsere Länder aus der Knechtschaft der USA zu befreien (unabhängig von den jeweiligen Präsidenten), die Verbindung mit der Nato aufzulösen und die nuklearen Waffen aus unseren Ländern zu verbannen.
Fussnoten:
1 https://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2017/01/21/donald-trumps-erste-rede-radikal-bis-an-die-schmerzgrenze/?nlid=bb935694fb
2 Veröffentlicht am 22.1.2017 bei politnavigator.net, übersetzt von Brigitte Queck
Zum Amtsantritt von US-Präsident Donald J. Trump siehe auch:
Amtsantrittsrede in Washington D.C. am 20. Januar 2017
Freundschaft mit allen Nationen der Welt
Von US-Präsident Donald J. Trump
NRhZ 597 vom 22.01.2017
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=23474
Die Kampagne gegen den neuen Präsidenten der USA
Vorsicht, Trump!
Von Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann
NRhZ 596 vom 20.01.2017
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Campact & US-Schwester MoveOn mit Soros-Dollars gegen Trump
Wir haben es satt!
Von Hartmut Barth-Engelbart
NRhZ 597 vom 25.01.2017
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Große Chance für Deutschland und Europa
Von Luz María De Stéfano Zuloaga de Lenkait
NRhZ 597 vom 25.01.2017
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Betrachtung anlässlich der Amtseinführung von Donald J. Trump
Kein Wort von Trump über die Heiligen Kühe der europäischen Eliten
Von Luz María De Stéfano Zuloaga de Lenkait
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Presseclub: „Trump im Amt – können wir uns auf Amerika noch verlassen?“
Die Quittung kommt
Von Luz María De Stéfano Zuloaga de Lenkait
NRhZ 597 vom 25.01.2017
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Betrachtung anläßlich der Amtseinführung von Donald J. Trump
Trumps Kriegserklärung
Von Paul Craig Roberts
NRhZ 597 vom 25.01.2017
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Kommentar vom Hochblauen
Trump, ein National-Sozialist als Messias für die jüdischen Besatzer und Querfront Populisten
Von Evelyn Hecht-Galinski
NRhZ 597 vom 25.01.2017
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Von Merkel bis Links: Die Querfront steht
Trump den Krieg erklären
Von Ulrich Gellermann
NRhZ 597 vom 25.01.2017
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Betrachtung anlässlich der Amtseinführung von Donald J. Trump
Willkommen Mr. Chance
Von Uri Avnery
NRhZ 597 vom 25.01.2017
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Betrachtung anlässlich der Amtseinführung von Donald J. Trump
Machtwechsel in den USA – Ehemalige Machtelite weint und inszeniert Demonstrationen gegen Trump
Von Wolfgang Bittner
NRhZ 597 vom 25.01.2017
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Rezension zu "Wolfgang Effenberger: Die Welt im Zangengriff der Milliardäre"
Der Milliardär Trump
Von Eberhard Fehrmann
NRhZ 597 vom 25.01.2017
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Vom US-Bürgerkrieg bis heute
Die Welt im Zangengriff der Milliardäre (Teil 2)
Von Wolfgang Effenberger
NRhZ 597 vom 25.01.2017
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Vortrag von Werner Rügemer, Wissenschaftlicher Beirat von attac, 19.01.2017
Wird mit Trump alles anders? Was ändert sich für Europa?
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Online-Flyer Nr. 597 vom 25.01.2017